Begegnungen mit den lieben Mitmenschen - wie reagiert ihr?

  • Ich habe jetzt noch nicht den ganzen Fred gelesen, muss aber mal meinen Senf dazugegeben...


    Meine morgendliche Gassirunde führt, je nach dem, wie ich laufe, 1,5 bis 2 Km über einen in erster Linie landwirtschaftlich genutzten, asphaltierten Weg. Dieser ist auch Teil eines Radwanderwegs. Bei uns herrscht keine (!) generelle Anleinpflicht! Ich rufe meine Hunde auch grundsätzlich ab, wenn uns Fahrradfahrer (Jogger etc.) entgegenkommen bzw., die Mädels kommen von sich aus zu mir zurück... und ja, ich ärgere mich sehr, wenn dann weder ein "Danke" noch ein "Guten Morgen" kommt... mit welchem Recht beanspruchen die Fahrradfahrer "freie Fahrt" und gehen - ohne Rücksichtnahme auf andere Wegnutzer - ihrem (Renn-) Radhobby nach und erwarten wie selbstverständlich, dass ich weiche??? Das erlebe ich leider täglich! Nein, das geht nicht in mein Hirn, gegenseitige Rücksichtnahme würde vieles einfacher machen...

  • Ich habe nochmals die Rechte von Radfahrern vom ADFC gelesen, stimmt, ich habe Halbwissen verbreitet. So, wie ich das beschrieben habe, hatte ich das tatsächlich vor einiger Zeit in einer Sendung gesehen, in der es speziell ums Radfahren ging, Frontal o.ä., der ging es um einen Unfallschwerpunkt mit Radfahrern, die die vorgesehene geteilte Radspur nicht genutzt haben, weil sie sie nicht nutzen mussten. Also Korrektur: Radfahrer dürfen nur nebeneinander auf der Straße fahren, wenn sie den Verkehr nicht gefährden. Radfahrgebot auf reinen Radwegen gibt es sehr wohl

  • Das verstehe ich jetzt auch nicht. Und ich meine das nicht als Angriff.


    Für mich ist meine Hunde ranholen selbstverständlich, weil:


    1. sie die Wildcards auf der Strecke sind.


    Wäre ich alleine als Fußgänger unterwegs, müsste der Radfahrer nicht damit rechnen, dass ich ihm vors Rad springe. Bei Hunden.... naja. Hab ich mit Kindern im übrigens nicht anders gemacht. Ich bin nicht auf der Hundewiese, ich bin nicht auf dem Spielplatz. Ich hab die Aufsichtspflicht.


    Und jaja, man ist ja auch nicht auf der Radrennbahn, daher:


    2. ich habe die Lebewesen unter meiner Pflicht, die die Regeln nicht raffen können.


    Die folgen im Zweifelsfall einer Spur, erschrecken sich, laufen genau falsch und ziehen den Kürzeren. Blöderweise hänge ich an ihnen und nehme sie deswegen aus Gefahrensituationen.


    3. ein öffentlicher Weg ist ein öffentlicher Weg.


    Egal ob Radfahrer, Fußgänger, Person am Rollator, Dreirad-Manövrierer - was weiß denn ich, ob die Angst vor freilaufenden Hunden haben. Mein Hund gehört für alle gut sichtbar unter mein Kommando und unter meine Kontrolle, damit auch Menschen mit Hundeangst diesen Weg ungehindert nutzen können. Fertig.


    Inwiefern wird der Aufwand für mich geringer, wenn die Person "Danke!" sagt? Den Aufwand habe ich, weil ich mich für Hunde entschieden habe.


    Und was ich auch nie raffen werde: Wenn ich schon genau weiß, dort muss ich meinen Hund alle Nase lang ranrufen - welchen Gewinn hat der Verzicht auf die Leine? Der Hund kann nicht wirklich frei laufen, der Halter ist die ganze Zeit angespannt und genervt und das "Danke" von einem Fremden machts, wenn wir ehrlich sind, keinen Deut besser.

  • Für mich macht‘s ein „Danke“ schon besser.

    Ich fühle mich dann einfach gesehen, das finde ich gut.

    Wo ich spazieren gehe, fahren die Leute Mountainbike, z.T. Downhill.

    Es gibt superviele Reiter:innen.


    Ich sortiere immer die Hunde zur Seite, auch wenn das auf sehr schmalen Pfaden heißt, dass wir ins Gebüsch kriechen.

    Klar, ich mache das so oder so, aber wenn jemand ‚danke‘ sagt, freu ich mich. Oder wenn jemand kurz die Hand hebt.

    Ich sag aber eh immer ‚gerne!‘ egal, ob jemand sich bedankt oder nicht. Und je nach Situation (wenn z.B. nicht abgebremst wird oder kein Abstand eingehalten wird oder so) ist das auch schon mal sarkastisch. 😄


    Ich bedanke mich auch, wenn andere ihre Hunde ranrufen und anleinen - könnte man auch erwarten, dass man das halt einfach macht. Aber mit Bedanken ist die ganze Situation einfach netter, freundlicher, respektvoller.

    Finde ich gut, dass da jemand ist, der die Umwelt im Blick hat und sich um seinen Verantwortungsbereich kümmert - ist hier leider nicht selbstverständlich - da finde ich ein Danke total angemessen.

    Aber ich bedanke mich auch für die Brötchen, die mir verkauft wurden. Oder wenn jemand nett eine Lücke an der roten Ampel für diejenigen im Gegenverkehr lässt, die da vielleicht abbiegen wollen.


    Dass die meisten Menschen ‚Danke‘ gut finden, zeigt sich vielleicht daran, dass die meisten im DF das Gefühl kennen, wenn sie die Pokal-Reaktion kriegen. Fühlt sich einfach freundlich an und danach, wahrgenommen zu werden.


    Finde das Bedürfnis also vollends nachvollziehbar. ☺️

  • Die Leute hier im Dorf (die ich erkenne) grüße ich. Wenn ich meine Kontaktlinsen anhabe. Treffe ich Unbekannte beim Gassi, nicke ich lächelnd zu. Es ist mir ehrlich gesagt völlig wurscht, wenn jemand den Gruß oder das Nicken nicht erwidert und sich nicht bedankt, wenn ich den Hund heranrufe und absitzen lasse. Wobei mich nette Worte zum Benimm meiner Hunde natürlich freuen.


    Wenn ich gereizt reagiere, dann ist die Ursache in aller Regel nicht, dass mich fehlende Floskeln stören, sondern dass es mich nervt, (vielen)Menschen zu begegnen und entsprechend Rücksicht nehmen und meine Atemluft teilen zu müssen. Kommt schon mal vor, dass mich das nervt. Und da neige ich dann auch dazu, mich an Kleinigkeiten hochziehen zu wollen. Lasse es dann aber, weils ja einfach mein Problem ist, nicht das eines Anderen.

  • Das schön finden und sich darüber freuen, steht nirgends zur Debatte.


    Es einfordern, sich mehr als ein bisschen ärgern und wütend werden, wenn es wegbleibt, find ich persönlich sehr merkwürdig.


    Ich rufe meine Hunde nicht ran, damit andere mir verbal den Kopf tätscheln und freue mich dennoch, wenn ein Danke kommt. Das eine schließt das andere nicht aus.


    Aber an der Stelle, wo man Dankbarkeit für selbstverständliches Schützen der eigenen Schutzbefohlenen erwartet, sich selbst aufreibt und wo jemand meint, er wirft das nächste Mal Stöcke in Speichen... da sollte man dringend an der eigenen Erwartung und Einstellung arbeiten. Und es nicht schönreden, dass derartig extreme Reaktionen kommen. Schlicht und einfach weil ich meine bei mir behalten habe.

  • Radfahrer an sich sind ebenso rücksichtsvoll oder rücksichtslos wie andere Menschen auch. Solange beide Gruppen aber auf den Restflächen zusammengesperrt werden, die der fahrende und ruhende Autoverkehr ihnen übrig läßt, wird es diese Konflikte geben.

    Typisch Radfahrersprech. Niemals sind sie selbst verantwortlich. :roll:

    Ich finde, man kommt in der Stadt ganz ohne eigenes Fahrzeug überall hin. Man muss nur die Öffis + seine Füße nutzen. Man muss sich nicht in die volle U-Bahn mit seinem Rad reindrängen und anderen Fahrgästen die Klamotten verdrecken, nur weil man gerade mal zu faul zum Strampeln ist.

    Jajaja, es gibt auch rücksichtslose Autofahrer. Aber die fahren normalerweise nicht auf Bürgersteigen, rasen selten auf Fußgänger los, halten öfter mal an Zebrastreifen an und verstopfen keine Busse und Bahnen mit ihren Fahrzeugen.

  • Radfahrer an sich sind ebenso rücksichtsvoll oder rücksichtslos wie andere Menschen auch.

    Das Problem ist, sie sind halt im Zweifelsfall dennoch stärker, wenn mir bei uns im Park ein Radler mit 30 km/h über die Hunde fährt, dann sind meine Hunde tot.

    Ich fahr ja selbst auch mit dem Radl, ich werde dennoch nie verstehen, wie Radfahrer auf tw wirklich vollen gemeinsamen Wegen fahren wie die Irren.

    Das hat auch nichts mit Verkehrspolitik zu tun, weil man anno dazumal nicht wissen konnte, daß Radl zb mit Motor versehen werden, die dazugehörigen Fahrer und Fahrerinnen aber eine Ellenbogenkultur erster Sahne ausleben.


    Und Wälder zum Beispiel sind keine Radrennstrecken. Parkanlagen sind keine Radrennstrecken und Wanderwege in den Bergen auch nicht. Bremsen dürfen selbst Radfahrer benützen, das wissen die meisten nur noch nicht. Müssten Radler eine Fahrerlaubnis besitzen mit Nummernschild - dann wären unsere Gehwege und gemeinsame Wege endlich wieder begehbar, weil ein Großteil der Radraser ihre Fahrerlaubnis abgeben müssten :) Ich warte auf diesen Tag und werde ihn feiern. Es geht nicht, immer nur zu fordern und auf Opfer zu machen, während man gleichzeitig regel- und straflos sein Unwesen treibt.

  • Ach ich kann noch einen Nachtrag bringen zum Westpark in München. Da rasen also die irren Radler mit tw 50! km/h durch die Menschen.

    Für das eigene Verhalten ist immer der Mensch selbst verantwortlich, nicht irgendeine Verkehrspolitik. 50 km/h. Das muß man sich mal geben, vor allem, wenn man die Stelle kennt und weiß, wieviele Fußgänger (ja sorry Radfahrer, daß wir existieren auf dem gemeinsamen Geh- und Radweg) da auch sind, und auf manchen Wegen dürften sie gar nicht fahren, ist ihnen alles wurscht. Da ist in der Nähe auch ein Spielplatz. Interessiert die Radler alles nicht.


    Ich gehe da übrigens nur noch über die Wiesen, obwohl das laut Parkordnung mit Hund verboten ist. Aber ich möchte den Park halt auch nützen können als Hundehalter, trotz Radler.


    Zitat:

    "Das Ergebnis überraschte auch die BA-Politiker. Durchschnittlich 1600 Radfahrer kamen je nach Wetter allein an dieser Stelle vorbei. "An einem Montagvormittag, der Periode mit dem meisten Verkehr in Richtung Osten, fuhren 52 Prozent der Radfahrer Geschwindigkeiten zwischen 30 und 40 Stundenkilometern", heißt es in der Auswertung. Die Höchstgeschwindigkeit betrug laut Aufzeichnung sage und schreibe 50 Stundenkilometer."


    München-Westpark: Tempomessung von Fahrradfahrern - München - SZ.de (sueddeutsche.de)

  • Ich dachte irgendwie es geht hier um Menschen die unfreundlich werden oder sich komisch verhalten oder so, bin dann doch überrascht wie stinkig man werden kann weil jemand nicht hallo oder danke sagt.

    Ja, ich freue mich drüber wenn sich jemand bedankt weil ich bspw mit Hund auf Seite gehe, aber ich setze es nicht voraus da für mich selbstverständlich.

    Es gibt sogar Ausnahmesituationen da regt mich ein "danke" auf, weil das in dem Kontext einfach so rotzefrech asozial ist ( bspw weil ich auf circa 1 Meter schmalem Gehweg ( angemerkt obwohl die Straße frei war !) In letzter Sekunde gegen die Wand gesprungen bin und den Hund mit festgeklemmt hab weil dieser xxxx uns sonst übern Haufen gefahren hätte ).


    Ich dachte irgendwie eher an so Situationen wie ich sie heute hatte.

    Beispiel:

    Ich gehe mit Hund Weg entlang, sehe älteren Herren am Wegrand auf einem Fleckchen grün erhöht stehen, nehme meinen Hund wie sonst auch immer einfach nur auf die abgwandte Seite, und besagter Mann tut folgendes :

    *Arme hoch reißt* ,,Bei mir gibt's nix zu holen !"

    ( ich bin verwirrt, Hund ist verwirrt )

    Dicht gefolgt von :

    ,,Beißt der???"

    Bin dann einfach perplex samt leicht verunsichertem Hund stumm vorbei gegangen aber das sind dann bspw so Situationen die mich nerven.

    Entweder weil ich sie nicht verstehe oder weil ich mich ( nach ner Weile wieder ) frage warum man glauben müsse dass ein Hund bissig sei nur weil man den auf die andere Seite nimmt ? Und warum man das dann auch noch fragen muss ?

    Ich mein, was soll man da antworten?

    ,,Nee jetzt grade nicht wie Sie sehen ?"

    Oder ,,Nein, Sie schmecken nicht?"

    Oder ,,Ja natürlich! Sie können die Zähne schon förmlich in Ihrem Arm spüren !"

    Ich finde sowas irgendwie immer total vorwurfsvoll.

    Ich meine wirklich wenn man bspw echt nix anderes zu tun hat als einfach nur seiner Wege zu gehen, Hund auch keine Anstalten in der Richtung macht oä. ( und MK war da auch keiner drauf, falls sich jemand diese Frage stellt )

    Wobei es in dem Fall natürlich auch sein kann dass dieser Mensch einfach nur wirr war oder so. Ich hatte ja ganz bestimmt nicht vor ihn auszurauben, aber das muss er ja gedacht haben wenn er sagt dass es bei ihm nix zu holen gibt? Ka !


    Oder eben wenn Menschen den Hund an miauen und einem hinterher brüllen müssen dass das doch ne Katze is und kein Hund.


    Oder wenn Menschen glauben sie hätten den heiligen Gral der sie dazu befähigt dass alle Hunde der Welt sie lieben müssen und von ihnen betatscht werden wollen ( selbst wenn sowohl Halter als auch Hund deutlich das Gegenteil sagen ).


    Oder wenn man jemanden hinterher brüllt man solle den Kackhaufen aufheben obwohl der Hund wirklich nur Pipi gemacht hat.


    Oder mit irgendwelchen dummen Vorurteilen um sich werfen nur weil sie offensichtlich noch nie nen Hund mit Maulkorb gesehen haben.


    Oder den Allergiker unbedingt füttern wollen obwohl man 20000 mal nein sagt und das begründet.


    Oder, oder, oder...

    Das sind Situationen die ich bei Lesen des Threadtitels hier erwartet hätte.

    Aber irgendwie nicht die bösen antisozialen die kein Hallo und kein Danke äußern können/wollen :rolling_on_the_floor_laughing:

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