Der Hund von heute hat SDU und ne Schwimmweste! (Un)sinnige Trends? Bubbles?

  • Ganz ehrlich? Es ist doch super, wenn Hunde ausgelastet werden. Nein, ich meine nicht 5x die Woche zig verschiedene Sportarten. Aber wem tut es weh, wenn der Hund mit Spass im Freizeit-MT was tun darf? Soll er lieber nur stumpf die selben Gassistrecken gehen und sonst auf dem Sofa vergammeln?


    Ich versteh das Problem nicht. Solange es zum Hund und seinem Besitzer passt, lasst die Leute doch machen. Immerhin tun sie was mit ihren Hunden :ka:

    Absolut. Ich kenne DEUTLICH mehr Hunde, die ihr Leben in Langeweile und Tristesse verbringen, früh resignieren, nie auch nur annähernd ihr Potenzial ausschöpfen dürfen und irgendwann förmlich vor Langeweile versterben, als Hunde die zu viel machen müssen.

  • So kompliziert ist das nun auch nicht einen Border Collie zum Trailen zu bekommen ... Meistens peilen die das mit am schnellsten.

    Nein, natürlich ist das beim Border Collie genauso wenig kompliziert wie bei jeder anderen Rasse auch (immer vorausgesetzt, es ist eine Rasse die noch eine Nase haben und auch ansonsten keine großen körperlichen Einschränkungen).


    Und ich finde (logischer Weise, ich würds ja nicht machen, wenns anders wär) auch immer noch, dass es ein tolle Möglichkeit ist, seinen Hund auszulasten und zu einem Team zusammen zu wachsen - wenns denn sowohl dem Hundehalter als auch vor allem (!) dem Hund spass macht.


    Bei uns trailen ein winziger Chi-Mix, Dackelmixe, Mittelspitz, ein Galgo, ein Mittelpudel, Schäfis, zwei Briards, KHCs, Terriermixe, einige Aussies und Border Collies, GR und Labbies, einige "bunte" undefinierbare Mixe - und ich hab den Eindruck, es macht ihnen Spaß und sie machens allesamt gut.


    Und ja, wir trailen wirklich - wir machen keine Nasenspaziergänge.


    Unsere Trainerin hat jahrelang ihre beiden Aussies (geprüfte Einsatzhunde) in einer Hundestaffel erfolgreich geführt. Von daher hat sie auch keinerlei Bedenken, so gut wie jeden Hund (der körperlich dazu geeignet ist) zu trainieren, zu fordern und zu fördern.


    Aber (jaja jetzt kommts, das "Aber"): es gibt ihn schon, den Unterschied. Ich weiss gar nicht, wie ich das am Besten erklären soll, aber die eher "Jagdhundlichen" (bei uns Viszlas, Weimis, DK, DD, Pointer, Coonhound u. einige Mixe daraus) die "brennen" da einfach anders für....(wenns nicht der Mensch hinten an der Leine total vergeigt oder der Trainer grottig ist).


    Meine ganz persönliche Erfahrung: Mein Herdi Joey, der sah im Mantrailen nie so recht den Sinn. Fremde Menschen suchen und finden? Seiner Meinung nach konnten die allesamt getrost weg bleiben, für immer und ewig, war ihm völlig wumpe. Der hätte die VP am liebsten irgendwo vergraben und dann im Loch zurück gelassen.


    Mein Gos dAtura Sam hat zwar sofort verstanden, um was es geht und hatte auch viel Spaß dran, der trailte ganz gut (wenn auch immer wieder gern über Hochwind) - aber er brannte nicht dafür. Musste er aber auch nicht, wir haben für uns als "Team" trotzdem eine Menge rausgezogen und gelernt und spaß gehabt. Aber er hätte bzw hat beim Agi oder beim RO genauso viel Spass gehabt...wenn man versteht, was ich damit meine.


    Ganz anders der Ben: der ist ja auch "nur" ein Pointermix - aber der hat im Trailen irgendwie seine Lebensaufgabe gefunden. Bei ihm gilt: aus Spaß wurde Ernst. Ist einfach ganz was anderes. Der wird zu einem anderen Hund auf dem Trail....ist wohl der gleiche Effekt wie bei einem "working" Border an den Schafen.... Da bin ich dann schon so, dass ich das auch zu einem Teil auf die "Gene" schiebe.


    Wie auch immer: ich finde den Trend "Mantrailen" im großen und ganzen sehr gut. Ganz generell ist es mit Sicherheit schonmal besser als "nix" (= aufm Sofa zu versauern - überspitzt gesagt) für den Hund. Wobei das so gesehen eigentlich für alles gilt, was man heutzutage so alles machen kann mit Hund. Hauptsache es endet nicht verkrampft und mehr oder weniger gezwungen. Und es wird nicht seitens des Menschen ein falsches Etikett draufgepappt und als was verkauft, was es gar nicht ist. (Was ja grad beim Mantrailing gern gemacht wird).

  • Aber (jaja jetzt kommts, das "Aber"): es gibt ihn schon, den Unterschied. Ich weiss gar nicht, wie ich das am Besten erklären soll, aber die eher "Jagdhundlichen" (bei uns Viszlas, Weimis, DK, DD, Pointer, Coonhound u. einige Mixe daraus) die "brennen" da einfach anders für....(wenns nicht der Mensch hinten an der Leine total vergeigt oder der Trainer grottig ist).

    Da hat auch keiner was gegen gesagt, soweit ich das richtig verfolgt habe.


    Gleiches Beispiel beim Dummytraining: Ich wurschtel mir grad einen ab meinem Hundekind das Apportieren beizubringen. Also, ordentlich ein Dummy bringen. Meine Kundin mit dem Arbeitsgoldi kann da nur schmunzeln. Ja, ich muss das alles kleinschrittig auftrainieren, was der Goldi einfach sofort gemacht hat. Deshalb ist er ja der Spezialist dafür. Aber mein BC findet es auch lustig und wird wird keinen tierquälerischen Handlungen ausgesetzt, nur, weil ich ihm den Apport erst beibringen muss.

  • Ich finds halt echt belämmert, den Leuten mit einer Nicht-Jagdhundspezialistenrasse direkt Tierquälerei (Zwang) zu unterstellen bzw zu behaupten, das seien dann ja nur geführte Spaziergänge. Wir reden hier von Fun-Trailing, nicht von den Handvoll Unbelehrbaren, die meinen, ihr Shi Tzu muss als Rettungshund Einsätze laufen (so weit würden die ja eh gar nicht kommen...)

    Jeder Hund kann grundsätzlich seine Nase einsetzen. Ja, manche besser als andere. Na und? Ein Kind kann auch dann Spaß am Klavierunterricht haben, wenn es kein Mozart in the Making ist. Ich gehe auch zum Zumba und habe daran Freude, obwohl ich darin allein schon durch Dyspraxie nicht besonders gut bin :ka:


    Was ich also als seltsamen Trend empfinde, ist "Hobby-Gatekeeping" im Bereich der Hundebespaßungsauslastung.

  • Warum wird als Alternative zum Mantrailen oder was auch immer jedes Mal gesagt, ist doch besser, als aufm Sofa zu versauern?

    Als ob das die einzige Alternative ist?


    Das klingt immer ein bissl abwertend denen gegenüber, die nix besonderes mit ihrem Hund machen. Da fängt für mich der Beschäftigungswahn schon an.

    Einfach den Hund mitnehmen und an seinem Leben teilhaben lassen, die Natur erkunden, draußen sein zum spielen, drinnen auf der Couch kuscheln und Nähe genießen. All das ist genauso wertvoll.

  • Warum wird als Alternative zum Mantrailen oder was auch immer jedes Mal gesagt, ist doch besser, als aufm Sofa zu versauern?

    Als ob das die einzige Alternative ist?


    Das klingt immer ein bissl abwertend denen gegenüber, die nix besonderes mit ihrem Hund machen. Da fängt für mich der Beschäftigungswahn schon an.

    Einfach den Hund mitnehmen und an seinem Leben teilhaben lassen, die Natur erkunden, draußen sein zum spielen, drinnen auf der Couch kuscheln und Nähe genießen. All das ist genauso wertvoll.

    Weil es hiess es sei Tierquaelerei mit gewissen Hunden MT zu machen. Und sorry, du weisst ganz genau was ich meine!

    Nein, es ist nicht fuer jeden Hund ein Gewinn wenn man ihn ueberall mitschleift. Auch das weisst du mit Sicherheit. Und oft geht es auch einfach nicht.

    Uuuund...es gibt genug HH die einfach auch Anleitung wollen/brauchen.

    Du kannst es gerne Beschaeftigungswahn nennen, ich sehe es anders :ka:

    Arielle laeuft doch noch im Mondio und Amber hat ne IBGH gemacht!? Zusaetzlich gehen sie mit dir joggen (auch eingespannt, oder?). Das ist dann auch mehr als 'nur' Alltagsbegleitung.


    Erneut die Frage: Wem tut es denn weh, wenn der Hund mit Spass im Freizeit-MT (oder anderen Bereichen) was tut? Nicht jeder Hund muss etwas ernsthaft (in den Einsatz gehen/Pruefungen laufen) tun. Wo liegt das Problem wenn Fr. Mueller mit ihrem Hund Freizeit-MT macht?

  • Also Amber hat heute ihren Job super gemacht und wirkte super glücklich dabei. Es war ihr zweites Mal, hat auch gleich Kopfsteinpflaster gemeistert :pfeif:

    Geprügelt sieht sie nun wirklich nicht aus.


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    Im Suchmodus sind meine beiden Erwachsenen Hunde übrigens auch "anders". Da werden Dinge komplett ignoriert - wichtiger ist es, die Person zu finden. Sie sind dann auch kaum zu bremsen, wenn sie wissen es geht los und sie dürfen suchen :nicken: Damit konnten wir einige "Unsicherheiten" von Wolke schon ziemlich gut beseitigen übrigens. Dadurch, dass ihr vieles beim Mantrailing egal ist, ist es dann auch nicht mehr so schlimm.

    Sie wurde z.B. mal von einem Goldie angegriffen - als wir beim nächsten Trailen natürlich einen trafen unterwegs zögerte sie einige Augenblicke - aber Arbeit ist wichtiger! So ging sie trotzdem weiter und seitdem sind Goldies nicht mehr so schlimm.


    Ach ich schweife ab, sorry :pfeif:

    Bin vielleicht etwas stolz auf meine Collies :hust:

  • Ich sehe da garkein Problem.

    Natürlich ist die Aussage, dass es Quälerei ist, mit gewissen Hunden MT oder whatever zu machen, völliger Unsinn! Da bin ich voll bei euch.

    Aber genauso ist die Aussage, wenn man keiner gezielten Beschäftigung oder einem Hundesport nachgeht, dass diese Hunde versauern … ist genauso falsch.


    Ich mag es natürlich, wenn sich jemand aktiv mit seinem Hund beschäftigt. Mach ich ja auch und das nicht wenig. Alle meine Hunde wurden / werden in einem Bereich gearbeitet.

    Schwierig wird’s, wenn man eine Erwartung hat, die der Hund nicht erfüllen kann und man dann frustig wird. Das bezieht sich aber auf alles im Leben. Fällt mir halt in gewissen Beschäftigungen gehäuft auf (nicht hier im Forum)

  • Aber (jaja jetzt kommts, das "Aber"): es gibt ihn schon, den Unterschied. Ich weiss gar nicht, wie ich das am Besten erklären soll, aber die eher "Jagdhundlichen" (bei uns Viszlas, Weimis, DK, DD, Pointer, Coonhound u. einige Mixe daraus) die "brennen" da einfach anders für....(wenns nicht der Mensch hinten an der Leine total vergeigt oder der Trainer grottig ist).

    Da hat auch keiner was gegen gesagt, soweit ich das richtig verfolgt habe.


    Gleiches Beispiel beim Dummytraining: Ich wurschtel mir grad einen ab meinem Hundekind das Apportieren beizubringen. Also, ordentlich ein Dummy bringen. Meine Kundin mit dem Arbeitsgoldi kann da nur schmunzeln. Ja, ich muss das alles kleinschrittig auftrainieren, was der Goldi einfach sofort gemacht hat. Deshalb ist er ja der Spezialist dafür. Aber mein BC findet es auch lustig und wird wird keinen tierquälerischen Handlungen ausgesetzt, nur, weil ich ihm den Apport erst beibringen muss.

    Ich wurschtle das grad beim Eurasier😂

  • Das hat doch nie einer geschrieben. Wo lest ihr denn das? :???:


    Es wurde geschrieben, dass einem Hunde leid tun, die gegen ihre Genetik gearbeitet werden. Mehr nicht. Ob da nun mitgeht sei dahingestellt, die Aussage zum Vorsteher sehe ich ja auch anders, aber wo wurde denn was von Tierquälerei geschrieben?


    Der Apport ist auch bei Jagdhunden ein Gehorsamsfach und nicht wenige Jagdhundeausbilder fallen mit genau dem Hund auf die Nase, der die meiste Bringfreude mitbringt, weil genau dieser Gehorsam vergessen wird.


    Aber ja, ein Retriever bringt anders. Dabei geht es gar nicht nur ums lernen, man merkt richtig, wie es sie befriedigt. Mein DSH sichert gerne Beute, mein Malinois kämpft gerne darum und mein Labrador will tragen und bringen. So richtig massiv bringen. Das ist für sie absolut Selbstbestätigend. Dafür ist zergeln dort kein Vergleich zu den Gebrauchshunden und auch der Griff ist so, wie man ihn beim Rettiever genetisch haben will absolut weich (weich heißt nicht knautschen). Meine anderen Bringen auch, sogar sehr gerne. Haben das viel Spaß dran und werden dafür bestätigt. Für den Retriever ist das Bringen die Bestätigung, das ganze Feeling ist anders. Und der Hund ist einfach der Inbegriff von Steadyness. Ein Hund der mit sehr wenig Ausbildungsaufwand eine tolle Figur bei der Lockjagd und am Wasser machen wird, Dummysport lässt sich absolut reibungslos ausbilden. Durch das wollen kommt dann auch die situative Härte. Wenn es ums Bringen geht, gibt es nur ein Ziel. Finden und Bringen.


    Aber nun wird ja auch wieder in einen Topf geworfen. Personensuche, Flächensuche, Spürhunde, sportliche Fährtenarbeit - das sind alles ganz unterschiedliche Bereiche. Mir gefallen Border in der Rettung und in der Fläche total gut. Auch im Spürhundebereich schon echt tolle Arbeit gesehen.


    Bei der Jagd haben wir für kniffelige Nachsuchen ja auch den Spezialisten: Schweißhund. Für vieles reicht der eigene Hund, aber im Zweifel kommt der Profi. Trotzdem bilden wir die Hund auch auf der Schleppe aus, aber seine Grenzen sollte man kennen.

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