Fragen, die man sich sonst nicht zu stellen traut - Teil 23

  • Ich finde Himbeeren am besten (die sind jetzt ca 12h im Mineralwasser

    Bestimmt sehr lecker!

    Aber hast du keine Bedenken wegen der Plastikflasche? Ich hatte letztens einen Bericht ( ich glaube bei Quarks im WDR) zu Mikroplastik gesehen. Man nimmt pro Tag ungefähr so viel Mikroplastik auf wie die Größe einer EC Karte. Plastik Wasserflaschen - vor allen Dingen wenn das Wasser sehr lange darin steht - sollen fast am Meisten Mikroplastik abgeben und man sollte lieber aus Glasflaschen trinken.

    Nein, habe ich nicht.

    ich trinke auch sonst aus PET-Flaschen, und konsumiere regelmässig Kaugummi, was ja auch schlimm sei.

    Aber du kannst das Sprudelwasser auch in einer Glasflasche machen.

  • Was mich aber hier wirklich nervt, ist dass ich mich als Vegetarierin rechtfertigen soll, dass ich Vegetarierin bin und keine 'Ersatzprodukte' will!

    Les doch einfach nochmal wie die Diskussion entstanden ist.

    Kleiner Tipp: Es war nicht das Getue der anderen..

  • Alkoholfreier Wein ist Wein regulärer Herstellung, dem im Nachhinein der Alkohol wieder entzogen wird. Wenn es gut gemacht ist, bleibt Weingeschmack Weingeschmack. Außer, man trinkt Wein nicht wegen des Weingeschmacks, sondern wegen des Alkohols.

    Da muss ich doch widersprechen - so einfach ist es leider nicht. Man muss kein Wirkungstrinker sein, um zu sagen, dass der Alkohol nicht einfach verzichtbar ist im Wein.


    Alkohol hat im Wein einige Funktionen mehr, als das zentrale Nervensystem der Trinkenden zu beeinflussen. Er bestimmt maßgeblich den Geschmack. Ein schlanker Moselwein mit 8 % kommt ganz anders daher als eine Toskana-Bombe mit 15 Umdrehungen; das liegt auch am Alkohol. Der Alkohol balanciert Süße und Säure mit aus. Es macht einen Unterschied, ob der Alkohol spitz heraussticht oder mollig eingebunden ist. Er beeinflusst den Geruch, der die Geschmackswahrnehmung bestimmt. All das (und viel mehr) ist "Weingeschmack". Und das gilt nicht erst für teure Superweine, das kann jeder grundsolide, vernünftige 7 €-Wein. Entzieht man dem Wein den Alkohol wieder, fällt er geschmacklich erst mal auseinander.


    Man muss also für alkoholfreien Wein, einen geeigneten Grundwein finden, die jetzt zu starke Säure mit Zucker ausgleichen und und und. Und dann ist man immer noch lange nicht bei der Komplexität von Wein. "Weingeschmack" nachbauen ohne Alkohol geht über "man muss das halt gut machen mit dem Entalkoholisieren" raus.


    Ist mE wie beim Fleisch. Es gibt mittlerweile super Ersatzprodukte bei Produkten und Gerichten, die auf Gewürzen, bestimmte Konsistenzen und anderen Zutaten basieren, Bolognese, Burger, Würstchen etc pp. Das finde ich manche Sachen megagut und auch echt nah dran am Erleben des Originals. Aber die Ersatzprodukte sind noch weit weit weg von der Konsistenz und vor allem geschmacklichen Komplexität eines guten Steaks. Und der alkoholfreie Wein tut sich noch immer mit der untersten Komplexitätsstufe schwer.


    Ich lese hier interessiert mit, weil ich den Impuls total verstehe. Man will nicht immer (oder gar nicht) den Alkohol, aber den, ich nenn es mal erwachsenen Geschmack des Weins, das Ritual, das Wechselspiel zwischen Wein und Essen (für mich das faszinierendste am Wein). Die Tipps schau ich auch auf jeden Fall näher an, vielleicht ist doch was dabei, was inzwischen etwas näher an das Original heranrobbt. Dennoch: Die Erwartung, die alkoholfreie Variante schmeckt wie Wein, macht Spaß wie Wein, hat aber kein Nervengift, die kann derzeit nicht erfüllt werden. Gibt meines Wissens auch keinen seriösen Winzer/Produzenten/Weinhändler, der das behaupten würde.

  • Spannend. Ich wusste gar nicht, dass Wein so unterschiedliche Geschmacksrichtungen hat.

    Ich schmecke zwischen Alkoholhaltigen und alkoholfreien Produkten keinerlei Unterschied (egal ob Bier, Sekt oder Wein). Das liegt aber daran, dass ich alles gleich unbekömmlich finde um es mal nett auszudrücken. :rolling_on_the_floor_laughing:

  • OT:

    Als ich den Spruch gelesen habe, habe ich gedacht "ja, ganz genau, besser kann man das nicht erklären." und "Bester Beitrag zu diesem Thema"


    Jetzt fühle ich mich als komischer Onkel.


    Und das ist auf so vielen Ebenen erschreckend zutreffend. :D

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