Unser Riesenbaby verkriecht sich nur, wenn wir da sind.
- Blackhawk50000
- Geschlossen
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Der Leckerchentest (nimmt er noch Futter oder nicht?) ist nützlich, um zu überprüfen, wieviel Stress ein Hund in einer Situation hat.
Das kann man aber natürlich nur mit solchem Futter testen, das der Hund grundsätzlich kennt und nimmt.
Lernen und trainieren kann man nur dann sinnvoll, wenn der Stresslevel nicht so hoch ist, daß es nur noch ums Überleben geht.
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Hallo,
eigentlich wollte ich ein Update geben, aber es haben sich ein paar Probleme herauskristallisiert, die wir so einfach nicht lösen können bzw. glauben lösen zu können. Wir sind uns aber nicht sicher, ob der Weg der richtige ist.
Wir hatten den Eindruck, dass Filou immer wieder kleine Fortschritte gemacht hat, bis zu dem Punkt, dass er einmal auf ein „Filou, komm her“ meiner Frau reagierte, stoppte und tatsächlich kurz zum Schnuppern zu ihr ging.
Doch all diese kleinen Erfolge bleiben überschattet von einer ständigen Anspannung, die auf uns lastet. Es geht ums Pinkeln und Kacken.
Nachdem er letzte Woche fast über 50 Stunden nicht gepinkelt hatte, wollten wir am nächsten Morgen den Tierarzt konsultieren, falls in der Nacht nichts passiert. Zum Glück hat er dann in der Nacht gepinkelt. Allerdings ließ zu diesem Zeitpunkt der Kot schon wieder ein bisschen länger auf sich warten. Da das mit dem Pinkeln kürzlich erneut so passiert ist, haben wir beschlossen, einfach mit ihm rauszugehen, EGAL wie er sich verhält. Denn, so scheint es uns, er will einfach nicht drinnen pinkeln und kacken. Er sucht immer nach Wegen nach draußen, bevor er sein Geschäft verrichtet.
Gestern haben wir ihn dann vorsichtig und liebevoll an seiner Hausleine gezogen. Wirklich sachte, und er kam aus seiner Box heraus. Natürlich nicht, weil er verstand, was zu tun war, sondern weil er flüchten wollte und ins Badezimmer auf seinen Platz wollte, wo er sich nach der Box am sichersten fühlt. Also Fluchtverhalten.
Egal, wir mussten raus. Bevor ich jedoch endgültig an ihn herankam, um ihn nach draußen zu tragen, hatte er bereits ordentlich gekackt und gepinkelt.
Wie beim letzten Mal, als er drei Tage zuvor gepinkelt hat, haben wir schnell nachgeschaut, ob der Urin blutig oder anderweitig auffällig war – zum Glück war er es nicht. Trotzdem kann es nicht gesund sein, so lange nicht zu pinkeln.
Hierzu möchte ich einen Gedanken loswerden: Ich sehe viele Videos von Hunden, die beim Tierarzt oder in anderen Situationen große Angst haben. Aber bei keinem dieser Hunde ist die Angst so groß, dass sie alles locker lassen und aus purer Panik kacken und pinkeln. Sehe ich das richtig, dass dies nur in maximaler Panik passiert und unser Filou quasi fast schon Todesangst hat?
Jedenfalls waren wir dann draußen und haben ein bisschen gegen die Leine gekämpft, die an seinem Sicherheitsgeschirr befestigt ist, und versucht, uns daran zu gewöhnen. Er hatte sich zwar vermeintlich ein paar Mal abgelegt, um sich zu entspannen, das war aber nur ein Trick, um dann in einem unbeobachteten Moment in einen Frühlingsrosenbusch zu kriechen (keine Sorge, keine Dornen).
Nichts da...
Wir stehen nun vor folgendem Dilemma: Der Hund macht, so glauben wir, langsam Fortschritte. Doch wir machen uns enorme Sorgen um seine Gesundheit, denn so lange einzuhalten kann auf Dauer einfach nicht gesund sein. Daher haben wir beschlossen, JEDEN MORGEN mit ihm rauszugehen, dort eine Stunde „zu üben“, so gut es geht, ihm danach, nach einer Entspannungsstunde, etwas zu fressen anzubieten und ihn ansonsten seine Ruhe zu lassen.
Morgen allerdings mit einem kleinen Upgrade: Ein gut eingestelltes Zughalsband und ein noch besser angepasstes Geschirr.
(Kurz bevor es wieder ins Haus ging, habe ich einen Moment abgepasst, in dem er steht und nicht liegt oder kauert, und das Geschirr, das er anhat, etwas besser eingestellt, da es viel zu locker war. Dabei habe ich bestimmt 5 bis 10 Minuten an ihm herumgefummelt. Dann hatte er irgendwie wieder die Nase voll und wollte sich hinsetzen. Genau in dem Moment war ich am Einstellen. Ich habe festgestellt, dass man Filou problemlos auf die Vorderpfoten stellen kann und er einigermaßen stehen bleibt. Aber das Hinterteil ist noch nicht so stabil.)
Leider bedeutet das für uns auch: Wir machen allen Fortschritt und jedes Vertrauen, das vielleicht oder vielleicht nicht da war, zunichte. DAS ist das größte Problem.
Wir haben am Montag das Telefonat mit Mirjam Cordt, und ich habe eine weitere Hundetrainerin empfohlen bekommen: Laura Müller aus dem Team Rütter in München. Mein Arbeitskollege sagte, dass sie vier Trainer erfolglos ausprobiert hatten, bis sie den Erfolg brachte. Bei ihr habe ich mich am Mittwoch auch noch mal gemeldet (auch aus dem Grund, dass sie keine 600 € für ein Seminar haben will, das aus Videos besteht und am Ende des Tages sowieso nicht auf unseren Filou anwendbar ist).
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Deshalb hatte ich geschrieben, dass ich den Garten zügig einzäunen würde. Damit man ihm freien Zugang gewähren kann. Der Garten ist für so einen Hundetyp auch als Aufenthaltsort sehr wichtig. Der Job eines HSH ist es die Gegend zu beobachten. Und seinen eigentlichen Job machen zu können, trägt bei Hunden sehr zum Wohlbefinden bei.
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Ich erzähl Dir mal meine Gedanken beim Lesen - ob sich das live überhaupt so darstellt, kannst Du natürlich viel besser beurteilen.
Momentan habe ich den Eindruck, dass in Situationen, in denen es um zwei von Filous Grundbedürfnissen geht, nämlich essen und sich lösen, ganz viel Fokus von Euch auf ihm liegt. Er muss was "leisten", um das tun zu können, sprich er muss sich mit Euch auseinandersetzen. Das sorgt bei ihm für Anspannung, die mit ein Grund dafür sein kann, dass es ihm in Eurer Gegenwart erst recht schwer fällt, sich zu lösen.
Ich würde ganz bewusst z.B. die Futtersituation dazu nutzen, ihm den Raum zu geben, wirklich (möglichst) nur fressen zu dürfen, ohne näher an Euch rankommen zu müssen. Grundbedürfnisse sollten in meinen Augen soviel safe space beinhalten, wie nur möglich. Dabei finde ich prinzipiell die Idee gut, Eure Nähe mit Futter zu verknüpfen, aber das würde ich getrennt von Hauptmahlzeiten als gezielte, winzige "Übungseinheiten" veranstalten. Safe space bedeutet da für mich auch, ihn nicht anzusprechen, anzuschauen, oder gar zu berühren. Wie bei seinem Rückzugsort, das macht Ihr ja auch schon sehr gut!
Gleiches gilt dann auch für das Lösen draußen. (Wir reden bei "draußen" schon vom Garten, richtig? Ihr geht nicht auf die Straße mit ihm?) Solange der Garten nicht ausbruchssicher eingezäunt ist, hängt Ihr halt "leider" am anderen Ende der Leine mit dran, aber auch da würde ich nicht mehr tun, als schlicht zu existieren. Vermutlich würde ich auch ein Buch mitnehmen, oder das Handy, damit ich meine Aufmerksamkeit gezielt woandershin lenke. Es liest sich, als würde bei Filou der Gedanke "was wollen die jetzt von mir" den Gedanken "ich muss mal" noch überlagern. Das ist natürlich seiner Panik geschuldet, ich mach Euch da gar keinen "Vorwurf". Mein Ansatz wäre darum, solange es um Grundbedürfnisse geht, nichts oder möglichst wenig von ihm zu verlangen. Ohne Zaun muss er sich momentan halt noch damit auseinandersetzen, dass da eine Leine ist, dass ein Mensch dranhängt, dass er nicht zu seinem draußen-safe-space Busch kommt, dass an seinem Geschirr gefummelt wird, usw.
Ich drücke Euch die Daumen, dass Ihr bald eine gute Routine findet für sämtliche Verdauungsvorgänge bei Filou, das ist dann bestimmt wieder ein großer Schritt für Euch alle!
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Denn, so scheint es uns, er will einfach nicht drinnen pinkeln und kacken. Er sucht immer nach Wegen nach draußen, bevor er sein Geschäft verrichtet.
(Ich habe jetzt nur Anfang und Ende vom Thread gelesen.)
Also er würde raus gehen, aber nicht mit euch so ganz nah (kurze Hausleine) an ihm dran und der Garten ist nicht (ausreichend) eingezäunt?
Was spricht gegen eine (sehr) lange Leine, die ihr in der Nähe der Terrassentüre anbindet und er sich dann "frei" bewegen kann? Dann müsst ihr "nur" schauen, dass er sie nicht durchkaut.
Und ja, langfristig den Garten einzäunen, zumindest einen Teil davon. Ist mit Hund eh immer hilfreich.
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Drei Tage sich nicht zu lösen - wie sollte es dem Hund da gut gehen?
Und das geht seit Wochen so und kann auch sehr schnell zu massiven gesundheitlichen Problemen führen.
Daß er das dann nicht mehr halten kann, wenn er dann endlich raus getragen werden soll, ist doch logisch.
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Drei Tage sich nicht zu lösen - wie sollte es dem Hund da gut gehen?
Und das geht seit Wochen so und kann auch sehr schnell zu massiven gesundheitlichen Problemen führen.
Daß er das dann nicht mehr halten kann, wenn er dann endlich raus getragen werden soll, ist doch logisch.
Du hast leider nur wiederholt was ich gesagt habe, und das als neue Information mit einem vorwurfsvollen Ton verpackt. Leider nicht hilfreich. Schade =(
Denn, so scheint es uns, er will einfach nicht drinnen pinkeln und kacken. Er sucht immer nach Wegen nach draußen, bevor er sein Geschäft verrichtet.
(Ich habe jetzt nur Anfang und Ende vom Thread gelesen.)
Also er würde raus gehen, aber nicht mit euch so ganz nah (kurze Hausleine) an ihm dran und der Garten ist nicht (ausreichend) eingezäunt?
Was spricht gegen eine (sehr) lange Leine, die ihr in der Nähe der Terrassentüre anbindet und er sich dann "frei" bewegen kann? Dann müsst ihr "nur" schauen, dass er sie nicht durchkaut.
Und ja, langfristig den Garten einzäunen, zumindest einen Teil davon. Ist mit Hund eh immer hilfreich.
Wir haben hier im Thread schon festgestellt, dass ein ausbruchssicherer Garten keine Option ist, da nichts wirklich ausbruchsicher. Die Regel heißt: Raus kannst du gerne, aber mit uns.
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Wir haben hier im Thread schon festgestellt, dass ein ausbruchssicherer Garten keine Option ist, da nichts wirklich ausbruchsicher. Die Regel heißt: Raus kannst du gerne, aber mit uns.
Dann würde ich tatsächlich so weit gehen und mich fragen, ob Eure Wohnsituation für diesen Hund langfristig überhaupt machbar ist.
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Wir haben hier im Thread schon festgestellt, dass ein ausbruchssicherer Garten keine Option ist, da nichts wirklich ausbruchsicher.
Vielleicht habe ich etwas überlesen, aber wer außer dir hat das festgestellt?
Ich weiß, je nach Gelände sind das enorme Kosten! Und man mag auch nicht zwingend auf riesen Zäune mit Überkletter-Schutz schauen, wenn man gemütlich im Garten sitzt. Aber was genau spricht dagegen, einen Teil des Gartens sicher einzuzäunen? Quasi Zwinger mit Auslauf? Ist sehr viel besser als (selbstauferlegter) Boxenknast ohne wirkliche Lösemöglichkeit in ständiger Angst, wenn ein Mensch drumherum ist.
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Ich würde auch eine gescheite Schleppleine dran machen und ihn damit in den Garten lassen. Die Box steht doch schon neben der Terrassentür, oder? Und du sagst er sich von sich aus Wege nach draußen.
Also Schlepp dran, Tür auf und ihn selber wählen lassen wann er raus will. Dann natürlich möglichst unauffällig beobachten, nicht dass was passiert. Die Idee mit dem Buch o.ä. finde ich gut. Nur wenn das nicht klappt, dann würde ich eingreifen und ihn aktiv in den Garten bringen.
Was mir übrigens aufgefallen ist, du gehst nie auf die Thematik "Garten sicher einzäunen" ein.
Scheint mir fast, als würdet ihr hoffen die Hecke reicht eines Tages.
Ist das so?
Da seid ihr dann allerdings auf dem falschen Weg, denn wenn ihr ihn jemals allein in den Garten lassen wollt, dann geht das nicht ohne Zaun. Durch die Hecke findet jeder Hund irgendwann, irgendwo ein Loch.
Edit: hat sich mit den letzten Beiträgen überschritten.
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