Wann ist der richtige Zeitpunkt, den Hund gehen zu lassen?
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Ich merke, dass ich jetzt überlege, was ich schreiben will, weil ich sehr sicher bin, dass jede:r hier immer versucht (hat), das absolut Beste für das jeweilige Tier zu tun.
Darum/Dennoch: Ich finde, die oben getroffene Aussage „Leid gehört zum Leben dazu“ gehört in die Philosophie/Religion und nicht in die Medizin.
Die Menschen, die ich leidend beim Sterben begleiten durfte, haben sich sämtlich gewünscht, es ginge vorbei - beim Tier hab ich die Chance.
Schriftliche Kommunikation. Und ich bin mir sehr sicher, wenn es um die Frage, was gehört zum Leben dazu und was ist nicht lebenswert, wäre man da gar nicht so weit auseinander.
Bei mir kommt dieses harte, kein Leid, muss kein Tier ertragen zu extrem rüber. Dann müsste man eigentlich jeden Hund ab 10 Jahren aus Prinzip einschläfern. Irgendwas haben sie da alle und es geht nur noch bergab.
Menschen im Sterbeprozess siechen nur noch vor sich hin. Das man das nicht möchte absolut verständlich. Aber wir reden doch nicht von den Sterbeprozess beschleunigen, sondern von einschläfern bevor es überhaupt so weit ist.
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Hi
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Meine Lexi hatte einen bösartigen Tumor in der Blase.
Für mich war das die schwierigste Entscheidung, wann es der richtige Zeitpunkt ist.
Im Haus war sie nämlich noch gut drauf, hat mit großem Appetit gefressen, lag super gerne im Garten in der Sonne.
Sie ist immer super gerne kläffend hinter den Bordern her gelaufen, hat gerne Ratten auf unserem Hof gesucht etc.
Als der Punkt kam, dass sie gerne mit gelaufen wäre aber abrupt abgestoppt hat und sich dann hin gelegt hat, war mir klar, dass die Schmerzmittel ihren Dienst nicht mehr machen.
Das sie beim pullern Schmerzen hat und ihr das laufen unangenehm wird.
Es war trotzdem unheimlich schwer, denn drinnen war sie ja wie immer aber ab dem Punkt war es für mich kein lebenswertes Leben mehr für sie und ich habe die Entscheidung getroffen, dass sie gehen darf und ich ihr so hoffentlich die schlimmsten Schmerzen ersparen konnte.
Aber falsch fühlte es sich trotz allem an, auch wenn mir alle bestätigt haben, dass es so richtig war, denn es wäre nur noch schlimmer geworden.
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Vor 5 Jahren musste ich für meinen Zwergschnauzer Bodo auch diese furchtbare Entscheidung treffen.
Auch Bodo hat nicht groß gejammert, konnte aber nur sehr schwer Kot absetzen und hat sehr schnell und flach geatmet. Und ganz leise , ganz hoch gefiept. Diesen Ton hat z. B. mein leicht schwerhöriger Mann nicht gehört…Das fiel aber alles nur auf, wenn man sehr darauf geachtet hat.
Der Darmkrebs hatte die Darm schon fast zugesetzt.
Ansonsten haben wir sogar an seinem letzten Tag noch einen recht langen Spaziergang gemacht den er in zügigem Trab ( kein Galopp) absolvierte. Da hat er sogar noch einen aufdringlichen Labrador zusammengefaltet.
Trotzdem war es der Tag an dem er gegangen ist.
Mein Sohn hat damals einen Satz gesagt der mir die Entscheidung sehr erleichtert hat:
„Lieber einen Tag zu früh, als einen Tag zu spät!“
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Diese Entscheidung fällt sehr sehr schwer.
Du machst das schon richtig die Ärzte in der TK danach zu fragen.
Die Erkenntnis, dass keine Heilung möglich ist, Schmerzfreiheit nicht garantiert werden kann wird dir helfen.
Bitte mache dich frei vom Druck des richtigen Zeitpunktes.
Wir sind Menschen, die meisten Hundehalter sind zudem keine Mediziner, die viele Krankheitsbilder und die Grenzen ihrer Machbarkeit kennen.
Ich fühle mit dir.
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Pondi hatte ein Osteosarkom im Vorderlauf. Aufgrund seiner diversen Vorerkrankungen war klar, dass wir da nichts mehr tun können. Als die Diagnose stand, hat mir die TÄ 3 verschiedene Schmerzmittel für ihn mitgegeben (inkl. Anweisungen, klar) und ganz klar gesagt, dass danach nichts mehr kommt. Wenn er mit diesem Cocktail nicht mehr schmerzfrei wäre, wäre die einzige Option, ihn zu erlösen.
So war es hier mit meinem Doggenmädel Cara bei Osteosarkom am Ellbogen auch. Die ganz klare Ansage vom TA war: sobald unter Schmerzmedikation die Lahmheit wieder auftritt, ist es Zeit, sie gehen zu lassen, weil Krebsschmerzen einfach eine eigene Liga sind. So war es dann auch. Wir hatten von Diagnose bis Einschläfern drei gute Monate. Gekippt ist es von einem Tag auf den anderen. Am Tag zuvor war alles ok, lahmfrei, am nächsten Morgen war nur leichte Lahmheit da, zwei Stunden später war der TA da.
Lahm geht sie ja schon. Auch unter Schmerzmitteln. Aber da sind wir noch bei einer geringen Dosis eines eher leichten Schmerzmittels. Ich denke, dass da am Montag einges angepasst wird.
Sie schläft noch sehr ruhig und friedlich, frisst gut und hat Bock auf Spazieren.
Sie leckt auch das Knie nicht.
Äusserlich noch keine Abbauerscheinungen.
Trotzdem hab ich irgendwie im Gefühl, dass es recht schnell gehen könnte.
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Ich drücke euch ganz fest die Daumen und wenn es soweit ist, viel Kraft.
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Aber da sind wir noch bei einer geringen Dosis eines eher leichten Schmerzmittels. Ich denke, dass da am Montag einges angepasst wird.
Ja, so hatte ich das auch verstanden.
Wir haben damals auch mehrere Male Schmerzmittel und Dosierung angepasst. Was ich schrieb, galt für den Punkt, als auch die letzte Schmerzmitteloption nicht mehr gereicht hat.
Trotzdem hab ich irgendwie im Gefühl, dass es recht schnell gehen könnte.
Ich denke, das wird so sein, ja.
Aber ich denke auch, dass Du den Moment sicher erkennen wirst. Da hat man keinen noch so leisen Zweifel mehr. Vertrau Dir.
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Meine Ralle war ja im selben Alter, wie Kaya heute - und "eigentlich" war sie bis auf die eine Sache top gesund und bei bester Kondition
Für mich war es damals auch extrem hilfreich, dass wir (die TA & ich) über das Einschläfern gesprochen haben, als er der Maus noch gut ging - so war völlig klar, dass es keine weitere Darm OP mehr geben wird - als der Tag gekommen war, musste ich nur noch nicken - die Entscheidung stand einfach
Da hat man keinen noch so leisen Zweifel mehr.
Da kann ich nur zustimmen - es ist als schauen die Hunde dir ins Herz - und dann ist alles klar
aber bis zum ersten schlechten Tag warten kann man meiner Meinung nach schon
Pfuh, gerade beim Osteosarkom, kann der erste richtig schlechte Tag auch der sein, wo der Knochen an der Tumorstelle bricht - davor hätte ich unvorstellbare Angst
Trotzdem hab ich irgendwie im Gefühl, dass es recht schnell gehen könnte.
Ich wünsche euch noch viele schöne "weißt du nochs" und einen friedlichen letzten Weg
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Ja, das ist schriftlich ein schwieriges Thema. Nur noch eins daher - ich unterscheide da sehr zwischen ‚Schmerz‘ oder ‚Unwohlsein‘ auf der einen Seite und ‚Leid‘ auf der anderen.
Das eine kommt vor, aber das andere will ich für meine Tiere nicht.
Womit ich nicht sagen will, dass du das würdest oder so - aber da meinen wir vielleicht verschiedene Sachen.
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