Meine Hündin wurde von einem Hund angegriffen

  • Ich war ja mal in der Position des Akita-Halters - Dino hat zwei kleine Hunde angegriffen. Das war ein massiver Schock für alle Beteiligten, und auch da war es so, dass Dino erst losgelassen hat, als ich ihm per Halsband die Luft abgedreht habe - und der Knilch wiegt nur 15 kg ... Großartig was anderes bleibt einem da auch nicht übrig. Wild am Hund rumreißen sorgt nur dafür, dass eventuelle Bisswunden größer/tiefer werden und/oder der Hund nachpackt oder sogar auf den Besitzer/Eingreifer losgeht. Der angreifende Hund (zumindest Dino) ist in den Situationen so dermaßen im Tunnel, dass er für Außenreize wie z. B. Schmerz absolut nicht empfänglich ist. Das kommt im Hirn einfach nicht an. Dementsprechend war die Aktion vom Besitzer mit dem Am-Hals-Packen und Fixieren schon ein ziemlich guter Lösungsansatz.


    Ansonsten seh ich das wie der Rest hier: mit der Rechung zu den Besitzern, abwarten, wie deren Reaktion ausfällt. Wenn die ohne große Probleme die Rechnungen zahlen, würde ich von ner Anzeige absehen. Hier liegt ja keine Absicht vor, sondern maximal Fahrlässigkeit. Nen Hund mit bekanntem Gefahrenpotential ohne weitere Sicherung, ohne Maulkorb, irgendwo anzubinden ist halt schon ... äh. Dumm gelaufen, ja, aber eiiiiigentlich sollte man es besser wissen (jaja ich weiß, hätte könnte sollte). Wurscht.


    Was Hundebegegnungen angeht: da würde ich, auch wenn es schwer ist, erstmal weitermachen wie gehabt. Nach so einem Vorfall liegen bei euch allen die Nerven blank und es ist auch mehr als verständlich, wenn ihr da noch vorsichtiger seid als sonst - aber lasst es nicht in blinde Panik ausarten. Das verunsichert die Hunde dann meist nur zusätzlich :tropf: Zeigt Hailey, dass ihr die Sache im Blick habt, dass ihr ausweicht wie immer, und das dann alles gut ist.


    Ich wünsch Hailey gute Besserung, und dass sie möglichst wenig Spuren - sowohl körperlich als auch psychisch - von dem Angriff davonträgt! Mit viel Ruhe und Für-Sie-da-sein könnt ihr nix falsch machen. Betüddelt sie ruhig auch etwas, tut Dinge, die euch beiden gut tun - und bind auch deine Tochter da mit ein. Mir saß der Schock damals echt tief in den Knochen und ich war nervlich ziemlich fertig. Schnappt euch heute Abend vielleicht jeder einen Pott Eis und macht es euch im Garten oder vor dem Fernseher mit Hailey gemütlich =)


    Alles Gute für euch!

  • Wenn der Hund immer mal wieder ohne Maulkorb an der Würstlbude festgemacht ist, ist das aber nicht sehr umsichtig.


    Außerdem frage ich mich, wie hier die Äußerungen hinsichtlich Anzeige ausfallen würden, wenn es sich bei dem angegriffenen Hund um einen kleinen Hund gehandelt hätte mit deutlich gravierenderen Verletzungen alleine aufgrund des Größenunterschiedes.


    Die Halter wussten um das Potential ihres Hundes, und aus meiner Sicht wurde hier einfach grob fahrlässig gehandelt, indem der Hund ohne Maulkorb nur mit einer Leine gesichert wurde, die an einem fixen Punkt befestigt war.


    Der Schock der Halter beruht wohl eher darauf, dass die Leine reißen konnte, nicht aber wegen des Potential ihres Hundes, welches sich aufgrund grober Fahrlässigkeit verwirklichen konnte.


    dragonwog Ich stimme dir zu, dass der Hund nicht viel Beschädigungsabsicht hatte, denn dann hätten die Verletzungen tatsächlich anders ausgesehen. Trotzdem ist der Hund gefährlich, denn die Verletzungen sind tatsächlich mehr als "nur" ein Collateralschaden, der bei einem Kommentkampf passieren kann.


    Oftmals verstehe ich die Argumentation hier nicht, der Aufschrei ist immer sehr groß, wenn ein großer Schaden entstanden ist, warum denn behördlich nichts gemacht wurde, vor Allem dann, wenn sich dann im Nachgang herausstellt, dass dieser Hund schon andere Vorfälle verursacht hat.


    In diesem Fall weiß doch niemand, ob es nicht doch schon Vorkommnisse gegeben hat!

  • Wie furchtbar! Alles Gute Euch erstmal :kleeblatt:

    Möchte auch nochmal betonen dass vielen Leuten gar nicht klar ist was ne "sichere" Leine eigentlich bedeutet hinsichtlich des Materials. Auch der Karabiner als potentielle Schwachstelle, viele wissen gar nix von Sicherheitskarabinern und Co.


    Soweit bisher beschrieben wurde, wurde der Hund ansonsten immer sehr umsichtig geführt.

    Würde es nun auch vom Verhalten jetzt abhängig machen ansonsten tendiere ich auch eher gegen eine Anzeige.

  • Karpatenköter ich musste nach dem vorfall sofort an deinen mit dino denken. Aber soweit ich mich erinnern kann, hatte der andere Hund nicht mal einen Kratzer.


    Wir waren gestern Abend und auch heute Früh ganz normal draußen. Solange ich die Leine in der Hand habe ist für Hailey alles gut, als meine Tochter sie gehalten hat, war sie sehr unsicher und hat mich immer wieder angeschaut. Aber das bekommen wir wieder hin.


    Sie hatte einfach Glück, dass sie genau an dieser Stelle sehr dichtes Fell hat und der Besitzer so schnell reagiert hat. Dadurch sind es nur ein paar tiefere Kratzer, die hoffentlich bald verheilen.


    Sie hinkt heute noch etwas (laut TÄ sind wahrscheinlich die Muskeln etwas eingerissen), aber die offenen Stellen schauen gut aus.


    Wir werden uns einfach ein schönes, entspanntes WE machen und sie viel ausruhen lassen.


    Meine Tochter ist noch ziemlich durch den Wind und geht die Situation immer wieder durch. Sie bekommt das Schreien von Hailey nicht aus dem Kopf.

    Sie hat mir außerdem erzählt, dass Hailey mit dem Rücken zu der Hündin war und gerade gepinkelt hat, als sie angegriffen wurde. Eventuell hatte die Hündin damit ein Problem?


    Wir haben uns heute auch noch mal gemeinsam die Stelle angeschaut, weil sie die ganze Zeit überlegt, was sie anders hätte machen können. Aber in Wahrheit gibt es da nichts, sie hat ausreichend Abstand eingehalten (sie weiß, dass sie mit Hailey nicht zu anderen Hunden darf) und Hailey an der kurzen Leine gehabt.


    Es ist einfach total blöd gelaufen.....

  • Du meinst, die Akita Hündin wollte deinen Hund nicht töten?

    Ich ginge davon aus, dass sie das tun wollte.

    Und richte deiner Tochter unbekannter weise einen Gruß aus.

    Nicht das Opfer ist „Schuld“.

    Einen territorialen und (rassetypisch?) aggressiven Akita ungenügend gesichert und OHNE Maulkorb vor einer „Wurstbude“ anzubinden ist leichtfertiges in Kauf nehmen, dass andere geschädigt werden.


    Mich macht das schon vom erzählen her einfach nur wütend, dass Menschen sich immer mehr völlig ungeeignete Hunde anschaffen, die dann auch darunter leiden.


    Gute Besserung dem Hund. Was das mit Menschen macht hab ich durch wesentlich harmlosere Ereignisse zu spüren bekommen.

  • Ich teile die Einschätzung der meisten hier, dass der andere HH die TA-Rechnung begleichen sollte.


    Wenn die Leute einsichtig und in der Lage zu einem konstruktiven Austausch sind, würde ich im persönlichen Gespräch die Frage stellen, welche Schlussfolgerungen die Besitzer aus diesem Vorfall ziehen und welche Maßnahmen sie ergreifen werden. Meine persönliche Erwartung dabei wäre, dass ab sofort sowohl ordentliche Leinen als auch jederzeit draußen ein Maulkorb genutzt werden, also im Grund alles, was bei einem "Gefährlichen Hund" angebracht ist. Wenn die genau das ankündigen, könntest du im Gespräch sagen, dass du unter genau diesen Umständen von einer Anzeige absiehst.


    Allerdings ist das eine echte Gratwanderung. Wenn so ein Vorfall - vielleicht mit anderem Ausgang - nochmal passiert, machst du dir sicher auch Vorwürfe. Eigentlich gibt es genau wegen sowas die Anzeige, damit eben der Staat sich um Maßnahmen und Einhaltung kümmern muss, und keine außenstehende Einzelperson in diese Verantwortung kommt.


    Zum Thema Leine: Alles außer etwas mit Stahlkern halte ich für nicht sicher, denn wer weiß, ob die Leine wirklich gerissen war, oder ob das Tier bereits vorher schon die Leine bearbeitet hat.

  • Ich denke, ihr macht das ganz genau richtig :Alltag, Alltag ,Alltag, wenn auch mit Schon- und Verwöhnprogramm.


    Nachdem mein angeleinter Terrier von einem freilaufenden Staff quer über den Rücken gepackt wurde und zum Glück mit ein paar fetten Quetschungen davonkam, habe ich mir jede Mühe gegeben, meine eigene Sorge sofort zu unterdrücken und genauso weiter- und in die täglichen Hundebegegnungen zu gehen ,als sei nichts gewesen. Ob es das war oder das Selbstbewußtsein des Jungterriers - es ist jedenfalls keine Spur irgendwelcher Ängste zurückgeblieben.


    Ich glaube, es ist vor allem deine Tochter, die jetzt Extraprogramm braucht, weil sie die ganze Sache im Gegensatz zum Hund immer wieder reflektieren wird und jetzt erlebt hat, wie schnell es gehen kann... Alles Gute von uns - sie hat wirklich maximal gut reagiert. Mehr geht nicht, und ich hoffe, die Angreiferin wird in Zukunft ernsthaft gesichert.

  • Du meinst, die Akita Hündin wollte deinen Hund nicht töten?

    Ich ginge davon aus, dass sie das tun wollte.

    Sorry, dann hätte der Hund Fell hin oder her, nicht nur Kratzer. Und da ist auch nix mit Wegziehen, im Gegenteil, wenn ein Hund mit Tötungsabsicht weggezogen wird, entstehen schwerste, oft lethale Rissverletzungen.

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