Begegnungen mit den lieben Mitmenschen - wie reagiert ihr?

  • Hektorine

    In @Limettis Beschreibung ging es um eine konkrete Stelle an der solche Geschwindigkeiten gemessen wurden. Ich kenne die Stelle nicht, habe aber keinen Grund an der Schilderung zu zweifeln. Es gibt durchaus Strecken, die Geschwindigkeitsfreunde anziehen.

  • Und natürlich kann man auch mit einem normalen Pedelec schneller als 25 km/h fahren. Der Motor arbeitet dann nicht mehr, aber ne Bremse wird nicht automatisch reingehauen. Bei heutigen Pedelecs tritt man auch nicht mehr gegen den Motor, die klinken sich total aus.

    Ja natürlich kann man als Radler damit schneller fahren, durch eigene Muskelkraft.

    Ich habe nur den Eindruck, dass Menschen ohne Fahrraderfahrung der Meinung sind, dass Fahrer von E-Bikes (fachlich korrekt Pedelecs, da hast du natürlich recht) viel schneller sind als normale Radfahrer. Und das stimmt so nicht.

  • Kommt auf die Strecke und den Radfahrer an.


    Wenn ich von hier stadteinwärts fahre, dann muss ich den Tacho im Blick behalten, um die erlaubten 30 km/h nicht zu überschreiten. Und ich bin brutal unsportlich, das ist einfach nur "bergab mit Rückenwind". Wirklich sportliche Radfahrer schaffen sowas auch auf gerader Strecke und bergab dann entsprechend mehr. Allerdings nicht mit E, das würde solche Leute eher bremsen.

    ja bergab. aber auf ebener strecke muss man schon gewaltig treten, um Tempo 30 zu fahren.

    Und es ging ja darum, dass Radler des öfteren mit 50 km/h unterwegs sind. Und das halte ich für unmöglich, bzw. für sehr übertrieben.


    Wie schnell sind die Tour de France-Sieger?


    TDF 2024

    von Mathias Brandt,
    26.06.2024

    41,43 Kilometer pro Stunde war die Durchschnittsgeschwindigkeit des letztjährigen Tour de France-Siegers Jonas Vingegaard


    https://de.statista.com/infogr…samt%203.401%20Kilometern.


    Und das war nur die Durchschnittsgeschwindigkeit und ohne E-Bike….

  • Aber wer geht freiwillig auf der Tour de France Strecke Gassi?


    Natürlich kann man mit einem vernünftigen Rad auf vernünftigem Untergrund 50 km/h fahren - aber das sind ja idR Straßen und keine gemeinschaftlich genutzten Wege

  • Bei uns in Beeckerwerth auf dem Damm sind oft Rennradfahrer in voller Montur unterwegs und die sind ganz schön schnell…..zu schnell für eine Strecke, wo auch andere Radler, Spaziergänger mit Hund und/oder Kindern unterwegs sind

  • Vergleichen wir jetzt ernsthaft Profisportler im Rennen mit Rad fahren in der freien Wildbahn?


    Der größte Feind des Radfahrers ist Wind. Aerodynamik ist alles. Im Pulk auf Rennrad über 30km/h kein Problem, aber definitiv Sport. Allein schon herausfordernd und für einen Großteil der Rennradfahrer nicht als Durchschnittsgeschwindigkeit zu schaffen.

    Auf meinem Alltagsrad rolle ich bergab bei unter 10% Steigung also einem Großteil aller Straßen nicht schneller als ungefähr 40km/h. Ab dann bremst mich der Fahrtwind mehr als der Berg beschleunigt. Und das hat schon eine deutlich sportlichere = windschnittigere Sitzhaltung als ein Großteil der üblichen Räder die zumindest hier rumfahren.

    Pflaster, wassergebundene Oberfläche, pannensichere Reifen, normale Kleidung statt Presswurst oder gar eine übliche Jacke, Gepäckträgertaschen bremst alles.


    Niemand streitet ab, dass Räder schnell sein können. Unangenehm schnell. Aber über 50km/h sind möglich und trotzdem eher Ausnahme als Regel.


    Die Bevorzugung des Rades nehme ich dafür überhaupt nicht wahr. Autos First, danach Fußgänger, aber nur so Alibimäßig, zum Beispiel vor Radfahrern, damit ja niemand auf die Idee kommt sich ernsthaft über parkende Autos auf Gehwegen, Drängelampeln, etc. zu beschweren und der Rest sind Lippenbekenntnisse.

  • Ein hochtrainierter Profisportler im Rennen hat mit Altagsradeln ja nun nicht viel zu tun.


    Unbestritten ist aber, auch 20 oder 25 kmh können schon zuviel sein, wenn Radler und Fußgänger sich auf engen Wegen passieren müssen.


    Die an sich positive Entwicklung der E-Bikes, die das Radfahren für viele Menschen, gerade auch Ältere, attraktiv macht, sorgt für mehr und durchschnittlich schnelleren Radverkehr. Dieser trifft aber auf eine mangelhafte und veraltete Infrastruktur, die dafür, wie ich schon anfangs schrieb, überhaupt nicht ausgelegt ist. Ebensowenig wie für breitere Lastenräder oder Räder mit Anhänger.


    Schnellere Verkehre gehören auf die Fahrbahn. Dazu muß das Fahren auf der Fahrbahn aber sicherer, und zwar real wie gefühlt sicherer werden. Und das ist auch möglich. Kopenhagen und die Niederlande machen es vor. Konkret heißt das, das bisher in der Raumverteilung bevorrechtigte Auto muß Platz abgeben. Wenn zB Autofahrspuren für den Radverkehr umgewidmet werden, dann haben Fußgänger, Radfahrer und Autos ihren jeweils eigenen Raum.


    Kluge Stadt- und Verkehrsplaner schimpfen nicht auf rücksichtslose Menschen, sondern fragen nach den Ursachen und verbessern die Infrastruktur. Wo so offensichtlich Bedarf besteht, müssen Lösungen her. Leider sind die finanziellen Mittel hier höchst ungleich verteilt.


    Es wäre ein Traum, wenn Radlern, wie Fenjali glaubt, der rote Teppich ausgerollt würde! :hugging_face:


    Leider ist das Gegenteil der Fall. Aktuell werden dem Radverkehr vom Verkehrsminister die gerade wieder ohnehin verschwindend geringen Gelder gekürzt. (Dem Autoverkehr übrigens nicht).


    Eine schnelle Internetsuche zeigt, daß Städte in Deutschland für die Radverkehrsinfrastruktur pro Kopf und Jahr Beträge zwischen 2,50 und 6 Euro ausgeben. Für den Pkw stehen dagegen 128 oder auch mal 240 Euro zur Verfügung. Alles keine aktuellen Zahlen, aber das Verhältnis spricht für sich.




    Die wahren Verkehrskosten in der Stadt | W wie Wissen
    Deutschlands Städte geben viel Geld für ihre Mobilität aus. Oftmals ist unklar, welche Verkehrsmittel davon tatsächlich profitieren. Verkehrsforschende können…
    www.daserste.de
  • Ein kurzer Blick nach Kopenhagen: Hunderte und hunderte Radler in dem kurzen Video, aber kein einziger fährt auf dem Gehweg. Warum? Weil Fuß, Rad und Auto hier konsequent baulich getrennt sind und jeweils genügend Platz haben.



    So kann nachhaltiger Stadtverkehr aussehen, wenn man wirklich will und auch Geld in die Hand nimmt.

  • Es wäre ein Traum, wenn Radlern, wie Fenjali glaubt, der rote Teppich ausgerollt würde! :hugging_face:


    Leider ist das Gegenteil der Fall.

    Hier gibt es jede Menge Fahrradstraßen, die für den Autoverkehr gesperrt sind. Wo fahren die Radfahrer (#nichtalle) ? Auf dem Fußgängerweg daneben. Es bringt also nichts.


    Aber das größte Geschenk ist ja die Narrenfreiheit, die sie genießen: keine Kennzeichenpflicht, kein Führerschein, keine Haftpflichtversicherung. Verkehrsregeln sind nur Empfehlungen und Ampeln/Zebrastreifen nur lustiges Dekor.

  • Ich verstehe das schon (deshalb schrieb ich ja auch „soweit möglich“ und nahm explizit das „Grüßen“ wieder auf. Die ganze Radfahrerdiskussion ist und war nicht mein Thema).


    Aber auch da ist die Chance nunmal nicht groß, dass Du am Verhalten der Anderen was ändern kannst.

    natürlich nicht, aber ich kann mich bitte aufregen, wenn ich täglich x Adrenalinausstöße habe, weil Radfahrer auf gut bayrisch "wia a gsengte Sau" daherkommen ohne Rücksicht auf Verluste.

    Also bei allem zum Teil verständlichen Ärger über Radfahrer: Aber kein Radfahrer fährt Tempo 50. das ist einfach technisch nicht möglich auf normalen , geteerten Wegen.

    25 bis 30 km/h ist schon Höchstgeschwindigkeit außerhalb von Radsporthallen.

    Ja, die Süddeutsche Zeitung bringt Lügengeschichten :doh: . Man kann das schon mal glauben, was da geschrieben wird und wenn Du da wohnst, dann weißt Du, daß das leider auch stimmt.

    Und sogar ich, völlig untrainiert mit normalem Trekkingbike schaffe auf einem ebenen Radweg 27 km/h.


    So kann nachhaltiger Stadtverkehr aussehen, wenn man wirklich will und auch Geld in die Hand nimmt.

    Es wird immer so getan, als ob in Deutschland gar nichts gemacht wird. Aber klar, reißen wird doch bei engen Straßen ganze Häuserzeilen ab, damit da noch Radwege hinpassen oder sperren wir doch am Besten gleich alles für Autofahrer, nur ist dann jede Stadt tot. Man braucht doch nicht so zu tun, als wären Autos komplett unnötig und als ob für Radler nie irgendwas gemacht wird.


    Ja, ich finde manche Stellen per Rad selbst ultra gefährlich und sehr nervig, aber einfach ein Foto posten und "woanders gehts auch" ist halt auch nicht immer eine befriedigende Antwort, weil solche Lösungen erst mal möglich sein müssen.

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