Gemüsesamen ernten und überwintern

Bei Kürbisarten (auch Zucchini und Gurke) soll man lieber auf gekauftes Saatgut zurückgreifen, da können sich Gifte entwickeln. Schmeckt man dann wohl, aber ist ja irgendwie trotzdem verschwendete Arbeit reingesteckt.

Sonst einfach Samen ernten, trocknen, puhlen und in einen Briefumschlag oder Butterbrottütchen oder so, beschriften, fertig.

Je nach Sorte (F1, nicht samenfest oder fremdbestäubt oder so) kann die Nachzucht zu anderen Ergebnissen führen, aber ich finde es einen Versuch wert.

Ist gerade seit Wochen mein Haupthobby, Samen sammeln und eintüten. 😄

Ich tu das ungelogen jetzt gerade in diesem Moment.

Ich hab meine Lieblingstomatensorte übrigens von einer Supermarkttomate, die glücklicherweise samenfest war, wie sich herausstellte. Zumindest sehen die Tomaten so aus und schmecken wie sie sollen. Das kann also voll klappen! Mit einer anderen hat das auch schon mal geklappt, dass zumindest die Pflanzen, die ich daraus gezogen habe, für mich identisch wirkten.

Zitat von Lucy_Lou

Danke dir!

Zitat von Momo und Lotte

Sonst einfach Samen ernten, trocknen, puhlen und in einen Briefumschlag oder Butterbrottütchen oder so, beschriften, fertig.

Und dann einfach im Keller lagern? Oder besser im Kühlschrank? So dunkel wie möglich?

Kühl und trocken. Dunkel ist nur bei Lichtkeimern nötig.

Gekauftes Saatgut ist geprüft auf Krankheiten und auf Sortenreinheit. Nimmst Du von "irgendeinem" Gemüse die Saat ab, kann durchaus eine andere Sorte (Befruchter) mit reinspielen. Oder es entwickelt sich garnichts - viele ertragreiche, leicht anzubauende Sorten sind steril, da keimen also Samen garnicht erst.

Am besten geht es dann noch, wenn Du von alten Sorten Gemüse bekommen konntest.

Probieren geht über studieren. Mach eine Keimprobe mit ein paar Saatkörnern.

Genau, kein Zucchini usw, sind ja eh Hybride und du wirst nicht das rausbekommen was du gekauft hast (wobei das erstmal nix schlimmes sein muss, das stimmt).

Ich möchte im besten Fall genau wissen was ich für Sorten anbaue (Standort, Bedingungen, Besonderheiten) daher bevorzuge ich klar den Kauf von (sofern es die gibt: samenfestem) Saatgut aus'm Laden/Online. Aus diesem Ertrag (außer eben Zucchini usw) nehm ich dann evtl wiederum Samen v.a. bei Tomaten oder sowas.

Ich trockne das einfach und tüte es ein und lager es bei meinem anderen Saatgut (Schubfach in der Whg) :-)

Hab jetzt zb die Tomatensorte "rote Murmel" die ist alt und samenfest da kann man dann problemlos was benutzen Und es ist sogar förderlich weil viele alte Sorten sterben nach und nach aus... weil sie abgelöst werden.

Zitat von Lucy_Lou

Zitat von CundC

Mach eine Keimprobe mit ein paar Saatkörnern.

Die macht man dann jetzt sofort? Irgendwie kein schöner Gedanke, sie dann bei Keimung sterben zu lassen, über den Winter in der Wohnung ist vermutlich keine Option

Das verstehe ich so gut, man hat die Keimlinge dann irgendwie so lieb. 😄

Du kannst das einfach auch im nächsten Jahr unter Realbedingungen testen, schlimmstenfalls keimen die nicht, bestenfalls kannst du sie direkt einsetzen.

Brokkoli und Radieschen würde ich jetzt erst mal ganz optimistisch als ‚irgendwas wird’s schon werden‘ verbuchen.

Radieschen hatte ich übrigens wirklich mal im Balkonkasten am Südfenster in einem kühlen Raum gezogen. Die wurden jetzt nicht preisverdächtig riesig, aber man konnte die essen.

Wir haben hier übrigens gerade einen Thread, da wird ein Wanderpaket mit Saatgut herumgeschickt. Vielleicht hast du ja Lust, mitzumachen… Gemüse ist da zwar nicht die Hauptbaustelle, mehr heimische Blumen, aber vielleicht hast du ja trotzdem Lust! Such mal ‚Wanderpaket Sämereien‘ oder so.

Zitat von Lucy_Lou

Zitat von Momo und Lotte

Wir haben hier übrigens gerade einen Thread, da wird ein Wanderpaket mit Saatgut herumgeschickt. Vielleicht hast du ja Lust, mitzumachen… Gemüse ist da zwar nicht die Hauptbaustelle, mehr heimische Blumen, aber vielleicht hast du ja trotzdem Lust! Such mal ‚Wanderpaket Sämereien‘ oder so.

Ja, den habe ich gesehen. Unser Garten hat sehr vielfältige Pflanzen. Mit englischem Zierrasen hat er nichts gemein. Ich könnte nur nicht sagen, was ich da rumschicke .

Was sich hier Jahr für Jahr sehr zuverlässig selbst aussäht (selbst nach umgraben und teilweise Erde wechseln) ist Rucola. Zumindest mit dem könnte ich mich mit Geling-Garantie beteiligen. Der wuchert schlimmer als jedes Unkraut, aber schmeckt auch nach mehreren Jahren noch nach Rucola. Da muss man nicht mal Samen sammeln, der macht das von alleine (um selbst mal etwas konstruktives zu meinem Thread hier beizutragen)

Das gibt mir hoffnung! Hab dieses jahr meine wilde rauke das erste mal in die freiheit entlassen und hoffe sie verbreitet sich selbstständig:-) genauso wie mein bärlauch (da hat es geklappt)

Stangenbohne: ich habe von meinen Bio-Pflanzen einfach ein paar Hülsen an der Pflanze gelassen, die trocknen da so ein bisschen ein, dann abpflücken und in einen offenen Karton oder auf Papier legen, wo sie nachtrocknen können. Im Keller (nicht feucht!) könnten sie dann gut überwintern und im nächsten Jahr einfach in die Erde gesteckt werden.