Zwei Probleme: Unterwürfiges Urinieren und Übelkeit beim Autofahren

  • Guten Tag alle zusammen,


    wir brauchen Hilfe und Rat bezüglich zweier Probleme unserer Hündin. Clara ist fast 2 Jahre alt, kastriert und seit 2 Monaten bei uns aus dem Tierschutz. Sie ist extrem Unterwürfig und uriniert bei jeder Gelegenheit wo sie sich unsicher wirft und überfordert ist vor uns auf den Boden. Nie viel, immer nur etwas. Wenn wir draussen unterwegs sind, macht sie das NIE. Immer nur in der Wohnung. Ich habe mich versucht viel dies bezüglich zu informieren. Ich ignoriere sie wenn ich nach Hause komme erstmal, bis sie wieder in ihrem Bett liegt, wenn ich mich mit ihr Beschäftige gehe ich immer runter, dreh mich dabei weg, lass sie erst an meiner Hand schnuppern usw. Ich vermeide teilweise Augenkontakt, spreche in einer pipsigen aber ruhigen (lobenden) Stimme mit Ihr. Sie kommt gerne zu einem, hat auch keine Angst, sie kommt auch und legt sich in den Schoß und kuschelt gerne. Aber 2/3 mal am Tag, wenn man mit Ihr interagiert unterwirft sie sich trd in dem Sie hinpinkelt. Wir lassen die Flecken auch erstmal liegen und machen diese nicht direkt weg (Stand so im Internet). Manchmal geht sie hin und leckt ihr Pipi auf. Und sehr oft wenn ich mit ihr interagiere, spreizt sie die Beine im sitzen und schnüffelt im Genitalbereich und leckt darüber, als ob sie überprüfen würde ob sie sich erneut eingepinkelt hat. Manchmal ist es paar Tage besser, manchmal passierts öfter. Sie verliert auch kein Urin ohne Interaktion bzw. hält auch wenn man nicht mit ihr interagiert zwischen den Gassigängen normal aus, sodass man Probleme mit der Blase ausschließen kann. Wir sind wirklich am verzweifeln. Täglich rennen wir mit Desinfektionflasche rum und probieren Teppich und Boden zu retten. Waschen Ständig Bezüge und Hundebetten.


    Das zweite Thema ist Autofahren. Als wir sie aus dem Tierschutz abeholt haben, sind wir ne Stunde aus Karlsruhe zurück nach Heidelberg. Da war alles super, sie war neugierig, hatten an uns beim Fahren geschnuppert. Aber seit wir einige Tage später mit ihr ins Auto sind ( bis heute) fängt sie sobald das Auto losfährt an zu speicheln, und irgendwann übergibt sie sich. Ich habe es probiert mit Fenster runtermachen und frische Luft die ganze Zeit reinlassen. Ich habe ihr eine Box auf die Rücksitzbank gemacht. Ich habe sie vorne unterm Handschuhfach aufm Boden mitgenommen. Ich habe sie den halben Tag fasten lassen vor der Fahrt. Egal was, es hat nicht geholfen. Ich fahr immer öfter mit ihr um zu üben. Aber Besserungen sind nicht vorhanden und wenn maginal. Ich fahre extrem langsam, vorsichtig und ruhig. Habe ihr die komplette Rückbank zu einem Hundebett umgebaut mit Rundumbick, oder habe ihr eine box rein mit einer kleinen Decke drüber um ihr die Sicht zu nehmen. Ihr wird immer schlecht.


    Ich habe überlegt dem Hund Brechnussglobuli gegen die Übelkeit beim Autofahren zu geben und gegen die Unterwürfigkeit und die Angst Bachblütentropfen. Aber bevor ich zur Homöopathie zugreife dachte ich, ich frag nochmal nach in einem Forum.


    Danke im vorraus für die Antworten,

    Lg Mosi.

  • Nur was zur übelkeit: unser Neuankömmling (jetzt 6 Wochen da) aus Rumänien hat auch erbrochen beim Autofahren auf der Rückbank. Geholfen hat es, sie in den Kofferraum zu "verfrachten, dort wird ihr offenbar nicht schlecht.

    Falls ihr das noch nicht versucht habt, wäre das ne Option, die man versuchen könnte.

    Sie war anfangs auch sehr gestresst beim Autofahren, das ist viel besser geworden.

  • Hey, danke für die Antwort.

    Das habe ich auch schon gelesen und wie gerne würde ich das ausprobieren, jedoch ist die Karosserieform meines Autos eine Limousine. Ich habe einen nicht hohen, vom Innenraum abgetrennten Kofferraum :frowning_face:

  • Naja, sehr lange ist die Hündin ja noch nicht bei euch.

    Warum müsst ihr drinnen denn überhaupt mit ihr interagieren? Ich würde sagen: Lasst das doch einstweilen sein, das nimmt erstmal den Druck raus Lasst sie ganz in Ruhe, in ihrem Tempo, euer Alltagsleben zuhause kennenlernen. Manche Hunde brauchen da einfach vieel Zeit, sich das alles erstmal anzugucken, und werden einfach zusätzlich verunsichert durch Ansprache etc.

    Lasst ihr das in der Wohnung sein wirklich als Ruhezeit, in der ihr nichts von ihr wollt/fordert.

    Wenn sie von sich aus zu euch kommt, okay, aber auch da würde ich echt aufpassen, dass es nicht "kippt" und sie dann eigentlich schon wieder überfordert ist.

    Ich bin sehr zuversichtlich, dass sich das mit dem Urinieren mit der Zeit (!) geben wird, solange ihr da einfach Geduld habt.

  • Mein Hund hat sich auch ein halbes Jahr im Auto übergeben, da hilft wohl nur Gewöhnung. Vielleicht kurze gerade Strecken immer wieder? Wäre meine Idee. Viel Glück euch.

  • Danke an Tinybutmighty und Anna13. Danke für den Hinweis. 2 Monate ist wirklich eine kurze Zeit, wir werden sowohl mit dem Autofahren üben, bis es irgendwann gut klappt, als auch sie in der Wohnung für sich lassen und in die Zeit arbeiten lassen.

  • Meine Stella hat sich anfangs auch immer eingepinkelt.

    Ganz besonders dann, wenn sie die Situation nicht einschätzen konnte (plötzliches rüberbeugen, Hand ausstrecken, aufgeregtes ansprechen etc)

    Selbst hat sie immer viel Kontakt gesucht, war aber schnell überfordert.

    Hier hat ein sicherer Platz geholfen, auf den sie aktiv mit was leckerem geschickt wurde, dort geht sie in Stress Situationen gerne hin.

    Bei begrüßengssituationen den Hund nicht beachten, oder wenn man selbst gestresst ist einfach nicht den Hund ansprechen half auch.

    Du kannst Rituale etablieren, die immer gleich und berechenbar sind.

    Vor dem Füttern immer das gleiche sagen, vor dem anleinen immer den gleichen Ablauf, oder wenn sie kontakt aufnimmt immer gleich handeln.

    Hier hat es fast ein Jahr gedauert, indem es immer besser wurde.

    Jetzt nach 2 Jahren passiert ihr das noch ganz selten, z.b. wenn sie sich im Training überfordert fühlt oder andere Personen sie bedrängen.

  • Mit Amber haben wir das selbe Problem mit dem Autofahren, deshalb bauen wir es aktuell Ultra Kleinschrittig auf. Sie sabberte schon vor der Garage vor Stress.


    D.h. Wir sind erst nur zur Garage, es gab einen Keks und wir sind gegangen. Aktuell können wir die Garage öffnen, es gibt einen Keks und wir gehen wieder. Nächster Schritt wäre, dass das Auto mal auf geht und wieder zu. Usw.



    Liebe Grüße aus Heidelberg ;)

  • Ich würde das Anfassen nur aufs nötigste reduzieren und es dann jedes Mal belohnen.


    Zum Autofahren lies mal hier:

  • Dieses Kopfstreicheln, das auf Deinem Avatar zu sehen ist, hätte bei meiner Hündin noch etliche Monate nach Einzug für Stress gesorgt. Auch wenn sie Phasen hatte, in denen sie vermeintlich Körperkontakt eingefordert hat und sich „angeschmiegt“ hat. Das war aber eher „friss mich nicht, ich bin auch total nett zu Dir.“ Mit zunehmender Sicherheit und besseren Selbstbewusstsein hat sie erst wirklich gelernt, Bedürfnis nach und Ablehnung von Körperkontakt klar zu kommunizieren.


    Ich würde auch empfehlen, den Fokus etwas vom Hund zu nehmen und eher neutral freundlich als betont liebevoll mit ihr umzugehen. Und das Stresspipi geht meiner Erfahrung nach am Schnellsten weg, wenn es nicht groß beachtet wird. Wegwischen würde ich es übrigens sofort, nur ohne Bohei. Zewa und Sidolin parat halten - bzw. den für den Boden geeigneten Reiniger - und ganz selbstverständlich wegwischen, ohne ein Thema daraus zu machen. Im Wissen, dass das nur ein temporäres Thema ist. Die „Verzweiflung“ resultiert ja meistens daraus, dass man das Gefühl hat, es bessert sich nichts und sie wird das immer so machen. Das wäre aber definitiv eine Ausnahme, nicht die Regel :smile:


    Mein Mann hat sich bei Einzug unseres Welpen extrem mit der Stubenreinheit gestresst und er hat das Thema mMn damit sehr verstärkt.

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