Fragen, die man sich sonst nicht zu stellen traut - Teil 23
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Aber ja hier macht es sich regional im jüngeren Sprachgebrauch wieder breit.
Wo bist du denn so ganz grob, falls du das verraten magst?
Ziemlich mittig in Deutschland
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Hi
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Kennt ihr Menschen unter 70, die irgendwie beiläufig das N-Wort nutzen (und zwar nicht in Bezug auf Schokoküsse), die aber eigentlich ganz sozial und korrekt sind? Existiert so jemand?
Aus ehrlichem Interesse. Ich war nicht dabei, möchte die Person nicht pauschal abschreiben und weiß nicht, ob ich durch meine soziale und mediale Blase zu verwöhnt bin. Ich finde das sehr sehr heftig.
Ich bin zumindest schon so alt, dass ich mich frage, welches „N-Wort“ Du gerade meinst - das, dass man vor so 50 Jahren noch relativ normal gebraucht hat oder das, was damals schon nur abfällig genutzt wurde?
"Neger" meine ich.
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Kennt ihr Menschen unter 70, die irgendwie beiläufig das N-Wort nutzen (und zwar nicht in Bezug auf Schokoküsse), die aber eigentlich ganz sozial und korrekt sind? Existiert so jemand?
Aus ehrlichem Interesse. Ich war nicht dabei, möchte die Person nicht pauschal abschreiben und weiß nicht, ob ich durch meine soziale und mediale Blase zu verwöhnt bin. Ich finde das sehr sehr heftig.
Bei Schokoküssen denke ich aber nicht an das N-Wort mit dem i und den 2 g.
Das Wort wird halt häufig im Hip Hop und Rap verwendet, weil es halt okay ist wenn es PoC unter sich sagen, was ich persönlich für absoluten Quatsch halte. Aber nunja... Und so kommts halt auch nie völlig aus dem Umlauf.
Wobei man in Deutschland ja auch das mit einem g als böse ansieht...
Für mich persönlich ist das ganze schwierig, ich finde People of Color einfach ganz schrecklich. Wirklich schrecklich und künstlich und krampfhaft.
Je nachdem wen man fragt ist alles andere aber rassistisch.
Wobei bisher alle PoC mit denen ich zu tun hatte es deutlich vorziehen einfach als schwarz bezeichnet zu werden und selbst PoC nicht verwenden wollen. Schwierig das ganze!
(Ist grad für mich wieder aktuell, unser nächster Praktikant ist Eritreer und der hat schon beim Vorgespräch direkt klar gemacht das er, ich zitiere, "einfach nur schwarz ist.")
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Sprache ist halt auch immer etwas Mächtiges, wie man gerade ja auch eindrucksvoll in Amerika sieht, wo Propaganda an der Tagesordnung steht.
Sicher meinen es viele garnicht böse und es ist nicht bewusst. Aber wenn so ein Ausdruck sich wandelt und dazu benutzt wird Menschen abzuwerten - und das ist hier ja eindeutig der Fall - dann beteiligt man sich an dieser Abwertung, egal, ob man das jetzt weiß oder nicht.
Und ich finde, das sollte man nicht unterstützen.
Ich würde einmal freundlich drauf hinweisen, dass man das heute nicht mehr sagt und dabei auch meinen Standpunkt erläutern. Und wenn das ignoriert wird habe ich keinen Umgang mehr mit dieser Person.
Wenn es dann jemand weiß und nach wie vor verwendet, dann sagt mir das alles, was ich über diese Person wissen muss.
Es gibt sehr viele fragwürdige Sachen auch nach wie vor in unserem Sprachgebrauch.
Wenn ich erzähle, dass die Redewendung "Durch den Rost fallen" aus dem Sprachgebrauch der Nationalsozialisten stimmt und einen Holocaust-Bezug hat werde ich auch immer angesehen wie ein Autobus, weil das kaum jemand weiß.
Und solche Beispiele gibt es zu Hauf. Ich sehe mich (und auch uns als Menschheit) da schon in der Pflicht, einen sauberen, cleanen Sprachgebrauch zu haben, der niemanden abwertet.
Aber ich kenne das gut, meine Bubble ist sehr offen bezüglich allen Sexualitäten und Geschlechtsidentitäten, das ist bei uns einfach garkein Ding.
Und wenn ich dann außerhalb meiner Bubble mitbekomme, dass das noch immer ein Problem in der Welt ist, fühle ich mich immer total überfahren, weil ich das einfach nicht am Schirm hab.
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Kann jemand von euch eine gute Benzinpreis-Vergleichs-App empfehlen?
Ich kenne Clever-tanken als Website, ärgere mich aber jedes mal über die sortierung und hab das Gefühl es werden auch gar nicht alle Tankstellen gezeigt.
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Ich nutze Benzinpreis-Blitz und bin zufrieden. Tut, was sie soll.
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"Neger" meine ich.
In dem Fall: Mir passiert es nicht (wir haben in der Schule im Englischunterricht das Thema sehr lange debattiert, das war schon vor 40 Jahren. Und schon damals gab es viel Unsicherheit darüber, auch darüber, den „aktuellen“ Sprachgebrauch nicht zu verpassen. War noch vor dem 40K Modem
).
Aber ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, als „Neger“ völlig unhinterfragter Sprachgebrauch war. Und wenn sich jemand nicht mit dieser Frage beschäftigt hat, dann kann ich mir schon sehr gut vorstellen, dass er die Entwicklung bzw. deren Bedeutung/Wichtigkeit einfach verpasst sein, ohne bewusst rassistisch zu denken.
Dass mit der Sprache auch alte Einstellungen zementiert bleiben, ist halt trotzdem so.
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Ich bin auch noch mit dem N-Wort im normalen Sprachgebrauch aufgewachsen. wir schreiben die 80er und klein Eilinel hatte damals eine Spielesammlung, die unter anderem ein Kartenspiel namens 10 kleine N...lein beinhaltete. Ich erinnere mich auch noch dunkel daran, dass wir im Kindergarten ein Lied gelernt haben mit dem gleichen Titel.
Vor...ich schätze 20 Jahren...hab ich meiner Mutter (JG 45) erklären müssen, dass man das N-Wort nicht mehr nutzt. Sie war völlig verdutzt und hatte nicht den Hauch einer Ahnung, was sie denn stattdessen sagen soll.
Ich denke, das hängt auch einfach sehr vom Umfeld ab. Meine Mutter hat so gut wie nie ihr kleines Voreifeldorf verlassen und hier gab es bis vor....ich schätze 20 Jahren einfach so gut wie gar keine PoC. In Gr0ßstädten sah das sicher anders aus. Und wenn man nie Berührungspunkte mit etwas hat, beschäftigt man sich denke ich auch automatisch wesentlich weniger damit, ohne böse Hintergedanken, vor allem zu Zeiten in denen es noch kein Inet gab. <da hatten die persönlichen Bubbles einfach noch dickere Wände glaub ich
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Es gibt sehr viele fragwürdige Sachen auch nach wie vor in unserem Sprachgebrauch.
Wenn ich erzähle, dass die Redewendung "Durch den Rost fallen" aus dem Sprachgebrauch der Nationalsozialisten stimmt und einen Holocaust-Bezug hat werde ich auch immer angesehen wie ein Autobus, weil das kaum jemand weiß.
Redewendungen sind nach meiner Erfahrung nochmal "schwieriger", weil irgendwie geläufiger. Ich hatte letztes Jahr einen Schriftsatz zum Rausschicken auf dem Tisch. Glücklicherweise lese ich grundsätzlich alles durch, was die RAs so schreiben - eigentlich wg. etwaigen Rechtschreibfehlern oder mal ungenauen Formulierungen (was halt so passiert, wenn man einen Schriftsatz x Mal überarbeitet). Und was les ich da? "wie bei den Hottentotten". Ich bin zur Anwältin (>40 Jahre, also nicht alt) und hab sie gefragt, ob sie das wirklich so schreiben will. Sie war total verwundert und wusste nicht, wo das Problem ist. Sagt man ja so. Eh, ne. Hab sie kurz aufgeklärt und der Satz wurde gestrichen.
Zwei meiner Kolleginnen (eine 38, die andre knapp über 50), denen ich das erzählt habe, waren sich der Problematik der Redewendung ebenfalls nicht bewusst
Sprache ist ein mächtiges Mittel. Zur Propaganda vor dem zweiten Weltkrieg gehörte es, gewaltätige Begriffe in die Sprache einzubringen/geläufiger zu machen, z.B. "kriegen" statt "bekommen". Daher ist es durchaus wichtig, sich bewusst zu machen, was man sagt und was das ausdrückt - auch im ursprünglichen Wort- bzw. Satzsinn.
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Edit:
Aber dazu noch ergänzt, weil ich es einen spannenden Einblick in das Thema Sprache und deren Entwicklung finde: „N-Wort“ in dieser Schreibweise kenne ich definitiv nur als Vermeidung des herabsetzend gebrauchten Worts „Nigger“, das wurde so zu meiner Zeit als Jugendliche und junge Erwachsene genutzt. „Neger“ hat man vermieden, wenn man sich damit beschäftigt hat, aber es wurde nicht in dem Maß als problematisch angesehen, dass man es als das „N-Wort“ bezeichnet hätte.
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