Hund greift plötzlich grundlos anderen Hund an

  • - Sofern noch nicht geschehen, Maulkorbtraining starten und zügig vorantreiben (bei Unsicherheit unter Anleitung eines Trainers).

    Wobei aufgrund des Größenunterschieds der RR den Chi auch mit Maulkorb schwer bis tödlich verletzen kann. Also in dieser Konstellation halte ich konsequentes Beaufsichtigen oder Trennen für sicherer.

    Da hast du zweifellos recht!

    Ich hätte mich etwas genauer erklären müssen:

    Ich schrieb ja auch, dass ich diese beiden Hunde bis auf Weiteres ganz konsequent trennen würde (ggf. auch bis an das Lebensende des Chis). Den Maulkorb meinte ich v. a. deshalb, weil es ja sein könnte, dass wenn sie auf einen Hund so reagiert, sie auch auf andere Hunde (Spielkumpel o. Ä.) mal so reagieren könnte. Da könnte ein Maulkorb in "heiklen" Situationen dann ja v. a. für den Menschen viel Entspannung reinbringen, wenn man seinem Hund eben (vorübergehend oder dauerhaft) nicht mehr so vertraut, einfach um zu wissen, zubeißen kann sie schon mal nicht.

    Natürlich sollte man trotzdem dafür sorgen, dass Situationen gar nicht erst eskalieren...

  • Die anderen haben ja schon viel Gutes gesagt.

    Ich würde mich aber grds nochmal mit dem Thema Körpersprache auseinandersetzen. Es passiert seeeeehr viel körpersprachlich, bevor ein Hund knurrt oder Ähnliches. Bspw Ohrhaltung sagt schon super viel aus.

    Ich find da sprich Hund super 😁

    Körpersprache kennen und verstehen ist das A und O!


    Es kann auch gut sein, dass diese Begrüßungen, die du beschrieben hast, gar nicht so freundlich waren, wie du meinst. Ein Schwanzwedeln bspw muss keine Freude sein. Daisy macht das super gerne, wenn sie unsicher ist.


    Ich will eure Erfahrungen nicht runterspielen, also bitte trotzdem erstnehmen: ABER Daisy quiekt auch gerne lauthals, wenn sie von anderen Hunden korrigiert wird oder sich erschreckt. Also ich würde die Gefahr nicht anhand der Lautstärke oder Frequenz ausmachen!

  • Hallo, ich hatte eine ähnliche Situation, wenn du willst kannst du hier nachlesen : Übersprungshandlungen


    Ich gehe auch davon aus, dass Frühzeitige Wahrnungen nicht beachtet wurden. Letztens ist der Aussie meinem KHc beim soielen voll von Vorne in die Beine gebrettert, daraufhin hat er sie auch 3 Sekunden ca lauthals zurechtgewiesen. Das habe ich laufen lassen, weil mmn gerechtfertigt. Danach war alles wieder gut. Bei dem kleinen Hund akzeptiere ich es nicht und lasse ihn da nicht mehr unbeaufsichtigt. Der Größenunterschied ist eben kritisch, auch wenn der Hund keine Beschädigungsabsicht hat.


    Wünsche dir alles gute!

  • Jagdtrieb hat sie schon aber für die Rasse find ichs jetzt bei ihr echt gut händelbar.

    Ich glaube, über Jagdverhalten brauchst du dir in diesem Zusammenhang keine Gedanken machen. Jagd bedeutet die Beute zu ergreifen, festzuhalten und ggf. zu töten. Ein RR kann einen Chi problemlos komplett mit dem Maul umfassen. Da gibt es keinen großen Kampf. Gerade die Lautstärke spricht auch für Maßregelung: es ist eine Menge "Show" dabei. Mit Beute braucht man nicht großartig zu kommunizieren.


    Also ich bin mir recht sicher, dass es eine Maßregelung war - meine große Hündin macht dabei auch viel Show (und nur selten Kratzer - selbst das Miststück von unerzogenem Windspiel, dass sie mehrfach attackiert hat, ist ohne einen Kratzer davon gekommen).


    Heißt aber nicht, dass nicht trotzdem etwas passieren kann. Sei es Unfall oder, dass der angegangene Hund sich zu wehren passiert und ein Kampf entsteht (freilich, bei dem Größenverhältnis nicht so wahrscheinlich) oder dass deine Hündin irgendwann heftiger zu langt, weil der Chi es einfach nicht kapieren will...


    Es ist schon wichtig, die Hunde gut zu beaufsichtigen, zu sichern, ggf. zu trennen.



    Dein Hund ist auch keinesfalls eine Bestie. Hunde bilden nunmal keinen Stuhlkreis sondern nutzen ihre 42 Argumente. Das ist ganz normales Verhalten. Wie bei uns Menschen gibt es halt unterschiedliche Charaktere. Manche bitten ewig nett und wieder andre fahren sofort aus der Haut. Die meisten befinden sich irgendwo im Mittelfeld.

  • Unabhängig vom jetzigen Vorfall wie hättest du denn die Betreuung für deinen Hund in der Woche Urlaub geregelt, wenn deine Eltern nicht mit dem Hund raus gehen?

  • Es hatte schon jemand gesagt - bitte lasst auch den chi durchchecken...

    Wir haben das hier selbst schon mehr als einmal erlebt, das Hunde plötzlich "komisch" reagieren wenn Bekannte Hunde krank sind.


    Als meine verstorbene Hündin bereits akut an Krebs erkrankt war (wir haben es nicht bemerkt), wurde mein rüde gaaaaanz komisch..

    Die reizschwelle ist da manchmal ganz niedrig wenn die Hunde riechen da ist was.


    Muss nicht sein - sollte man aber ggf auch nicht ausser Acht lassen.

    Ansonsten hast du schon super Tipps gekriegt.


    Viel Glück euch ❤️

  • Früher hat man mal gesagt "je lauter desto harmloser" v.a. wenns um Rüdenkloppereien ging.

    Das muss keinesfalls haltbar, schon gar nicht allgemeingültig sein (pauschale Aussagen sind eh schwierig), aber allein dass es mit so viel Getöse von statten ging ohne dass auch nur ein einziger Kratzer zurückblieb würde ICH persönlich erstmal als "positiv" bewerten.


    Aber nochmal: ich bin selbstverständlich trotzdem für Trennung, ich schreib das nur weil das ein ekelhaft beschissenes Gefühl ist seinen Hund plötzlich subjektiv(!) für ein Monster zu halten, dieses Gefühl möchte ich dir ein bisschen nehmen. Gerade weil sie so sensibel ist wird deine Hündin definitiv spüren falls du ihr ggü jetzt ablehnend agierst (wenn auch nur unterbewusst).


    Fühl dich gedrückt wenn du das möchtest! Ich hoffe ihr findet eine passable Lösung für die Zukunft, gesundheitlich durchchecken (beide!) find ich auch sinnvoll.

  • Ich möchte auch noch eine Empfehlung da lassen, mit dem Chi zum Tierarzt zu gehen. Vielleicht riecht sie komisch, weil sie grad was hat.
    In dem Zusammenhang kenne ich es noch aus meiner Kindheit, mit älter werdenden Familien Hunden. Manchmal wurden die anderen Hunde komisch zu dem Oldie und dann gabs dafür einen Gesundheitlichen Grund.

    Und ich würde auch Trennen und nicht mehr ungesichert zusammen lassen.

  • Du hast schon erwähnt, dass die 15-jährige Hündin nicht mehr gut hört. Höchst wahrscheinlich sieht sie auch nicht mehr gut, eine Linsentrübung in diesem Alter wäre völlig normal. Meist fallen solche langsamen Einschränkungen den Besitzern gar nicht auf, weil die Hunde sich zu Hause ja gut auskennen und sich benehmen wie immer.


    Ich habe selber drei alte Chis, die beiden Buben (12 und 13 Jahre) hören kaum noch etwas, die alte Smilla (ca. 15) hat massive Linsentrübungen, hört aber noch sehr gut. Sogar in diesem gut eingespielten Team kann es vorkommen, dass die alte Hündin leise knurrt als Warnung, was die Jungs aber gar nicht hören. Also muss sie dann manchmal zu einem genervten Abschnapper greifen Richtung Jungs, was diese völlig überrascht, weil sie wie gesagt das leise Warnsignal nicht gehört haben.


    Ich bin ziemlich überzeugt, dass die RR-Hündin gewarnt hat, das Knurren kann so leise sein, dass Du das nicht hörst. Ein feines Zucken mit den Lefzen hast Du wohl auch nicht gesehen, die alte Chi-Hündin hat von allem nichts gemerkt. Also fand die RR-Hündin, dass sie jetzt zu härteren Massnahmen greifen müsse und hat halt die alte Hündin mal tüchtig zusammen gestaucht, "netterweise" offenbar ohne sie zu verletzen.


    Ich rate auch zur strikten Trennung der beiden, weil solche Missverständnisse immer wieder vorkommen können.


    PS: Ich erinnere mich an einen ähnlichen Vorfall vor vielen Jahren, als ich noch Dalmatiner hatte, allerdings unter umgekehrten Vorzeichen. Damals lag meine kleine Mischlings-Hündin (Appenzeller im Mini-Format) unter einem Stuhl, als meine Dalmi-Hündin harmlos vorbei schlenderte. Wie eine Furie schoss die Kleine unter dem Stuhl hervor und ging der Dalmi-Dame an die Kehle. Wir alle waren völlig verblüfft... beim näheren Hinsehen entdeckte ich eine tote Fliege unter dem Stuhl, welche die kleine Lilo offenbar vorher gefangen und "bewacht" hatte (sie war eine leidenschaftliche Fliegenfängerin). Diese tote Fliege wollte sie verteidigen gegen die Dalmi-Hündin, denn das war schliesslich ihre Beute!

    Vielleicht hatte die RR-Hündin auch solch eine "Fliege" (Futter-Rest, Guteli, Spielzeug) bei sich, welche sie bewachte?

  • Ihr Lieben - nochmal danke!


    Ich werde das Gesundheitliche auf jeden Fall mal mit meiner TÄ besprechen. Grundsätzlich fällt mir jetzt aber nicht auf, dass sie sich seltsam verhalten würde. Was ich aber schon anmerken möchte ist dass meine Hündin leider IBD hat und auch sehr stressanfällig ist. Manchmal muss sie Cortison einnehmen und ist dann etwas gereizt fremden (!) Hunden gegenüber aber das ist zur Zeit nicht der Fall.

    Den Chihuahua durchchecken zu lassen ist aber sicher auch keine schlechte Idee, das werde ich meiner Mama sagen und auch generell einen Hundetrainer zu Rate ziehen.


    Maulkorb kennt sie aber natürlich trenn ich die Hunde lieber bzw hab sie an der Leine als ihr jetzt da zuhause immer den Maulkorb raufzugeben.

    Mich hats halt wirklich einfach auch extrem enttäuscht weil meine Hündin mit anderen Hunden eigentlich immer sozial war und ich mir da nie was gedacht hab bei ihr.


    Was ihre Betreuung angeht wenn ich im Urlaub bin: Sie ist wie gesagt vormittags immer im Pferdestall mit und kann dort herumlaufen wie sie möchte bzw. wird auch mit ihr gespielt und ansonsten haben wir einen Garten.

    Sie ist aber gerade jetzt im Sommer so stinkfaul, dass ich sie zum Spazieren schon sehr überzeugen muss :upside_down_face:

    Eine Woche ohne Spaziergang überlebt sie also auf jeden Fall und ist mir lieber als wenn Jemand mit ihr spazieren geht der sie vielleicht nicht so gut händeln kann.

    Aber naja vermutlich wird das jetzt eh wieder ein Campingurlaub mit Hund werden.

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