Anfängerhund für zukünftige Familie

  • Hi Kalle-89


    hier noch eine Stimme für den Golden Retriever.


    Zunächst grundsätzlich: Der VDH ist der Dachverband, GRC und DRC sind diesem Dachverband angeschlossen. Du bekommst also immer einen Hund, der im VDH gezüchtet wurde, wenn du einen Hund vom GRC oder DRC holst.


    Zum Glück hast du dich ja schon entschieden, einen Welpen nur aus einer Zucht zu holen, dessen Züchter einem Rasseverband angehört, der dem VDH angeschlossen ist, weshalb wir uns den ganzen Sermon hinsichtlich seriöser Züchterwahl an dieser Stelle sparen können.


    Zumindest in Deutschland wird der Golden in beiden Vereinen Dual Purpose gezüchtet, was platt übersetzt heißt: "Sieht schön aus, kann aber trotzdem gut arbeiten." oder: "Arbeitet gut, sieht aber trotzdem schön aus."


    Ich bräuchte an dieser Stelle einen Kaffeetassensmiley....


    Eines bekommst du bei beiden Vereinen (DRC und GRC) garantiert: Einen waschechten Golden, der nach den hohen Zuchtkriterien des GRC bzw. DRC gezüchtet ist.

    Es gibt keine seriösere Anlaufstelle in Deutschland für einen Golden.


    Was den Golden ausmacht, ist seine Ausgewogenheit in jeglicher Hinsicht.


    Hier findest du eine ausführliche, umfassende und absolut zutreffende Beschreibung: Golden Retriever - Ausführliche Rassebeschreibung | Deutscher Retriever Club e. V. (drc.de)


    Jetzt gibt es durchaus Züchter, die ihr Hauptaugenmerk in der Zucht auf jagdliche Veranlagung legen. Die werden ihre Welpen aber auch nur in die Hände zumindest sportlich ambitionierter oder gar jagdlich ambitionierter Welpeninteressenten geben.


    Es ist also der Züchter/die Züchterin, der bestimmt, ob ihr geeignet seid für einen Welpen aus ihrer Zucht.



    Der Züchter, von dem ihr dann eine Zusage bekommt, wird dann auch den Welpen aussuchen, der seiner Einschätzung nach am Besten zu eurem Leben passt.


    Meiner Meinung nach habt ihr jetzt die idealen Voraussetzungen für einen Hund, und der Golden passt sicher ganz hervorragend für das, was ihr im Sinn habt - auch hinsichtlich eurer Familienplanung.


    Klar kann da viel schief gehen, aber wenn man im Leben immer ALLE Unwägbarkeiten berücksichtigen und absichern würde, bevor man einen neuen Schritt wagt ... dann würden die meisten Menschen immer an einer Stelle stehenbleiben ... (Verdammt, wo ist der Kaffeetassensmiley?!!!).


    Klar ist das Stress, wenn zu einem Junghund ein Säugling dazu kommt - aber ihr habt ein gutes "Auffangnetz", Menschen, die euch unterstützen, wenn es mal ganz dicke kommt und ihr mal eine kleine Auszeit braucht.


    Ich habe aber bei euch den Eindruck, ihr wisst sehr wohl dass - neben der natürlich rosaroten Vorstellung von einer kleinen Familie mit Hund - da auch eine Menge an Arbeit mit drinsteckt.


    Also: Ja, ja, und nochmal ja zum Golden für euch. Jetzt (also in naher Zukunft, noch vor dem Kind).


    Kleine Anmerkung zum Schluss: Natürlich müsst ihr bei meinem Geschriebenem berücksichtigen, dass dies aus Sicht einer Hundehalterin ist, die seit 25 Jahren Golden hat, zumeist Zwei. sowohl aus dem GRC als auch dem DRC.


    Noch eine klitzekleine Anmerkung ...: Schaut doch schon mal, welcher Retrieverplatz in erreichbarer Nähe eures zukünftigen Wohnortes ist. Vielleicht ruft ihr dann auch mal da an und fragt, ob ihr mal bei einem Training zusehen könnt.

  • Wieso wird hier eigentlich automatisch davon ausgegangen, dass Frau Kind + Hund alleine wuppen muss? Der TE arbeitet doch flexibel im Homeoffice, es muss doch gar nicht unbedingt sein, dass Frau mit Baby und ungestümen Hund alleine los geht oder hab ich das falsch verstanden?

    Ich persönlich würde mir die Konstellation auch nicht antun, aber wenn sich hier zwei Partner wirklich gegenseitig unterstützen und flexibel sind geht's doch.

    Ich denke es geht darum, darauf hinzuweisen, dass es evtl. nicht möglich sein wird, dass ein Elternteil alleine mit Kind + Hund unterwegs ist. Natürlich kann man sich u.U. (bei ausreichender Flexibilität) darauf einrichten, aber gerade vielen Hunde- (und Kinder-)Anfängern ist eben nicht klar, dass man das evtl. MUSS. Mein Eindruck ist, dass es primär darum geht, darauf hinzuweisen, damit der TE darüber nachdenken kann, ob diese Flexibilität bei ihm gegeben ist.

  • Mein Eindruck ist, dass es primär darum geht, darauf hinzuweisen, damit der TE darüber nachdenken kann, ob diese Flexibilität bei ihm gegeben ist.

    Ja, so ist der Hinweis sicher sinnig.


    Kann tatsächlich passieren, dass eine Lebensphase des Hundes weniger kompatibel als erwünscht ist mit der Lebensphase einer jungen Familie.


    Das erfordert dann Arbeit und Organisationstalent = Flexibilität.


    Noch etwas zu dem (Charakter-)Merkmal "sanft"; Das hört sich immer ein wenig nach "Schlaftablette", oder "sehr weich im Umgang" oder "wenig rabaukig" , etc. an.


    Dabei ist genau das eben nicht mit diesem Attribut "sanft" gemeint.


    Das hier beschreibt ganz gut, was der Hintergrund für diese "Sanftheit" ist:


    Zitat


    Da er bei der Jagd oft mit anderen Hunden zusammen eingesetzt wird, legt man auf sanftes Wesen und Verträglichkeit mit Artgenossen besonders großen Wert. Jegliche Form von Aggressivität, Kampftrieb, Ängstlichkeit und Nervosität sind unerwünscht.

    aus: Golden Retriever - Kurzbeschreibung | Deutscher Retriever Club e. V. (drc.de)


    Das heißt nun nicht, der Golden hat die Fähigkeit zu Aggression und Ängstlichkeit, und den Willen, Konflikte kämpferisch zu lösen verloren, und das Wort "nervös" aus seinem Verhaltensrepertoire gestrichen ...


    Beinhalten tut der Golden Retriever auch diese Fähigkeiten, nur sind das - bei entsprechender Anleitung und Haltung (und entsprechender Sorgfalt in der Aufzucht) - eben nicht seine bevorzugten Strategien zur Konfliktlösung.


    Dank seiner hohen Intelligenz und seiner Fähigkeit, hohe soziale Kompetenz erlernen zu können, greift er lieber auf andere Konfliktlösungsstrategien zu, die deutlich kompatibler mit der Umwelt sind.


    Ich behaupte einfach mal auf Basis meiner persönlichen Erfahrungen, dass ein einigermaßen retrievergerecht auf- und erzogener Golden trotz seiner größeren Masse deutlich weniger Probleme beim gemeinsamen Führen mit einem Kinderwagen bereitet, als ein deutlich kleinerer Hund, der aber über ein "großes Kämpferherz" verfügt, welches er auch in jeder Situation unter Beweis stellen will.


    Ist halt immer blöd, wenn man alleine mit Kinderwagen und Hund unterwegs ist, und der Hund dann bei jeder (Un-)Gelegenheit rumzappelt.


    Ja, da kann es in der pubertären Phase auch durchaus mal vorkommen, dass es angeraten ist nicht ohne einen weiteren menschlichen Begleiter mit Säugling und Hund spazieren zu gehen.


    Sollte man auf dem Schirm haben.

  • Zumindest in Deutschland wird der Golden in beiden Vereinen Dual Purpose gezüchtet, was platt übersetzt heißt: "Sieht schön aus, kann aber trotzdem gut arbeiten." oder: "Arbeitet gut, sieht aber trotzdem schön aus."

    Wie kommst du darauf?

  • Zumindest in Deutschland wird der Golden in beiden Vereinen Dual Purpose gezüchtet,

    Wie kommst du darauf?

    Ich dachte, dass die Golden wie die Labradore auch hauptsächlich in Arbeitslinie und Showlinie "aufgeteilt" sind bei den Züchtern?



    Ansonsten vielen Dank noch an die ganzen anderen Beiträge, hauptsächlich zum Thema Welpe/ Junghund zeitgleich mit erstem Kind, gibt immer wieder neue Ansichten und Denkanstöße :)


    Der Plan ist grundsätzlich schon, dass wir beide uns um den Hund kümmern und nicht nur meine Frau, wenn sie dann in Mutterschutz und Elternzeit ist. Heißt, dass z. B. bei den erwähnten Spaziergängen schon meistens einer den Kinderwagen und einer den Hund nehmen kann. Natürlich kann und wird es vorkommen, dass das nicht immer klappt.


    Wir werden uns das alles auch noch genau überlegen, und natürlich wissen wir nicht, ob es mit dem "Plan" Kind zum Jahresende klappt oder nicht, das weiß man ja nie so genau bzw. kann da wie öfter von anderen erwähnt einiges passieren oder sich verzögern.


    Aber ich denke auch, dass wenn alles so klappt und wir dann einen Junghund und Kleinkind gleichzeitig haben, das machbar sein wird. Hängt natürlich dann vom Charakter des Hundes und Babys ab, aber 100% planbar ist das alles ja nunmal nicht :D

  • Also wenn ich als “derzeit nicht Hunde-haber“ was beitragen darf: wir haben mit dem Welpen (bzw. Rasse) suchen gerade wieder angefangen weil die letzte Fellnase leider eingeschlafen ist als meine Frau schwanger war. Unser zweibeiniger Nachwuchs ist jetzt 4 und sicher in der Kita angekommen, und wir waren zwischenzeitlich sehr SEHR froh, nicht auch noch nen Jung-Rüpel in Vierbeinig im Angebot zu haben.

  • Zumindest in Deutschland wird der Golden in beiden Vereinen Dual Purpose gezüchtet, was platt übersetzt heißt: "Sieht schön aus, kann aber trotzdem gut arbeiten." oder: "Arbeitet gut, sieht aber trotzdem schön aus."

    Wie kommst du darauf?

    Ich denke, ich lasse da lieber den DRC antworten:


    Zitat


    Auf dem Kontinent dagegen bemühen sich die Zuchtverbände um einen einheitlicheren, den "Dual Purpose Typ", d. h. Arbeitshunde mit nicht ausreichendem Formwert erhalten keine Zuchtzulassung, und auch der Erhalt von Arbeitsanlagen soll in der Zucht berücksichtigt werden. Trotzdem gibt es eine gewisse Bandbreite, und Kaufinteressenten sollten sich daher unbedingt schon im Vorwege darüber klar werden, wo ihre Vorlieben liegen.

    aus: Die jagdliche Retrieverarbeit | Deutscher Retriever Club e. V. (drc.de)



    Ich dachte, dass die Golden wie die Labradore auch hauptsächlich in Arbeitslinie und Showlinie "aufgeteilt" sind bei den Züchtern?

    Für dich, aus obiger Quelle, dieses Zitat:


    Zitat


    Auch wenn es in der einschlägigen Literatur nicht immer klar zum Ausdruck kommt: Insbesondere die Labrador, aber auch die Golden Retriever werden im Ursprungsland England seit diversen Jahrzehnten in zwei Schlägen gezüchtet, die sich deutlich unterscheiden und dort selten gekreuzt werden - zum einen gibt es Arbeits- oder "Field Trial"-Linien und zum anderen Ausstellungs- oder Showlinien.

  • Zitat

    Arbeitshunde mit nicht ausreichendem Formwert erhalten keine Zuchtzulassung, und auch der Erhalt von Arbeitsanlagen soll in der Zucht berücksichtigt werden. Trotzdem gibt es eine gewisse Bandbreite, und Kaufinteressenten sollten sich daher unbedingt schon im Vorwege darüber klar werden, wo ihre Vorlieben liegen.

    Die Relativierung folgt auf dem Fuße.

    Wenn ein Wesenstest bzw eine Jagdliche Anlagensichtung bereits ausreicht, um ohne Auflagen als "Dual Purpose" - Typ durchzugehen und in die Zucht zu kommen, dann greift wohl die im Text erwähnte "Bandbreite" ;)


    In der Realität sieht es mEn bei einigen Showgolden doch eher bescheiden aus, zu schwer und massig, phlegmatisch, schlecht motivierbar, kein großartiger wtp.

  • Hundundmehr


    Also bitte, das ist fernab jeglicher Realität und das weißt du auch. Ich verstehe wirklich nicht warum du das immer wieder behauptest.

    Das behaupte nicht ich, das kommt vom DRC, dem Deutschen Retriever Club.


    Ich kenne durchaus die vereinsinternen Querelen unter den Züchtern, und deren Spitzfindigkeiten, die sich auch unter entsprechenden Hundehaltern fortsetzen, aber auf diese Diskussionen lasse ich mich nicht ein.

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