Passt ein Deutscher Schäferhund zu mir?

  • Wie gesagt, es war auch bei uns bis vor ein paar Jahrzehnten gang und gäbe, und die Hunde und Menschen Population hat trotzdem überlebt, und sich fröhlich weitervermehrt.

    Keine Ahnung wo das sein soll, aber hier in meiner Gegend waren Strassenhunde/streunende Hunde auch vor einigen Jahrzehnten nicht normal. Und gleich 3x nicht erwuenscht..


    Im Grunde ist es aber doch auch komplett egal wie es frueher mal (angeblich) war. Heute ist es anders und das zaehlt.



    Zur natuerlichen Selektion sag ich mal nichts..

  • Siehst du, so sind die sichtweisen Gott sei Dank verschieden. Ginger hat als ehemaliger straßenhund in Andalusien auf der Straße gelebt, kam unverletzt in ein spanisches Tierheim. Das war sehr wahrscheinlich nicht nur Glück sondern einfach Gewöhnung an die dortigen lebensumstände. In Andalusien fahren die Leute ja auch Auto. Das heißt, dass die Straßen und generell die Umwelt mit allen Gefahren inklusive Autos einschätzen kann.


    Es leben Millionen Hunde doch vor allem in südlichen und osteuropäischen Ländern als straßenhunde, dem großteil der straßenhunde passiert dort nichts schlimmes. Sonst würden sie sich nicht so stark vermehren und ihnen besagten Ländern zu einem riesigen Problem erwachsen. Von daher könnte ich so etwas in meinem Umfeld verantworten, allerdings schiebt mir das Gesetz da einen Regel vor allem deswegen mache ich es nicht. Wie gesagt, es war auch bei uns bis vor ein paar Jahrzehnten gang und gäbe, und die Hunde und Menschen Population hat trotzdem überlebt, und sich fröhlich weitervermehrt. Ich bin da etwas darwinistisch veranlagt, also so survival of the fittest. Wobei ich es nicht gut heiße, wie man sich der nicht passenden Hunde dort in südlichen und osteuropäischen Ländern entledigt. Das finde ich sehr brutal. Aber vom Grundsatz her finde ich natürliche und züchterische Selektion ein sehr gutes und effektives Grundkonzept. Das war nun mal seit menschengedenken der kerngedanke der hundezucht. Möglichst fitte leistungsstarke Hunde für die jeweiligen Aufgaben zu züchten. Nichts anderes will ich sagen.

    Nun denken wir mal weiter und dein Terrier trifft auf einen Pitbull und zack geht dein Gedanke nicht mehr auf. Oder einen Schäferhund der ein Revier für sich entdeckt und dein Hündchen ist leider im Weg oder du wohnst zufällig in dem Revier. Laut Gesetz des Stärkeren sieht das nicht gut für Ginger aus. Gerade im Alter...


    Was für einen Mehrwert denkst du hätte dein Hund davon?

  • dem großteil der straßenhunde passiert dort nichts schlimmes

    Mal die Lebenserwartung betrachtet und die Optik. Wenn man Wildtier vs. Straßenhund oder auch gerne Straßenkatze in Deutschland vergleicht sieht man doch sehr schnell, dass dieses Leben nicht gesund und schön ist. Untergewichtig, verletzt, verfilzt, aber Dank Müll und Misstrauen vegetieren sie eben doch länger als es ihnen zu wünschen wäre.


    Sonst würden sie sich nicht so stark vermehren

    Hohe Reproduktionsrate, keine natürlichen Feinde. In diesem künstlichem Umfeld entsteht ein ganz schräges Milieu und hat überhaupt Nichts mit Natur und all ihren evolutionären Anpassungen zu tun.


    Außerdem sind viele Straßentiere ausgesetzt und direkte Nachkommen dieser Ausgesetzten. So richtig echte stabile Populationen an Straßentieren gibt es kaum. Da ist leider niemand so richtig auf dieses Leben angepasst.

  • Vielleicht hilft es dir, die moderne Hundehaltung besser nachvollziehen zu können, wenn du mal andere Gedanken dazu hörst.


    Ich bin z.B. sehr froh, dass Hunde heutzutage nicht mehr einfach beißen dürfen und dass es die Möglichkeit gibt, das anzuzeigen. Denn egal ob Chihuahua oder Kangal: Ich möchte nicht einfach so von einem Hund gebissen werden und ich möchte auch nicht, dass mein Hund einfach so von einem Hund gebissen wird. Vom Schreck mal ganz abgesehen tut das weh, kann sich entzünden, richtig fiese Infektionen verursachen usw. Und ich bin ein erwachsener Mensch. Kinder können vom Biss eines Chihuahuas ganz andere Folgen davon tragen und z.B. lebenslang entstellt werden.


    Deshalb, egal ob kleiner oder großer Hund: Die aktuelle Gesetzeslage ist natürlich mit einer größeren Verantwortung und deutlichem Mehraufwand für alle Hundehalter verbunden. Aber sie schützt dich, mich und jeden anderen Mensch vor sehr unschönen und schmerzhaften, wenn nicht sogar wirklich gefährlichen Erlebnissen mit schrecklichen Langzeitfolgen.


    Genauso bin ich wahnsinnig froh drum, dass es heutzutage kaum mehr Streuner-Hunde gibt. Klar ist das eine Einschränkung für das Hundeleben und natürlich ist es auch ein Mehraufwand, den Hund entsprechend zu sichern. Aber letztendlich geht es da um die Sicherheit von Hund und Umwelt.


    Ich möchte nicht, dass einfach irgendein halterloser Hund unkontrolliert in uns reingerannt kommt. Mein Hund ist rückenkrank und kann sich in solchen Momenten echt weh tun. Außerdem mag er keine fremden Hunde und fühlt sich in solchen Begegnungen deshalb total unwohl.


    Ich möchte auch nicht, dass mein Hund von einem unverträglichen Streuner schwer verletzt wird und ich auf den dabei entstehenden Tierarzt-Kosten sitzen bleibe, weil kein Besitzer in Sicht ist.


    Ich möchte auch als Autofahrerin nicht ständig damit rechnen müssen, dass mir jederzeit ein freilaufender Hund vors fahrende Auto springen könnte, denn ich will um Gottes Willen keinen Hund überfahren oder beim Ausweichen einen Unfall bauen usw.


    Und ich möchte nicht, dass irgendwelche Wildtiere von Streunern in Panik versetzt und gerissen werden. Auch keine Mäuse. Weißt du, ich habe mal Baby-Mäuse aufgezogen. Ich konnte zusehen, wie sie sich entwickeln, wie sie beginnen, die Welt zu erkunden, wie sie nach und nach ihren ganz eigenen Charakter entwickelt haben und sogar ganz schön frech wurden. Schädling hin oder her, ich habe echt eine Zuneigung zu diesen kleinen Mäuschen entwickelt. Und mir tut es in der Seele weh, wenn ich daran denke, dass die vielleicht schon kurz, nachdem ich sie endlich rausgesetzt habe, von einem mäuselnden Hund abgemurkst wurden.


    Versteh mich nicht falsch, es ist wirklich schön, wenn Hunde sich möglichst frei entfalten dürfen. Aber eben nur dann, wenn niemand anders darunter leiden muss. Und genau dafür sorgen besagte Gesetze und Regelungen.

  • Du schreibst sehr viel von

    Damals

    früher


    ...und stellst dem gegenüber

    heutzutage


    Versuch dich mal zu lösen von früher oder Vergleichen mit früher und überleg dir, was du deinem Hund bieten kannst, wie du deiner Umwelt mit Achtung, Rücksicht und Respekt begegnen kannst und wie du dich für den nächsten Hund als guten Halter erweisen kannst.


    Beispiel, du überlegst, dir einen DSH, einen Irish Terrier und einen Jack Russel Welpen zu holen aus der Nachbarschaft. Das sind so unterschiedliche Rassen, die haben unterschiedliche Themen, wo man ein Auge drauf haben muss, Thema Wachen, Bellen, Griffigkeit beim Terrier. Ich weiß nicht, ob du der Typ für Tabellen und Übersichten bist, ich schreibe sehr gern Pro- und Contra-Seiten auf und vergleiche. Das hilft auch, die Gedanken zu sortieren.


    Vergiss nicht deine fehlende Automobilität und dass du ungern Hilfe suchst bei der Verwandtschaft 😀


    ich bin jederzeit bereit neue Dinge zu lernen und bin auch offen für neue Ansichten und andere Meinungen.

    Finde ich sehr gut. Les dich gern auch ein bisschen quer durchs Forum da nimmt man immer nochmal was für sich mit :bindafür:


    Ach so, ja, ein Photo von deinen beiden wäre sehr cool :applaus: geht ganz leicht über picr.de hochzuladen und dann den Link hier reinzukopieren :cuinlove:

  • Keine Ahnung wo das sein soll, aber hier in meiner Gegend waren Strassenhunde/streundende Hunde auch vor einigen Jahrzehnten nicht normal. Und gleich 3x nicht erwuenscht..

    Das gibt es auch heute noch, abhängig davon, wo und wie man wohnt. Mein Bruder wohnt beispielsweise in einem Dorf, das den Namen Dorf noch nicht einmal verdient hat. Eine Straße, paar Häuser, eine Handvoll Hunde, die da tagsüber rumlaufen. Jeder weiß, wem welcher Hund gehört und alle sind sich grün. Straßenverkehr besteht aus Anwohnern, Post und Müllabfuhr.


    Kenne auch noch so ein paar Gegenden, wo es ähnlich aussieht und läuft.


    Alles andere als die Norm. Aber früher wie damals existent in Form kleiner Ausnahme-Inseln.

  • Ich bin ja auch in so einem, ich nenne es mal erweiterten Haushalt aufgewachsen, aber mit Straßenhunden hat das wenig gemein.

    Jeder kennt jeden Hund, die Hunde waren Standorttreu und erzogen. Läufige Hündinnen blieben drin. Kein Publikumsverkehr.


    Das ist cool, hätte ich auch gerne wieder. Wobei mein Großstadtfiffi hatte das auch in der Lightversion. Zu den Nachbarsgärten gab es Löcher und er war jederzeit überall willkommen. Aber weiter kam er dann aber nicht.

    Die Aktuelle genießt dieses Privileg nicht, weil Wachtrieb. Geht nicht, meine Nachbarn haben Besuch und mir ist das Risiko, dass sie das nicht geregelt kriegen zu groß.


    Aber dieses verklärte früher war das üblich angeht, nope. In meinem früher gab es bedeutend weniger Hunde. Begleithunde haben ein ähnliches Leben geführt wie heute, nur das sie häufiger zu Hause bleiben durften, wenn die Aktivität hundeuntauglich war. Dann gab es Hofhunde, wenn die nicht Hoftreu waren kamen sie an die Kette. Arbeitshunde lebten im Zwinger und kamen stundenweise unter Aufsicht raus oder eben zum arbeiten.

    Liebeskranke Rüden an der Haustür läufiger Hündinnen kamen vor, wurden eingesammelt und danach zeitweise gesichert :ka: mehr als zweimal pro Läufigkeit hatte man eigentlich nie den selben Hund im Garten streunen. Wenn überhaupt, ich kann mich da nicht an Riesenprobleme erinnern.

    UPS Würfe waren sehr selten und wirklich dumm gelaufen. Die üblichen Mischlinge, gewollt. Genauso wie heute, nur das sie damals noch billig waren und keinen exotischen Namen trugen.

  • Bei uns damals war es auch so wie bei MoniH's Bruder. Das Dorf hatte als ich dort aufgewachsen bin wenn überhaupt so ca zwischen 2000 und 2500 Einwohnern. Wenn überhaupt es können auch deutlich weniger gewesen sein. Da konnte man diese Art der Hundehaltung über die wir zuletzt geredet haben sehr entspannt praktizieren. Denn von den alteingesessenen Dörfern kannte halt jeder jeden inklusiv der dazugehörigen Hunde und Kinder.


    Als Kind und auch als Hund haben wir damals unwahrscheinliche Freiheiten genossen, die ich heute jedem Hund und jedem Kind wünschen würde. Nicht alle Situationen waren damals glücklich, auch mit den Hunden gab es oftmals schwierige Situation, bedingt durch andere schwierige Dorfhunde, aber es war trotzdem geradezu paradiesisch. Jetzt wohne ich sozusagen im nachbardorf und die Kinder und Hunde genießen hier ähnlich viele Freiheiten. Das freut mich sehr, denn dadurch sind die meisten Kinder und Hunde bei uns sehr ausgeglichen und meistens auch sehr gut erzogen.

    Es ist wirklich ein totaler Unterschied, vergleicht man den Umgang mit den Kindern und Hunden hier im Dorf mit dem Umgang in der Stadt, wie ich ihn erlebt habe als ich noch dort gewohnt habe. In der Stadt gab es damals sehr viele wirklich tut mir leid dass ich das jetzt so sage asoziale hundehalter und leider auch viele asoziale Eltern. Die Kinder und Hunde dieser Eltern bzw hundehalter hatten dann auch ein dementsprechendes Verhalten. Ich bin froh, dass ich umgezogen bin und nur noch alle paar Monate wenn ich etwas erledigen muss, dass ich auf dem Dorf nicht erledigen kann, in die Stadt muss.


    Mir hat das Leben in der Stadt keinen Spaß mehr gemacht, es wurde immer schlimmer, da die Innenstadt, leider immer asozialer wurde.

  • Ich bin ja auch in so einem, ich nenne es mal erweiterten Haushalt aufgewachsen, aber mit Straßenhunden hat das wenig gemein.

    Das wollte ich damit auch nicht sagen. Ich meinte nur, dass es durchaus tagsüber freilaufende Hunde gab und gibt. Aber eben vereinzelt, da wo es geht. Absolute Ausnahmen.


    Das war auch früher kein Usus, dass alle überall immer alleine Gassi gehen. Selbst auf dem Land nicht.

  • Auch im Ausland mit vielen Strassenhunden haben doch erschreckend viele Hunde dann Verkehrsunfälle. Und wenn man sich eine Tierart anschaut, bei der es noch deutlich verbreiteter ist, dass sie draussen leben, fallen dann auch viele Freigänger dem Straßenverkehr zu Opfer. Man geht wohl von einer halben Million überfahrener Katzen pro Jahr in Deutschland aus. Also mir wäre das echt ein zu grosses Risiko, meinen Hund einfach so durchs Dorf latschen zu lassen (und das im Dorf mit deutlich unter 1000 Einwohnern, aber oh Wunder, auch dort fahren Menschen auf den Strasse die nicht damit rechnen, dass mein Hund lustig auf der Strasse rumlatscht). Es fahren, auch auf kleinen Minidörfern, einfach so viel mehr Autos wie früher.


    Und was glaub ich hier vielen sehr aufstösst ist dein Verhalten beim Hundekauf, das kommt halt rüber wie andere Klamotten kaufen. Ich brauch ne Hose, in dem Laden gibt es nicht so richtig das was ich mir so vorgestellt hab, also nehme ich halt irgendwas was, was verfügbar ist, weil ich nicht weiter wo anders suchen will. Nur geht es da bei dir halt nicht um einen Gebrauchsgegenstand, sondern ein anderes Lebewesen, das sollte man nach anderen Kriterien kaufen.

    Das ist eine Entscheidung für im Idealfall weit über 10 Jahre, da kommt es bei der Anschaffung doch nicht auf ne Woche oder paar Monate an.

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