Unser Riesenbaby verkriecht sich nur, wenn wir da sind.

  • Die Vermittlung sagte, nachdem wir unsere Angaben abgegeben haben, dass dieser Mischling gut zu uns passen würde.

    Aus welchen Gründen? Ernst gemeinte Frage. Ich kann mich völlig irren, aber es scheint eher ein "da wohnt jemand im Niemandsland und scheint Geduld zu haben" für die Orga ein Kriterium gewesen zu sein?! Oder wolltet ihr genau das?
    Oder mal anders gefragt: wo seht ihr euch in 6 Monaten? Was ist das Ziel?

    Ein HSH mit massiver Angstproblematik, da ist schon eins von beidem eine riesen Hausnummer. Kann mir schwer vorstellen, dass da mal ein als "normal" angesehener Alltag draus wird. Oder wolltet ihr das eine oder das andere?


    Ich hätte als Tipps:
    den Garten absolut ausbruchsicher machen und dem Hund Zugang zu ermöglichen.
    nicht einfach auf gut Glück einen fremden Hund dazu tun! Kann gut gehen oder auch ganz fürchterlich schief!
    dem Hund Zeit geben und ungefähr gar nichts erwarten

    Nicht über Futterentzug gehen bei Nicht-Kooperation, das ist ein Grundbedürfnis, dessen Erfüllung Sicherheit schafft

    Nicht davon ausgehen, dass dieser Hund Menschen als Sozialpartner ansieht oder gar weiß, dass man mit Menschen spielen oder zusammenarbeiten kann

    Dass er seine Umgebung erkundet, finde ich positiv. Hat er jetzt noch Gartenzugang, hätte sich sein Leben im Vergleich zum Shelter wohl schon gut verbessert.

  • Du verstehst nicht, was du da im Haus hast...

    Nachher bitte nicht jammern.


    Mein Rat bleibt - sucht euch einen Trainer für Herdenschutzhunde, nicht irgendwas, was sich Trainer nennt.

    Zäunt euer Grundstück ausbruchsicher ein und bereitet euch darauf vor, ein Hundeleben lang Management zu betreiben und euch einzuschränken.

  • Wasser und Futter einfach nur hinstellen. Hund nicht angucken und den Hund kommen lassen.

    das ist genau das was wir tun. Und es hat auch schon geklappt gestern. er kam raus und hat etwas gefressen. und mit jedem mal wird der teller halt ein stück näher zu uns rutschen.

  • Wasser und Futter einfach nur hinstellen. Hund nicht angucken und den Hund kommen lassen.

    das ist genau das was wir tun. Und es hat auch schon geklappt gestern. er kam raus und hat etwas gefressen. und mit jedem mal wird der teller halt ein stück näher zu uns rutschen.

    Mit jedem Mal ist zuviel! Alle drei Tage oder jede Woche ein Stück ist besser, damit sich alles auch im Hundehirn setzen kann. Aber wie gesagt, jeder Hund ist anders.

  • Ich bin jetzt wahrlich kein Experte für Angsthunde, aber bei unserem früheren Hund aus dem polnischen Tierheim haben wir es so gehandhabt:

    Der Garten war nicht von anderen spontan betretbar, dafür komplett sicher eingezäunt. Der Hund durfte selbst entscheiden, ob und wo er draußen war oder ob er uns "besuchen" wollte. Die Tür stand den ganzen Tag offen.

    Nichts erwarten, kein Druck, Futter hinstellen und fertig. Kein Gassi, kein Zwang in den Kontakt. Raum lassen und souverän "vorhanden sein".

    Irgendwann kam er dann nach mehreren Wochen und nahm von sich aus Kontakt auf.

  • Ich würde erstmal den Hund als das sehen was er ist ein Hund mit Massiver Angstproblematik den ihr nicht kennt.


    Paar Wochen sind in der Angsthunde Welt nix und selbst mein Angsthund hat nach Jahren zwischen durch immer mal ausgepackt wenn er der Meinung wahr jetzt fühlt er sich sicherer.


    Ich würde mir grade bei einen HSH Mix mit massiver Angst, echt nen erfahrenen Trainer suchen

    Man kann da so viel verhauen und das so schnell

  • Ich habe ja auch so ne rumänische Schissbuxe :woozy_face: nicht so schlimm wie eurer, aber die ersten Wochen waren wir auch nur im eigenen Garten und das gut gesichert. Sie hatte aber keine Angst vo uns.


    Ich meine bzgl. eures Hundes: erst einmal tiiiieeef Luft holen und in Geduld üben. Lasst

    ihm Zeit und davon ganz viel. Futter bitte unbedingt zur freien Verfügung hinstellen. So, wie ihr es zur Zeit macht, hört es sich gut an. Aber bitte auch hier mit viel Geduld und ganz langsam. Einen Mini-Schritt nach dem anderen.

    Im vorbei gehen Leckerchen fallen lassen ist auch eine gute Idee. Der Hund soll euch mit positivem in Verbindung bringen.


    Bei uns hat es geholfen, dass wir viel auf dem Boden gesessen und ruhig geredet haben. Oder Fern gesehen, ein Buch gelesen, am Laptop gearbeitet, usw.


    Die Voschläge mit dem Gartenzugang lasst euch bitte durch den Kopf gehen; gibt es die Möglichkeit? Bedenkt aber unbedingt die Ausbruchssicherheit in der Höhe und der Stabilität.


    Übrigens würde ICH auf jeden Fall von dem Besuch des anderen Hundes abraten. Es ist einfach im Moment nicht abzusehen, welche Reaktion zu erwarten ist, auch das Verhalten des anderen Hundes spielt eine sehr große Rolle.

    Vergesellschaftungsversuche können später erfolgen, erst mal muss der Hund Vertrauen zu euch entwickeln.


    Ich drück euch von Herzen die Daumen. :kleeblatt:

  • Wow… sanfter Zwang! Na dann viel Glück wenn der Hund ankommt und euch mal zeigt was er davon hält.

    Tatsächlich liest man das sehr viel im Netz, dass das hilft. Denn was ist die Alternative? Der Hund zieht sich zurück, baut niemals eine Bindung auf, weil er keinen Grund sieht auf die Menschen zu zu gehen....

    Sanften Zwang kannst Du einsetzen, wenn Ihr den Hund besser einschätzen könnt. Es gibt Hunde, die sich sehr! schnell und sehr! vehement auch gegen den sanften Zwang zur Wehr setzen. Bei einem 30kg-Hund ist bei einer Gegenwehr sehr schnell ein Arm gebrochen, nicht nur ein Loch im Fleisch.

    Das bedeutet nicht, dass Euer Hund so stark reagieren wird, es bedeutet nur, die Möglichkeit dazu besteht.


    Genauso bedeuten die Postings, die sich für Türgitter zum Schutz des Besucherhundes aussprechen, nicht, dass Dein Hund ihn angreift, sondern nur, dass die Möglichkeit dazu besteht.


    Für die aktuelle Situation nochmal die Frage: Habt Ihr die räumliche und finanzielle Möglichkeit, dem Hund einen Zugang zum Garten zu schaffen - unter der Voraussetzung, dass der Garten oder der Teil des Gartens sicher eingezäunt ist? Also quasi:

    Ab z.B. Terassentür inkl. eines Stückchens Rasen einen Bereich von ca. 3x3m, gerne mehr, einzäunen, den aber sicher, d.h. mind. 2m hoch, festes Gitter, bodentief, und mit z.B. Gehwegplatten rechts und links vom Gitter, so dass der Hund nicht durchbuddeln kann, gern zumindest ein Netz als "Dach", damit er zumindest im ersten Anlauf nicht drüberspringen / -klettern kann.

    Gittermöglichekeiten wären z.B. die schon genannten Bauzäune oder ein richtiger Hundezwinger (das ist aber relativ teuer).

    Bei Einsatz eines schweren Wildzaunes darf der Hund nicht über längere Zeit (auch 20 Minuten sind längere Zeit) unbeaufsichtigt sein, sonst schafft er es durch den Zaun. Bei einem leichten Wildzaun reichen ihm ein paar Minuten, wenn der Ausbruchswille da ist.

    Vielleicht habt Ihr auch die Möglichkeit, eine Hundeklappe einzubauen? Gerade, wenn jetzt die kühlen und nassen Jahreszeiten kommen, wollt Ihr sicher nicht über Nacht die Terrassentür offen lassen.

    Mit dem Hund an der Leine spazierengehen können wird noch lange dauern, außer, wenn Ihr sehr viel Glück habt und er nur vom Transport so verschüchtert ist.


    Stellt Euch darauf ein, dass die aktuelle Situation nicht in ein, zwei Tagen oder Wochen deutlich besser wird, sondern dass das durchaus Monate dauern kann.

    Wollt und könnt Ihr das? Wenn nicht:

    Jetzt ist es wie es ist, und da müssen wir alle durch. So einfach ist das.

    Da müsst Ihr eben nicht alle durch. Manchmal ist es auch Liebe zum Hund, einzusehen, wenn man wirklich überfordert ist und den Hund dem Hund zuliebe abzugeben. Aber das müsst Ihr entscheiden, wieviel Ihr geben könnt, ohne daran kaputtzugehen.

  • Noch einmal zum Hundebesuch.


    Der Hund wird den Transfer niemals herstellen: Ach, der andere Hund fühlt sich mit (meinen?) Menschen wohl, dann kann ich mich auch trauen.

    Das ist menschlich gedacht!


    Ich glaube, ein neuer Hund in der jetzigen Situation wäre kontraproduktiv.

    Noch ein Stressfaktor mehr.


    Ansonsten kann ich zum Thema Angsthund leider nichts beitragen, wünsche euch aber viel Glück und Erfolg.


    Ich weiß, der Hund ist jetzt schon mal da, aber solche Vermittlungen erschließen sich mir überhaupt nicht.

    Wem ist damit gedient?

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