Welche Rasse könnte es werden?

  • Wenn du Zeit zum warten hast und vielleicht auch einen Welpen aus dem Ausland holen kannst, dann finde ich den Lapinporokoira gar nicht so falsch.

    Der ist halt für alles zu haben, hat gut Bock zu arbeiten aber ist eben auch mit gemütlicheren Zeiten zufrieden und ignoriert fremde Menschen.

    Aus der Familie meines Hundes sind einige Rettungshunde, Spürhunde, machen Obedience in höheren Klassen oder sind einfach nur Familienhunde.

    Ist aber halt kein Herder. Eine Portion Arschlecken ist halt dabei :lol:

    Und man muss halt damit umgehen können dass sie bei Aufregung verdammt laut sind.

    Muss ja auch kein Herder sein :)

    Und Zeit habe ich ja noch mehr als genug, bis der Hund tatsächlich einziehen soll. Deshalb dachte ich mir ja, dass sich auch ein Blick auf diese selteneren Rassen lohnen könnte

  • Wobei glaube ich immer noch zwei Welpen in Deutschland zu haben sind :lol:


    NordischeHunde
    Hier nehmen wir euch mit auf eine spannende Reise und teilen alle wichtigen Meilensteine und Momente aus Ailas Trächtigkeit und den ersten Lebenswochen ihrer…
    www.nordischehunde.de


    Ist sogar Verwandtschaft von meinem Hund

  • Ahhhh Hilfe, viel zu früh! Aber so verlockend :smiling_face_with_heart_eyes:

  • Ich klau mir mal Deine Liste, die ist gut.

    Also, für den CdB grundsätzlich gilt es in etwa so:

    - für vieles zu begeistern

    - misstrauisch gegenüber Fremden, trainierbar,wenn es ausgiebig im Welpen- und Junghundalter trainiert wird, d.h. täglich viele Erfahrungen, so dass es normal ist, ansonsten eher ein "Hau ab, Du hast hier nichts zu suchen, das ist alles meins!!!"

    - moderater Jagdtrieb (trainierbar), kann frei laufen

    - halbwegs genügsam,

    - Allergien/Unverträglichkeiten bisher eher selten

    - pflegeleichtes Fell (es bleibt nichts hängen, verfilzt nicht, muss nur gebürstet werden)

    - artgenossenverträglich meist nur beim anderen Geschlecht

    - alleinebleiben eher schwierig, aber trainierbar

    - Autofahren eher schwierig

    - lernt schnell, aber sehr situationsbezogen

    - haart normal (oder ich sehe es außerhalb vom Fellwechsel nicht)

    - kann Reize schlecht verarbeiten (kein Überall-dabei-Hund)

    - würde ohne Eingreifen andere Hunde kontrollieren/gängeln

    - keine Sportskanone, im Sport nicht „zu Höherem berufen“ (wenn man das will)

    - wird niemals lernen, ordentlich an der Leine zu gehen (Hängt mit Reizen zusammen) (bei mir einer von 2)

    - kuschelt

    - moderat „Will to please“, wenns ihm grad passt und er nichts wichtigeres zu tun hat


    Beim CdB ist die Welpen- und Junghundzeit extrem wichtig, da er eine ausgeprägte Angst-/Fremdelphase durchmacht. In dieser Zeit MUSS er mit unterschiedlichen Orten und vor allem ihm fremden Menschen gute Erfahrungen sammeln, denn sonst wird er später nur schwer andere Menschen akzeptieren.

    Und bitte nicht vergessen, er ist noch der Allrounder, der früher auch mal der DSH war. Seine ursprüngliche Bestimmung ist

    - Schutz des Hauses / Hofes vor Fremden, und das auch gern rabiat, d.h. mit Einsatz der Zähne

    - Schutz seiner Herde (meist Ziegen oder Schafe) auch vor Fressfeinden, "Herdenschutzhund light"

    - Unterstützung des Hirten bei der Arbeit, Hütehund (durchaus spürbarer Anteil, den ich z.B. deutlich unterschätzt habe)


    Ich wollte eigentlich einen großen Rüden vom Züchter, aber mir kam ein privater Notfall aus dem Freundeskreis in die Quere und nun habe ich 2 (für mich kleine, d.h. ca. 55cm) 3/4-CdB-Rüden, die beide in der Welpen- und Junghundzeit nur auf der Finca waren und nur wenige fremde Menschen kennenlernten. Leider hats bei uns dann auch nicht so wirklich hingehauen und deshalb konnte ich / habe ich da nichts mehr geradebiegen können. Und so habe ich heute hier 2 Hunde, die fremde Menschen auf dem Grundstück nicht wirklich dulden. Da geht es dann nur über Management oder sehr langes Training.

    Ich habe mit einer Freundin ein dreiviertel Jahr mehrmals die Woche geübt, bis sie allein das Grundstück betreten durfte. Da waren die Jungs gerade mal etwas über 1 Jahr. Und trotzdem musste sie auch später noch immer darauf achten, dass die Hunde nicht hinter ihr waren - dann wurde gern mit Wadenkneifen getrieben.


    Klein sind meine Jungs, weil die Mutter (CdB) eine sog. Mediana war - das ist die auch existente, aber nicht im Standard stehende Variante des etwas kleineren CdB. Der Vater war halb CdB, halb Schäferhund.


    Einer meiner beiden Jungs ist ein Ein-Mann-Hund - den kann man keinesfalls in eine Familie mit Kindern geben. Der duldet nichtmal den Partner, auch da muss man ein Auge drauf haben und entsprechend eingreifen.

    Konsequenz ist ein Muss. Für den CdB muss alles schwarz oder weiß sein. Auf gar keinen Fall darf es "och, wie niedlich, dann darfst Du heute mal ausnahmsweise" geben, denn dann stellt er sofort seine eigenen Regeln auf und hält die auch ein und läßt sich nur sehr schwer wieder davon abbringen. Aso Konsequenz ja, auf jeden Fall und immer, aber keine harte Hand, dafür ist er zu sensibel.


    Bei mir gibt es bspw. nichts direkt vom Tisch, immer nur Teller rausbringen in die Küche und dort fertigmachen und geben. Sonst habe ich hier ab dem nächsten Essen Hunde, die mir das Essen in den Hals gucken und immer näher kommen.


    Sie sind nicht wirklich bestechlich. Sie nehmen zwar das Leckerlie, verbellen dann aber den Fremden weiter bzw. lassen ihn trotzdem nicht auf den Hof.


    Ihre Eigenschaften waren von mir gewünscht und sie selbst (Wurfbrüder) zeigen die beiden Seiten des CdB, sowohl physisch als auch charakterlich, wobei C1 (wie auch eine Schwester von ihnen) eine untypische Hibbeligkeit zeigt. C2 dagegen ist ein echter CdB, nur eben etwas kleiner.


    Durch das Hütehunderbe haben sie Probleme, sich schnell bewegende Objekte zu ignorieren. Das geht von Jogger über Fahrradfahrer bis zu Autos oder Zügen, aber auch spielende/rennende Hunde oder Kinder würden sie gern kontrollieren.


    Der CdB kann ein wunderbarer Partner sein, aber seine Erziehung ist teilweise mühsam. Ich kann seit diesem Jahr mit meinen Hunden im Freilauf spazierengehen (sie sind jetzt knapp 6 oder 7, muss mal die Impfpässe rausholen), aber mein Teil des Spaziergangs besteht aus ständigem Scannen der Umgebung, ob irgendwo Mensch oder Tier auftaucht. Eine gewisse Portion Eigenständigkeit gepaart mit Sturheit, dazu Territorial und Wach- und Schutztrieb (Schutztrieb nur relativ leicht), da muss ich die Jungs frühzeitig in meinen direkten Einflussbereich zurückholen und (sicherheitshalber) anleinen. Seine Herkunft ist halt: Finca bewachen mit allem, was drauf steht und lebt, und das auch sehr häufig allein! sowie Unterstützung des Hirten beim Schaftrieb. Und dazu gehört nun mal auch, eigene Entscheidungen zu treffen.


    Meine Hunde davor waren deutliche einfacher, sowohl was Erziehung als auch mitgebrachte Eigenschaften betraf. Mit ihnen war ein Spaziergang die Seele baumeln lassen, höchstens mal gucken, ob grad Rehe auf den Wiesen sind (leichter Jagdtrieb), mit meinen beiden CdB kann ich das nicht tun, da muss ich die ganze Zeit über 100% bei ihnen sein.


    Züchter: ich glaube, in Hamburg ist einer und in Berlin ist, glaube ich, auch einer. Ansonsten auf Mallorca - und da greift dann wieder die Einfuhrbestimmung, d.h. gültige Tollwutimpfung --> mit 4 Monaten einführbar

  • CundC Hört sich ähnlich an wie ein Bardino, nur noch "schwieriger", oder? Habe keine Erfahrung mit der Rasse, nur im TS einen gesehen.


    Anderster Danke für die Info, hab gesehen, dass du nen Fotothreat hast, da werd ich mal durchstöbern :)

  • Anna13 Ich kenne Bardinos nur in der Theorie (andere Insel ;) ), aber ich würde beim Bardino eine ähnliche, eben inselspezifische Gebrauchskreuzung als Ursprung sehen wie beim CdB. Und ja, ich denke, der Bardino und der CdB sind sich recht ähnlich. Auch der Beauceron hat ähnliche Ursprünge. Es variieren halt je nach Nutzung die unterschiedlichen Anteile und damit die herausstechenden Charaktereigenschaften.

    Auch beim Bardino würde ich sagen, braucht es einen sehr konsequenten Halter.

  • Ich sehe ganz viel von meinen eigenen Vorlieben und Voraussetzungen in deiner Beschreibung. Deswegen, auch wenn ich kein absoluter Rassekenner bin…


    Neben Labrador (meiner eigentlichen Wunschrasse) hatte ich auch den Lagotto in Betracht gezogen. Irgendwie habe ich das Gefühl das der auch für dich passen würde. Ich habe nur einen kennen gelernt und der war genial und der Rassebeschieb klingt auch bei dir sehr passend.

    Vielleicht kann Lolalotta was dazu sagen?

  • Warum möchtest du das nicht???

    Weil ich es hasse wenn andere Menschen auf Tiere zurennen, mit diesem „oh mein goooott ist der süß“, sie am besten noch von oben herab unbedingt streicheln wollen etc. Mein Hund muss doch nicht anderen gefallen? Er muss Fremde ja nicht hassen, aber wenn er sie ignoriert soll’s mir recht sein. Ich kenne es leider einfach zu gut von unserem Maltimix. Den will auch dauernd jeder auf den Arm nehmen, streicheln, verfällt in Babysprache. Ich könnte bei dem Blick und den Signalen die sie abgibt, wenn jemand sie unbedingt auf dem Schoß haben muss, innerlich einfach nur weinen. Sowas will ich für meinen Hund einfach nicht

    Wenn Du das für Deinen Hund nicht willst (ich will das für meine auch nicht!), dann ist es aber an DIR, diese Übergriffigkeiten zu verhindern und nicht an Deinem Hund.

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