Wenn der Hund nicht in dein jetziges Leben passt

  • Ich finde "nicht ins Leben passen" schon eine sehr harte und übertriebene Aussage, nur weil der Hund nicht alle Bonuswünsche die man als Halter hatte problemlos erfüllt. :ka:

    Nicht ins Leben passt ein Hund, der unter den vorhandenen Umständen krank wird, droht jemanden zu verletzten oder einem Ärger mit Behörden und Nachbarn macht, bei dem man überlegen muss, ob eine Abgabe nicht die sinnvollere Lösung für alle Beteiligten wäre.

    Das was hier beschrieben wurde fällt für mich nicht unter "passt nicht in mein jetziges Leben" sondern läuft einfach unter gratuliere, du hast dir ein Lebewesen in dein Leben geholt, für das du verantwortlich bist, da musste halt jetzt auch mal zurückstecken und Kompromisse eingehen um den Bedürfnissen des Tieres das du haben wolltest, Rechnung tragen zu können.

    Hund funktioniert halt nicht wie ein MP3 Player.

    Finde ich ehrlich gesagt ein bißchen hart..


    Zum Einen schreibt die TE doch, das sie den Hund gar nicht abgeben will sondern nur Erfahrungen lesen möchte.

    Zum Anderen habe ich durchaus etwas Verständnis dafür, dass ein junger Mensch eine andere Illusion vom Leben mit Hund hatte. Und auch enttäuscht ist, wenn deutlich wird, dass das bisherige Leben, was man gern gelebt hat, so nicht mehr passt. Ja, dann passt der Hund eben nicht in das jetzige Leben. Das ist dann nunmal Fakt. Welche Schlussfolgerung dann offen bleibt, steht ja anhand dieses Fakts nicht fest. Die könnte ja auch, so wie du schreibst, sein: "Der Hund passt nicht in das jetzige Leben, ich muss es verändern". Oder: "Was kann ich verändern, so dass es für mich auch akzeptabel bleibt?".


    Ich finde es total verständlich, dass man sich nicht immer vollumfänglich einem Hund anpassen kann. Hier in dem Fall denke ich auch: Ja, normaler Junghund, nicht ganz geglückte Rasseauswahl. Da kann sich aber auch noch einiges verändern. Abwarten, ordentlich Gehorsam trainieren und zusammenwachsen. Es gibt aber auch genug Fälle, wo ich es vollkommen verstehe, dass man nicht sein gesamtes Leben für den Hund über Bord werfen kann. Das muss schon für alle lebenswert sein. Für den Hund UND den Menschen.

  • Diego war auch ein extrem reizoffener, lebhafter Character.


    Ich habe mir aber seine arbeitswillige, neugierige Art zum Vorteil gemacht.

    Er hat Tricks, Dummyarbeit, etc, extrem schnell gelernt und war da immer mit Eifer dabei.

    Aufgebaut haben wir zuhause in Ruhe.


    Also habe ich, wo immer wir waren, kleine Einheiten eingebaut. So zwischen Freilauf, Hundespiel, Schnüffeln, etc.

    Und dazwischen haben wir Ruhepausen gemacht. Auf der Decke chillen, Schauen aus dem offenen Kofferraum, Bank sitzen....


    Irgendwann waren wir so weit, dass er z.B. auf einem vollen Parklatz am See, mit Kindern, Hunden, etc, so fokussiert war, dass er seinen Dummy aus 80 bis 100m Entfernung wieder geholt hat, ohne sich ablenken zu lassen.


    Auch in Möbelgeschäften ablegen, oder unter dem Tisch zu warten, während wir am Buffett waren, hat er schließlich alles mitgemacht.


    Ich habe einfach alles spielerisch eingebaut und die Schwierigkeit sukzessive erhöht.

    Das hat natürlich ein paar Jahre gedauert, aber so sind wir zu einem super Team geworden und konnten uns immer aufeinander verlassen.


    Bleib dran, das wird schon!

  • Das muss schon für alle lebenswert sein. Für den Hund UND den Menschen.

    Und den Standpunkt finde ich eben absolut übertrieben, wenn man sich die Einschränkungen ansieht, die beschrieben werden.

    Der Hund kann offensichtlich problemlos alleine bleiben, man könnte also die meisten Dinge die mit Hund nicht funktionieren, einfach ohne Hund machen. Will man aber nicht, weil das eben nicht das ist, was man sich im Vorfeld zusammengeträumt hat zum Thema Hundehaltung.


    Das hat nix mit "nicht lebenswert" zu tun, sondern ausschließlich damit, dass man halt nicht das Bilderbuchleben mit Hund kriegt, das man gewollt hat.

    Dann besucht man die Freunde halt nur an zwei Abenden und fährt statt den ganzen Nachmittag nur ein paar Stunden an den See und lässt den Hund derweil daheim.

    Ja, ist nicht was man sich ausgemalt hat, aber fernab von "nicht lebenswert" für beide Parteien.

  • Und den Standpunkt finde ich eben absolut übertrieben, wenn man sich die Einschränkungen ansieht, die beschrieben werden.

    Unser Standpunkt ist ähnlich, daher zitiere ich nochmal den gesamten Absatz:

    Ich finde es total verständlich, dass man sich nicht immer vollumfänglich einem Hund anpassen kann. Hier in dem Fall denke ich auch: Ja, normaler Junghund, nicht ganz geglückte Rasseauswahl. Da kann sich aber auch noch einiges verändern. Abwarten, ordentlich Gehorsam trainieren und zusammenwachsen. Es gibt aber auch genug Fälle, wo ich es vollkommen verstehe, dass man nicht sein gesamtes Leben für den Hund über Bord werfen kann. Das muss schon für alle lebenswert sein. Für den Hund UND den Menschen.

    Der von dir zitierte Satz bezog sich auf den Satz davor, wo ich schreibe, das es andere Fälle gibt.

    In diesem Fall sehe ich schon, dass es Potential gibt, dass beide zusammenwachsen.


    Ich fand nur deinen Beitrag etwas hart, dafür, dass die TE gar nicht drüber nachdenkt, den Hund jetzt deswegen abzugeben.

  • Ersthundehalter, man hat nie einen realistischen Anhaltspunkt was Hundehaltung wirklich heißt, man sieht doch immer nur Ausschnitte und baut sich eine Idealvorstellung die vom Realitätsschock zerstört wird.


    Enttäuschung fühlt sich doof an, mag niemand. Da darf man auch mal nachfragen, ob das wirklich so normal ist. Da darf man auch mal traurig und frustriert sein.


    Wie die TE damit jetzt umgeht, weiß doch noch niemand. Muss man da den Teufel an die Wand malen.

    Ja natürlich sind das keine lebenszerstörenden Probleme. Traumzerstörend aber schon. Jetzt heißt es Lösungen finden die alle glücklich machen. Gehört nicht naturgegeben zu den Fähigkeiten die jeder Mensch besitzt. Kann man aber genauso daran arbeiten, wie an anderen Problemen der Hundehaltung.

    Bei Hilfe mein junger Hund ist schwer krank, unser gemeinsames Leben wurde über den Haufen geworfen, hat man doch auch Verständnis, wenn gemeinsamen Wanderungen nachgetrauert wird, ganz unabhängig von der Sorge um den Hund.

  • Hundehaltung schränkt ein.

    Wo kommt denn das Gerücht her, dass man heutzutage überall mit Hund aufschlagen kann?

    Baden mit Hund ist in Brandenburg komplett unproblematisch.

    Kann man fast nirgends mehr und Hundestrände finde ich für mich zum Baden inakzeptabel.

    Also geh ich mit Hund zum Tümpel, lass die baden und fahr dann zum Menschenbadesee und bade dort ohne Hund.

    Aber, beim ersten Hund habe ich auch noch eine Decke und ein Buch eingepackt und bin zum See gefahren……

    😂

  • Ich habe hier den Eindruck, dass die TE den Hund schon nach passenden Kriterien ausgesucht hat, aber in der Praxis jetzt merkt, dass lauffreudig und lebhaft nicht mit dem Schalter ausgeknipst werden können.


    Der Hund hört sich toll an, wenn sie bereit ist, alles Gute aus ihm rauszuholen und nach gemeinsamer Aktivitätsphase mit ihm zusammen chillen lernt.


    Dabei lernt sie ihn auch viel besser kennen und kann seine Ruhefenster gut ausnützen.


    Für mich hört sich das wie ein Leben nach Stundenplan an, nach Auslastung nach Schema F, von der Trainerin vorgegeben.


    Ich würde viel mehr mit dem Hund alleine und ohne Erwartungshaltung ausprobieren, um ihn einfach besser kennen zu lernen und so herauszufinden, wobei man gemeinsam einfach Spaß hat. Ohne Vergleiche und Perfektionsanspruch.


    Wie schon gesagt, 18 Monate ist nichts!

  • Ich frage mich gerade, wo Jette mich eigentlich merkbar einschränkt.


    Alleine bleiben kann sie nur semigut ( wie ihr Papa auch, das war dann ne Vollkatastrophe und der Hund völlig aufgelöst). Also sehen wir zu, das entweder jemand aus der Family da ist oder sie in die Küche geht und dort den Blick auf den hinteren ruhigen Garten hat.


    Ansonsten kommt sie mit. Urlaub, Öffis, Restaurant aber auch Mittelaltermarkt, Westerntreffen, british Flair etx.pp.- all das geht mit ihr problemlos.


    Ganz einfach weil ich da auch hinterstehen und weiß, dass sie meine Führung braucht um das zu können.


    Gassirunden sind generell dazu da, das sie ihren Dingen nachgehen kann. Wenn wir da mal länger an einem Ort stehen weil der so mega interessant riecht dann ist dem so.


    Und wenn wir unterwegs sind, dann sehe ich zwischendrin immer wieder zu, das sie mal aus dem Gehorsam raus und mal entspannt schnüffeln und sich lösen kann.


    Ich sehe das Problem hier ehrlich gesagt bei der TS und nicht beim Hund.

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