Probleme mit der Erziehung
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Leute,
ich habe einen mittlerweile 13 Wochen alten (recht dominanten) Labrador Rüden. Als ich ihn im Alter von 8 Wochen bekam, brachte ich ihm schon so kleine Kommandos wie "Hier" und "Sitz" und vor allem "Nein" bei und ich war recht begeistert wie so ein kleiner Hund lernt und für seine wenige Wochen schon hört.
Naja, seit ca. 1 Woche rebelliert er kräftig. D.h. wenn ich "hier" rufe, ignoriert er mich, das sah so aus, das er einfach abgehauen ist und nach einigen "hier" rufen wieder kam. Da ich nicht wusste ob ich jetzt schimpfen oder mich freuen soll, das er wieder gekommen ist und ja eigentlich auf das "hier" gehört hat, hab ich gar nix gemacht und lief einfach weiter. Heute passierte aber die absolute Krönung... wir liefen auf der ihm sehr vertrauten Wiese spazieren und er fand einen Stock und urplötzlich war er nicht mehr zu bremsen. Ich konnte hier rufen, mit der Leine spielen, mit dem Schlüssel klappern, er kam nicht, er rannte nur noch mit dem Stock im Maul immer weiter... zum Glück rannte er aber nach Hause und saß vor der Haustür mit einem wedelnden Schwanz und freute sich, das ich auch endlich kam. In dem Moment war ich so zornig auf ihn und zugleich froh, dass er nach Hause gerannt ist und nicht auf die Straße oder sonst wohin... ich hab zwar mit ihm geschimpft, aber kapiert hat er das sicherlich nicht.
Ich denke ihr könnt verstehen, dass mich diese Reaktion von dem Kleinen sehr durcheinander gebracht hat und ich nicht weiß wie ich reagieren soll bzw. sollte wenn er sowas wieder macht. Was würdet ihr tun? Würdet ihr einen Welpen in dem Alter überhaupt ohne Leine laufen lassen?
Liebe Grüße
zwoggel -
- Vor einem Moment
- Neu
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Hi Zwoggel,
wie willst Du von einem 13 Wochen jungen Fratz erwarten, dass er hört ???????????? Da musst Du schon noch einiges an Wiederholungen und Zeit investieren, bis das zuverlässig sitzt.
Auch ein ständiges wiederholen des HIER rufens führt dazu, dass er lernt, das Kommando zu überhören.
Bau mal Versteck-Spiele in die kleinen Spaziergänge ein, damit er lernt, auf Dich zu achten. Spiel mit ihm BEI Dir, damit er lernt in Deiner Nähe zu bleiben. Für einen 13 Wochen jungen Welpen ist die Welp so interessant und aufregend, dass er durch alles und jeden abgelenkt wird.
In diesem Alter können sich die Frätze noch nicht wirklich konzentrieren.Üb das hier an Plätzen ( daheim im Garten oder ierst in einem Zimmer, wo er möglichst keine Ablenkung hat, damit Du sicher bist, dass die Übung auch klappt. Er muss auch die Möglichkeit haben, es schaffen zu können.
Hast Du Leckerli mit ? Etwas, was er nur für soclhe Dinge bekommt, etwas ganz ganz besonderes.
Wenn er nicht kommt, renn weg, in die andere Richtung...und schon garnicht nachlaufen ;-)
Habe alle 3 Mädels als Welplinge dorthin mitgenommen, wo ich sicher war, dass nichts passieren kann. Übersichtliches Gelände, möglichst Zeiten, mit wenig anderen Spaziergängern und anderen Hunden, möglichst keine Strasse in der Nähe....damit sie sich auf mich konzentrieren können.
Viel Geduld und Spaß an dem Fratz
Alexandra -
Hi Zwoggel
Ich kann mich Alexandras Ratschlägen nur vollstens anschließen. Aber vielleicht noch ein kleiner Tipp. Wenn Du mit dem Kleinen auf die Wiese gehst würde ich Dir anfangs noch empfehlen, eine Schleppleine zu verwenden. Übe dort gezielt mit ihm (aber noch nicht so lange, da er noch zu klein ist, um sich lange konzentrieren zu können), dass "Hier". Gehe über die Wiese, den Hund an der langen Leine und versuche mal die Aufmerksamkeit auf Dich zu lenken(Mit Hüpfen oder Drehen, aber gehe dann von ihm weg, nicht auf ihn zu). Wenn er dann zu Dir kommt (freiwillig), baue das Wort "Hier" ein und lobe ihn ganz doll - am besten mit nem Leckerli. Wiederhole das in der nächsten Zeit so oft, bis Du das Gefühl hast, dass er das "Hier" mit dem Zu-Dir-Kommen verbunden hat. Dann solltest Du gleich das Wort "Hier" verwenden und sieh mal, ob er kommt. Wenn ja lobe ihn erneut, wenn nicht, musst Du weitermachen wie vorher. Wenn das "Hier" sitzt, lasse mal die Leine weg und übe es ohne. Meist geht es doch schneller als man denkt. Dem Kleinen muss man erst mal zeigen, was das "Hier" überhaupt bedeutet. Und wie Alex schon sagte: Sage es immer nur einmal!
Viel Glück
LG Maren und Sydney -
Zitat
Leute,
ich habe einen mittlerweile 13 Wochen alten (recht dominanten) Labrador Rüden. Als ich ihn im Alter von 8 Wochen bekam, brachte ich ihm schon so kleine Kommandos wie "Hier" und "Sitz" und vor allem "Nein" bei und ich war recht begeistert wie so ein kleiner Hund lernt und für seine wenige Wochen schon hört.
zwoggel,
dominanten was ist das ? ich kann mir nicht vorstellen das ein welpe mit 13 wochen recht dominat ist. hier vermute ich eine überfordung des kleinen kerls und eine abwehrreaktion des welpen (frustabbau). sicher soll ein welpe gefördert werden, aber langsam. besuche mit ihm eine welpenspielgruppe wo er nach herzeslust mit gleich altrigen artgenossen seine kräfte messen und spielerisch lernt sich richtig zu verhalten.mgf BC Momo
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Hi Zwoggel,
13 Wochen und dominant??????? Ähm, selbst bei erwachsenen Hunden gibt es nur sehr wenige wirklich dominante Hunde. Von Welpen/Junghunden mal gar nicht erst zu reden.
Alexandra schrieb ja schon, dass in dem Alter noch kein wirklicher Gehorsam vorhanden ist. Das dauert. Und zwar nicht nur ein paar Tage und ein paar Wiederholungen der entsprechenden Übungen. Es gibt langjährige, sehr erfahrene Hundeausbilder, die davon ausgehen, dass allein eine so "einfache" Übung wie Sitz etwa 3000-7000 Wiederholungen braucht, bis diese Übung sicher überall klappt. Bei etwa 10 Wiederholungen pro Tag (und viel mehr sollte man auch nicht machen) würde das etwa 1 Jahr !!!! dauern.
Du hast den Kleinen im Alter von 8 Wochen bekommen, und dann angefangen zu üben. Damals hat es gut geklappt, jetzt 5 Wochen später lässt er sich plötzlich wieder extrem ablenken. Das ist vollkommen logisch. Gehirn und Sinnesorgane entwickeln sich in den ersten Lebensmonaten immer weiter, Wahrnehmung und Sinnesleistungen steigen immer mehr. Dein Kleiner hat vieles von dem, was ihn jetzt ablenkt in den ersten Wochen überhaupt nicht richtig mitbekommen bzw. wahrnehmen können. Mit zunehmendem Alter nehmen die Sinnesleistungen auch zu, Welpi/Junghund bekommt weit mehr von der Umwelt mit, lässt sich leichter ablenken. Und je nach Motivationsgrad ist die Ablenkung nun mal einfach stärker.
Das hat nichts mit Dominanz zu tun, sondern durchaus mit Lernen. Und Welpi muss jetzt erst mal lernen, dass es bei Dir doch am Tollsten ist. Dass Du dich mit ihm beschäftigst, dass er mit Dir zusammen sehr viel entdecken kann. Betonung liegt auf "mit Dir zusammen".
Viele Grüße
Cindy -
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Du hast einen tollen, unternehmungslustigen jungen Hund. Sei froh! Zusätzlich zu den sehr guten Tips und Überlegungen, die du schon lesen konntest, noch etwas aus meiner Sicht (und Erfahrung):
Welpen ruft man so wenig wie möglich. Ich brauche dabei nur den Namen oder brauche ihn plus ein Signal zum Umkehren. Beim Abruf achte ich, dass die Situation immer anders ist. Einmal rufe ich, weil ich die Richtung wechsle, verstecke mich eventuell oder nehme einen "lustigen" Weg voll Hindernisse. Einmal nehme ich den Kleinen zu mir (knien, Körperkontakt herstellen, Spielzeug oder Leckerle auf dem Bein), dann wird der Hund wieder frei gelassen. Ein anderes mal wird angeleint und gleich eine interessante Beschäftigung angefangen. Usw. Spielende, freie Welpen ruft man nur, wenn man sich interessanter machen kann, als was sie gerade tun. Sehr gut klappt, z.B. sich am Boden werfen und (halb)liegend sich mit etwas Spannendes zu beschäftigen (Mausloch, egal, was). Den Hund dabei ignorieren. Je nach Situation kann man sich auch verstecken. Man kann auf dem Moment warten, wo Hündchen endlich einen Blick zum Herrschen wirft, um erst dann sich bemerkbar zu machen.
Nach Möglichkeit soll man die Spazierwege abwechseln, so dass der Hund das Gebiet nicht allzu gut kennt. In der Nähe der Wohnung ist die Gefahr besonders gross, dass der Hund - ob gross oder jung - sich selbständig macht und selber nach hause geht.Hast du vor, Hundesport mit deinem Kleinen zu machen? So auf ein aufgeweckter Typ würde sich sicher auf ein aktives Leben freuen. Aber eben DU musst an die Verständigung zwischen euch beiden arbeiten und das ist nur durch realistische Erwartungen möglich. Alles Gute!
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