Unser Riesenbaby verkriecht sich nur, wenn wir da sind.

  • Hallo,
    kurz zur Geschichte unseres Hundes:
    Meine Frau und ich habe einen Hund aus einem rumänischen Shelter adoptiert. Dieser wird im September 3 Jahre alt und heißt Filou. Er ist ein Rumänischer-Rabenhirtehund-Mix. Sie genau aus wie ein solcher, ist aber etwas kleiner.

    Seine Geschichte beginnt, mit der Geburt im September und einer Vermittlung an einen rumänischen Halter. Diesem wurde er aber nach 2 Tagen, so heißt es, entführt. Darauf hin blieb Filou 9 Monate lang verschollen, biss er von einem städtischen Shelter aufgenommen wurde. Der Halte wurde vermittelt, bemühte sich aber schon wieder um einen neuen Hund und gab Filou wieder zu dem Shelter, indem er geboren wurde. Auffällig waren ein paar wunden im Gesicht und ein abgebrochener Eckzahn.

    Nun ist Filou bei uns.
    Seit dem ersten Tag verkriecht er sich so gut er kann. Es war in den ersten Tagen noch nicht so schlimm wie jetzt. Wir haben ihm eine Box zugelegt in die er sich zurück ziehen kann.
    Und obgleich, wir aktuell kleine Fortschritte machen, und er zum Fressen in unsere nähe kommt, bleibt er in seiner Box.
    An Leinentraining oder Rausgehen ist gar nicht zu denken.

    Nun haben wir folgendes Dilemma. ÜBERALL in allen Ratgebern heißt es, geht mit dem Hund mal raus und lasst ihn sonst in Ruhe.
    Es heißt aber auch, seine Box ist sein Safe-Space zum zurück ziehen, nicht ansehen, nicht ansprechen und schon gar nicht anfassen.

    Nun kommt unser großer nicht aus seiner Box heraus, wenn wir da sind. und läuft im Haus herum, wenn wir nicht im Raum, nicht zuhause sind oder nachts wenn wir schlafen. Alles sehr schwierig.

    Wir sind natürlich seit Anfang an mit einer Hundetrainerin in Arbeit.

  • Ich kann da nicht viel raten, aber nur zur Klarheit:

    Wie lange war er bei diesem Halter, wie lang dann im Shelter und seit wann ist er bei euch?


    Und was sagt denn die Trainerin? Hat sie Ahnung von Angsthunden?

  • ca- 1 Jahr shelter
    dann vermittelt: 2 Tage beim Halter.

    Dann entführt für 9 Monate (wo keiner weiß was und wie mit ihm passiert ist)
    wieder 1 Jahr shelter


    Die Trainerin sagt, das wir über Futter gehen müssen. Futter solls nur aus der Hand geben um ihm zu zeigen, dass ihm nichts passiert. Sonst hat er keinen Grund aus seiner Box raus zu kommen.

  • Und anschließend auch die Frage, wo löst er sich momentan?

    Hat er eine Hundetoilette oder Ähnliches, wenn er nicht raus kann?

    Wir hatten am Anfang als Hundetoilette eine von diesen flachen Ikea Boxen, weil er die beim Züchter auch schon hatte (er war da 8 Monate alt). Hat er bei uns nicht angenommen, aber die sind günstig und kann man mit Sand oder Gras füllen (was auch immer er am ehesten aus dem Shelter kennt), dass er sich lösen kann.

    Dann habt ihr mehr Zeit zur Eingewöhnung.

  • Er ist seit dem 28.07.2024 bei uns.

    Hundetoilette haben wir probiert, nimmt er nicht an. Wir haben auch solche Wickelunterlagen probiert. Da pinkelt er wenigstens recht zielsicher drauf.
    Aktuell löst er auf immer irgendwo. Aber er möchte nicht im Haus lösen, das sieht man ganz deutlich daran, wie er nachts einen weg nach draußen sucht. Jedoch, sobald wie dann dazu kommen, ist jede Notdurft vergessen und das verkriechen ist wichtiger.
    wir sind schon heilfroh, DASS er überhaupt löst, da dies in der ersten Woche nicht so rosig aussah.

  • Füttern nur aus der Hand ist schwierig.


    Denn stell dir mal vor, du müsstest, um ein absolutes Grundbedürfnis zu erfüllen, mehrmals täglich dem absolut Schlimmsten gegenüber treten, was es für dich gibt. Wie schnell würde das für Entspannung und Vertrauen sorgen? Für mich wäre das der Weg in absolute Panik.


    Und zwei Wochen sind ja nix… lassden armen Kerl in Ruhe fressen, nachts/unbeachtet und lass ihn erstmal ankommen.

  • Futter nur aus der Hand wäre für mich momentan einfach noch eine Nummer zu gross für den Kerle.

    Das erzeugt massiven Druck, das ist viel zu viel im Moment.



    Beschreib mal bitte:

    Wie sieht Euer Tagesablauf aus?

    Was habt Ihr bisher versucht?

    Habt Ihr einen Garten zur Verfügung?

    In was für einem Umfeld lebt Ihr - ruhig, ländlich, städtisch, belebt, laut?

    Schlaft Ihr in einem Zimmer mit dem Hund?

    Was sagt die Hundetrainerin denn noch, ausser dem Tipp mit der Handfütterung?

  • Und auch wichtig: hat er ein Sicherheitsgeschirr an, oder müsstet ihr ihm das erstmal anziehen vor dem Rausgehen?


    Eine Möglichkeit ist bei manchen Hunden, dass sie dauerhaft ein gut sitzendes Sicherheitsgeschirr anhaben, mit einer Hausleine dran. Dann kannst du ihn an der Hausleine nehmen, ohne ihn gewaltsam aus der Box ziehen zu müssen.

    Das mag momentan noch zu früh sein, ist ja noch ganz frisch bei euch. Aber für etwas später könnte es eine Möglichkeit sein.


    Füttern würde ich auch einfach aus dem Napf, und ihn da in Ruhe lassen. Auch nicht angucken im Haus, höchstens mal kommentarlos etwas Futter im Vorbeigehen auf den Boden fallen lassen und dann weggehen. Manche Hunde lernen dadurch, dass etwas Gutes passiert wenn du kurz in der Nähe warst. Und dabei nicht auf ihn zu gehen, nur vorbeigehen und das Futter auf den Boden fallen lassen.

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