Welche Rasse könnte es werden?

  • Hallo zusammen,

    aktuell beschäftige ich mich ganz viel mit dem Thema Hund, Hunderassen etc. Relevant wird das ganze zwar erst in 1-2 Jahren, aber es kann ja nicht schaden sich frühzeitig zu informieren. Ich habe auch schon ganz viel hier im Forum gelesen, möchte aber jetzt mal verschiedene Meinungen zu meiner speziellen Situation hören. Besuche auf Hundeaustellungen, in Vereinen und bei Züchtern sind natürlich auch geplant wenn es dann konkreter wird (ich nehme hier auch gerne Empfehlungen für Ausstellungen entgegen, ideal wäre alles im Bereich von PLZ 76xxx).

    Da ich gerne erstmal eure Empfehlungen unbeeinflusst hören würde, lasse ich meine Favoriten-Rassen erst mal außen vor.


    Zu mir und meiner Situation: Aktuell befinde ich mich noch in der Ausbildung, die ist allerdings in einem Jahr beendet. Danach werde ich noch für 6 Monate übernommen und arbeite dann ausgelernt Vollzeit. Ich wohne in einer eigenen 3-Zimmer Wohnung im Haus meiner Eltern, zusammen mit meinem Partner. Geplant wäre, dass ich dann ca. ein halbes Jahr zu Hause bleibe, um den eventuellen Welpen zu erziehen und danach studiere. Mein Partner, der mitverantwortlich für den Hund wäre, studiert ebenfalls und ist voraussichtlich in 3-4 Jahren fertig und hat dann eine gut bezahlte Stelle, aber bis dahin hätten wir ja eine kostengünstige Unterkunft. Wir leben auf dem Land, keine 5min Fußweg von großen und freien Feldern entfernt und haben auch definitiv nicht vor in die Stadt zu ziehen. So viel also zu den äußeren Rahmenbedingungen.


    Was wir uns wünschen:

    Kurhaar oder Langhaar, auf jeden Fall kein Rauhaar

    Nicht zu klein und nicht zu groß (Als Orientierung ca. 10-30kg)

    Viel will to please/will to work

    Wach- und Schutztrieb darf vorhanden sein

    Kein Kläffer, aber muss auch nicht ganz ruhig sein (beim Training aus Aufregung bellen wäre z.B. völlig okay)

    Jagdtrieb - kann ich schwer einschätzen, aber es wäre wunderbar wenn der Hund zuverlässig abrufbar wäre und somit frei laufen kann. Wenn Freilauf nur eingeschränkt möglich ist (z.B. wenn HH durch freie Sicht die Situation einschätzen und somit abrufen kann BEVOR der Hund fixiert, könnte ich damit auch leben, kenne das von „unserem“ aktuellen Hund)

    Gerne eher reserviert gegenüber Fremden


    Aktuell leben wir zusammen mit der 11-jährigen Malteser Hündin meiner Eltern. Mit ihr verbringen wir auch sehr gerne Zeit und gehen oft spazieren und trainieren auch, allerdings ist das ziemlich zermürbend, da sie zwar auch super lernt und grundsätzlich motiviert ist, meine Eltern aber nicht so konsequent sind (typisch „Begleithund braucht keine Erziehung/Training). Da müssen eben alle das gleiche Training anwenden, damit das wirklich funktioniert.

    Ansonsten hat mein Partner kaum Erfahrung mit Hunden, die Hauptverantwortung würde allerdings auch ich übernehmen. Er würde aber natürlich mitziehen, mit in die Hundeschule kommen, mit mir zusammen trainieren und lernen, die Körpersprache eines Hundes zu verstehen.


    Mit dem Hund würde ich auf jeden Fall gerne Hundesport machen, bis jetzt habe ich da noch keine Erfahrung, ich würde mir auf jeden Fall erst mal die Vereine, ihre Sportarten und deren Hunde anschauen. Potenziell interessant finde ich auf jeden Fall Rettungshundearbeit, Mantrailing, (Ralley) Obedience, Though Hunting, Zughundesport und THS.

    Wir wollen einen Hund der gerne mit dem Menschen zusammenarbeitet, ich bin bereit sehr viel Zeit in diesen Hund zu investieren. Super wäre, wenn der Hund uns auch mal beim wandern begleiten würde, das i-Tüpfelchen wäre, wenn er sogar irgendwann Reitbegleithund sein oder meinen Partner/uns bei seinen/unseren Survival/Outdoor Trips begleiten kann.

    Es ist auch geplant, die Schwester von meinem Partner eng in die Erziehung mit einzubeziehen, sie kann sehr gut mit Tieren umgehen und würde sich auch gerne mit um den Hund kümmern.

    Falls ich irgendetwas wichtiges vergessen habe, sehr gerne danach fragen, ich habe mal versucht einen groben Überblick über unsere Vorstellungen und die Rahmenbedingungen zu geben. Die Optik lasse ich jetzt mal bewusst komplett außen vor.

    Ich freue mich auf eure Vorschläge und regen Austausch :)

  • Ich habe nur einen dringenden Rat: Lass das bleiben mit dem "Viel Will to Please/Will to Work". Nicht unter diesen Umständen.

  • Ich habe nur einen dringenden Rat: Lass das bleiben mit dem "Viel Will to Please/Will to Work". Nicht unter diesen Umständen.

    Was spricht denn genau dagegen? Nicht dass ich wiedersprechen möchte, würde nur gerne verstehen woran es haken würde

  • Ich glaube schon, daß ein Hund, der gerne mit Menschen arbeitet gut zu dir und euch passen würde.


    Allerdings keine ausgesprochene Arbeitsrasse wie Malinois, Deutscher Schäferhund aus Arbeitslinie oder Retriever aus Arbeitslinie. Ich denke, das ist es , was Lionn meint.


    Was ihr wollt, ist doch ein unkomplizierter Allrounder, der gerne alles mitmacht, auch durchaus anspruchsvollen Sport, aber keine speziellen Anforderungen an euch oder - auch sehr wichtig gerade für Berufstätige! - Betreuungspersonen stellt.


    Was die von dir angesprochene Rettungshundearbeit betrifft, das ist weitaus mehr als normaler Hundesport. Mehr ein Nebenberuf, der extrem viel Zeit und Aufwand velangt, sämtliche Wochendenen besetzt usw.


    Ich würde auch keinen Hund mit Wach- oder Schutztrieb bei euch sehen. Denn es sollen und wollen ja mehrere Personen mit ihm umgehen und ihn gegebenenfalls auch betreuen. Da ist es sehr viel einfacher, wenn der Hund grundsätzlich freundlich und entspannt mit Menschen ist. Wachen im Sinne von Bellen, wenn was Ungewöhnliches passiert, das tun so gut wie alle Hunde.


    Wenn du irgendwann Vollzeit arbeitest, wirst du dann auch noch bei deinen Eltern leben bzw würden die deinen Hund mit betreuen?

    Dann wäre es für mich auch ein wichtiger Aspekt, daß dein künftiger Hund eher klein als groß ist. Großer ungestümer Junghund plus kleiner alter Hund ist eine schlechte Kombi.


    Ansonsten hast du ja viel Auswahl, es liegen einem ja auch manche Hundetypen mehr als andere. Ich lese nicht so recht heraus, ob du schon Erfahrung mit Hunden hast abgesehen von der Hündin deiner Eltern.


    Schreib doch ruhig mal deine Wunschrassen auf und laß uns hier den Realitätscheck machen! :smile:

  • Erstmal würde ich den Punkt mit dem will to work auch nicht zu hoch auslegen. Ein Hund der für vieles zu motivieren ist ja, aber eben kein Hund der es zwingend braucht, das fliegt euch sonst möglicherweise um die Ohren.


    Wach- und Schutztrieb würde ich ebenfalls wie gesagt wurde überdenken. Ihr seid mehr oder weniger auf Betreuung angewiesen, da braucht es einen Hund den man gut und problemlos jemandem in die Hand drücken kann der weniger konsequent ist ( wenn man bspw die Beschreibung der Eltern liest) oder eben Menschen bei denen man sich sicher sein kann dass die das hin bekommen.

    Außerdem kann ein dahingehend sehr ernster Hund dafür sorgen dass ihr ihn bspw nicht problemlos mitnehmen könnt wenn ihr euch mit anderen Menschen trifft, Besuch problematisch sein kann ect...

    Dahingehend würde ich also eher nach einem Typ Hund schauen der höchstens nur sehr meldefreudig ist. Knackigen Wachtrieb oder gar richtigen Schutztrieb seh ich da fehl am Platz.


    Hinsichtlich des Althundes würde ich Gewichtstechnisch eher im unteren Bereich schauen.


    So an sich einfallen würden mir bei der Beschreibung vorerst bspw Cocker Spaniel, Pudel, Lagotto Romagnolo, Spitz.

    Wenn man in die größere Richtung denkt evtl Richtung Dalmatiner, Collie, Labrador oder Golden.

    Wobei ich definitiv die kleineren Rassen bevorzugen würde, einfach wegen des älteren und kleineren Ersthundes. So ein Welpe muss erstmal noch alles lernen, ist möglicherweise noch sehr springig und grob, das erfordert ohnehin schon Management mit dem Althund. Aber jeder Hund der so über 15-20 kg hinaus geht, bei dem müsst ihr auch wenn er erwachsen ist noch aufpassen dass er nicht zu grob zu dem kleinen ist.

    Wie viel wiegt der Althund ? 5-8 kg ?



    Aber wie gesagt mag ich betonen dass die von mir genannten Rassen erstmal nur spontaen Einfälle sind die mir beim lesen durch den Kopf gingen, das sind keine ausdrücklichen Empfehlungen.


    Wobei man bspw mit einem Zwerg- oder Kleinpudel eine Rasse hätte die soweit an sich gut zu den Anforderungen passen könnte. Nicht so groß und grob dass das dem Althund ggü gefährlich werden könnte, beim Menschen sein ist für die das aller größte, lässt sich gut betreuen ohne dass der Hund auch inkonsequenteren Menschen um die Ohren fliegt, lassen sich tendenziell echt für alles begeistern und arbeiten auch gern mit. Gleichzeitig kein ernst zu nehmendes Wachverhalten bei Gleichzeitig häufig eher Desinteresse an Fremden Menschen ( und wenn nicht ist die Tendenz eher in die nette Richtung. Und starken Jagdtrieb kenne ich eher von Großpudeln.

  • Genau das ist es was ich meine (sorry ich kam von der Spätschicht :yawning_face: ). Arbeitsswille klingt für Außenstehende immer cool aber a) will der auch gemanaged werden und b) hat der Hund diesen dann IMMER. Auch wenn man sich das Bein gebrochen hat, man gerade 8 Wochen am Stück Stress auf der Arbeit hatte, es schüttet wie aus Kübeln oder es gerade im Hundeverein kein passendes Training mehr gibt.

    Der Ottomormalhundehalter braucht keinen Arbeitshund. Der ist mit nem netten, motiviertem Alrounder völlig ausgelastet. Ich hatte das Thema gerade am Sonntag mit der Halterin eines Malinois: Ich habe großen Respekt davon wenn man solche Hunde handeln kann. Aber selbst ich als Huha seit 1998 und Hundesportlerin seit 2002 würde sowas NIEMALS wollen. Ich mache 3 Kreuze über meine Lightversion (=Shelties). Haben immer Lust, sind für jeden Mist zu haben aber sie "brauchen" es nicht. Im Zweifelsfall gehen die auch 6 Monate nur entspannt mit Gassi :smiling_face_with_hearts:

  • Rettungshundearbeit kann man durchaus auch als Sport machen, wenn du es aber ernsthaft in einer Hundestaffel machen willst, kostet das viel viel Zeit.

    Wir trainieren ca 10/12 Stunden in der Woche, auf 2× verteilt. Es kommen die Einsätze dazu, Vorführungen, Kurse, Einsatzübungen......usw

    Vor allem ist das Ziel ein einsatzfähiges Hund Mensch Team und nicht ein bisserl den Hund besaßen.

  • Wenn Freilauf nur eingeschränkt möglich ist (z.B. wenn HH durch freie Sicht die Situation einschätzen und somit abrufen kann BEVOR der Hund fixiert, könnte ich damit auch leben, kenne das von „unserem“ aktuellen Hund)

    Lektion Nummer 1 aus dem Leben mit Jagdhunden, der HH kann mit seiner Sicht absolut überhaupt nichts einschätzen.

    Zum einen gibt es mehr tote Winkel als man glaubt, in denen sich auch große Wildtiere drücken können, und zum anderen orientieren sich die meisten Jäger mit der Nase und haben damit ganz andere Infos als der HH.


    Mit dem Hund würde ich auf jeden Fall gerne Hundesport machen, bis jetzt habe ich da noch keine Erfahrung, ich würde mir auf jeden Fall erst mal die Vereine, ihre Sportarten und deren Hunde anschauen. Potenziell interessant finde ich auf jeden Fall Rettungshundearbeit, Mantrailing, (Ralley) Obedience, Though Hunting, Zughundesport und THS.

    Vielleicht wäre es sinnvoll das zu tun bevor der Hund einzieht, sind ja doch recht unterschiedliche Sportarten und auch Ansprüche an den Hund.


    ich bin bereit sehr viel Zeit in diesen Hund zu investieren. Super wäre, wenn der Hund uns auch mal beim wandern begleiten würde, das i-Tüpfelchen wäre, wenn er sogar irgendwann Reitbegleithund sein oder meinen Partner/uns bei seinen/unseren Survival/Outdoor Trips begleiten kann.

    Hast du diese Zeit im Studium und danach denn noch? Wie entspannend so ein Schülerleben ist, merkt man erst hinterher.

    Ich persönlich war ja Marke fauler Student der nie in Vorlesungen war und habe teilweise trotzdem ziemlich geflucht.


    Wie sehr geht euer Survival denn wirklich Richtung Survival? Mit Hund wird die Duldung da eher noch schwerer als einfacher und ich würde genau deswegen auf einen mit Mensch und Tier unkomplizierten (ignoranten) Hund achten. Auch weil man draußen zwar viel machen kann, wenn man durchgehend auf den Hund achtet, wenn der Hund aber nur begleitend dabei sein soll und man seinen Fokus auf andere Dinge legen will, dann muss der Hund verlässlich funktionieren, sonst machts keinen Spaß.

  • Mir ist sofort der Mittelschnauzer in den Sinn gekommen.

    Auch wenn das Fell nicht ganz passt, wäre das wirklich ein Hund, mit dem ihr alles machen könnt was ihr vorhabt ( kenne 2 aus meiner Rettungshundezeit…die waren soooo tolle Rettungshunde)

    Ansonsten laut Besitzer wachsam, ohne Neidung zum Kläffen.

  • Weißt du was Wach- und Schutztrieb im Alltag bedeutet? Völlig wertfrei gefragt.


    Ich wollte auch immer einen eher ernsteren Hund und wusste auch nicht so recht wie das im Alltag aussehen kann mit territorialer Aggression und der hübschen Rassebeschreibung: "reserviert" ggü Fremden.


    Naja, der besagte Hund hat mir dann die halbe Küche zerlegt als ein Handwerker plötzlich um 7 Uhr früh in meinem Wohnzimmer stand. GOTTSEIDANK war er über Nacht im Indoorzwinger und hatte Mauli drauf, der Handwerker fand es nämlich obendrein total sinnvoll auf den fletschenden Hund zuzugehen und ihm gut zuzureden.

    Da ist Chap dann vollens eskaliert.

    Ein hoher WTP hilft dir in so Situationen allein dann erstmal nicht.


    Natürlich muss das nicht so aussehen, aber bei Ruby (die war in der Zeit mit mir oben im OG) wäre das maximale was passiert dass sie den Eindringling anhüpft, an ihm schnuppert oder fiddelnd um ihn herumhüpft.


    Überleg dir gut ob du einen Hund möchtest der in Zweifel eher ernsthaft nach Vorn geht.


    Sport ist (oft) nur ein kleiner Teil des Alltags und das meiste davon lässt sich mit jedem gesunden normalen Hund machen.


    Besonders wenns der erste eigene Hund ist :-)

    Vieles klingt nur aufm Papier und in den Rassebeschreibungen so romantisch

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!