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Mir hat in der letzten Zeit "Das andere Ende der Leine" und "Betreten verboten" geholfen, weil ich neue Denkanstöße bekommen habe, die uns mit unserem aktuellen Hund weitergebracht haben.
Martin Rütter hab ich ab und an geguckt, manches zu Ursache und Wirkung hat er auch richtig erklärt mMn, weil man schnell dem Hund das falsche antrainiert, wenn sich Verhaltensketten bilden (bspw wenn du sagst "Platz", der Hund sich legt, er ein Leckerli bekommt, wieder aufsteht, du wieder "Platz" sagen musst, ihm wieder ein Leckerli gibst und so das aufstehen versehentlich attraktiver machst für die Hund statt das hinlegen). Allerdings ist er einfach jemand, der gern im Rampenlicht steht und eher sein Ego und seine Meinung im Vordergrund sieht.
Cesar Milan hab ich früher mal einiges geschaut und ein Buch gelesen, in dem er die unbedingte Kontrolle über den Hund predigt und eine rassegerechte Auslastung.
Nicht komplett falsch, aber die Umsetzung... was mich massiv stört, ist, dass er die Hunde immer erst komplett eskalieren lässt, und sie dann grob ins Messer laufen lässt, statt vorher schon einzugreifen. Seine Methoden sind tierschutzwidrig, er verwendete zb Strom als Strafe/Abschreckung und auch sein ständiges Massregeln und Zischen ist einfach ein Stressfaktor für die Tiere.
Ursprünglich hat er glaub ich versucht, bissige Hunde zu resozialsieren, deshalb hat er auch oft ein großes Rudel dabeigehabt, wo ihm seine Hunde die Arbeit abgenommen haben. Er wurde aber auch oft gebissen, weil er einfach die Tiere auch buchstäblich und körperlich sehr in die Ecke drängt und "untertan" machen will.
Nicht meine Welt, möchte ich nichts mit zu tun haben und passt auch mMn nicht auf "normale", gut sozialisierte "Durchschnitts"hunde. Ich wünsche mir schon die Einhaltung von Regeln und Kontrolle, alles andere wäre fahrlässig, aber die Kunst ist, den Hund mit ins Boot zu holen, so dass er gern mit mir zusammenarbeitet, und ihm aber auch Freiräume zu bieten, wo er Hund sein darf, ohne sofort von mir eine auf den Deckel zu bekommen. Das findet bei CM nicht statt. Da gibt es nur absolute Unterwerfung.
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Seine Methoden sind tierschutzwidrig, er verwendete zb Strom als Strafe/Abschreckung
Nur dazu:
Er arbeitet hauptsaechlich in den USA und dort ist es nicht tierschutzwidrig!
Selbst innerhalb Europas war Strom noch vor wenigen Jahren nicht ueberall verboten (und ist es bis heute nicht, auch wenn immer mehr Laender das aendern).
Man muss ihn nicht gut finden. Aber das im Zitat ist - mit Blick auf die USA - falsch.
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Ich kann Millan auch nicht so absolut verteufeln, wie viele andere es hier tun.
Ich hab von ihm schon scheussliche Szenen gesehen, aber auch schon Beispiele dafür, dass er Hunde lesen kann und geduldig und mit einer guten Intensität auf den Hund eingeht und zielführend kommuniziert.
Was ich für mich mitgenommen habe, ist das Ding mit der "Energie", auch wenn das so einen esoterischen Touch zu haben scheint. Dass das Energielevel von Hund und Mensch wichtig ist für Training und Kommunikation. Und dass du eben auch bewusst deine eigene Energie, mit der du an den Hund gehst, steuern solltest.
Das wende ich gerade wieder am Welpen meiner Schwester an, um das kleine Ding aus der Erregung rauszuholen und runterzufahren. Und ich finde Hammer, wie viel das ausmacht, auf welchem Energielevel man selber steht. Ich fahre mich in die Entspannung, atme ganz ruhig und tief, massiere ganz ruhig und der Kleinen ziehts die Beine weg und sie pennt.
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Ich kann Millan auch nicht so absolut verteufeln, wie viele andere es hier tun.
Ich hab von ihm schon scheussliche Szenen gesehen, aber auch schon Beispiele dafür, dass er Hunde lesen kann und geduldig und mit einer guten Intensität auf den Hund eingeht und zielführend kommuniziert.
Was ich für mich mitgenommen habe, ist das Ding mit der "Energie", auch wenn das so einen esoterischen Touch zu haben scheint. Dass das Energielevel von Hund und Mensch wichtig ist für Training und Kommunikation. Und dass du eben auch bewusst deine eigene Energie, mit der du an den Hund gehst, steuern solltest.
Das wende ich gerade wieder am Welpen meiner Schwester an, um das kleine Ding aus der Erregung rauszuholen und runterzufahren. Und ich finde Hammer, wie viel das ausmacht, auf welchem Energielevel man selber steht. Ich fahre mich in die Entspannung, atme ganz ruhig und tief, massiere ganz ruhig und der Kleinen ziehts die Beine weg und sie pennt.
Spannend... das wären bspw so Dinge da würd ich gern mehr zu lernen.
Fehlt mir intuitiv nämlich völlig sowas
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Also nur um das Klarzustellen: Natürlich kann ein schrecklicher Mensch auch mal gute Dinge sagen/denken, gar keine Frage. Gabs in der Geschichte schon öfter. Genauso, wie ein "guter" Mensch auch mal verdammt blöde, falsche Dinge sagen kann. Ich fand es einfach nicht ok, diese tierschutzrelevanten Praktiken mit "ich löse alles mit Leckerlie" zu vergleichen, als gäbe es nur ein entweder oder.
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Dass sich Tiere in meiner Gegenwart schneller beruhigen, wenn ich selbst ruhig bin ist aber auch keine Erkenntnis, die ich jetzt maßgeblich CM zuschreiben wollen würde…
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Steven Kaye und der Typ von den Ridgeback Abby finde ich furchtbar. So überheblich. Dann lieber die Rütters für den Normalsterblichen
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Ich bin kein Rütter-Fan. Für mich macht er sehr viel nach "Schema F", ich erinnere mich an eine Folge mit einem Afghanischen Windhund, der irgendwie mit so 'nem Futterbeutel trainiert werden sollte, und mir fehlte da jedes Verständnis für die Besonderheiten der Rasse und ein individuelles Eingehen auf den Hund. Sehr negativ im Gedächtnis blieb auch eine Folge, bei der er eine äußerst unsichere Tierschutzhündin bedrängte und mit einer rüttelnden Dose für "Fehlverhalten" bestrafte, obwohl das arme Ding einfach nur Angst hatte.
Ja, für die 08/15-Otto-Normalhundehalter und deren Problemchen mag er mitunter ganz okay sein, aber ich finde nun nichts an seinem Konzept wahnsinnig originell und ich finde ehrlich gesagt auch nicht, dass er mit Hunden herausragend gut umgehen kann. Aber joa, er kann sich halt gut vermarkten.
Die Rütter-Hundeschulen sind ja einfach so ein Franchise-Konzept, in Wahrheit macht, soweit ich das mitbekommen hab, eh jede Rütter-Schule ihr eigenes Ding. So ist eine Freundin von mir bei einer wohl wirklich sehr guten Rütter-Trainerin, die Hunde irre gut lesen kann und auch mit schwierigeren Fällen bzw. Fellen sehr gut zurechtkommt. Eine andere Freundin war mal in einer Rütter-Hundeschule zum Welpenkurs und dort wurde normales Welpenverhalten gleich hochdramatisch gesehen und man sollte die Welpen mit Schlüsselwerfen etc. abbrechen, sie fand's ganz furchtbar.
Cesar Millan - paar Bücher von ihm habe ich gelesen, kann damit aber nicht viel anfangen. Meiner Ansicht nach verbreitet er zu etwa 95% der Zeit gefährliches Halbwissen, ich fand auch, dass seine Bücher meist voller Plattitüden sind und nicht viel Informationswert haben. Vom tierschutzrelevanten Aspekt mal abgesehen. Ansehen kann ich mir so was schon lange nicht mehr, da wird mir schlecht, sorry.
Victoria Stilwell als Fernseh-Hundetrainerin ("It's me or the dog") finde ich recht gut und sympathisch. Da wird wenigstens überwiegend belohnungsorientiert gearbeitet und mir scheint, sie versucht auch, individuell auf jeden Hund einzugehen.
Meine bisherigen Lieblings-Hundebücher sind keine klassischen Erziehungsratgeber, aber sie vertreten eine Philosophie, eine Betrachtung der Hund-Mensch-Beziehung, mit der ich weitestgehend konform gehe:
"Das andere Ende der Leine", Patricia B. McConnell
"Es würde Knochen vom Himmel regnen", Suzanne Clothier
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Steven Kaye und der Typ von den Ridgeback Abby finde ich furchtbar. So überheblich. Dann lieber die Rütters für den Normalsterblichen
Was mich bei dem von Ridgebackdiaries etwas stört ist, dass er keinerlei Qualifizierungen als Trainer hat und nur Erfahrung mit zwei Ridgeback Damen hat. (Also soweit ich es bei Instagram mitbekommen habe) dafür wird sich aber schon eher als Trainer präsentiert.
Mag es auch nicht so, wenn alle Jagdlich motivierten Hunde über einen Kamm gescherrt werden. Die Vorstellung, dass man dann immer alles rein über Gehorsam lösen kann finde ich naiv.
Finde Rütter für alltägliche Basics nicht schlecht. Also als ersten Input. Am meisten habe ich bei webinaren von Anja Fiedler gelernt und zum Thema Junghund viel Von Doggeeks und Hundeharmony
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Dass sich Tiere in meiner Gegenwart schneller beruhigen, wenn ich selbst ruhig bin ist aber auch keine Erkenntnis, die ich jetzt maßgeblich CM zuschreiben wollen würde…
Klar hat der Millan das nicht erfunden und ist ja auch im Prinzip banal, aber er war es halt, der mir in Bezug auf Hunde da richtig die Augen geöffnet hat.
Wenn man mal diese ganzen unschönen Szenen ausblendet, wo er Starkzwang anwendet, einfach weil es schnell gehen muss, den Hund einzunorden (Amerika halt), gibt es auch viele Szenen, wo er abbricht, weil er sagt, dass jetzt auch bei ihm die "Energie" nicht passt, wo er z. B. selber in der Erregung hochgeht, wo er zuviel Aggression mit reinbringt.
Dieses Mantra von "ruhig und bestimmt" hat jedenfalls was, finde ich.
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