Begegnungen mit den lieben Mitmenschen - wie reagiert ihr?

  • Man kann die Mitmenschen nicht ändern.


    Nur die eigene Reaktion auf deren Anwesenheit oder deren Verhalten kann man ändern.


    Nicht grüssen hat viel damit zu tun, wo man wohnt. Wenn jemand in der Stadt oder in einem Umfeld wohnt und sich da nun mal niemand grüsst, ist man es sich halt so gewöhnt. Da kann man nun wirklich nicht meckern, wenn dann jemand aufs Land in den Urlaub fährt und da halt auch nicht grüsst. Wenn man es nicht anders kennt...


    Das hat nicht immer mit Unhöflichkeit zu tun.

  • Ich freue mich, wenn fremde Menschen freundlich auf irgendwas reagieren aber ich erwarte es nicht.


    Und wenn ich selbst in unkommunikativer Stimmung bin, dann machen solche Reaktionen wie die deiner Nachbarn/Bekannten mir erst recht keine Lust auf andere Menschen. Ich bin ehrlich entsetzt, dass man auf simples Schweigen mit einer Drohung reagiert. In meiner Vorstellung von den geschilderten Situationen ist nicht der schweigende Passant unhöflich.

  • Naja, ich setze oder stelle im Wald zb meine Hunde an den Wegrand wenn Radfahrer kommen, damit sie nicht über den Haufen gefahren werden, weil die meisten Radfahrer keine Bremsen haben. Ein eingebauter Defekt, den sie nicht an meinen Hunden auslassen sollten. Ich will da nicht höflich sein, also braucht sich auch keiner zu bedanken.


    Und mit dem Grüßen würd ich mich gar nicht so reinsteigern, freu dich, wenn jemand zurückgrüßt und wenn nicht, die Leute siehst ja nie wieder

  • Als Stadtmensch alltägliche Norm.

    Man trifft auf den ersten 100 Metern schon 20 Menschen, 5 Hunde und wird von mindestens einem E-Scooter fast niedergemäht.

    Gegrüßt werden nur Leut, die man kennt. Würde sonst auch sehr aufhalten.


    Ausweichen, stehen bleiben, Hunde kurz nehmen, warten damit wer vorbei kann - zum völligen Automatismus geworden, da denk ich nicht mal mehr drüber nach.

  • Hier bei uns in Bremen grüßt man sich in der Regel nicht. Ist normal hier.


    Ich freue mich immer über ein Danke, erwarte es aber schon lange nicht mehr. Die Bremer sind eben nicht so gesprächig :lol:


    Solange alle Rücksicht nehmen, ist mir der Rest egal.

  • Als Dorfmensch aus Bayern kenne ich es auch so, dass man sich grüßt. Aber für gewöhnlich nur Leute, die man kennt. Mein Dorf ist klein, ich kenne, bis auf wenige Ausnahmen alle. Aber, ob fremde Touristen grüßen oder sich bedanken, ist mir komplett egal.

    Als Juristin würde deine Bekannte von mir bei einer solchen Aussage vermutlich was ganz anderes hören, als ein "Grüß Gott" oder "Danke".

  • Wow, vielen Dank für eure Rückmeldungen. Da bin ich wohl doch etwas zu erwartungsvoll und engstirnig. Eure Antworten helfen mir sehr, alles aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.


    Also, vielen, vielen Dank nochmal und alles Gute euch, euren Wauzis und anderem Getier.

  • Nicht jeden Grüßen finde ich tatsächlich normal xD

    Ich bin in NRW in einer Großstadt aufgewachsen. Wenn da jeder jeden grüßt kommt man garnicht dazu mal den Mund zuzumachen.


    Jetzt wohn ich auf dem Land und grüße meistens. Manchmal vergess ich das aber, ist nie böse oder unhöflich gemeint. Mir persöhnlich ist auch null wichtig von wildfremden Leuten gegrüßt zu werden.

  • Ich finde ja vor allem das Radfahrer-Bashing immer etwas anstrengend. Das Fahrrad ist mein Hauptverkehrsmittel, und dummerweise ist es in Deutschland eben so, dass ich meine Verkehrswege als Radfahrer oft mit Fußgängern teilen muss. Keiner käme auf die Idee, auf der Landstraße gemütlich mittig auf der Fahrbahn zu schlendern und sich dann zu beschweren, dass da Autos fahren. Ja, es mag auch Rowdy-Radler geben, aber irgendwie treffe ich für jeden Radler, der vielleicht mal eine Situation falsch einschätzt, mindestens 10 Leute, die sich lang und breit über die ach so schlimmen Radler auslassen.


    Auf meinem einstündigen Arbeitsweg auf dem Rad grüße ich meistens, aber nicht immer, und gehe davon aus, dass die "Nichtgegrüßten" das schon überleben werden. Je nachdem, wie der Platz und der Weg ist, klingele ich, um auf mich aufmerksam zu machen (und werde auch dafür immer mal angemotzt, oder die Leute drehen sich erst aufgrund des Klingelns so um, dass man erst recht nicht mehr dran vorbei kommt, wenn sie doch einfach hätten weiter geradeaus laufen können), oder fahre einfach so vorbei (bremsbereit und in für mich reduzierter Geschwindigkeit - aber auf einen 4km/h-Fußgänger wirkt ein 20km/h-Radler oft immer noch "irre schnell"). Als Fußgänger auf gemeinsam genutzten Wegen latsche ich halt nicht in der Mitte herum und sehe zu, dass mein Hund weder andere Fußgänger, noch vorbeifahrende Radler belästigt - dafür erwarte ich jetzt aber keinen Kniefall meiner Mitmenschen, sondern das gehört für mich zum normalen Anstand dazu.


    Ich kann schon verstehen, dass man gerade in Touristen-Gegenden irgendwann die Nase voll hat vom alljährlichen Ansturm auf die eigene Heimat. Sich darüber aufzuregen halte ich aber ungefähr für so sinnvoll, als wenn man mitten in der Großstadt herummotzt, dass da überall so viele Menschen sind.

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