Unser Riesenbaby verkriecht sich nur, wenn wir da sind.

  • Einfach nur einigermaßen Gassi gehen... Ideal: Er freut sich aufs Gassi gehen.

    Und wieder ein Trugschluss - ein HSH will nicht "Gassi gehen". Der freut sich nicht auf Ausflüge mit euch.

    Man merkt in jeder Zeile, daß du überhaupt keine Ahnung von diesem Typ Hund hast.

    Ich hab ja auch keine Ahnung von HSH (so gar nicht mein Hundetyp), aber ich lese fasziniert in diesem Thread mit - schau doch mal rein, da kriegst du ein plastisches Bild, worauf diese Hunde spezialisiert sind und was eventuell in deinem Hund so drin stecken könnte:


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    Ansonsten sehen wir Fortschritte. Viele kleine Babysteps. Erst jetzt gerade, wie ich diesen Beitrag verfasse sehe ich in der Kamera, dass er sich aus der Box heraus, an meiner Frau vorbei getraut hat, ihr quasi über die Füße gelaufen ist um im Wohnzimmer etwas herum zu laufen. Nicht in gebückter Haltung,, kein gesenkter Kopf, nicht mit eingeklemmter Rute. Ganz normal. Solche Momente sind einfach wundervoll....

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    Das ist doch prima und ich kann gut nachvollziehen, wie sehr Ihr Euch darüber freut.

  • Ich finde das klingt ganz gut. Das Geschriebene klingt für mich, als hättet ihr (wenn der erste Schreck mal verdaut ist) durchaus genug Durchhaltevermögen und Willen euch in die evtl. Spezialitäten eures HsH-Mixes einzulesen, daran zu arbeiten und dann euer Leben so zu gestalten, dass es passt.


    Wir hatten hier schon ganz andere Kandidaten, die sonstwas mit dem "geretteten" Hund anstellen wollten und partout nicht einsehen wollten, dass das sehr wahrscheinlich nicht möglich sein wird.


    Jetzt lässt mal das heute!!!! Gelesene und Geschriebene sacken, lest euch mal hier durchs Forum und anderswo durch was HsH angeht und geht die nächsten Tage und Wochen ruhig an. Behaltet im Kopf was passieren kann, wenn der kleine Große auftaut, zB bei Besuch oder auch euch gegenüber (oder gegenüber einem von euch).


    Ich kann dir noch aus dem Bekanntenkreis berichten, da wurde der Hund (auch auf Anraten der "Trainerin") nicht in seinem Safe space in Ruhe gelassen und soll auch zwangsbekuschelt werden. Ergebnis: auch nach 2 Jahren will der Hund von den HH nicht angefasst werden und wird nach wie vor aus seinem Safe space gezogen zum Gassi gehen.

    Lasst ihn einfach. Ihr seht ja, dass er erste Schritte in eure Richtung macht und ja, lässt den Quatsch mit dem Futter. Lasst den Hund merken, dass ihr erstmal nichts von ihm wollt, von euch keine Gefahr ausgeht und ihr ihm das Überleben sichert. Zumindest das Auftauen wird schon, da bin ich recht zuversichtlich🍀

  • *Einfach nur einigermaßen Gassi gehen... Ideal: Er freut sich aufs Gassi gehen.

    Und wieder ein Trugschluss - ein HSH will nicht "Gassi gehen". Der freut sich nicht auf Ausflüge mit euch.

    Man merkt in jeder Zeile, daß du überhaupt keine Ahnung von diesem Typ Hund hast.

    Wenn‘s ein Mix ist, steckt ja noch ne andere Rasse drin… nicht nur HSH ;)


    Was soll man denn nun machen mit all den HSHs in Deutschland?

    Es gibt einfach nicht genug Interessenten mit Viehherden auf Riesengrundstücken.

    Also Tierheimzwinger oder Einschläfern?

  • Ich hatte so einen Angsthund, der in meiner Anwesenheit nicht aus seiner Box gekommen ist. Auch nach Wochen gab es keine Fortschritte.

    Also habe ich, nach Absprache mit mehreren angsthundeerfahrenen Menschen und Trainerin vor Ort, sie mit der Hausleine (war immer dran) in den Garten gezogen. Könnte ich jetzt nett umschreiben, war aber ein Ziehen und ich kam mir wie ein schrecklicher Tierquäler vor. Es war aber der Durchbruch. Im Garten haben wir nix gemacht, nur ein paar Minuten aushalten und wieder rein, auch nicht jeden Tag. Plötzlich kam sie von alleine raus, hat Kontakt zu den vorhandenen Hunden aufgenommen und zu mir. Die musste aus ihrer Starre rausgeholt werden.

    ABER sie ist kein HSH, sondern ein 6 Kilo Spitz und ich wusste, worauf ich mich einlasse. Allerdings gebe ich dir Recht, es ist noch mal was anderes, wenn man so ein Tier dann Zuhause hat.

    An deiner Stelle würde ich das aber nicht alleine versuchen!

    Mein Spitz hat auch im Shelter gelitten, die habe ich aufgenommen mit der Erwartungshaltung, dass es schön wäre, wenn sie im Haus plus Garten angstfrei leben kann. Mehr nicht. Falls es dir Hoffnung macht: sie begleitet mich mittlerweile ins Büro, auf Turniere, in den Urlaub, ins Café, da ist der Knoten geplatzt. Aber nochmal: sie ist ein Spitz und kein HSH. Da solltet ihr euch auf jeden Fall jemanden holen, der sich mit diesem Typ Hund auskennt.

  • Ach das klingt ja schon deutlich besser.


    Die Hecke (Thuja?, Tanne/Fichte?) immergrün? Die könnte dann als Verstärkung, wenn sie gut und dicht mit stabilen Ästen gewachsen ist (und nicht nur aufgrund der Blätter blickdicht ist) mit Wildzaun eingezäunt werden.

    Was Spaziergänge betrifft: ob sie Deinem Hund Spaß machen, werdet Ihr ja sehen. Er ist ja kein reiner HSH und mit Glück habt Ihr auch etwas andere Eigenschaften.

    Auch reine HSH müssen sich bewegen, in 500qm Garten liegen und bewachen (nur ein Beispiel) reicht für den Muskelaufbau und -erhalt nicht aus. Das Problem wäre da eher, den Hund davon zu überzeugen, dass so ein Spaziergang auch Spaß machen kann.


    Ich hoffe einfach mal, das dringendste Problem ist, dass er Euch nicht einschätzen kann (und wer weiß, was er alles durchgemacht hat). Diese Angst könnt Ihr bekämpfen, indem Ihr für ihn vorhersagbar werdet. Ritualisiert Euren Tagesablauf soweit es geht und vor allem, ritualisiert Euren Umgang mit dem Hund.

    Wollt Ihr ihm Futter bringen, sagt es an, am besten immer mit denselben Worten im selben Tonfall. Müßt Ihr an ihm vorbeigehen, sagt es an. Müßt Ihr ihn mal hochnehmen, sagt es an. Nehmt für solche Situationen immer die gleichen Worte im gleichen Tonfall. Er kennt diese Worte natürlich noch nicht, aber wenn Ihr das immer macht, wird er ein Schema erkennen. Scheut Euch aber nicht, sofort auch Regeln aufzustellen und diese auch einzuhalten. z.B.:

    Darf er aufs Sofa, fein. Darf er nicht, dann nicht am Anfang ein "och, nu ist er endlich mal etwas zutraulicher, da darf er mal", sondern gleich wieder herunterbitten. Und das zur Not auch 50 mal am Tag - immer nett, aber konsequent.

    Nicht über ihn beugen (läßt sich nicht immer verhindern), nicht frontal oder von hinten auf ihn zugehen, sondern lieber einen Bogen schlagen und seitwärts ankommen. Nicht starr in die Augen schauen, lieber etwas an ihm vorbeischauen und aus den Augenwinkeln beobachten. (Das lernen Hunde, dass der Mensch mit in die Augen schauen nicht automatisch droht, aber das braucht halt Zeit und am Anfang ist es einfacher, eben bewußt vorbei zu schauen.)

    Und nicht hastig nach der Hausleine (hat er eine dran? Trägt er ein Sicherheitsgeschirr?) greifen, sondern langsam und locker halten, so dass er weggehen kann, wenn er will. Da muss man aber sehr drauf schauen, dass man nicht zu früh zu viel will.

  • Was soll man denn nun machen mit all den HSHs in Deutschland?

    Es gibt einfach nicht genug Interessenten mit Viehherden auf Riesengrundstücken.

    Also Tierheimzwinger oder Einschläfern?

    Das Problem nicht nach Deutschland verlagern, ganz einfach.


    Die Tierheime quellen über vor lauter vormals lieben "Riesenbabies", die unter Vorspiegelung falscher Tatsachen nach Deutschland verschachert wurden.

    Da wird es dann "Rettung" und "Tierschutz" genannt und schon finden sich Naivlinge, die unbedingt retten wollen, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist, weil gerettete Hunde ja soooo dankbar sind und man sich moralisch erhöhen kann, weil man gerettet hat.


    Und ja, ich bin tatsächlich für professionell durchgeführte Euthanasien im Ursprungsland, wenn die Shelter voll sind und für ein Einfuhrverbot bestimmter Hunderassen/Hundetypen.

  • Es wäre aber schön, wenn dieser Thread sich weiter auf Filou und die Fragen, die seine Halter haben konzentrieren würde und Grundsatzthemen auf einen eigenen Thread verlagert werden könnten, falls dazu Diskussionsbededarf besteht.

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