Unser Riesenbaby verkriecht sich nur, wenn wir da sind.

  • Warum nicht ein bisschen was wagen, schlimmer kann's doch nicht werden, oder?

    Doch: Die Fortschritte, die jetzt gerade nach und nach zu sehen sind, können ganz schnell wieder zunichte gemacht werden. Erst recht, wenn man das ohne Ahnung/Trainerbegleitung macht - und die Trainerin spricht sich ja ganz klar gegen jegliche Zwangsmaßnahmen aus.


    Ich finde, das klingt doch alles ganz gut. Der Hund macht Tag für Tag kleine Fortschritte, kommt näher und zeigt eine zunehmende Neugierde auf den Mensch. Der bisherige Ansatz funktioniert also. Warum sollte man da jetzt das Risiko eingehen und einen kompletten Kurswechsel machen?


    Klar kann das so noch ein bisschen dauern, bis der Hund halbwegs angstfrei im Haus unterwegs ist. Aber meiner bisherigen Erfahrung nach brauchen die ersten kleinen Baby-Steps am längsten. Wenn die mal geschafft sind, geht es häufig etwas flotter voran.

  • Es wurde ihm gezeigt, dass er da nicht alleine durch diesen schrecklichen sturm durch muss, dass jemand da ist, und er hat sich dadurch auch beruhigt. die Atmung wurde langsamer und das zittern horte auch auf.

    Und genau mit diesem Gefühl und Überzeugtheit würde ich ihn soz. auch die Pfote nehmen und ihm zeigen, daß er sich an Eurer Seite/von Euch begleitet bewegen (auch raus in den Garten) kann.

    Und das wird auch kommen. Dies hier war ein erster Schritt und der Hund hat festgestellt, dass die Menschen nicht sooo übel sind. Prima. Er kommt nun auch schon nach dem Fressen näher. Prima.

    Wenn sich die Gelegenheit ergibt, dann kann man (langsam, keine hektischen Bewegungen, und immer seitlich des Hundes) die Hausleine aufnehmen.

    Wenn das an 3 Tagen klappt, prima.

    Dann kann man versuchen, ob der Hund mitgeht, wenn man einen Schritt macht. Will er nicht, dann eben nicht. Geht er mit, Prima.

    So kann man sich den Weg zur Terrassentür erarbeiten.

    Meine Vorstellung - aber!!!!! keine Erfahrung mit sehr ängstlichen Hunden. Meine Jungs waren nur in den ersten Stunden ängstlich und sie waren 6 bzw. 9 Monate alt und hatten eine ihrer Schwestern, die ihnen zeigte, dass wir Menschen toll sind, weil wir Leckerlies hatten.

  • Weil da n Hund drin ist!

    Der frisst doch auch mal, oder verrichtet sein Geschäft?

    richtig, wenn wir nicht da sind..... oder, im fall vom fressen, in seiner nähe. aber nicht weit weg von seiner box
    was glaubst du passiert, wenn wir eine falsche bewegung machen, richtig... ab in die box.


    also, wenn ich sage, die box ist noch nicht mal raus gewandert, weil n hund drin ist, dann meine ich damit, dass es keine gleichung gibt, die den Faktor, Mensch, Box und Hund beinhaltet, in der der Hund auserhalb der Box UND der Mensch AN der Box ist.

    Etwas genauer: M, B und H existieren für sich. M+B ist nicht möglich, ohne das aus B B+H wird. Wenn wir M weg rechnen, dann kann H und B für sich stehen. Wenn wir aber die Variable M dazu addieren, addiert sich immer H zu B.


    Außer gestern abend als es draußen geregnet und gestürmt hat. Aber ich hoffe mal nicht, dass du sagst: "Das ist die Gelegenheit, raus mit der box in den Regen"

  • aber man darf doch trotzdem Grenzen haben, oder?

    Kann, darf und sollte man. Nur deine Grenzen gelten eben nicht für Andere.


    Wir reden hier von einem massiven Problem. Kein wäre schön, wenn es anders wäre. Kein wir probieren mal was aus. Und auch kein kann man irgendwie managen und mit leben.

    Oft geht's um die Leidensfähigkeit und den Leidenswillen vom Menschen, aber hier geht's ausnahmsweise mal nur um den Hund ähnlich zu akuten Schmerzen.

    Ich traue mir nicht zu, da per Ferndiagnose irgendwas zu raten. Und mein misstrauischer kannte Nix ist wahrscheinlich näher am Angsthund als mir lieb war.

  • Wir mussten bei einer superängstlichen PS Hündin, den Deckel von der Box nehmen, weil sie sie nicht verlassen wollte.

    Sie war sehr krank, deshalb musste es sein aber wenn vermeidbar würde ich es nie erzwingen.

  • Rumi hat ja genau das gleiche Verhalten gezeigt. Immer in ihrer Box verschanzt und höchstens zum Fressen raus.

    Sobald ich mich nur ein bisschen bewegt habe, war sie wieder drin.

    Aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, daß sie sich im Haus lösen soll, bis sie genug Vertrauen aufgebaut hat.

    Sie hatte dauerhaft ein Geschirr mit Hausleine dran und wurde von mir regelmäßig in den Garten geführt.

    Ansonsten habe ich von ihr auch nix verlangt, aber das fand ich einfach alternativlos.

    Was ich öfter gemacht habe war, minikleine Wurstwürfelchen auf dem Boden verstreut - das hat sie rausgelockt (solange ich mich nicht bewegt habe :rolling_on_the_floor_laughing: ).

    Sie nutzt ihre Boxen bis heute noch täglich und ich lasse ihr die auch.

    Ängstlich wird sie wohl immer bleiben, aber sie kann draußen auf übersichtlichen Strecken frei laufen, fährt Auto, ist weitgehend stubenrein (sie glotzt nur, wenn sie raus muss, d.h. es liegt an mir, das mitzubekommen).

    Draußen gibt es immer noch Situationen, z.b. Baustellen, an denen trage ich sie vorbei, weil sie das nicht schafft - da sind ihre 7kg natürlich perfekt geeignet.

    Ich glaube, es hätte deutlich länger gedauert, sie aus ihrer Kiste zu bekommen, wenn ich sie nicht immer wieder mal rausgeholt hätte.

    Ja, Geduld und wenig Erwartung sind nötig, aber beim Thema Sauberkeit geht es bei mir ab Tag 1 nach draußen.

  • Schlimmer geht immer. Und hättest du mal komplett zitiert, wäre ein Grund schon dabei, Situationen nicht ausnutzen. Das machst dann nämlich unter Umständen genau einmal und nie wieder, weil er dir in ähnlichen Situationen zukünftig mißtrauen wird.

    Ich habe einen Hund, wenn der von sich aus kommen und unbehelligt Kontakt aufnehmen kann, ist alles gut. Gehst du aber auf ihn zu oder drängst dich auf, ist jedwedes Interesse direkt weg und du wirst zukünftig ignoriert. Hast dich halt als unberechenbar erwiesen.

    So ein wenig kann ich die Situation nachvollziehen und finde den Weg genau richtig.

  • Filou macht ja schon die ersten Schritte in die richtige Richtung, das ist ein gutes Zeichen. Wenn es geht, würde ich auch so wenig wie möglich mit Druck/Zwang arbeiten, aber es gibt Hunde, die kommen nicht freiwillig aus ihrer Komfortzone raus und da halte ich es für Tierquälerei, sie monatelang mit ihrer Angst alleine zu lassen.

    In der Folge 120 (Training mit Angsthunden) vom Podcast Hundestunde spricht Anja Plötze darüber, wie sie mit Angsthunden arbeitet. Alle Tipps, egal aus welcher Quelle, aber bitte nicht als How to manual betrachten, sondern als Anregungen. Wir kennen deinen Hund schließlich nicht.

  • Wenn es geht, würde ich auch so wenig wie möglich mit Druck/Zwang arbeiten, aber es gibt Hunde, die kommen nicht freiwillig aus ihrer Komfortzone raus und da halte ich es für Tierquälerei, sie monatelang mit ihrer Angst alleine zu lassen.

    ja und das muß man halt erkennen, daß nicht jeder Hund "nur Zeit braucht", sondern daß es Hunde gibt, die niemals diesen ersten Schritt schaffen würden ohne Hilfe des Menschen. Aber das darf man in diesem Forum nicht sagen, wie ich gemerkt habe. Leider, denn es leiden die Hunde unter solchen starren Ideologien, die null flexibel auf das wahre Bedürfnis des individuellen Hundes eingehen.

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