Wann ist der richtige Zeitpunkt, den Hund gehen zu lassen?

  • Ich habe die ganze Zeit über Angst gehabt, dass ich den Zeitpunkt erst merke, wenn die Luft knapp wird, wenn Bodo nur noch hustet ... er hat mir mit dem Krampf die Entscheidung abgenommen.

    Er durfte mit vollem Bauch, ein paar Keksen und fröhlich seine Reise antreten, nachdem wir ihn nach diesem schrecklichen Anfall wieder "zurück" hatten.

    Bodo musste das Gefühl von Ersticken nicht erleben. Dafür bin ich jetzt - heute - unendlich dankbar.

    Ihn schon im Januar gehen zu lassen, war keine Option. Und ich weiß, dass auch Hunde, die krampfen, noch leben können. Hier war es das Gesamtpaket.

    Es tut so verdammt weh.

  • Das mit dem Kopf reiben war bevor sie in der Klinik war und wir eine Diagnose hatten.

    Im Moment macht sie es nicht.

    Schmerzmittel sind bei uns keine Option, da sie aufgrund des Lebershunts nicht richtig verstoffwechselt werden und keine Wirkung zeigen.


    Deshalb mache ich mir jetzt schon viele Gedanken wie viel Schmerzen ok sind.

    Was ist zumutbar und was nicht?

    Einschläfern, so bald sie das erste Mal wieder ihren Kopf wo reibt, den restlichen Tag aber fröhlich ist?

    Oder warten bis sie es öfters zeigt?


    Da fehlt mir grade noch der Plan.

  • Peggy ist jetzt 12,5 Jahre alt und noch recht fit aber als es so heiss war merkte man ihr an das Sie es nicht mehr so gut wegsteckt wie noch vor ein paar Jahren. Sie hat immer mal wieder etwas Probleme mit dem Bewegungsapparat dafür habe immer Schmerzmittel im Haus falls es zu einem ungünstigen Zeitpunkt passiert das Sie humpelt. Die Nieren sind auch leicht angeschlagen aber das haben wir im Griff durch passende Ernährung. Ich denke manchmal wie wird es bei ihr sein wenn Sie nicht mehr kann und wie alt wird Sie werden. Ich habe schon einige Tiere gehen lassen müssen und es wird immer wieder weh tun. Aber bei Tieren haben wir ja die Möglichkeit Leid zu beenden was beim Menschen leider nicht geht. :crying_face:



  • Meine Hündin hat Schmerzmittel bekommen. Täglich zweimal. Und Laktulose in hoher Dosierung.


    Ich habe meine Hündin mit Lebershunt einschläfern lassen obwohl man evt hätte operieren können..man hat sie aber nicht krampffrei bekommen und sie war Stunden nach so einem Anfall wie ein Zombie. Lief auf und ab ohne zu sehen oder wahrzunehmen, biss blind in Dinge, ohne Verstand. Auch ohne Aggression. Das war super gruselig. Mager war sie natürlich auch. Vorher hatte sie andere Hunde geliebt, seit den Anfällen hätte sie alles angefallen.



    Nach dem letzten Anfall habe ich in der Klinik angerufen und habe es mir auch nicht mehr ausreden lassen. Das Gehirn hatte auch schon Schaden genommen, sie war mehr in der Klinik als Zuhause. Letztlich, nachdem sie dann auf meinem Schoß lag und erlöst war, meinte die Ärztin das es keine falsche Entscheidung war und sie ein schwerstkranker Hund mit sehr unklarer Prognose war. Herzlichen Dank auch. Vorher wurde ich noch 12 mal verunsichert.

  • Ich (wir) haben das mit der nun 5 Fellnase schon ein paarmal hinter uns. Immer ein entsetzlicher Umstand, ging ja schließlich jemand aus der Familie.

    Wenn kein Wasser, kein Futter mehr selbstständig aufgenommen wird, kein Gassi Gang mehr erfolgt, dann hat die Natur das so selbst eingerichtet. Furchtbar, aber dann sollte man aus Liebe zur Fellnase loslassen!

    Schwere Krankheiten können ihr übriges tun.

  • Ich würde ihr(wenn es wieder nötig ist) trotzdem Schmerzmittel geben.

    Was soll passieren?

    Die Alternative ist sie leiden zu lassen.

    Jetzt geht es um Qualität nicht Quantität.


    Ich weiß es ist furchtbar.

  • Ich merke, dass ich jetzt überlege, was ich schreiben will, weil ich sehr sicher bin, dass jede:r hier immer versucht (hat), das absolut Beste für das jeweilige Tier zu tun.

    Darum/Dennoch: Ich finde, die oben getroffene Aussage „Leid gehört zum Leben dazu“ gehört in die Philosophie/Religion und nicht in die Medizin.

    Die Menschen, die ich leidend beim Sterben begleiten durfte, haben sich sämtlich gewünscht, es ginge vorbei - beim Tier hab ich die Chance.

  • Pondi hatte ein Osteosarkom im Vorderlauf. Aufgrund seiner diversen Vorerkrankungen war klar, dass wir da nichts mehr tun können. Als die Diagnose stand, hat mir die TÄ 3 verschiedene Schmerzmittel für ihn mitgegeben (inkl. Anweisungen, klar) und ganz klar gesagt, dass danach nichts mehr kommt. Wenn er mit diesem Cocktail nicht mehr schmerzfrei wäre, wäre die einzige Option, ihn zu erlösen.

    So war es hier mit meinem Doggenmädel Cara bei Osteosarkom am Ellbogen auch. Die ganz klare Ansage vom TA war: sobald unter Schmerzmedikation die Lahmheit wieder auftritt, ist es Zeit, sie gehen zu lassen, weil Krebsschmerzen einfach eine eigene Liga sind. So war es dann auch. Wir hatten von Diagnose bis Einschläfern drei gute Monate. Gekippt ist es von einem Tag auf den anderen. Am Tag zuvor war alles ok, lahmfrei, am nächsten Morgen war nur leichte Lahmheit da, zwei Stunden später war der TA da.

  • In einer TK sagte mir mal ein Arzt,das 90 % der Hunde zu spät gehen dürfen, aber die Halter einfach nicht in der Lage sind zu erkennen was die Tiere noch aushalten müssen.


    Ich würde einfach nochmal klar differenzieren zwischen einem alten Hund(um die geht es gar nicht)und einem sehr kranken.

  • In einer TK sagte mir mal ein Arzt,das 90 % der Hunde zu spät gehen dürfen, aber die Halter einfach nicht in der Lage sind zu erkennen was die Tiere noch aushalten müssen.

    Da muss man aber mit einbeziehen mit was für einem Klientel man zu tun hat. Ich behaupte einfach mal, dass diejenigen, die in diesem Thema hier mitschreiben, nicht zu diesen 90% Hundehaltern gehören. Das hier ist ein "selektierter" Kreis, der sich ganz anders Gedanken um seinen Hund macht, als Otto-Normal-Hundehalter da draußen.

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