Wann ist der richtige Zeitpunkt, den Hund gehen zu lassen?

  • Schmerzfreiheit ist das oberste Gebot, aber bei bösartigen Krebsarten ist das einfach nicht unbegrenzt zu gewährleisten.

    Gerade Knochenkrebs ist unglaublich schmerzhaft.

    Und was man dabei neben den Schmerzen noch bedenken muss, je nachdem wie stark der Knochen dann schon angegriffen ist besteht die Möglichkeit, dass er bricht, bei ganz normalen Alltagsdingen wie hüpfen etc.


    Whiskey von Millemaus hat ein Osteosarkom im Vorderbein mit einem sehr langsamen Verlauf 🍀 Ggf kann sie auch was dazu sagen…

  • Bei meinem Pferd war es für mich wichtig, dass sie noch als sie selbst gehen durfte.

    Wie sagte mein TA: Pferde haben so viel würde, sie sollten auch in Würde gehen dürfen.

    Er meinte auch zu mir die meisten warten "heutzutage" viel zu lange, bis einfsch nichts mehr geht. Er fand es schön, dass meine stute noch als sie selbst gehen durfte.

    Als sie anfing "grundlos" abzubauen war für mich klar, dass es Zeit ist.

    Wir hatten bis dahin schon öfter rausgezögert und alle paar Wochen wieder "fitgespritzt". Dann hat sie aber nicht mehr drauf angesprochen und dauerhaft auf hoch dosierten Schmerzmitteln laufen lassen war für mich keine Option.

    Ich wünsche dir viel Kraft und dass du den für dich/euch richtigen Zeitpunkt findest.

  • Danke für den Post.

    Ich sehe persönlich noch einen Unterschied zwischen einem sehr alten Hund, der seinem natürliche Lebensende entgegegeht und die entsprechenden Altergebrechen aufweisen und einem eigentlich noch in den besten Jahren stehenden Hund. Im Kopf ist ein solcher Hund ja noch nicht alt. Diese typische Altersmüdigkeit, diese Rduktion der Lebenskraft und die damit verbundenen Gelassenheit, das Hinnehmen der körperlichen Einschränkungen ist da noch nicht da.

    In meiner Lesart würde ja ein jüngerer Hund noch gerne, der Geist ist noch willig und fit. Er wird nicht von Alter gebremst, sondern von Schmerzen und körperlichen Einschränkungen.

    Und da stellt sich für mich die Frage, ist es dann okay, wenn der Hund aufgrund von Schmerzen nicht mehr Spazieren gehen kann, obwohl er noch wollte?

    Wo genau zieht man also da die Grenze?

  • Danke!

    Ich würde für Haustiere das auch nicht so auslegen, dass die Kriterien zu jedem Zeitpunkt erfüllt sein müssen bzw. das Nichterfüllen eine sofortige Einschläferung zur Folge haben müsste, sondern eher, dass dies Warnzeichen sind.


    Wenn "mein" Golden Retriever nicht gefressen hat (was nur einmal vorkam, als er das Vestibular-Syndrom hatte), war höchste Alarmstufe. Wenn mein Havaneser mal nichts frisst, gerate ich nicht in Panik. Höchstens, wenn auch Käse und Leberwurst verweigert werden würden. Die Kriterien müssen individuell beim eigenen Hund geprüft werden und auch, ob perspektivisch eine Änderung möglich ist.

  • Und da stellt sich für mich die Frage, ist es dann okay, wenn der Hund aufgrund von Schmerzen nicht mehr Spazieren gehen kann, obwohl er noch wollte?

    Das wäre für mich tatsächlich ein wichtiger Punkt. Wenn meine Hunde nicht mehr Spazierengehen können/wollen, ist für mich eine Schwelle erreicht, wo ich es beenden würde.


    Ansonsten finde ich es wichtig für Schmerzfreiheit zu sorgen.


    Ich denke, Du wirst es merken, wann es so weit ist.


    Tut mir wahnsinnig leid. Viel zu jung zum Sterben.

  • Meine stute war übrigens auch noch viel zu jung und total fit im Kopf und voller Ideen. Aber es nutzt alles nichts, wenn andere Körperteile nicht mehr können. Mein TA sagte mal ihre ganze Hinterhand sei die eines alten Pferdes. Das stand in einem riesigen Widerspruch zu ihrer geistigen Fitness und Pfiffigkeit. Das hat die Entscheidung auch so wahnsinnig schwer gemacht. Da war nichts mit "müden augen" oder "man sieht es ihnen an, wenn sie nicht mehr wollen". Die wollte, aber ein Teil des Körper konnte nicht mehr

  • Ah, ja. Danke.

    Hab den Text jetzt gelesen.

  • Danke.

    Ich finde es auch wahnsinnig traurig.

    Wir hätten einfach noch ein paar entspannte, gemeinsame Jahre verdient gehabt.

    Krebs ist ein Arschloch.

    Und eine sinnvolle Schmerztherapie ist für mich immens wichtig. Ich hoffe mal, dass ich da mit meinem Tierarzt am Montag zu einem guten Behandlungsplan komme.

    Und dass ich auch merke, wenn die Schmerzen zu stark werden.

    Ich will nicht, dass sie leiden muss.

  • Meine stute war übrigens auch noch viel zu jung und total fit im Kopf und voller Ideen. Aber es nutzt alles nichts, wenn andere Körperteile nicht mehr können. Mein TA sagte mal ihre ganze Hinterhand sei die eines alten Pferdes. Das stand in einem riesigen Widerspruch zu ihrer geistigen Fitness und Pfiffigkeit. Das hat die Entscheidung auch so wahnsinnig schwer gemacht. Da war nichts mit "müden augen" oder "man sieht es ihnen an, wenn sie nicht mehr wollen". Die wollte, aber ein Teil des Körper konnte nicht mehr

    Danke.

    Und Kaya ist auch gut drin, Schmerzen zu verstecken. Die ist nicht zimperlich.

    Ich denke eben auch, dass es sehr schwer wird

  • KayaFlat


    Ich habe Zweifel, ob es schmerzfreie Altersmüdigkeit gibt.

    Ich hab ein Pferd (20 Jahre) mit Arthrose und kenne Menschen 36 bis 70 mit Arthrose und/oder Bandscheibenschmerzen. Und alle wären wesentlich wilder und jugendlicher unterwegs, wenn sie keine Schmerzen haben. Bzw sie sind es, wenn die Medis funktionieren.


    Bei meinen Ratten und Hamstern war ich immer zu spät und versuche draus zu lernen.


    Bei einer Katze sagte der Tierarzt, sie sei schmerzfrei. Sie hat noch gefressen und am Tagesgeschehen teilgenommen, als sie über Nacht verstarb.


    Das momentan 20 jährige Pferd würde ich einschläfern lassen, wenn ein Knochenbruch kurz bevor steht (regelmäßig Röntgenkontrolle), wenn er sich nicht mehr gern hinlegt oder wenn er nicht mehr galoppieren und buckeln kann/darf.

    Trotzdem rechne ich mit einem schwierigen Tierarztgespräch.


    Ich wünsche dir viel Kraft und viel Mut für deine Entscheidung. Du versuchst dein Bestes um im Sinne des Hundes zu handeln. Das allein zählt.

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