Immer wieder Probleme mit freilaufendem Hund

  • Um beim Dobermannbeispiel zu bleiben - anstürmen und anrempeln gehört da teils zum normalen Spielverhalten. Vielleicht erkenn ich darum keine ernste Beschädigungsabsicht. Und auch "kurz gerauft" bei ernster Beschädigungsabsicht kann ich mir halt auch nicht erklären. Da hätte ein Abruf nicht gereicht, um die Situation aufzulösen.

    Alles klar, danke!

    Bedeutet also wir bleiben auch auf der emotionalen Ebene. Sprich fühle ich mich und meinen Hund bedroht reicht das als Grund. Selbst wenn dabei eventuell ein übermütiger Junghund eins abbekommt.

  • Bevor ich schwere Geschütze gegen den Hund auffahre würde ich vorher dem Besitzer eine Ansage machen. Man kann ja freundlich erklärend anfangen und bei fehlender Einsichtigkeit im Laufe des Gesprächs die unausweichlichen Konsequenzen erläutern.

    Wir haben völlig andere Szenarien im Kopf. Bei mir ist der Hund immer näher als der Hundehalter. Bei mir ist der Hundehalter max. in Brüllreichweite, aber niemals nah genug um ernsthaft zu kommunizieren. Wenn ich überhaupt weiß zu wem der Hund gehört bzw. ich keinen Menschen sehe. Bis ich überlegt habe, was ich dem Menschen sage ist der Hund schon längst da.


    Hier rennen Hunde für gewöhnlich, nix mit abwarten, nix mit ewig Zeit. Blickkontakt und los ist die Hallo sagende Kanonenkugel.

    Und ja die wird unsanft gestoppt :ka:

    Mein Bein ist so ca. 90cm lang, also ein Hund in Trittreichweite ist schon extrem nah.

    Eine Dressurgerte hat 1.20m in seltenen Fällen auch 1.40m.

    Eine Hundeleine 2-3 Meter.

    Keine Ahnung wie weit man mit Pfefferspray sprühen kann geschätzt max. 5 Meter eher deutlich weniger.

    Wessen Hund sich von etwas Körperspannung und einem Brüller stoppen lässt, der muss sich keine Sorgen machen. Der Hund wird niemals nah genug kommen, um Gewalt zu erfahren.


    Wenn ich einen Hund noch näher kommen lasse, weil ich keine Gewalt anwenden möchte, dann kann ich nicht mehr blocken. Dann kann ich nur noch mit den Folgen des Kontakts leben.

  • Um beim Dobermannbeispiel zu bleiben - anstürmen und anrempeln gehört da teils zum normalen Spielverhalten.

    Wenn ein wildfremder Hund auf meinen zuballert und ihn anrempelt, dann ist das sicher kein Spiel. Könnte für meine Seniorin übrigens das Todesurteil sein und bei meinen Fußkranken alles für immer zerstören.

  • Ich glaube die verschiedenen Mittel und Methoden gehen hier auch ein wenig durcheinander, weil es schnell zu einer Grundsatzdiskussion wird, wenn es darum geht, welche Mittel und Methoden man gegen fremde übergriffige Hunde einsetzen darf.

    Ich bin da ziemlich klar. Wer von einem fremden Hund belästigt wird, der sich aktiv auf ihn zu bewegt, der hat jedes Recht sich mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln zu verteidigen. Dabei sollte die Wahl der Mittel stets angemessen bleiben, aber die Angemessenheit der Mittel ist eine Frage der "Bedrohungslage" und die Überlegung einen "angreifenden" Hund dabei nicht schädigen zu wollen nur von sekundärer Bedeutung, was nicht heißt, dass einem das egal ist.


    In dem Beispielfall dieses Threads würde ich tatsächlich auch erstmal das Gespräch suchen und deutlich machen, dass man keinen Kontakt zwischen den Hunden wünscht. Manchmal wundert man sich, was andere Menschen aus dem eigenen Verhalten interpretieren. Sollte das keine Früchte tragen, würde ich wohl blocken, den eigenen Hund hinter mich nehmen und dem fremden Hund mal eine gehörige Dusche aus der Wasserflasche ins Gesicht spritzen.

    OA kann man machen, aber wenn es kein Listenhund ist, dann wird da ohne Beschädigungen eher nichts nachkommen, zumindest noch nichts Offizielles.

  • Selbst wenn dabei eventuell ein übermütiger Junghund eins abbekommt.

    Ein übermütiger Junghund ist für gewöhnlich weder erfahren noch selbstbewusst genug, um so dermaßen irgendwo reinzuscheppern.

    Die halten 5-10 Meter Sicherheitsabstand und hüpfen da im Kreis rum. Wahlweise mit Spielaufforderungen oder mit Scheinangriffen. Genauso ist ein übermütiger Junghund leicht beeindruckbar, da reicht ein bisschen Leine schleudern ohne den Hund zu erwischen.


    Trifft obiges nicht zu, ist es für mich kein übermüttiger Junghund mehr, sondern eine gefährliche Situation und mir das Alter des Hundes egal.

  • Vor ein paar Wochen hat uns ein junger Mali verfolgt…..verfolgt heißt, der Hund kam von hinten angerannt…..wir haben es nur bemerkt, weil der Hundehalter wild pfeifend und schreiend hinter seinem Hund hergelaufen ist. Da hat sich mein Mann umgedreht, hat den heranstürmenden Mali gesehen und der Halter war schon mindestens 100m entfernt und hatte keine Möglichkeit mehr auf seinen Hund einzuwirken. Jetzt sind meine Hunde auch nicht klein, aber zusammenbeißen lasse ich sie ungerne. Wir haben schnell angeleint und ich habe meinem Mann die Leine von Kasper in die Hand gedrückt und bin ich Richtung Mali gegangen….habe mich groß gemacht und ihn angeschrien. Er war etwas beeindruckt, hat aber auch versucht mich zu umrunden, um an unsere Hunde zu kommen…..Halter des Hundes war immer noch sehr weit entfernt. Da der Mali noch recht jung war, so zumindest mein Eindruck, hat er sich tatsächlich von mir zurücktreiben lassen…zwar gab es noch den ein oder anderen Versuch an mir vorbei zu kommen, aber irgendwann waren wir in Rufweite des Halters und der Hund ist zu ihm zurück und wurde auch angeleint. Entschuldigung kam keine, aber weder mein Mann noch ich, hätten uns gescheut, Gewalt anzuwenden, wenn der Mali nicht den Rückzug angetreten hätte. Wir hatten selbst ein Schäferhündin die mit Beschädigungs- bzw. Tötungsabsicht auf andere Hunde drauf ist. Sie wurde entsprechend von uns geführt, dass sie das nicht kann und das erwarte ich von anderen Hundehaltern auch. Der Hundehalter hat so „panisch“ gepfiffen und gerufen, dass wir davon ausgehen mussten, dass der Hund nicht „in Frieden kommt“.

  • Zitat

    Der fremde Hund kann nix dafür, der geht seinen Instinkten nach.

    Und genau das wäre das Problem für meinen kleinen, alten und am Rücken angeschlagenen Hund. Einmal überrannt/herzhaft betatzt zu werden würden würde ihr sehr weh tun, also kommt ein derartiges Risiko nicht in die Nähe.


    Wenn der Halter das nicht hinkriegt oder nicht für nötig hält, mach ich das eben. Hier geht es doch nicht darum, wer was wofür kann (eh lächerlich bei Tieren), sondern um eine schnelle Gefahrenabwehr, die der fremde Hund direkt versteht.

  • Zitat

    In dem Beispielfall dieses Threads würde ich tatsächlich auch erstmal das Gespräch suchen und deutlich machen, dass man keinen Kontakt zwischen den Hunden wünscht.

    Hab ich jahrelang, die Standardantwort (reserviert für Halter kleinerer Hunde) hätte ich mir ausdrucken können: "Meiner tut nix. " Wahlweise noch: "Stellen Sie sich doch nicht so an, meiner...."usw.


    Bringt leider sehr wenig, direktes Verhandeln mit dem betreffenden Hund ist wesentlich erfolgversprechender.

  • Der Hundehalter hat so „panisch“ gepfiffen und gerufen, dass wir davon ausgehen mussten, dass der Hund nicht „in Frieden kommt“.

    Das finde ich ehrlich eine seltsame Schlußfolgerung, auch wenn der Hund nur jagdmotiviert wäre oder ein übermütiger Junghund würde ich als Halter auch "panisch" rufen aus Sorge, der Hund könnte sich selbst in Gefahr bringen.

    Da mögen nun auch die eigenen Erfahrungen eine Rolle spielen, aber weshalb jemand "panisch" ruft oder pfeift, da gibt es viele mögliche Gründe.

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