Anämie nach Rücken-Operation / Erfahrungen mit Metamizol?

  • Hallo zusammen,


    ich bin ein wenig verzweifelt und mache mir große Sorgen.

    Unsere Lotte wurde am Freitag am Rücken wegen SAD operiert. Laut Arzt lief alles problemlos und bereits Samstag lief sie wieder kleine Strecken, hat gut gefressen und wir waren guter Dinge. Seit gestern (Sonntag) hat sich ihr Allgemeinzustand allerdings verschlechtert, wir waren dann abends noch beim Notdienst in der Tierklinik, sie hatte blasse Schleimhäute, wollte keinen Schritt mehr gehen, hat Essen verweigert und kein Urin mehr abgesetzt. Da wurden wir beruight, dass das nach der Op normal sein könnte und wenn sie bis 12 Stunden immernoch kein Urin gelassen hat, wir wieder kommen sollen. Gesagt getan, denn heute früh war ihr Zustand noch schlechter. Eine neue Ärztin in der Tierklinik hat dann einen Blutstatus gemacht - Hämatokrit bei 18%, also wurde Lotte stationär aufgenommen. Ihr wurde ein Blasenkatheter gelegt und ein Ultraschall wurde gemacht, anscheinend unauffällig. Ich hab jetzt nochmal angerufen und anscheinend ist sie stabil, aber sie vermuten Blutungen im Magen-Darm Trakt.


    Hatte das schonmal jemand? Blutungen im Magen-Darm Trakt nach einer Op, die damit nichts zu tun hatte? Das kann ja dann nur an den Medikamenten liegen oder?


    Metamizol hat sie u.A. als Schmerzmittel bekommen, da habe ich jetzt ein wenig im Internet gelesen und gesehen, dass das sehr umstritten ist und evtl. die Blutbildung verhindern kann oder Sickerblutungen im Magen verursachen kann. Ich hab das direkt der Tierklinik weitergegeben, was denkt ihr, sollte das die Ursache sein und man setzt es jetzt ab, kann sich ihr Zustand dann wieder verbessern?


    Was wird denn allgemein in der Tiermedizin gemacht, wenn man Magen-Darm Blutungen vermutet?


    Morgen Vormittag bekommen wir wieder einen Anruf aus der Klinik nach der Visite, ich hoffe so sehr, dass sie die Nacht übersteht.


    Viele Grüße

    Natalie

  • Hallo Natalie,

    leider kann ich Dir nicht helfen, wollte nur alles Gute für Lotta wünschen.

    Ich bin kein Mediziner, weiß aber, dass Metamizol magenmäßig besser verträglich ist als Metacam oder Rimadyl

  • Hier gibts eigentlich Metamizol als Standard-Schmerzmittel.

    Als meine Huendin aber eine Thromozytopenie hatte, war Metamizol 'verboten'. Eben weil es (bei ihr) zu riskant war im Bezug auf Blutungen. Sie hat stattdessen Gabapentin bekommen.



    Gute Besserung deiner Huendin.

  • Hm, ich schneie hier mal rein, weil ich Metamizol gelesen hab. Ich hab vor zwei Jahren zwei neue Hüftgelenke bekommen und relativ lange Metamizol bekommen, denke das waren etwa 5 Wochen Post-OP. Dann hat meine Ärztin ein Blutbild gemacht, die Leberwerte waren schlecht und ich war stark anämisch. Ob letzteres allerdings mit dem Metamizol zusammenhing, oder daran lag, dass man bei einer solchen OP viel Blut verliert, das wusste meine Ärztin auch nicht. Wir haben dann aber das Schmerzmittel gewechselt. Meine Leberwerte sind nach jetzt 2 Jahren aber noch immer nicht vollständig unauffällig.


    Ich drücke Deiner Hündin die Daumen, dass es ihr schnell besser geht.

  • Metamizol auf jeden Fall absetzen.

    Es gibt einige Fälle wo eine Gabe von Novalgin Anämien begünstigt.


    Bzgl. Magendarmblutungen kann man noch andere Parameter im Blutbild mit heranziehen (Harnstoff z.B.) - aber das wird deine Klinik schon wissen und das richtige einleiten.


    Alles Gute!

  • Meine Hündin ist nach einer etwas längeren Metamizolgabe (2 Wochen) in eine starke Anämie gerutscht. Das Thema war zu Beginn sehr schwierig, weil meine Praxis da die Hände hochgerissen hat und meinte „Nee kann nicht sein“.

    Ob es wirklich am Metamizol lag konnte natürlich auch nicht geklärt werden. Sie hatte allerdings keine Blutungen, keinen Tumor innenliegend, kein Gift usw. - es stand letztlich noch eine Autoimmungeschichte im Raum, das haben wir aber nicht weiter verfolgt, weil es dann an der Therapie auch nix geändert hätte. Fakt ist, dass sie weder vorher noch nachher jemals wieder anämisch war (aber eben auch nie wieder Metamizol gekriegt hat).


    Tatsächlich scheint Metamizol bei dem Thema nicht ganz unumstritten zu sein, ich kriege die medizinischen Zusammenhänge aber leider nicht mehr zusammen.


    Meine Hündin hat letztlich eine Bluttransfusion bekommen, ohne hätte sie es nicht überlebt. Sie war zu dem Zeitpunkt aber auch schon 16 und ihr Körper hat das ohne Unterstützung einfach nicht mehr einholen können. Lag vllt. auch daran, dass die Anämie uns überhaupt erst auffiel, als sie uns umgekippt ist.


    Ich wünsche euch alles Gute!

  • Ah da faellt mir ein: Meine Huendin hat im Mai Metamizol bekommen und als sie dann ebenfalls im Mai (gegen Ende des Monats) eine massive Anaemie hatte, mussten wir das Metamizol sofort absetzen. Unsere TAe meinten Metamizol koenne eine Anaemie ausloesen (bei uns war die Ursache sehr sicher was anderes).

    Das hatte ich vorhin vergessen.

  • Hallo zusammen, danke für eure ganzen Rückmeldungen! Ich hatte nach dem Lesen direkt nochmal Kontakt aufgenommen und nochmals erwähnt, dass Metamizol doch besser abgesetzt werden sollte. Das haben sie auch schon gemacht habt (auch ohne meinen Anruf) und die Vermutung der Magenblutungen hat sich wohl bestätigt, da sie schwarzen Kot abgesetzt hat laut Klinik. Ihr Hämatokrit ist weiter gesunken und liegt jetzt bei 14%. Sie planen für heute eine Bluttransfusion für sie, da sich auch ihr Allgemeinzustand weiter verschlechtert hat. Ich hoffe sehr, dass es ihr bald besser geht! Für mich klingt das alles sehr sehr schlimm, aber die Klinik wirkt noch einigermaßen ruhig, also bilde ich mir ein, dass es für sie noch gar kein so großer Notfall zu sein scheint. Der Gedanke ist immerhin etwas beruhigend, sonst drehe ich innerlich durch.


    Viele Grüße und danke nochmals für eure Erfahrungsberichte!

  • Wenn sie einen Haematokrit von 14 hat und eine Bluttranfusion bekommt, dann ist das fuer die TAe sicher kein 'ist kein Notfall'-Zustand.

    Nur laesst man das den Besitzer eher nicht spueren. Es wird dem Besitzer zwar deutlich gesagt (so kenne ich es zumindest), aber halt ohne Panik o.ae. Was ja auch Sinn macht!



    Ich drueck feste die Daumen!!


    Wir hatten einen Wert von 11 und sie lebt noch *auf Holz klopf* Allerdings gab es hier halt sehr sicher eine andere Ursache...

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