Begegnungen mit den lieben Mitmenschen - wie reagiert ihr?

  • Keiner käme auf die Idee, auf der Landstraße gemütlich mittig auf der Fahrbahn zu schlendern und sich dann zu beschweren, dass da Autos fahren.

    Das ist nur ein Vergleich wenn Fußgänger auf dem Radweg rumlaufen. Auf gemeinsamen Wegen haben Radfahrer auf die schwächeren Verkehrsteilnehmer, eben Fußgänger, Rücksicht zu nehmen.

    Als Fußgänger auf gemeinsam genutzten Wegen latsche ich halt nicht in der Mitte herum

    Doch, genau das tue ich. Am Rand zu laufen wird nur als Selbstverständlichkeit genommen ohne auf sich aufmerksam zu machen vorbei zu brettern.

    Höfliche Radfahrer die sich bemerkbar machen und langsam vorbei fahren haben hier Seltenheitswert.

  • Ich grüße hier jeden egal ob sie antworten oder nicht. So bin ich eben erzogen worden.

    Auch Höflichkeit, wie sich zu bedanken beim auf die Seite mit Hund gehen oder entschuldigen wenn man mit Hund irgendwo im Weg steht oder zu langsam war, gehören für mich dazu. Hier im Dorf bei uns bedanken sich da meistens die Radfahrer oder Jogger eher als Fußgänger. Aber der Großteil macht es und grüßt auch. Ich hab hier nur einen Nachbar da nervt es mich (ich glaube er mag einfach keine Hunde). Anfangs hab ich noch Hallo gesagt jetzt ignoriere ich ihn genauso wie er mich obwohl weder meine Hunde noch ich ihm was getan haben.

    Im Wald oder auf dem Feld leine ich meine zwei Hunde an oder halte sie kurz fest wenn uns jemand entgegen kommt bis die Begegnung vorbei ist.

    In der Stadt sehe ich da im Vergleich viel mehr Ignoranz als im ländlichen Raum.

  • Ich finde ja vor allem das Radfahrer-Bashing immer etwas anstrengend. Das Fahrrad ist mein Hauptverkehrsmittel, und dummerweise ist es in Deutschland eben so, dass ich meine Verkehrswege als Radfahrer oft mit Fußgängern teilen muss. Keiner käme auf die Idee, auf der Landstraße gemütlich mittig auf der Fahrbahn zu schlendern und sich dann zu beschweren, dass da Autos fahren. Ja, es mag auch Rowdy-Radler geben, aber irgendwie treffe ich für jeden Radler, der vielleicht mal eine Situation falsch einschätzt, mindestens 10 Leute, die sich lang und breit über die ach so schlimmen Radler auslassen.


    Als Fußgänger auf gemeinsam genutzten Wegen latsche ich halt nicht in der Mitte herum

    Ganz ehrlich? Ich laufe auf vielen (Gassi)Wegen (wenn mit Hund unterwegs) absichtlich in der Mitte des Weges. Warum? Weil ich schon zu viele Situationen erlebt und beobachtet habe, in denen Radfahrer mit einer solchen Gleichgültigkeit gegenüber dem Wohlergehen ihrer Mitmenschen und in absoluter Ignoranz gegenüber dem zT unberechenbaren Verhalten von Hunden und Kindern fast Unfälle verursacht haben, dass ich sie lieber zwinge, runterzubremsen und zu klingeln, als dass mein Hund über den Haufen gefahren wird oder der Radfahrer über die Leine fliegt. Klar, kommt der Radfahrer von vorne, geh ich rechtzeitig zur Seite und mache Platz. Das ist selbstverständlich. Aber ich habe hinten keine Augen im Kopf. Und leider reicht der Prozentsatz an Rowdy-Fahrern aus, um eine echte Gefahr darzustellen.
    Auf die Landstraße gehören Fußgänger auch nicht. Aber die normalen Wege sind eben sehr wohl auch für Fußgänger gedacht, und nicht ausschließlich für Radfahrer.
    Klar, die Situation in DE ist für Radfahrer bescheiden. Aber das bedeutet nicht, dass sie dafür andere Verkehrsteilnehmer gefährden dürfen.
    (Womit ich nicht sage, dass DU das tust!! Und es gibt auch andere sehr rücksichtsvolle Radfahrer. Aber eben leider auch genug, die man weder als Fußgänger noch als Autofahrer in seiner Nähe haben möchte.)

  • Ich bin von der Großstadt, wo man nicht grüßt, weil zuviele Menschen, in die Kleinstadt gezogen, wo man auch nicht grüßt, weil die Locals nicht reden.

    Grüße trotzdem, weil ich zwischendurch in den USA an einem Ort gelebt habe, wo man jeden, den man sah, wegen des Seltenheitswerts mit einer Fanfare begrüßte.


    Ich grüß aber nur, weil ich es mag, nicht, um eine Reaktion zu kriegen.

    Über‘s Bedanken, wenn ich mich nett verhalte, freu ich mich, ich erwarte es aber nicht, weil Ich es halt für selbstverständlich halte.

  • Meine Spaziergewege sind Wald, Feld, Kanal.Ich grüße eigentlich jeden, der Blickkontakt aufnimmt, wenn nicht, dann nicht. Den Hund rufe ich natürlich immer zu mir oder sage "rechts ran", wenn der Fahrradfahrer von hinten zu schnell kommt oder sich nicht bemerkbar macht und ich es zu spät entdecke. "Danke" muss mir niemand sagen, kommt aber doch öfters vor, dann erwidere ich "gerne". Eigentlich stresst mich nichts, nur am Kanal, große Gruppen älterer Menschen auf E-Bikes finde ich sehr gefährlich, die hinteren sehen nichts, passen nicht auf, können kaum ausweichen und werden dann auch noch unfreundlich.

  • Dass man den Hund zu sich nimmt, scheint selbstverständlich

    Das ist aus meiner Sicht auch selbstverständlich.


    Ob sich da jemand bedankt oder zurück grüßt, ist mir ehrlich gesagt völlig egal. Wenn sich jemand bedankt, antworte ich, ansonsten halt nicht. Ich bin ein Landkind und gewohnt, zu grüßen. Wenn jemand das nicht macht, jo, dann halt nicht. An schlechten Tagen murmele ich leise ein „Jo don hoid ned ( = Ja dann halt nicht).“ oder sowas in mich hinein, aber meistens tangiert es mich nicht. Niemals würde ich deshalb den Leuten gegenüber unfreundlich werden oder sogar irgendwas nachrufen. Das ist es mir nicht einmal ansatzweise wert.


    Und zu deiner Bekannten: Jemanden einen Stock zwischen die Speichen zu werfen, nur, weil nicht gegrüßt oder sich bedankt wurde, finde ich ein ganz klein bisschen übertrieben :hust:

  • Mach ich mir keine Gedanken, habe mit Hund angefangen die Entgegegenkommende freundlich zu Grüßen. Nicht mal, weil ich die Menschen Grüßen möchte, oder mich nett darstellen möchte. Es ging mir um den Hund, der freut sich wenn ich nett Grüße 😂.

  • Ich grüße niemanden weil ich meine Ruhe will, mich auf meine Hunde konzentrieren evtl Musik hören...

    Ich bin hier schon froh wenn ich ohne Beißvorfall wieder heim komme deshalb fahre ich mit dem Auto zum Gassi weg da wo meist niemand ist🤷

  • Ich arbeite in einem Beruf, in dem ich sehr viel soziale Interaktion habe und mit sehr vielen Bedürfnissen anderer Menschen konfrontiert bin. In meiner "Freizeit" bin ich Mutter eines 4,5 Jahre alten Kindes.


    Wenn ich mit dem Hund in den Wald gehe, hab ich 0 Bock auf soziale Interaktion und empfinde jeden Menschen, den ich treffe, als anstrengend. Nicht, weil ich Menschen nicht mag. Sonst hätte ich einen anderen Job.. aber ich mag einfach auch Mal Pause haben. Und die Verpflichtung zum freundlichen Grüßen ist mir da oft schon zu viel.


    Ich nehme meine Hündin übrigens bei Fahrradfahrer*innen schon ran, alleine um sie vor dem Angefahren werden zu schützen. Die Radfahrer*innen hier sind nämlich ziemlich Kamikaze. Und das sage ich, obwohl ich selbst zu 90% mit dem Rad unterwegs bin.

  • Echt, ein sehr interessanter Betreff, ich habe was gelernt, meinen Gruß könnte jemand als anstrengend empfinden, ich hoffe doch, nicht als nachhaltig anstrengend, man will den Leuten ja nichts Böses

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