Junghündin und der Jagdtrieb

  • Wie machen nicht so viel; Spaziergänge, Schwimmen gehen, Suchspiele und etwas Grundgehorsam unterwegs, zu Hause apportieren üben, Schnüffelteppich usw

    Kannst Du das Mal genauer ausführen? Häufigkeit, Zeitdauer ...?

  • Ich würde schon sagen, dass meine Jagdhunde einen starken Jagdtrieb haben. Aber deine Probleme haben wir hier nicht. Dein Problem ist also nicht der Jagdtrieb selbst, sondern eher, dass da ein paar Dinge fehlen.

    Nämlich die Erfahrung wie viel Spaß man mit dem Menschen haben kann, Impulskontrolle, Regeln und v.a. auch jagdnahe Auslastung. Wurde hier ja schon viel gesagt. Vor allem Letzteres ist aber auch wirklich wichtig, der Hund ist danach einfach eine Weile viel entspannter. Nur, Leckerli schnüffeln ist dafür nicht geeignet, das ist nichts. Dummyarbeit und irgendein Scenttrailing, da wirst du sicher Veränderungen feststellen.


    Ansonsten, die Nase am Boden haben, an der SL eine Wiese nach Grillen absuchen usw. das ist alles schon Jagd. Lass sie das nicht einfach so machen, wenn sie dich dabei ausblendet.

    Im Jagdlichen arbeitet man beispielsweise viel darüber, dass der Hund lernt, dass er nur mit dem Menschen Erfolg hat und der Mensch bestimmt eben was gejagt wird (soweit möglich). Kannst du natürlich nicht machen. Was du aber machen kannst, ist so Spuren auf dem Weg u.ä. als Belohnung aber auch Training einzusetzen. Wenn sie da was Spannendes hat, dann nimm sie zurück und sie darf das halt erst untersuchen, wenn zumindest kurz die Aufmerksamkeit bei dir war (oder später auch ein Kommando ausgeführt hat). Genau genommen könntest du ihr beibringen dir diese spannenden Sachen zu zeigen und eventuell auch dir in gewissem Rahmen zu sagen was da ist. Das befriedigt meine Hunde beim normalen Gassi oftmals schon ungemein.

    Jeder aktive Jagdgebrauchshund lernt, dass nach den Regeln des Menschen gejagt wird. Und genau das muss dein Hund jetzt auch lernen.

  • Zeigt sie dieses Verhalten auch in der Wohnung?


    Grundsätzlich ist die Arbeit am Jagdverhalten die Arbeit am Gehorsam. Ist leider so.


    Auch wenn man in allen Büchern ganz viele gute Bausteine findet, die einem helfen das Ganze unter Kontrolle zu bringen:


    Am Ende läuft alles über den Gehorsam.

    Oder die 100% Absicherung durch die Leine.


    Bausteine wie

    - Impulskontrolle

    - sauberer Abbruch

    - sauberer Rückruf oder Stop

    - Umorientierung

    Etc sind die Basis für die Kontrolle am Wild. Je nach Hund bringt er gewisse Bausteine schon mit, andere muss man mühsam und intensiv trainieren und aufbauen.


    Aber es wäre schon interessant zu wissen, welcher Typ Hund es ist von den Veranlagungen her. Macht aie gerne Nasenarbeit? Dann könnte man ihr in diesem Bereich eine Arbeit geben.


    Denn durch eine richtig anstrengende Arbeit kommt der Hund ij eine Zufriedenheit, die sich durch Ausgeglichenheit im Alltag äussert


    Edit: oh ich war viel zu langsam, hat sich mit anderen Beiträgen überschnitten

  • Bei Freki, auch 10 Monate, erwacht auch so langsam der Jagdtrieb. Bis jetzt konnte ich alles immer abbrechen. Alleine Jagen ist verboten.

    Aber ich bin mit ihm in einer Rettungshundestaffel, wo er als Flächensuchhund ausgebildet wird. Und hier darf er seine Jagdmotivation ausleben. Durch den Wald rennen, suchen, finden und noch eine Belohnung erhalten.

    Auch mach ich Dummyarbeit, ca 2 x die Woche, was ihm auch viel Spaß macht.

  • Leider hat Dein Hund schon die Erfahrung gemacht, dass Jagdverhalten von Dir toleriert wird. Das macht das Training natürlich ungleich schwerer. Wichtig wäre dem Hund zu zeigen, wann und wo er seine Neigung ausleben darf, sein jagdliches Interesse also gefordert und gefördert wird, und wann und wo nicht.


    Idealerweise hättest Du Jagdsequenzen von Anfang an erkannt und nicht nur abgebrochen, sondern im Vornherein verhindert.


    Auch jetzt setzt Du, wie es klingt, eher aufs Reagieren, als auf Vorbeugung. Ich würde als erste Massnahmen an der Umkehr dieser Dynamik und der allgemeinen Ansprechbarkeit arbeiten.

  • Wie machen nicht so viel;

    Ich würde , je nach Lust und Geldbeutel Hundeschule oder Hundeverein empfehlen und ein Hobby für den Hund suchen, dem ihr „ernsthaft“ nachgeht.


    Du hast einen Hund zu dir genommen, der dir das Leben mit Hund knallhart vor die Füße schmeißt😀

    Jagen kann man nicht!!!! nur verbieten, da muss man einen Weg finden.

    Das „Nein“ Sigal beim Leine kürzer nehmen, wenn sie Mäuseln will ist zu überdenken😉

    Wie wäre es denn mal mit einem stink normalen „Weiter“… und dann gut gemacht=Leckerchen.

    Dein Nein hält ihre Lust am jagen nicht im Griff.

    Üb nicht nur an Symptomen, sondern bau systematisch Grundgehorsam auf.

    Sitz, Platz oder Steh in. Allen Lebenslagen zum Beispiel.

    Abrufkommando und absolutes Benehmen an der Leine, egal wie lang.


    Schleppleine mit 10 m mit jagendem nicht hörendem Junghund ist ein Katastrophe.

    Die hältst du im Leben nicht!

  • Vielen Dank für die Antworten.


    Ohje, da haben wir ja einiges zu tun.

    In den letzten Jahren hatte ich mit dieser Problematik wenig Berührungspunkte.

    Sicherlich hätte ich von Anfang an anders reagieren müssen.

    Allerdings ist es schwierig, wenn man nicht weiß, worauf es ankommt und wie man eben angemessenen auf die Verhaltensweisen reagiert.

    Von daher finde ich die Literatur Tipps sehr wertvoll.

    Wenn meine Trainerin aus dem Urlaub zurück ist, gehen auch die Kurse weiter.

    Sie bietet auch Mantrailing an, vielleicht ist das tatsächlich etwas für sie.

  • Wenn sie also Grillen, Mäuse usw. auf dem Feld jagt, nehme ich die Leine kurz und gebe ihr das Signal "nein."

    Zum generellen Thema kann ich dir wenig sagen, da wir damit nie wirklich Probleme hatten. Aber das hier ist mir aufgefallen. Für mich gehört ein Hund nicht auf fremde Wiesen oder Felder. Egal, ob angesät, brach, Stoppelfeld usw. Selbst wenn meine Hunde wild miteinander spielen, verlassen sie keinen Weg. Wie einige hier geschrieben haben, läuft alles über Gehorsam und bei mir ist da ein ganz großer Punkt, dass Wege niemals ohne explizite Aufforderung verlassen werden dürfen.

  • Wenn meine Trainerin aus dem Urlaub zurück ist, gehen auch die Kurse weiter.

    Sie bietet auch Mantrailing an, vielleicht ist das tatsächlich etwas für sie.

    Kurse sind in Eurem Fall mMn "nice to have", aber nicht speziell genug für die Themen die Ihr habt. Ich würde da eher auf individuelle Einzeltraining setzen und zwar in Eurer Umgebung, da wo Ihr unterwegs seid. Hunde lernen ortsbezogen und selbst wenn am HuPla alles gut verinnerlicht wird, ist es da wo´s drauf ankommt, noch lang nicht abrufbar.

    Trailen als Beschäftigung/Auslastung kann ich mir sehr gut vorstellen. Bücher können helfen um als Mensch zu verstehen und die ersten Schritte anzuleiten. Dennoch nicht einfach weil punktgenaues Timing erforderlich ist.

  • Wenn sie also Grillen, Mäuse usw. auf dem Feld jagt, nehme ich die Leine kurz und gebe ihr das Signal "nein."

    Zum generellen Thema kann ich dir wenig sagen, da wir damit nie wirklich Probleme hatten. Aber das hier ist mir aufgefallen. Für mich gehört ein Hund nicht auf fremde Wiesen oder Felder. Egal, ob angesät, brach, Stoppelfeld usw. Selbst wenn meine Hunde wild miteinander spielen, verlassen sie keinen Weg. Wie einige hier geschrieben haben, läuft alles über Gehorsam und bei mir ist da ein ganz großer Punkt, dass Wege niemals ohne explizite Aufforderung verlassen werden dürfen.

    Danke für die Einschätzung.

    Ich sehe es tatsächlich anders. Natürlich darf mein Hund einen Schritt auf eine Wiese oder aufs Feld setzen.

    Wieso denn nicht?

    Wo lässt du denn deine Hunde laufen? Nur auf den Wegen?

    Und selbstverständlich verlässt meine Hündin an der Schleppleine eben auch mal den Weg.

    Das finde ich nicht problematisch und möchte ich auch gar nicht zum Thema machen.

    Solch eine Ansicht habe ich tatsächlich noch nie gehört.

    Trotzdem danke.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!