Der Hund von heute hat SDU und ne Schwimmweste! (Un)sinnige Trends? Bubbles?

  • Zum Thema Schwimmwesten. Wohne am Meer, mein JRT wiegt 6kg, ist relativ klein, kann schwimmen, aber schluckt dabei relativ viel Salzwasser und musste sich deswegen schon übergeben und ihr ging es nicht so gut. Die geht von selbst auch nur rein wo es sehr seicht ist. Wenn ich schwimmen gehe, verlässt sie der Mut, schwimmt zurück und fängt dann an wie wild mich zu rufen (hysterisches Bellen). Habe unser Mini-Schlauchboot für Babys nun als Hundeboot zweckentfremdet, das mag die sehr. Auf Booten ziehe ich ihr eine Schwimmweste an.

  • Ich hab bei dem Trend zum Hobby Mantrailing grad ein Deja vu.

    Als AGI noch ein völlig unbekannter Sport war, war ich auf einem neuen Hundevereinsplatz, weil die auf Anfrage auch AGI anböten.


    Ich war dann da und man zeigte mir die am Rand aufgebauten verwitterten alten Geräte vom Tunierhundesport, die könne ich nutzen. Von dem neuen „Stangenhopsen“ als Sport hielt „Mann“ nichts. Sei Quatsch.


    Hier wird jetzt ein „Beruf“ der Rettungshundler genau gleich genannt mit einem „Hundevolkssport“

    Das ist auch im ersten Moment, als. Es aufkam befremdlich gewesen.

    Aber Fußball heißt auch überall Fußball. Ob es die WM ist oder sich Kids in brasilianischen Slums Getränkedosen zukicken.

    Mantrailing hat sich als Freizeitbeschäftigung durchgesetzt und wird bleiben.


    Es ist einfach kolossal praktisch, mit jeder noch so bissigen Kröte an der Leine etwas zu haben, wonach Hundi ausgelastet ist und wohlig ins Schlafkoma fällt.

    Mein Rettungshund BC war nach Übungstagen 2 Tage zufrieden. Und ob Einsatz oder Übung war ihr Wurscht.

    Sie war aber nur Flächenhund😀

    Und ich würde keinen mehr ausbilden wegen der Gefahren, wenn würde ich einen Mantrailer ausbilden und nicht als erstes an die Rasse BC denken.

  • Problematisch sehe ich da ehrlich gesagt auch nur das Abzock Potential.

    Wenn Hund und Halter Team beim Trailen nicht vernünftig ausgebildet werden im Hobbybereich sind es halt verdammt teure, begleitete Spaziergänge. Aber halt in der Regel mit Null Risiko für irgendwen außer den Geldbeutel des Halters.


    Da sehe ich die ganzen selbsternannten Spezialisten in anderen Sportarten in der Regel wesentlich kritisicher.

  • Ich kann "Just for Fun" schon in der Hinsicht nachvollziehen, dass man keinen Hund hat, der genetisch solide veranlagt ist für die angedachte Beschäftigung. Wenn ein Hund dafür gemacht ist, bekommt man zumindest die unteren Prüfungsstufen doch auch mit sehr geringem Trainingsaufwand geschenkt. Da reicht doch ehrlich einfach regelmäßig zum Training kommen und so ein bisschen Hausaufgaben machen. Wobei meine Beobachtung ist, dass der fehlende Grundgehorsam ein viel größerer Faktor ist, warum die Dinge nicht so klappen, als dass die Ausbildung der Übungen oder das Talent des Hundes der Knackpunkt wären.


    Bei Hunden, die das nicht sind, erhöht sich der Ausbildungsaufwand natürlich sehr stark und auch die Anforderungen ans Training wachsen. Man darf weniger Fehler machen, Traininspläne müssen sehr penibel sein, usw. wenn man mit solchen Hunden Prüfungen anstreben würde.


    Welchen Trend ich merkwürdig finde, ist bei mir im Bekanntenkreis der, dass man meint, je besser ein Hund für den Sport oder die Arbeit veranlagt sei, desto schwieriger wäre der Hund automatisch im Alltag. Und das kann ich so gar nicht bestätigen, natürlich trifft das bei Sport- und Arbeitshunden zu, wo sich die Erziehung gespart wird und es gibt auch sehr extreme Linien bei denen das anders ist, aber ein gut gezogener, wesensfester Sport oder Arbeitshund ist doch auch im Alltag eine totale Bereicherung und nicht aufwendiger als schlecht bis mittelmäßig veranlagte Hunde, womöglich noch mit Defiziten im Wesen oder der Gesundheit. Und ich rede jetzt nicht davon, einen Zwergpudel mit einem Schäferhund zu vergleichen, sondern von Linien innerhalb einer Rasse. Ich wundere mich über solche Aussagen doch häufig.

  • der "Trend" zur Überbeschäftigung ist ja auch hier vertreten. In wie vielen Rasseberatungs/Hundeanfängerthreads wird denn kritisch gefragt was man denn sonst mit dem (oft Begleit)Hund plant zu machen. Da kriegt man als Hundeneuling schon den Eindruck dass sogar ein Malteser 3x die Woche Hundesport braucht.

  • Nein, nein, da ist man ganz fair, die Begleithunde brauchen Programm und die Arbeitshunde Ruhe. Nur auf eins kann man sich verlassen, egal was man macht, es ist das Falsche.

  • der "Trend" zur Überbeschäftigung ist ja auch hier vertreten. In wie vielen Rasseberatungs/Hundeanfängerthreads wird denn kritisch gefragt was man denn sonst mit dem (oft Begleit)Hund plant zu machen. Da kriegt man als Hundeneuling schon den Eindruck dass sogar ein Malteser 3x die Woche Hundesport braucht.


    Überbeschäftigung ist für mich auch so ein Phänomen, das ich als "Trend" bezeichnen würde. Ist für mich vergleichbar mit Kindern, deren Eltern meinen sie bräuchten mind. 3 verschiedene Hobbies und der kindliche Terminkalender müsse voll sein. Ist etwas anderes wenn das Kind es wirklich möchte und Spaß daran hat. Ich erlebe aber leider oft, das eher die Eltern es "brauchen" und die Kinder teilweise überfordert sind all das zu verarbeiten.



    Oh Gott, ich habs getan. Das war glaube ich mein erster Hund-Kind Vergleich ever :shocked:

  • Wobei meine Beobachtung ist, dass der fehlende Grundgehorsam ein viel größerer Faktor ist, warum die Dinge nicht so klappen, als dass die Ausbildung der Übungen oder das Talent des Hundes der Knackpunkt wären.

    da bin ich 100% einverstanden.

    Für mich ist das wirklich das wichtigste.

    Bei mir: Rückruf, Sitz auf Distanz, Leinenführigkeit.

    Die Pflicht.

    Das hat mir extrem viel geholfen, und meinem Hund unglaubliche Freiheiten ermöglicht.

    Auch wenn ich oft dafür kritisiert worden bin; 'sei doch nicht so streng, sie ist ja sooo eine liebe!'


    Alles andere ist Kür.

    Ich will keine Prüfungen, Auszeichnungen etc, aber, ausser den schönen Spaziergängen, spannende Beschäftigungen.

  • Diese Art von Gehorsam meine ich aber gar nicht. Sondern zum Beispiel Thema Dummysport: Tauschen, Verleitungen, Wild, Abgabe. Einfach mal das ganz simple Befolgen von Kommandos.


    Und ja, ein durchgearbeiteter Grundgehorsam im Alltag überträgt sich auch auf den Sport und der Hund lernt durchgängig, dass Kommandos zu befolgen sind.


    Und nochmal: mit einem normal veranlagten Hund bekommst du die unteren Prüfungsstufen geschenkt. Klar läuft man damit dann vielleicht keine Dummy O, aber so ne Dummy A ist absolut kein Hexenwerk. Wer regelmäßig trainiert, der kann die einfach ablegen, da gibt es keinen Extra-Aufwand wenn man sowieso vernünftig trainiert und das Wort Dummytraining nicht ad absurdum führt und irgendwas macht, was damit gar nichts zu tun hat.


    Und Auszeichnungen sind je nach Sport natürlich nochmal was ganz, ganz, ganz anderes vom Trainingsaufwand. Aber lediglich ein AKZ abzulegen, wird meiner Meinung nach als etwas viel zu krasses angesehen als was es in der Realität erstmal darstellt. Das ist gewiss keine „Kür“, die Kür kommt viel später.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!