Wenn der Hund nicht in dein jetziges Leben passt

  • Überlegst du denn ihn abzugeben?

    Wenn er so gut hört und ja auch gut aufgezogen wurde und nett vom Charakter her ist, wäre es ja eine Option mit dem Züchter zu sprechen und ihn in ein geeignetes zuhause zu geben.


    Seine Wünsche an einen Hund sind SEHR hoch gesteckt.

  • Dein Hund ist noch keine zwei Jahre alt. Ich glaube, das wird noch besser, wenn du dran bleibst.

    Nicht alle Traumvorstellungen vom Leben mit Hund werden Realität.

    Du schreibst, dass Ausreiten funktioniert. Das würde ich als total positiv werten, dein Hund scheint da ja den Fokus auf dich und dein Pferd zu legen und andere Reize sind nicht so wichtig.

    Hat dein Hund denn richtig Ruhe gelernt? Weiß er, dass er sich zurückziehen kann, wenn es ihm zu viel wird? Wie ist das denn bei dir im Reitstall? Das ist ja normalerweise keine reizarme Umgebung.

    Ansonsten: Hunde müssen sich immer sehr auf das Leben bei uns anpassen. Sie haben sich ihre Lebenssituation nicht ausgesucht. Und manchmal ist es halt an uns, dass wir uns an die Bedürfnisse des Hundes anpassen. Wenn das Urlaub im November an der See ist, ist das so. Ich glaube aber, dass diese Aussagen, dass ein Hund bestimmte Dinge niemals können wird, bei einem Junghund oft einfach nicht stimmen.

  • Ich sehe es ein bisschen anders, als die, die finde der Besitzer soll dabei bleiben:


    Ja, es ist traurig, dass es nicht so geworden ist, wie man es sich gewünscht hat.

    Eindeutig ein Menschenfehler!!!


    Aber für wen macht es Sinn, es jetzt weiter zu ziehen, 10 Jahre, 15 Jahre, wer weiss.

    Der Hund scheint ja nett zu sein, vielleicht genau der Traumhund für andere!


    Ist es nicht für alle, die jetzige Besitzerin und vor allem für den Hund wenn er jetzt, wo er noch jung ist, ein neues perfektes Zuhause findet?

    Es eilt ja nicht.


    Man macht halt auch Fehler im Leben, aber man muss die nicht x Jahre mitziehen.

    Egal ob Hund, Partner, Arbeit.


    Alles gute Tupfentier und HH!

  • Es gibt Momente wo wir auch denken "es passt einfach nicht mit diesem Hund"! Aber dann schauen wir auf die vielen anderen, schönen Momente und das ganze ist wieder vergessen.

    Uns war eigentlich schon bei Anschaffung klar, dass es immer wieder Situationen geben wird wo der Hund nicht passt. Wo es mit Hund komplizierter wird. Wo man Kompromisse finden muss.


    Unser Hund mag fast keine anderen Hunde. Dann ist das eben so und wir vermeiden es so gut wie möglich und drehen alleine unsere Runde. Vermeiden Badeseen und Hundestrände, volle Wanderwege, gewisse Sightseeing Punkte, usw. Trotzdem können wir viel gemeinsam erleben - es gibt noch soviel mehr was kompatibel zu unserem Hund ist. Man muss nur die Augen offen halten!

    Unser Hund mag keine großen Menschenansammlungen. Dann ist das eben so und wir vermeiden sie. Macht es oft komplizierter, aber trotzdem ist viel möglich. Wenn wir zb auf Mittelalter Märkten sind und dort übernachten, dann bleibt der Hund Zuhause. Mittags lässt ihn unser großer Sohn oder die Schwiegereltern in den Garten. Morgens und abends kommt einer von uns und geht mit ihm seine Runde und fährt dann wieder zur Veranstaltung. Die Zeit ohne uns ist er entweder bei den Schwiegereltern oder zusammen mit unserem großen Sohn.


    Wenn wir Urlaub machen und etwas geplant ist wo Hund nicht mitkommen kann (zb Schwimmbad weil es den x-ten Tag regnet) dann bleibt der Hund einige Stunden alleine oder einer von uns bleibt bei ihm. Deswegen wählen wir die Ferienhäuser sehr sorgfältig aus, möglichst nicht in einer Feriensiedlung (weniger Hunde und Menschen) und mit Gartenzaun. Ferienwohnung oder Hotel geht gar nicht - zuviel Menschen wo er anschlagen würde wenn er alleine bleiben soll. Das erschwert die Suche, macht es aber nicht unmöglich.


    Versuche den Blickwinkel zu ändern! Ärger dich nicht was alles nicht möglich ist, erfreu dich daran was geht!


    Und dann Suche nach Möglichkeiten trotzdem deine Wünsche zu ermöglichen, zb ein Sitter wo er einige Tage bleiben kann wenn du einen Städtetrip mit Sightseeing planst. Oder suche nach wenig besuchten, reizarmen Wanderwegen so dass der Hund mitkommen kann. Bring dem Hund das alleine bleiben bei, auch in fremder Umgebung - dann kann man auch im Urlaub mal einige Stunden etwas ohne Hund unternehmen.

  • Der Hund dürfte jetzt zwischen anderthalb und zwei Jahre alt sein. Ein Teeniegeschlacks mit viel Glitzerknete im Hirn und Hummeln im Hintern.


    Ich denke, die Ansprüche der Halterin an den Hund sind viel zu hoch für einen pubertierenden Hunden in der Umbauphase des Hirns.


    Mich würde interessieren, wie der Alltag gestaltet ist, wie alt das Kerlchen ist und wie ihm was vermittelt wurde.

  • Ich denke auch, du unterschätzt (verständlicherweise) wie viel sich da noch bei deinem Hund tun kann.


    Ich hatte als ersten Hund meinen JRT, eher tough und Terrier halt, war vereinfacht gesagt ab 9 Monaten sein ganzes Erwachsenenleben irgendwie "gleich". Bis auf die Kastration und weniger Hass auf Rüden danach war der halt so.


    Meine Collie Hündin dagegen, lieb bis zum geht nicht mehr und sensibel, ist jetzt mit ihren fünf Jahren überhaupt nicht mehr wie sie mit einem oder zwei Jahren war. In dem Alter konnte die vieles auch nicht und ist auf rollerfahrende Kinder etc erstmal angesprungen. Fremde Orte und volle Innenstädte waren von Überforderung bis Panikattacke begleitet.


    Da dachte ich auch, jo die ist so und ich kann keine Urlaube mehr im Leben mit ihr machen. Ich kannte es schlicht nicht dass es diesen Hundtyp so gibt. Und als Hundenanfänger sitzt da der junge Hund und man denkt "das ist sein Charakter" während erfahrene Halter sagen warte ab.... stimmt sicher nicht immer aber mir ging's so.


    Wir haben geübt aber teilweise auch mal monatelang nichts in irgendeine Richtung gemacht. Jetzt ist sie fünf und kann an einem sonnigen Sonntag durch die Meraner Innenstadt flanieren :relieved_face:für egal wo auch schlafen reicht es noch nicht aber muss auch nicht, sie kann einfach dabei sein und mei dann sitzt sie halt wenn wir Eis essen oder inspiziert die Gegend. Kinder können heute auch schreiend direkt auf sie zulaufen und sie bleibt absolut ruhig. Das ist einfach lernen, Vertrauen und alternative Handlungsweisen etablieren - über Zeit.


    Diese Hunde die stoisch in der Fußgängerzone im Trubel schlafen bewundere ich sehr und das wird sie wohl nie können...aber muss auch nicht.

  • Ich denke, hier ist die Rassewahl schief gelaufen. Es liest sich nach einem ganz normalen Dalmatiner. Klar, wird sich da mit dem Erwachsenwerden noch etwas in der Entwicklung tun, aber es wird kein anderer Hund dadurch.


    Wenn es so gar nicht passt, würde ich über eine Abgabe nachdenken. Für jemanden anderen könnte das der perfekte Hund sein.

  • Wann hattest du denn deinen letzten Hund? Und was war an ihm anders, dass du plötzlich so überrascht davon bist, dass ich ein Junghund einer kernigen Rasse sich wie ein Junghund verhält?

  • Ich bin immer dafür, einen Hund umzuplazieren, wenn es zusammen nicht passt.


    Es geht nämlich nicht nur um den Menschen, sondern auch um das Tierwohl. Beide dürfen glücklich sein.


    Wenn du den Hund dermassen unpassend findest, such ihm ein neues Zuhause.


    Aber:

    Einen Schuh musst du dir anziehen. Was du von deinem Junghund erwartest ist ne ordentliche Hausnummer.

    Dafür legst du aber keinen Grundstein. Daher wird das so nicht klappen mit deinen Erwartungen.

    Alle die ich kenne mit Dalmatiner machen am Anfang genau - sehr wenig. Sehr, sehr viel Alltags Dinge, sehr viel entspannt spazieren, Jagen kontrollieren, Aufregung handeln, auf Reize anspringen handeln. Der ganze Sport Teil kommt bei denen erst langsam dazu. Sonst bläst es den Hunden das Hirn weg.


    Man kann nicht erwarten dass ein junger Hund sich an Reizen kontrollieren kann, wenn er zuerst aber gelernt hat dass vor allem sich bewegen grosse Klasse und sogar erwartet wird. Falsche Reihenfolge.


    Red mit dem Züchter, oder einer Dalamtiner in Not Orga. Dann wird der Hund seriös vermittelt.


    Oder du suchst dir ne andere Trainerin, die den Fokus auf was anderes legt und dann heisst es nachbüffeln.

    Das musst du aber aus vollem Herzen wollen. Denn das wird ordentlich Arbeit. Weil ist ein Junghund mit Dampf und evtl paar falschen Lernerfahrungen. Ist halt so.


    Du musst dich entscheiden. Für den Hund heisst arbeiten.

    Gegen den Hund heisst seriös vermitteln.

  • Danke schonmal für die ganzen Antworten....


    Der Hund ist jetz knapp 1,5 Jahre alt und in der Pupertät. Er kann perfekt 6-7 Std alleine bleiben das ist kein Problem.

    Das mit der Ruhe ist tatsächlich der Knackpunkt. Er hat zwar zu Hause immer seine Ruhe bekommen aber wir haben nie geübt auch draußen oder wo anders zur Ruhe zu kommen und deswegen tut er auch da jetzt so schwer. Da ist das Training auch extrem anstrengend und kleinschrittig....


    Ein normaler Tag sieht bei uns so aus:

    8 Uhr die erste Gassi-Runde im Park ca 20-25 Minuten.

    Danach zu Hause (bin 4 Tage im Home-Office) ausruhen und schlafen

    Zwischen 12 und 13 Uhr Mittagsrunde da sind wir meistens beim Pferd. Unterschiedlich manchmal 20 Minuten spazieren und dann wartet er noch kurz am Platz weil ich noch was mit dem Pferd mache...manchmal gehen wie auch 45 min ausreiten.

    Danach wieder Ruhe zu Hause und ich arbeite bis abends. Dann gibt's gegen 19/20 Uhr nochmal ne Gassi-Runde ca 30 Minuten ganz entspannt durch eine ruhige Wohngegend.



    Wie gesagt abgeben kommt für mich nicht in Frage ich wollte nur wissen ob hier jemand die gleiche Erfahrungachen musste und ob es besser wurde oder ob man sich eben drauf einstellen muss sich für immer extrem einzuschränken.


    Meine besten Freunde haben auch einen Hund und wir machenz.b total gerne Urlaub. Die haben aber einen mega entspannten Hund der überall mit kann. Und jetzt ist die Urlaubsgestaltung natürlich schwierig mit 2 so unterschiedlichen Hunden

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