Kleinanzeigen: Hunde von privat abzugeben

  • Wieder eine Frage im Vorfeld von mir, um einiges für mich zu klären.


    Was haltet ihr davon, wenn Hunde von privat in Kleinzeigen abgegeben bzw. ein neues Zuhause für sie gesucht wird? Ist das genauso suspekt und aus eurer Sicht abzulehnen wie Hunde aus dubiosen Orgas oder "Züchtern" zu adoptieren?


    Prinzipiell ist es ja nicht unbedingt gleich schlecht, wenn Hundebesitzer, die ihren Hund aus welchen Gründen auch immer nicht mehr behalten können, ihn nicht einfach auf die Straße schmeißen (wie viele es tun) bzw. ihn irgendwo anbinden und fertig, aus, oder ihn im Tierheim einfach abgeben, sondern ein neues Zuhause für ihn suchen. Die Tierheime bei uns sind teilweise am Ende ihrer Kapazitäten und nehmen keine Hunde mehr auf, bzw. wenn, dann seit einiger Zeit nur noch nach Zahlung einer "Abgabegebühr", die wahrscheinlich dazu führt, dass noch weniger Leute ihren Hund im Tierheim abgeben, die ihn nicht mehr haben wollen, sondern einfach aussetzen und riskieren, ihn dabei elend umkommen zu lassen. Ich sehe es als positiv an, wenn jemand das nicht tut, sondern immerhin sich aktiv um ein neues Zuhause für seinen Hund bemüht.


    Ist der Hund noch bei seinen bisherigen Menschen, könnte man auch mehr über ihn erfahren und auch fragen, warum er weggegeben wird - teilweise mehr Infos, als man in den Tierheimen bekommt? In den Tierheimen bei uns sitzen sehr viele Hunde, die als ungeeignet für unerfahrene Hundebesitzer-Neulinge bezeichnet werden bzw. schwierig sind, viele Listenhunde auch. Da tut man sich schwer, wenn man einen anfängergeeigneten Hund sucht. Ob Kleinanzeigen ein möglicher Weg dafür sind?

  • Nein, das ist nicht schlecht. Das Problem ist, dass dort viele dubiose Verkäufer ihr Unwesen treiben. Man sollte also gut filtern, aber das muss man ja überall. Kunden haben vor Kurzem eine ganz tolle Labrador-Hündin über die Kleinanzeigen gefunden. Ist ein Trennungshund.

  • Ebay kleinanzeigen ist ja in erster Linie nur die Plattform die sich aufgrund der Reichweite viele Menschen zunutze machen.


    Ob in guter oder schlechter Absicht ist dabei dann HÖCHST individuell.

    Auch Tierschutzorgas nutzen Kleinanzeigen.


    Würde ich einen Hund abgeben müssen würde ich ebay ebenfalls (zusätzlich) nutzen, auch wenn man hier sowohl als Käufer als auch als Verkäufer mitunter kräftig aussortieren muss.


    Freunde von mir haben eine 5 jährige Labbihündin via ebay von Privat übernommen (nach mehrmaligem Kennenlernen, plausible Abgabegründe, alles an Verhalten der Hündin wurde offen gelegt,...) und könnten glücklicher nicht sein.



    Edit: haha, jetzt erst den Beitrag über mir gelesen.

  • Kleinanzeigen ist erstmal nur eine Plattform. Es vermitteln durchaus auch Orgas über Kleinanzeigen.


    Nur treiben sich dort halt auch professionelle Hundehändler herum, die auch mit rührenden Geschichten arbeiten. Und Du kannst nicht erwarten, bei jedem Abgabehund die ungeschminkte Wahrheit über die Abgabegründe zu erfahren. Sprich: Du musst sorgfältig und kritisch schauen und filtern, ggf. auch etwas warten, bis ein passender Hund da ist. Nicht anders als beim Tierschutzverein auch.


    Edit: Überschnitten :lol:

  • Wir haben auch mal einen Hund von Kleinanzeigen angeschaut. Durften Gassi gehen und haben gesehen, wie er gelebt hat. Finde es spricht nichts dagegen.

  • Was ich dir für Secondhand Hunde (außer Tierheim, ebay) ebenfalls ans Herz legen möchte: Rasse xy in Not


    D.h. du gehst über die Rassezuchtvereine und schaust dort welche Hunde Mithilfe des Vereins ein neues Zuhause suchen (zu finden unter "Notabgaben" oder "Vermittlungshilfe"). Das können "Rückläufer" zum Züchter sein oder auch ehemalige Zuchthündinnen die ein neues Zuhause bekommen sollen oder natürlich auch Abgaben aus ganz anderen Gründen.

    Vorteil: du wirst hier mit hoher Wahrscheinlichkeit vollumfänglich und wahrheitsgemäß über den Hund informiert, hast gleich einen Ansprechpartner zur Hand der sich mit der Rasse auskennt und der Hund hat Papiere (was ja für die Gesundheit bspw nicht ganz unerheblich ist)

  • also schlimm ist daran erstmal nichts.
    Ich persönlich würde dort allerdings nur bereits erwachsene Tiere kaufen.
    Diese ganzen "12 Wochen alter Welpe wegen Zeitmangel/Allergie/geänderten Lebensumständen" für die tauende Euro ab zu geben sind meist unseriöse Welpen Händler/ Vermehrer. Klar nicht alle gibt auch immer Ausnahmen, aber die sind da schon her die Nadel im Heuhaufen.

    Gibt dort auch einige Tierschützer die ihre Hunde dort inserieren.

  • Privatverkäufer (Ich gehe NUR von bereits erwachsenen/pupertären Tieren aus!!):

    An sich finde ich sowas ganz gut, vor allem wenn man Hundeerfahren ist. Wichtig ist halt hier, dass du seriös von unseriös trennen musst.

    Bei Privat wirst du oft gelockt mit traurigen Geschichten und wunderschön umschriebenen Problemen (oder angeblich nicht vorhandenen Problemen). Kann stimmen, muss aber nicht. Zum Charakter des Hundes steht meistens nur ganz wenig dabei mMn.

    Ganz oft ist: Hinfahren-Anschauen-Direkt mitnehmen, nämlich Sache. Nichts mit Wochenlangem kennen lernen.


    Manche Verkaufen ihren "ach so super lieben unkomplizierten" Hund an den erst Besten und kaufen sich selbst danach wieder einen Welpen, den sie dann ebenso verziehen und wieder aussortieren.

    Oder Menschen deren Hund krank ist (natürlich angeblich gesund) und du hast danach die riesigen TA Kosten.


    Dann gibt es Menschen die Kinder bekamen und die Kinder haben Allergien oder die Oma ist gestorben und ihr Hund ist nun alleine, etc.

    Es gibt auch die Menschen die ehrlich überfordert sind und die Probleme offen kommunizieren, sodass du nicht ins Messer läufst.


    Du musst wirklich aufpassen auf was/wen du da triffst. Abgabegründe sind unterschiedlich. Als unerfahrener Hundehalter würde ich davon abraten, wenn man nicht gewillt ist ganz viel Energie und Training in ein Ü-Ei zu investieren. Ansonste würde ich eher zum seriösen Tierheim/ Tierschutz gehen, der seine Hunde kennt und dir Zeit lässt dich mit einem Hund bekannt zu machen. Die nutzen teilweise auch Kleinanzeigen, kommunizieren das aber direkt in der Anzeige und geben oft deutlich mehr Infos.

  • Von unseriösem Welpenhandel und Möchtegern-Designervermehrern ab:

    Man muss lernen, zwischen den Zeilen zu lesen.


    Temperamentvolle 2jähriger Rüde... braucht noch etwas Erziehung... wachsam... muss mit Fremden erst warm werden... aus Zeitmangel... mag nicht gern allein sein/hat seine Menschen gern um sich...



    Das wären alles Warnsignale für mich. Einige Leute haben sich in der Coronazeit irgendwelche unmöglichen Rassekombis zugelegt, die Erziehung gespart und wollen die unerzogenen Kxxxbratzen jetzt loswerden.



    Es lohnt sich auch, die beteiligten Rassen bei Mischlingen genau unter die Lupe zu nehmen. Rhodesian Ridgeback x Australian Shepherd oder Husky x Schäferhund = wacht vermutlich ernsthaft und jagt wie Sau beispielsweise.



    Und was bei mir sofort unten durch ist, sind Leute, die die Rasse ihres Hundes nicht richtig schreiben können xD in Zeiten des Internets ist das ein Vorgang von 2 Sekunden, wenn man sich unsicher ist.

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