Fragen, die man sich sonst nicht zu stellen traut - Teil 23
-
-
Bin ich die einzige bei der man zu Schokoküssen zwar politisch auch nicht ganz korrekt Mohrenkopf gesagt hat?
Ne ist auch der einzig geläufige Begriff für mich. Bin damit aufgewachsen und nenne sie noch heute so innerhalb der eigenen 4 Wände. Für ich ist da auch absolut gar nichts negatives damit verknüpft. Mag daran liegen das mir in meinem bisherigen Leben tatsächlich noch niemand über den Weg gelaufen ist der Mohr als Schimpfwort benutzt hat. Dickmanns kenne ich auch aber das eigentlich wort ist Mohrenkopf.
Also das ist ja aber ganz unabhängig vom Wort "Mohr" kein schönes Wort und wäre auch als "Schwarzenkopf" nicht plötzlich total in Ordnung. Wir würdet ihr das sehen, wenn jetzt eine Firma Lakritzschnüre "Asiatenhaare" nennen würde? Oder man bei weißen Schokoküssen "Blondinenköpfe" sagen würde (und das ist ja verhältnismäßig harmlos). Das ist doch einfach seltsam entwürdigend bis entmenschlichend. Und gerade als Körperteil und sogar Kopf... einfach sehr morbide.
Wenn ein Freund von mir ein Gebäck erfinden und es "Marenbeine" nennen würde, fände ich das auch weder neutral noch wertschätzend.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier Fragen, die man sich sonst nicht zu stellen traut - Teil 23* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
-
-
...zu diesem Schoko-Schaum-Dingsbums.
...
So heißt das hier immer.
Mag die allerdings nicht und komme seltenst in die Situation, diese benennen zu müssen.
-
Und gerade als Körperteil und sogar Kopf... einfach sehr morbide.
Kann nachvollziehen was du meinst, tatsächlich fände ich "Schwarzenkopf" als Bezeichnung viel schlimmer, weil ich das mit realen Menschen assoziieren würde, Mohr ist halt für mich eher ein "Kunstwort". Aber glaub wenn man aus einer Region stammt in der man Bubespitzle isst, sieht man das nicht so eng
-
Ne ist auch der einzig geläufige Begriff für mich. Bin damit aufgewachsen und nenne sie noch heute so innerhalb der eigenen 4 Wände. Für ich ist da auch absolut gar nichts negatives damit verknüpft. Mag daran liegen das mir in meinem bisherigen Leben tatsächlich noch niemand über den Weg gelaufen ist der Mohr als Schimpfwort benutzt hat. Dickmanns kenne ich auch aber das eigentlich wort ist Mohrenkopf.
Also das ist ja aber ganz unabhängig vom Wort "Mohr" kein schönes Wort und wäre auch als "Schwarzenkopf" nicht plötzlich total in Ordnung. Wir würdet ihr das sehen, wenn jetzt eine Firma Lakritzschnüre "Asiatenhaare" nennen würde? Oder man bei weißen Schokoküssen "Blondinenköpfe" sagen würde (und das ist ja verhältnismäßig harmlos). Das ist doch einfach seltsam entwürdigend bis entmenschlichend. Und gerade als Körperteil und sogar Kopf... einfach sehr morbide.
Wenn ein Freund von mir ein Gebäck erfinden und es "Marenbeine" nennen würde, fände ich das auch weder neutral noch wertschätzend.
Das ist nur kein schönes Wort wenn man Mohr als Beleidigung bzw. als Beschreibung eines Menschen sieht. Ist bei mir halt nicht der Fall. Wenn zu mir jemand das Wort sagen würde denke ich nicht an einen schwarzen Menschen. Der Vergleich hinkt für mich total mit Marenbeine oder Asiatenhaare. Mohrenkopf ist für mich einfach nur der Dickmann. Ich verbinde damit keinerlei Dinge in Bezug auf einen Menschen.
Was ich zuhause in meinen 4 Wänden mache bleibt ja mir überlassen. Ich sage lediglich das ich mit diesem Wort aufgewachsen bin und es für mich daher normal und auch nicht schlimm ist. Nach außen kommuniziere ich es anders. Meine Tochter kennt es unter dem Begriff Dickmann oder Schaumküsse (komisches Wort) da mir durchaus klar ist das es andere unter Umständen anders sehen und es natürlich durchaus sein kann das sich gewisse Menschengruppen damit diskriminiert fühlen.
-
Also hier ist das Wort "Mohrenkopf" gleichstark rassistisch wie das N-Wort mit e. Auch historisch gesehen!!!
Was ich unfassbar spannend finde, ist das betroffene Menschen aus meiner Bubble immer wieder amüsiert sind über die Verkrampfung einiger, sprachlich alles korrekt zu machen. Natürlich gibt es extreme Begriffe die Aufstoßen würden. Aber die meisten die ich kenne, möchten gar nicht, dass man sich so verbiegt um nur keine Tabus zu brechen. Denn genau damit findet auch unbewusst weiterhin eine Anspielung auf "Andersartigkeit" statt. Und im Kern geht es genau darum, dass nicht zu sein. Man ist gleich!!! Und so möchte man behandelt werden. Je mehr man rumeiert, sich die Worte genau zurecht legt um politisch ja korrekt zu bleiben, umso mehr stößt den Leuten das auf. Denn dadurch schenkt man einem Aspekt Beachtung, der gar keine Relevanz mehr haben sollte und dennoch rücken wir ihn unbewusst immer mehr in den Fokus.
-
-
Ich finde den Austausch zu solchen Worten und der Herkunft super wichtig und richtig.
Ein weiteres Beispiel wäre "Lumumba" - Kakao mit Schuss. Benannt nach einem kongolesischen Unabhängigkeitskämpfer, der erschossen wurde. Für mich maximal fragwürdig und unbedingt ersetzbar.
Noch spannender finde ich, wenn man beobachtet, wie Menschen, auch hier zB, sehr spezialisiert auf Fachbegriffe aus der Hundewelt sind und da sehr aufmerksam bzgl der korrekten Nutzung sind - bei anderen Themen aber manchmal kein Verständnis aufbringen können. Dies zeigt finde ich sehr gut, dass die Nutzung der korrekten Worte wichtig ist. Oft allerdings nur in Bereichen, die einen persönlich betreffen und die einem am Herzen liegen. Aber eventuell ist das auch ein schöner Denkanstoß , über seine eigenen Grenzen im Kopf hinauszublicken :)
-
Weiß jemand von euch, ob, und wie ich Plastik Gartenstühle Färben kann?
Wir haben echt hässliche gelbe Dinger, aber mein Freund will sich nicht trennen, da diese sehr bequem sind.
Jetzt hatte ich die Idee, die einfach in einem hellen Anthrazit zu streichen.
Geht das?
Gibt es da Empfehlungen für Wetterfeste Farben, die nicht abbröseln?
-
Ich finde das Thema Sprache und gerade auch so geflügelte Redewendungen wahnsinnig spannend und recherchiere sehr gerne, woher die eigentlich kommen. Mein Kink
Man merkt auch bei den heutigen, rechten Parteien immer noch diese unmenschliche Rhetorik. Von der AFD kann ichs nicht sagen, die hör ich ja nicht so oft hier in Ö, aber die FPÖ, also unser Pendant, bedient sich da ganz oft aus dem Pool. Alleine schon, dass der Kickl "Volkskanzler" werden will (oder wollte, zum Glück ist ers ja nicht geworden) etc.
Was ich ganz wichtig finde ist, dass bei abwertender Sprache meine Meinung nicht zählt, sondern nur die der Menschen, die sich abgewertet fühlen.
Ganz klassisch erlebe ich das im Kindergarten oft, wenn Großeltern mich noch immer als Tante bezeichnen.
Die meinen das auch nicht böse, ganz bestimmt nicht. Aber trotzdem fühle ich mich dadurch abgewertet. Bzw. wertet es einfach die ganze Institution Kindergarten von der Bildungseinrichtung zum betreuten Spieltreffen mit den lustigen Spieltanten ab.
Und ich finde nicht, dass es zu viel verlangt ist, mich nicht als Tante zu betiteln, sondern einfach mit Vornamen anzusprechen.
Das Problem gibt sich dann auch weiter. Dann stehen die Kinder dieser Großeltern (also die Eltern der Kindergartenkinder) vor mir und bezeichnen mich erneut als Tante. Und wenn ich dann höflich darum bitte, mit Vorname angesprochen zu werden und nicht mit Tante, erlebe ich allerhand kuriose Reaktionen.
Das beginnt einerseits natürlich beim Verständnis, was schön ist.
Geht aber auch weiter in ein Augen rollen mit einem widerwilligen: wenn's sein muss.
Das Beste was ich dahin gehend erlebt hab war eine Mutter, die total aggro wurde und mich angefahren hat, ob ich dumm bin und nicht verstehe, dass sie das total wertschätzend meint?! Immerhin nimmt sie mich so in ihre Familie auf!
Ich habe keinen Bedarf in ihre Familie aufgenommen werden. Es ist mein Job und ich erwarte mir im Job einen höflichen, professionellen Umgang miteinander.
Und ehrlich gesagt ist mir absolut egal, was die Eltern dazu denken. Ich will nicht Tante genannt werden. Punkt und Ende der Diskussion.
Und dabei ist mir auch völlig schnuppe, ob sich die Leute "ach so schwer tun mit der Begrifflichkeit", "man das immer schon so gemacht hat." "das früher ja auch immer schon so war." "das garnicht abwertend gemeint ist." "aber was soll ich denn sonst sagen, wenn nicht Tante?"
Ist mir egal, ICH fühle mich dadurch abgewertet und ich möchte, dass das von anderen Menschen akzeptiert und geändert wird. Das ist Basis Höflichkeit und Respekt voreinander.
Es ist einfach so, dass abwertende Sprache der Türöffner für mehr Abwertung ist, auch, wenn sie im Ursprung nicht so gemeint ist.
Und da kann jeder was dagegen tun. Kleine Dinge mit großer Wirkung
Danke,Danke ,Danke .
Wie einfach ist es für mich achtsam mit Sprache umzugehen.
Ich verstehe auch nicht was dieses "war schon immer so,ich kenne jemand denn es nicht stört" soll.
Dieses krampfhafte festhalten am eigenen "Recht",andere sprachlich zu diskriminieren....ich verstehe es nicht.
-
Weiß jemand von euch, ob, und wie ich Plastik Gartenstühle Färben kann?
Wir haben echt hässliche gelbe Dinger, aber mein Freund will sich nicht trennen, da diese sehr bequem sind.
Jetzt hatte ich die Idee, die einfach in einem hellen Anthrazit zu streichen.
Geht das?
Gibt es da Empfehlungen für Wetterfeste Farben, die nicht abbröseln?
Für Kunststoff gibt es eine Grundierung, welche dafür sorgt, dass dann die Farbe hält.
Wie gut die Farbe dann hält, wenn da regelmäßig eine Belastung/Reibung durchs drauf sitzen entsteht, weiß ich nicht.
LG Anna
-
Denn genau damit findet auch unbewusst weiterhin eine Anspielung auf "Andersartigkeit" statt. Und im Kern geht es genau darum, dass nicht zu sein. Man ist gleich!!! Und so möchte man behandelt werden. Je mehr man rumeiert, sich die Worte genau zurecht legt um politisch ja korrekt zu bleiben, umso mehr stößt den Leuten das auf. Denn dadurch schenkt man einem Aspekt Beachtung, der gar keine Relevanz mehr haben sollte und dennoch rücken wir ihn unbewusst immer mehr in den Fokus.
Finde ich spannend, weil Menschen ja genau nicht gleich sind, sondern ganz in Gegenteil jeder Mensch ist individuell einzigartig. Was aber so sein sollte ist, dass jeder Mensch gleich viel Wert ist und entsprechend behandelt wird. Solange man Wörter rein zu Unterscheidung ohne Wertung in Gut/Böse verwendet ist erstmal auch nix bei, doof ist es nur wenn dabei Wörter verwendet werden die eine bestimmte "Eigenschaft" mitbringen. Ein Beispiel mit Haarfarben: komme ich irgendwo an einer Gruppe Frauen vorbei, von diesen hat nur eine Frau blonde Haare und ich will meiner Begleitung sagen, dass ich die Schuhe dieser blonden Frau ganz toll finde, komme ich nicht weiter wenn ich sage ich finde die Schuhe der Frau mit den 2 Ohren toll, die Haarfarbe ist nunmal ein herausstechendes Merkmal, wenn die anderen dunkle Haare haben. Sage ich, oh, schau mal die Schuhe der Blondine, kann das die Frau schon wieder abwerten, weil Blondine ja leider oft mit "hübsch aber doof" in Verbingun gebracht wird.
Oder sehe ich das komplett falsch?
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!