Psychopharmaka und Pankreatitis/Gastritis

  • Hallo!


    Hailey hat leider schon wieder einen Pankreatitis/Gastritisschub, nachdem ernährungstechnisch kaum noch etwas zu verändern ist, denkt die TÄ (und ich) dass es am Stress, bzw. ihrer Angst vor allem möglichem liegt, befeuert wurde das ganze durch einen Hundeangriff vor 3 Wochen.


    Nach langem Überlegen probieren wir seit gestern ein angstlösendes Antidepressiva (Trazodon/Trittico).

    Hat das von euch schon jemand probiert?

    Ich habe große Angst, dass sie das Medikament nicht verträgt und noch kranker wird, allerdings bleiben aktuell nicht wirklich andere Optionen....


    Meine TÄ hat mir eine Verhaltenstierärztin empfohlen, um das ganze zu begleiten, nachdem wir dort aber bestimmt etwas länger auf einen Termin warten (Anfrage ist schon raus) und es Hailey momentan überhaupt nicht gut geht, haben wir den Versuch gestern mit einer niedrigen Dosis gestartet.


    Sie hat sehr gut geschlafen, war nicht sediert, aber sehr ruhig. Normalerweise bellt sie in der Nacht, wenn unsere Katzen um 4:00 in der Früh zu 3. durch die Wohnung galoppieren, heute Nacht hat sie das überhaupt nicht interessiert.


    Training ist natürlich auch wieder angedacht, durch den Vorfall vor 3 Wochen ist so viel harte Arbeit und Vertrauen kaputt gegangen....aber die Trainerin möchte, dass wir zuerst den Termin bei der Verhaltenstierärztin wahrnehmen. Im Moment geht im Umfeld von unserem Haus aber ohnehin gar nichts, weil sie Angst und Stress hat.


    Hat jemand von euch Erfahrungen mit Psychopharmaka bei Hunden?


    Liebe Grüße

  • Ja mein Hund hat auch eine Pankreatitis durch ständige Angst vor Autos entwickelt.

    Wir haben zuerst Gabapentin probiert, aber das hat er während des Pankreatitisschubs nicht vertragen. Dann haben wir Trazodon probiert, aber das war überhaupt nicht gut. Er stand völlig neben sich, was wiederum die Angst befeuert hat. Mit einer niedrigeren Dosis war er nicht mehr ganz so sediert, aber ich hatte trotzdem den Eindruck dass es die Angst verstärkt. Geholfen hat es auf jeden Fall nicht.


    Wir sind dann doch nochmal auf Gabapentin gestiegen und mittlerweile verträgt er es. Es hilft ihm unheimlich gut, Nuka ist fast ein neuer Hund. Klar, wir müssen trotzdem an Triggern arbeiten, aber wir sind überhaupt erstmal wieder in der Lage das zu trainieren.


    Du kannst auch mal in dem Angsthunde Thread schauen. Da berichten einige von angstlösenden Medis.


    Aber was ich dir auch sagen kann: Tierärzt*innen haben häufig nicht viel Ahnung davon. Ohne die Verhaltenstierärztin wäre ich aufgeschmissen gewesen.

  • Danke für deine Antwort!

    Hailey hat es jetzt 2 mal (Abends) bekommen und war zwar sehr ruhig, aber nicht sediert, wir sind allerdings noch in einer sehr niedrigen Dosis.

    An Gabapentin/Pregabalin hat meine TÄ auch gedacht, wir sind uns aber unsicher, ob die Gabe im Frühling, wegen Rückenschmerzen nicht einen Schub ausgelöst hat.


    Wir haben sehr großes Glück wegen der Verhaltenstierärztin, wir haben schon am 1.10. einen Termin! Damit habe ich nicht gerechnet, sie hat gestern am Telefon gesagt, dass sie es gut findet, dass wir schon mit dem Trazodon anfangen, mal schauen, wie es weiter wirkt und ob sie es verträgt, ansonsten wird Hailey von ihr auf etwas anderes eingestellt.


    Danke für den Tipp mit dem Angsthundethread, da werde ich noch mal rein schauen.


    Training ist ohnehin weiter/wieder geplant, allerdings erst, wenn sie etwas stabiler ist.

  • Meines Wissen nach gibt es aktuell keine wissenschaftliche Grundlage für Stress als primäre Ursache einer Pankreatitis beim Hund. Hit me up wenn ich mich täusche.

  • Jimina die TÄ hat mir erklärt, dass Hailey wohl eine genetische Disposition hat und zu Bauchspeicheldrüsenentzündungen neigt.

    Es könnte auch sein, dass sich zuerst der Magen entzündet und dann die Bauchspeicheldrüse mit reagiert.

    Das (Haupt)Futter können wir als Ursache inzwischen ziemlich sicher ausschließen, sie bekommt immer schon selbst gekochtes Futter, das von einer Ernährungsberatung (ist auch TÄ) angepasst wurde. So lange sie wirklich ganz strikt nur ihr Futter und ihre Leckerli bekommt, geht es ihr gut.

    Sobald sie irgendwo ein falsches Leckerli erwischt, geht der Wahnsinn wieder von vorne los. Sie hat auch schon auf Medikamente und Zahnpasta reagiert.

    Aber Stress/Angst dürfte auch ein Auslöser sein, bzw. einen anderen Auslöser verstärken.


    Ob sie jetzt wirklich jedes Mal eine Pankreatitis hat, oder es "nur" eine Gastritis ist, weiß ich nicht.

    Im Frühling wurde Blut abgenommen und die Werte waren ziemlich erhöht.


    Ich habe das Futter jetzt noch mal angepasst und verteile es auf viele kleine Portionen. Heute hat sie ihre letzte Infusion bekommen, ich hoffe, es bleibt die nächste Zeit ruhig.

  • Achso ok, das klingt schon ganz anders.

    Durch die Nähe vom Pankreas zum Magen kann es tatsächlich häufiger mitbetroffen sein.

    Allerdings kann natürlich eine einmalige Pankreatitis (so wie ich es jetzt verstanden habe? Also bisher wurde nur einmal getestet?)auch bei einer einmaligen Sache bleiben.

  • Jimina ja, das stimmt, dass es einmalig bleiben könnte.

    Die Symptome sind allerdings immer wieder die gleichen.

    Es beginnt immer mit mehrtägiger Fressunlust, Schmatzen und Gras fressen. Entweder ich kann es dann schon stoppen oder es wird am nächsten/übernächsten Tag richtig schlimm.

    Dann färbt sich der Kot grau und wird weicher, sie frisst hektisch Gras und erbricht und sie hat extreme Schmerzen, sie geht dauernd in die Gebetsstellung, streckt sich und kann im schlimmsten Fall gar nicht mehr gehen vor Schmerzen.

    Aufgrund dieser Schmerzen denkt die TÄ an die Bauchspeicheldrüse,obwohl nur einmal Blut abgenommen wurde. Sie meint, die Behandlung ist bei beiden Erkrankungen fast die selbe.


    Kann sein, dass es jedesmal mit einer Gastritis beginnt und ich es mit Glück stoppen kann oder es auf die Bauchspeicheldrüse übergeht.

  • Jedes Mal Gebetsstellung? Ohje, sie bekommt dann hoffentlich Schmerzmittel?

  • Ja natürlich! Ich habe Novalgin Tropfen zuhause, die bekommt sie für die Zeit bis zum TA Termin (wir bekommen eigentlich immer innerhalb von ein paar Stunden einen Termin), die helfen auch recht schnell. Dann bekommt sie an 3 aufeinanderfolgenden Tagen je eine subkutane Infusion mit Magenschutz, Schmerzmittel, Antiemetikum und viel Flüssigkeit. Das hilft bis jetzt immer sehr schnell und zuverlässig.


    Aber die Abstände zwischen den Behandlungen sind einfach zu kurz geworden, deshalb der Versuch mit den Psychopharmaka.

  • Nach langem Überlegen probieren wir seit gestern ein angstlösendes Antidepressiva (Trazodon/Trittico).

    Hat das von euch schon jemand probiert?

    Ja, wir. Emmi bekam für ihre extreme Gewitterangst Trazodon. Das hat ihr sehr geholfen und sie hat es auch gut vertragen, hat aber keinerlei Probleme in Richtung Pankreatitis oder Gastritis. Da kann ich also gar nichts dazu sagen.

    Aktuell bekommt sie wieder abends eine halbe Tablette Trazodon und kommt sehr gut klar damit. Das ist wirklich eine Minidosis, aber für sie im Moment ausreichend.


    Schau doch mal im Angsthunde Thread vorbei, hatte Anderster aber ja schon erwähnt.

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