Wenn der Hund nicht in dein jetziges Leben passt

  • Mal Butter bei die Fische, das kommt wirklich stark auf den Hund drauf an. Bei meinem Malinois ist es so, dass mir da sehr wichtig ist, dass der Kerl gelernt hat Korrekturen anzunehmen, bevor er 2-3 Jahre alt ist und kräftemäßig im Saft steht, da hat man irgendwann einfach immer schlechtere Karten. Vor allem bei einem Typ Hund, der keinen Klemmer damit hat, sich umzudrehen.


    Da bin ich bei Korrekturen auch durchaus Körperlich geworden in der Welpen und Junghundezeit und wollte auch, dass er denkt, ich sei übermächtig (das ist bei Welpen und Junghunden aber auch nicht schwierig ;-) ). Damit ich hintenraus wenn er älter wird, die Themen vom Tisch habe.


    Ist aber auch ein anderer Typ Hund, den hab ich mir also auch gegriffen und wenn er böse dabei wurde, erst recht. Kann man jetzt verurteilen, erst Recht wenn man solche Hunde noch nie hatte. Der hat sich danach geschüttelt und die Welt war wieder in Ordnung, aber Korrektur verstanden.


    Der Border Collie würde damit kaputt gehen und würde das auch nicht so wegstecken, sondern direkt massiv unsicher und fiddelig werden. Aber auch da reicht schimpfen nicht, Korrekturen mittels „Raumeinnehmen“ und auch Wegschicken haben hier sehr gut geklappt. Auch passend aufgebaut, weil einfach viel braver vom ganzen Typ, haha.


    Dafür braucht es einen passenden Trainer, der Ahnung von deinem Hundetyp hat und die passende Korrekturen an die Hand geben kann. Jeden falls niemanden, der alles nur über Ablenkung arbeitet und dich da nicht anleiten kann.


    Das Anschauen von Reizen zu fördern hat auch sehr geholfen bei all meinen Hunden. Brauchst du immer wieder eine Korrektur für ein Verhalten und es wird nicht weniger, dann läuft da was verkehrt.


    Aber für all das sollte man selbst klare Bilder haben und auch ein gewisses Gefühl für Situationen, passende Erwartungen an den jungen Hund. Genauso wie bei Belohnung auch, viel zu oft werden Dinge auch unbewusst zum Problem trainiert und gefördert. Und: ein Hund lernt immer!

  • Hier ist der Abbruch quasi gestaffelt.

    Es gibt ein Vorwarnung das Verhaben erst gar nicht umzusetzen.

    Bei deinem Problem wäre es quasi das Kopf heben und anspannen, bevor geknurrt oder gebellt wird. Entspannt der Hund darauf hin wird belohnt.

    Wenn das nicht reicht, kommt ein Abbruch „Nein“ finde ich dafür echt nicht passend, weil es zu oft im Alltag fällt. Der Abbruch hat, wenn er nicht sofort umgesetzt wird, immer eine negative Konsequenz hier. Die ist individuell vom Hund und der Situation abhängig. Es kann ein Flugobjekt sein, ein massiver Block oder hier auch mal ein Griff ins Schlawittchen. Und zwar soooo angemessen, dass darauf auch ein Meideverhalten folgt/folgen kann.

    Ich will aber nicht, dass jedes „Nein“ im Alltag zu meideverhalten führt 😉

  • miamaus2013


    Meine Güte, miamaus. Ich hatte dich mal als richtig netten User abgespeichert. Einfühlsam und kameradschaftlich und ganz sicher nicht von oben herab.

    Ich „kenn“ dich ja noch, als Ares ganz neu war.

    Aber so die letzten paar Wochen — was ist denn bloß los?


    Weil ich es nicht gut finde, wenn man Hunde in ein Leben zwingt, das sie nicht führen wollen und das sage? :???:


    Ganz ehrlich: diese kleinen, felligen Kerlchen haben nur dieses eine Leben.


    Als Mensch ärgert man sich, wenn der Hund nicht so funktioniert, wie man das gerne hätte, okay.


    Aber wenn man mal die Perspektive wechselt: der Hund hat keine Wahl. Er ist diesem Leben bei seinem Menschen ausgeliefert. Er kann sich nicht aktiv dazu entscheiden, dass er lieber ein Leben bei einer anderen Person führen würde.


    Er kann nicht sagen, wenn ihm ein Ausgleich fehlt, wenn ihm fehlt, dass man sich mal ganz bewusst und aktiv nur mit ihm beschäftigt, er kann nicht sagen, dass ihm was im Leben fehlt.


    Er hat nur zwei Möglichkeiten: es hin nehmen und resignieren oder dagegen aufbegehren.


    Hinnehmen ist natürlich praktisch für den Menschen. Aufbegehren ist blöd für den Menschen, weil der Hund Verhaltensweisen zeigt, die man nicht will.


    Aber statt sich immer nur zu fragen, wie man das abstellen kann, finde ich es eben sinnvoller, mal zu schauen, was man für den Hund tun kann, um seine Situation, sein Leben, zu verbessern.


    Nochmal: die haben nur dieses eine Leben. Für uns Menschen ist die Zeitspanne, die uns der jeweilige Hund begleitet, ein überschaubarer Zeitraum. Für einen Hund ist es sein gesamtes Leben. Da finde ich es nur fair, wenn man schaut, dass man es für den Hund so schön wie möglich machen kann.


    Und ja, manchmal bedeutet das für den Mensch eben, das man die Komfortzone verlassen muss. Aber man hat sich ja auch aktiv für den Hund entschieden. Nicht umgekehrt.

  • Jetzt mal Butter bei die Fische:

    Wieviele Dalmatiner gibt es, mit denen mehr gemacht wird, als lange Spaziergänge (+Rad+am Pferd) und ein paar Tricks??


    _______________


    Hallo! Ich denke daran mir einen Hund anzuschaffen. Viel Gassi, bisschen tricksen, gemeinsam mit dem Pferd raus — ach und in den Urlaub möchte ich ihn mitnehmen.

    (Ironie: Was für ein schreckliches Leben, nachdem sich Dutzende Hunde die Krallen ablecken würden.)


    Was kämen da für Rassevorschläge?

    Ich tippe auf: „Ach, das geht eigentlich mit jeder Rasse. Nimmst halt keinen Brachi,

    keinen BC weil der nur bei Schafen richtig aufblüht, keinen Toller weil Dummy Nerd und keinen Mali weil man der ohne Schutzdienst nie richtig gelebt hat.

    Aber im Prinzip kann das jeder gesunde Hund.“

  • Ich finde auch, dass hier gerade bissl extrem dargestellt wird, als ob der Hund nicht passt zum Leben wegen der Rasse.

    Dalmatiner sind sicher nicht ganz easy. Aber das ist keine Rasse, wo ich so an die ganz spezielle Auslastung denke.

    Der Hund darf am Pferd begleiten und darf auch so viel Gassi Gehen und wird zum wandern mitgenommen.

    Was muss man denn noch machen an Beschäftigung? Kein Hund (von wirklichen Arbeitern abgesehen) braucht zwingend AGI, ZOS oder irgendwas als Auslastung.

    Ich finde den Plan, den die TS hat, den Hund einfach im Leben mitzunehmen, super.

    An der Umsetzung hapert es etwas. Aber dafür hat sie Hilfe. Ob der aktuelle Trainer da mit den hier beschriebenen Ansätzen so richtig ist, da habe ich Zweifel.

    Aber ich finde nicht, dass jeder Hund unbedingt eine bestimmte Auslastung braucht. Dann wären 90% der Familienhunde unzufrieden, sind sie aber nicht.

  • Kein Hund (von wirklichen Arbeitern abgesehen) braucht zwingend AGI, ZOS oder irgendwas als Auslastung.

    Also ich habe weder einen Arbeitshund noch einen Rassehund - aber der will arbeiten.

    Ohne Assistenzleistungen (Assistenzhund) und j4f Dummy/ZOS/ZHS geht der mir nach paar Wochen die Wände hoch :ka:


    Klar ist die Chance dafür bei bestimmten Rassen höher/niedriger, aber letzten Endes muss aufs Individuum geschaut werden.

    Es können auch paar Minuten Teebeutelsuche 2x/Woche reichen, das ist doch für jede*n gut machbar und keine ernsthafte Arbeit, die massiv Zeit, Geld & Engagement erfordert.


    Ich kenne atm nur einen Dalmatiner und der wird mit Dummy gearbeitet.

  • Die mich klingt das wie gesagt auch nicht nach einem Auslastungsproblem, sondern ganz grundlegend Erziehung, Struktur, Erwartung.

    Genau.


    Und davor schrieb ein User, man solle „sich den Beitrag einrahmen und an die Wand hängen“ in dem der Hund per Ferndiagnose als „Adrenalinjunkie“ identifiziert wurde.


    Die Trainerin von Ort ist sich sicher, der Hund sei von 10 min Gassi „überfordert“.


    Und da wundert es noch irgendwen, wenn die Besitzerin nicht sofort mit nem Hundesportkurs startet?


    Da ist es einfach gedankenlos ihr vorzuwerfen, sie würde sich nicht sorgen.

    Alle haben Recht und jeder sagt was anderes.


    Jemand, der sich wirklich nicht sorgt, zieht halt seinen Stiefel durch und sagt „alles ist supi“.

  • Ich bezweifle das hier so viele Hunde sind die tatsächlich "arbeiten" wollen . Das impliziert dann doch was anderes als ein bisschen beschäftigt werden bei optimaler Temperatur.


    Was mEn bei Dalmatinern gern vergessen wird ist der Punkt das da eine gewisse Aggression/ Wachsamkeit/ Schutztrieb erwünscht war und das immer noch drin ist. Mal mehr , mal weniger.

    Deshalb würde ich (!) dringend an Gehorsam und Abbruch annehmen arbeiten bei dem beschriebenen Verhalten.

    In meinen Augen ist die Rassewahl schon sinnvoll angegangen worden.

    Ich glaube auch nicht Mal das der Hund tatsächlich zwingend irgendwas Richtung zos , ro.etc benötigt sondern die angesprochenen Grenzen, einen sicheren Rahmen in dem er seine Verantwortung abgeben kann und besser zur Ruhe kommt.


    miamaus2013 sorry sich nen Mali holen für Agi und dann hier was von Hunde in ein falsches Leben pressen zu schreiben ist schon sehr ... Lustig. Wenn es bei euch gut ging/ geht gut für euch aber bei so ner Konstellation sollte man sich vielleicht zurückhalten.

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