Hund will abends nicht mehr raus

  • Hallo zusammen,


    mein Hund Nobby (etwa 4 Jahre, seit zwei Jahren aus dem TS bei mir), möchte seit einer ganzen Weile keine Abendrunde mehr drehen. Es belastet unseren Alltag nicht so sehr, dass ich von einem Problem reden würde. Er hält bis zur Morgenrunde dicht und würde sich bemerkbar machen, wenn er dringend pinkeln muss. Aber ich würde gerne wieder eine regelmäßige Abendrunde laufen, weil das auch mir guttut.


    Angefangen hat das um Silvester herum. Die Abende vorher hat es bei uns in der Gegend schon ein paar Mal geknallt und das war selbstverständlich doof. Damit er nicht so viel Panik schiebt, haben wir die traditionelle 21/22 Uhr Runde dann vor verlegt. Silvester selbst waren wir bei Freunden zu Besuch. Wir sind erst zurückgefahren, als wirklich alle mit der Knallerei aufgehört haben. Gegen 4 Uhr morgens hat irgendein Depp dann aber noch mal richtig geböllert und uns aus dem Schlaf gerissen.
    Ab da ist Nobby dann nicht mehr freiwillig im Dunkeln raus gegangen. Da wir Mitte Januar umgezogen sind, habe ich das erstmal akzeptiert. Die Hoffnung war, dass sich das in der neuen Wohnung und in einer anderen Stadt von alleine gibt. Hat es nicht mehr.


    Wenn ich abends "Möchtest Du Gassi gehen?" frage, hüpft er nicht freudig zu Tür, wie er es tagsüber tut, sondern lässt sich ganz tief in sein Kissen sinken. Vermenschlicht deute ich den Blick als "Geh Du doch alleine!". Anfangs habe ich ihm dann auf seinem Kissen das Halsband angelegt und mit rausgezogen. Aber der arme Herr Hund leidet dabei ganz furchtbar (dieser traurige Hundeblick :pleading_face: ), dass ich ihm das nicht auf Dauer antun möchte. Dann bin ich ab und zu alleine eine Runde rausgegangen. Beobachtet er, macht aber keine Anstalten mitzukommen. Tür zum Hausflur aufmachen und mich akustisch sehr übertrieben aufs Gassi gehen freuen, ändert auch nichts. Zum Teil geht er dann direkt ins Schlafzimmer.


    Habt ihr eine Idee, wie ich Nobby wieder Lust auf die Abendrunde machen kann? Ich vermisse das, aber gehe ungern alleine spazieren. Dafür hat man doch einen Begleithund :nerd_face:

  • Mir ist aus dem Geschriebenen nicht ganz klar, ob dein Hund Angst oder keine Lust hat.


    Wenn es an Lust liegt, würde ich sehen, wie ich die Runden spannender gestalten kann. Liegt es an Angst würde ich mir etwas detaillierter überlegen, wie ich mit dem Thema umgehe. Generell sagt man ja, dass es sinnvoll ist, sich Ängsten eher zu stellen als sie dauernd zu vermeiden.


    Wenn mein Hund nen faulen Tag hat, kommt sie übrigens auch nicht freiwillig mit. Ihre Vorgängerin war da auch so.

    Die will dann einfach lieber chillen und ich mag das eigentlich, weil mir das zeigt, dass sie ihre Kräfte gut einschätzen kann und auch mal Pause macht, wenns ihr zu viel wird.


    Tatsächlich bin ich generell aber schon ein Freund von „Wenn die Leine dran ist, gehst du auch da hin, wo ich hinwill, egal wie deine Lust ist“ und bin da auch recht resolut.

  • Wie verhält er sich denn, wenn du trotzdem mit ihm rausgehst?

    Normal, aber die erste Straße ist er sehr unwillig. Dann fängt er aber an zu schnüffeln und verhält sich wie sonst auch.


    Mir ist aus dem Geschriebenen nicht ganz klar, ob dein Hund Angst oder keine Lust hat.

    Das ist mir auch nicht ganz klar. Er ist ein wirklich bequemer, wenig aktiver Hund. Er kommt von der Straße, drinnen ist es trocken und es gibt verschiedene Liegeflächen.


    Aus zwei Gründen tippe ich auf Angst: 1. Der zeitliche Zusammenhang mit Silvester.
    2. Er liebt es, wenn wir bei meinem Vater auf dem Land zu Besuch sind. Sobald wir dort ankommen, müssen wir erst eine Runde auf dem Feldweg gehen. Bis letztes Jahr hat er mich abends auch aktiv aufgefordert, jetzt endlich Gassi zu gehen! Gerne sehr quengelnd, nicht erst noch die Folge zu Ende gucken. Das macht er jetzt auch nicht mehr, da verzieht er sich schon vorher ins Bett. Tagsüber liebt er es weiterhin alle Land- und Tiergerüche zu erkunden.


    Tatsächlich bin ich generell aber schon ein Freund von „Wenn die Leine dran ist, gehst du auch da hin, wo ich hinwill, egal wie deine Lust ist“ und bin da auch recht resolut.

    Dafür bin ich zu weich :upside_down_face: Ich fühle mich jedes Mal wie eine Tierquälerin, wenn ich ihn aus seinem Bett oder unter meinem Schreibtisch hervor zerre.

  • Normal, aber die erste Straße ist er sehr unwillig. Dann fängt er aber an zu schnüffeln und verhält sich wie sonst auch.

    DAS sagt doch schon aus, dass du am Ball bleiben solltest.

    ICH würde den Hund entweder mit Leckerchen oder einem Spielzeug diese erste Straße locken oder auch einfach eine andere Runde wie gewohnt gehen.

    Zur Not würde ich ihn sogar die ersten Meter tragen :ka:


    Wenn du nicht zeitig gegen steuerst, schleicht sich das auf ewig ein.

    Du tust ihm doch nichts böses.

  • Ich sehe da schon einen Zusammenhang mit der Böllerei um Silvester herum, denn wir haben auch 2 Hunde, die von Böllerei genervt sind.

    Was passiert denn, wenn Du Deinen Hund einfach ins Auto packst und eine kleine Strecke bis zum Wald oder Feld fährst?

    Moja hatte nach der Silvesterböllerei ein ähnliches Problem, sie hat es mit dem Feld, wo wir abends gehen, verknüpft. Sie ging mit, raste aber wie eine Irre durch den Acker, um schnell wieder nach Hause zu kommen. Wir haben dann die Hunde ins Auto gepackt und sind ein kleines Stück bis zum Wald gefahren und da war alles ok. Nach 3 Tagen sind wir wieder in "unseren " Acker gegangen und der Spuk war vorbei

  • Er verknüpft den Abendspaziergang offenbar mit der Sylversterknallerei.


    Wenn du aber zu sehr darauf eingehst, kann er ja die Gegenerfahrung nicht oder nur ungenügend machen, daß Dunkelheit eben doch normal und nicht gefährlich ist. Klar braucht das Zeit, aber ich würde das konsequent jeden Tag durchziehen.

    Zumal ich in dieser Beschreibung eher Mißtrauen und Unwillen lese, aber keine echte Panik:


    Normal, aber die erste Straße ist er sehr unwillig. Dann fängt er aber an zu schnüffeln und verhält sich wie sonst auch.

    Im Winter wird es schon früh dunkel, da kann man den Hund doch nicht nur im Hellen ausführen.

  • Im Winter wird es schon früh dunkel, da kann man den Hund doch nicht nur im Hellen ausführen.

    Da hab ich aber jemanden hier, der das völlig anders sieht 😎 der geht ihm Dunkeln grad noch auf die andere straßenseite und dann wieder zurück. Da helfen auch leckerchen oder Spielzeug nicht.

    Aber hier klingt es ja so, als müsste er nur die erste Straße etwas überzeugt werden, wenn er danach normal weitergeht. Dann würd ich da auch einfach dranbleiben.

    Früher war es nur die Straße von der Wohnung weg zur Wiese, die er partout blockiert hat, da bin ich dann mit dem hundebuggy hingefahren und wir konnten mal Hause laufen.

    Mit Gassi im dunklen Wald brauch ich ihm gar nicht kommen, dabei hab ich mir extra dafür ne Kopflampe gekauft 😅

    Mittlerweile seh ich das aber alles gelassener.

  • Nobby macht das auch nicht nur bei mir so. Als ich im Mai auf Geschäftsreise war, hat meine Mutter auf ihn aufgepasst. Sie war auch besorgt, als er abends nicht mit ihr raus ging, obwohl er Spaziergänge mit ihr liebt.


    Dann gehe ich das wieder energischer an. Spielzeug interessiert ihn meistens nicht, aber mit Leberwurst kriege ich ihn vielleicht noch gelockt.

    Im Winter wird es schon früh dunkel, da kann man den Hund doch nicht nur im Hellen ausführen.

    Morgens im Dunkeln war zum Glück noch kein Anlass für Diskussionen. Da hätte ich schon früher Rat gesucht.
    Aber jetzt wo es so heiß ist, will ich die lange Runde eher auf abends verlegen.

  • Es gab hier schon diese Threads...

    Und


    Unser hat das auch. Es gibt keine Regelmäßigkeit. Es ist nicht die Dunkelheit und auch nicht, dass tendenziell Abends sowas wie Feuerwerk und Gewitter kommen, dachte ich.

    Wenn er muss, dann zeigt er mir das deutlich, sonst lässt er die Runde gerne ausfallen. Er kann jederzeit in den Garten, nutzt das aber auch kaum. Er ist generell nicht sehr aktiv. Morgens freut er sich auf den Spaziergang, mittags geht so und abends nicht wirklich nötig. Da musste ich mich auch erst dran gewöhnen.

    Wenn ich ihn ins Auto bekomme, was auch nicht immer klappt, dann gehen wir eine kurze Runde im Feld und dann will er zurück.

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