Wenn der Hund nicht in dein jetziges Leben passt

  • Ich habe in Deiner Vorstellung gelesen, dass Du auch ein Pferd hast und dass Ihr dann gerne "alle miteinander" ausreiten geht. Heisst das, Du nimmst den jungen Dalmatiner bereits mit auf Ausritte?

    Ich hoffe nicht!!! Das wäre nämlich schädlich für seine Gelenke, denn die Wachstumsfugen schliessen sich erst mit ca. 12 - 14 Monaten.


    Ich war vor über 40 Jahren etwa in derselben Lage wie Du, 1 Pferd, 1 Dalmatiner (bewusst gewählt, weil Reit-Begleithund). Meine Züchterin warnte mich EINDRINGLICH davor, meine Hündin zu früh neben dem Pferd mitzunehmen. Ich wartete damit, bis Querida 1.5 Jahre alt war und begann vorerst mit kurzen Strecken.

    Ich zitiere mich mal selber, vielleicht hast Du das überlesen: Wann genau hast Du damit begonnen, ihn auf Ausritte mit zu nehmen?


    Ich bin am Anfang auch noch 1 Stunde mit dem Fahrrad gefahren zusätzlich. Ausreiten gehen wir natürlich im gallopp da rennt er ja auch - da sind auch oft andere Hunde dabei und die spielen dann auch. Aber es ist ja nicht das körperliche auslasten den würde ich nie tot bekommen. Der überfordern eben beim normalen Spaziergang schon die ganzen Reize. Also heißt wenn ich 4 Std mit dem Programm mache dann ist der total Reizüberflutet. Deswegen soll ich wenig machen weil der von 30 Minuten Gassi gehen geistig schon total fertig ist

    Was meinst Du mit "am Anfang?" Hast Du ihn bereits als Junghund(?) am Fahrrad und am Pferd mitlaufen/galoppieren lassen? Falls ja, wäre das viel zu früh gewesen, erstens für seine Gelenke und Wachstumsfugen, zweitens für seinen Kopf.


    Ich finde schon, dass Du einen Gang zurück schalten solltest von diesem Mammutprogramm für einen (zu) jungen Hund und hoffe, dass er keine körperlichen Schäden davon getragen hat. Es haben ja schon viele geschrieben, dass Du umdenken solltest, deshalb wiederhole ich nicht mehr die ganze Litanei.


    Du hast einen jungen, intelligenten, gut erzogenen Hund. Bitte pass gut auf ihn auf und erwarte nicht von ihm, dass er bereits "abgeklärt" ist und einfach alles mitmacht. Du musst Dich dem Hund anpassen, nicht der Hund Dir. Alles Gute!

  • Dein Hund kann schon mega viel!


    Ich kann meine Zwerge nur eingeschränkt zu Ausritten mit6, weil sie dann jagen gehen würden.

    Also geht der Rüde an der Leine mit u die Hündin ohne.

    Aber nur bestimmte Strecken u nicht in der Dämmerung...


    Dein Hund kann lange gut alleine bleiben - das ist doch toll!

    Meine können keine 7 Stunden alleine bleiben.


    Kann Dein Hund sich denn regelmäßig auch mal mit anderen Hunden austoben? Finde ich wichtig auch wenn Ruhe natürlich auch wichtig ist.


    45 Minuten mit am Pferd ist ja jetzt nicht so viel Bewegung für den Hauptspaziergang.



    Wenn dein Hund gut alleine bleiben kann, kann er doch gut zu einem Hundesitter oder in der Ferienwohnung warten zB in deinem Urlaub.



    Wg Unruhe zB im Café.

    Mit der unruhigen Hündin einer Freundin haben wir zusammen geübt, weil die Freundin frustriert war, dass der Hund wg Unruhe nicht mit ins Restaurant konnte.

    Folgendes hat bei diesem Hund geholfen.

    Erst Deckentraining zuhause am Esstisch.

    Also Decke neben Tisch, Hund auf die Decke Mensch isst trinkt Kaffee,...

    Wie im Restaurant, nur halt Zuhause.


    Als das geklappt hat, sind wir lange zusammen spazieren gegangen.

    Als die Hunde müde u zufrieden waren, sind wir in ein ruhiges Restaurant.

    Tisch am Rand in einer ruhigen Ecke.

    Hunde jeweils kurz angebunden auf ihren Decken.

    Die Hündin war kurz zappelig, hat dann gesehen, dass meine Hunde schlafen u dann war bei ihr auch Ruhe.


    Ggf hilft euch da ein entsprechender kleinschrittiger Aufbau?

  • Seit wann macht ihr denn nun schon weniger Programm?


    Ich frage, weil wenn du eine ganze Zeit lang zu viel mit deinem Hund gemacht hast, das ganz ordentlich Stresshormone produziert. Die brauchen echt lange, um vom Körper wieder abgebaut zu werden. Falls sie das noch nicht sind, ist es gar nicht verwunderlich, dass dein Hund auch kurze Spaziergänge nicht gut ab kann - weil seine Stresshormone halt immer noch "drüber" sind.

  • Morelka Der Hund ist 1,5 Jahre alt.


    20min Gassi ist da nicht mehr als ne Pipirunde.


    Ich weiß nicht, wie du dir Ausritte vorstellst, aber da wird nicht aufgesprungen und im Galopp losgeprescht.

    Trab ist in etwa das, was ein Mensch laufen/joggen kann.

    Abzüglich Schritt am Anfang und Ende, sind das gerade mal 15-20 min in denen auch mal getrabt oder galoppiert wird.

    Je nach Gelände vielleicht gar nicht.


    Der Hund kann sich da einen Großteil der Zeit frei in hundefreundlicher Natur bewegen. Das ist absolut positiv.


    Ohne den Ausritt hätte ich bei dem restlichen Tagesprogramm wirklich Sorge um die geistige und körperliche Gesundheut des Dalmatiners.


    Ausgeglichenheit, gesunder Stoffwechsel und Immunsystem, Bewegungskoordination und widerstandsfähige Bänder und Knochen entwickeln sich nicht beim rumliegen.


    Unter Pferdeleuten gibt es da schon mehr Bewusstsein dafür, dass nicht mehr nachzuholen ist, was in der Jugendzeit versäumt wurde.

  • Ich weiß nicht ob du all meine Posts gelesen hast..... Für mein Empfinden war das auch immer zu wenig Bewegung für meine Dalmi aber da er ja so Reiz-Offen ist - ist auch das Ausreiten wo er sich dauernd an mir orientieren muss und andere Reize ignorieren muss schon sehr stressig. wie Schäferterrier schon richtig erkannt hat habe ich seit mein Hund 4 Monate alt ist (bis er 1 Jahr alt war) zu viel Programm gemacht also hat er seitdem Stresshormone im Körper


    Deswegen das extrem reduzierte Programm um mal eine Grund-Ruhe in den Hund zu bekommen


    Wir machen natürlich auch alle paar Tage mal Tricks oder üben 10 Minuten Leinenführigkeit und sowas das lastet ja auch extrem aus.


    Und 1-2 mal in der Woche treffen wir ja auch auf seine Hunde-Freunde und die dürfen toben

  • Draußen unterwegs sein, kann ja so oder so sein ... Gehe ich mit Leine in belebte Umgebung bzw. in eine Umgebung, die für meinen Hund viel Ablenkung bietet oder übe ich mit ihm ruhiges Warten, was er schlecht kann, sollte die Zeitdauer natürlich gering(er) sein. Im Gegenzug braucht der Hund aber freie Bewegung über einen längeren Zeitraum. Bei einem 1,5jährigem Hund wäre das eine Stunde laufen. Würde ich täglich eiknbauen, es sei denn, man er hatte einen echt anstrengenden Tag, dann mache ich auch mal einen Tag Pause. In schnellerer Gangart würde ich ca. eine halbe bis dreiviertel Stunde zwei bis drei Mal die Woche machen derzeit.


    Edit: Habe ja auch eine sehr reizoffene Rasse. Bei uns kommt noch Jagdverhalten oben drauf als Trigger.

  • Morelka Der Hund ist 1,5 Jahre alt.



    Gandorf, JETZT ist der Hund 1.5. Jahre alt, aber ich rede die ganze Zeit davon, dass er "früher", "am Anfang" laut TE am Fahrrad und neben dem Pferd mitgelaufen ist. Deshalb meine Frage, wie früh sie mit diesem Programm begonnen hat.

    Sie hat ja erst seit kurzem umgestellt auf mehr Ruhe und weniger Aktion, davon rede ich nicht.

    Ich habe damals meine Dalmatiner-Hündin erst mit 1.5 Jahren am Pferd mit genommen.

  • 10 Minuten leinenführigkeit und alle paar Tage mal tricksen Lasten nicht extrem aus… Genauso sind junge Hunde nicht aus Zucker, und gehen direkt kaputt.


    Ausnahmen mögen sein, wenn die Hunde genetisch extrem schlecht aufgestellt sind.


    Dass die leinenführigkeit so ein Krampf ist, wird eher daran liegen, wie trainiert wird.


    Ob der Hund wirklich überdreht müsste man auch sehen, wir haben hier ja nur Erzählungen. Ich kenne das mit meinen aktiven Hunden zur genüge, dass das vielen Leuten deutlich zu viel Power wäre, die sind deshalb aber nicht überdreht. Hier ist wieder die Frage, was die Erwartungen überhaupt sind. Wahrscheinlich ist das einfach ein normaler Dalmatiner, das sorgt für Überforderungen und eigentlich

    Hätte man gerne einen Hund gehabt, der sich erwachsen verhält und keinen Jungspund.

  • wie Schäferterrier schon richtig erkannt hat habe ich seit mein Hund 4 Monate alt ist (bis er 1 Jahr alt war) zu viel Programm gemacht also hat er seitdem Stresshormone im Körper

    Hat sich denn in dem halben Jahr, dass ihr jetzt schon so wenig macht, einiges zum Positiven verändert?


    Grundsätzlich ist meine Erfahrung mit sehr reizoffenem Schnell-drüber-Hund, dass weniger, aber dafür längere reizarme (!) Spaziergänge mehr entschleunigen als einige kurze Spaziergänge.

    Wobei reizarm hier gerade in der Teenie-Phase nicht unbedingt offenes Feld war, sondern Gassi in einem relativ weitläufigen Industriegebiet. Sein größter Trigger waren andere Menschen und Hunde(-gerüche), und die hatte es da nochmal deutlich weniger als auf den typischen Spazierfeldern.

    Wir haben, als meiner in dem Alter deines Hundes war, morgens eine 30min Löserunde gemacht. Mittags ging's dann an der langen Schleppleine für eine gute Stunde ins Industriegebiet. Abends war dann meist nur noch Beinchenheben am nächsten Busch angesagt.


    Und, ganz blöd gefragt: Wie gut kann dein Hund Grenzen annehmen? Ich weiß das klingt doof und wenn das bei euch kein Thema ist, vergiss die Frage einfach wieder.

    Aber manche Hunde (und ganz besonders solche Action-Junkies) steigern sich auch einfach schnell in Dinge rein und fahren dann richtig hoch. Da kannst du so wenig Programm machen, wie du willst, groß was ändern tut das dann nicht, weil der Hund trotzdem denkt, auf jeden Reiz anspringen zu müssen/können. Solchen Hunden kann es da auch mal helfen, wenn ihnen bereits im Ansatz klare Grenzen aufgezeigt und das Reinsteigern schlicht verboten wird.

    Das ist erstmal nicht nett und geht gegen einige aktuell beliebte Trainings-Philosophien, ich weiß, aber mir persönlich ist es lieber, einmal deutlich zu werden und dem Hund dadurch eine Menge Stress zu nehmen, anstatt ewig "nur" über Ruhe, Geduld und positive Verstärkung zu arbeiten.

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