Einschläferung?

  • Ich muß es mir hier mal von der Seele schreiben. Unserer kleinen Omi (13,5 J.), chronische Niereninsuffizienz, mag nicht mehr richtig fressen, trinkt viel und pinkelt viel, hat Arthrose in den Pfoten und das Gehen fällt ihr schwer, nimmt aber noch am Leben teil und motzt auch nochmal unsere zwei anderen Hunde an, aber sie hat die letzten zwei Wochen doch sehr abgebaut. Ich bin mir einfach nicht sicher ob es schon Zeit ist sie gehen zu lassen und warte auf diesen "Ich kann nicht mehr Blick", aber nichts. Nun kommt morgen Abend unsere TÄ vorbei, sie hat die nächsten zwei Wochen Urlaub und ich möchte ihre fachliche Meinung zu unserer Situation hören, da ich nicht weiss ob ich den richtigen Blick vielleicht verloren habe, da sich alles langsam immer mehr verschlechtert hat. Wir haben die letzten male schon immer Schwierigkeiten gehabt bei der Blutabnahme, Venenkatheter lag aber es kam kein Blut. Was passiert bei einer Euthanasie wenn kein Venenkatheter gelegt werden kann? Kann man die Narkose auch in den Muskel spritzen und ist das vielleicht schmerzhaft für den Hund? Und was ist dann mit der zweiten Spritze? Ich habe solche Angst und möchte nicht das mein Seelenhund Schmerzen dabei hat, die habe ich schon in meinem Herzen.

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    Hi


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    • Also bei einer Euthanasie soll ja nichts hinaus laufen, sondern hinein. Wenn eine Vene getroffen wird, reicht das vollkommen aus. Eventuell könnt ihr die erste Narkose über die Luft zuführen. Jedoch finde ich das zu stressig für die letzten Minuten eines Hundes.

      Am besten besprichst du diese Details mit deiner Tierärztin. Es wird eine Schmerzfreie Methode für euch geben und wenn du deinem Tier vorher genügend Schmerzmittel zuführst. In dieser Zeit ist es erlaubt seinem Tier den Weg zu ebbnen.


      Nicht jeder Hund wirft dir diesen Blick zu. Manche Hunde zeigen bis zum Ableben nichts an. Manche Hunde zeigen schon lange vorher an, dass sie nicht mehr möchten. Manche Hunde blühen einen Tag, oder einige Stunden vorher, nochmal richtig auf, bevor sie gehen. Das ist unterschiedlich. Ab einem gewissen Zeitpunkt gibt es kein Zufrüh, sondern nur noch ein Zuspät.

      Es tut unglaublich weh diese Hürde nehmen zu müssen, doch unsere Tiere haben das Glück friedlich sterben zu dürfen. Eventuell sogar in den armen des geliebten Besitzers. Geh' in dich und überlege ob DU so noch leben wollen würdest. Was hält sie an ihrem Leben? Leidet sie mehr als sie lebt?

      Und ganz egal was geschieht, es ist nicht eure Schuld. Wenn ihr den Absprung macht, denkt daran: "Es war NICHT zu früh, sondern richtig! Ihr habt richtig gehandelt". Das ist eure Entscheidung, es gibt keine Reue. Ihr denkt dabei nur an euer Mädchen und nicht an euch. Ihr trefft die beste Wahl für sie, nicht für euch. Daher, macht euch keine Vorwürfe! Denkt an die tollen Zeiten, an den Spaß den ihr hattet. Hier gibt es keinen Platz für "Was wäre wenn?", denn der Tod kommt, die Frage ist nur "wie?"

    • Einen tief narkotisierten Hund kann man auch per Injektion in Herz oder Lunge euthanasieren - das wurde bei meinem Rüden so gemacht und war sehr friedlich

    • Mein Schnorchi hatte niemals den „ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr“ Blick.

      Niemals, keine Sekunde.


      Deshalb finde ich es wichtig das auch mal klar zu sagen: das ist nicht immer so! Es gibt Hunde die werden dir diesen Augenblick nicht kennzeichnen.


      Trotzdem wusste ich es irgendwie, es bahnte sich an. Ich wusste ein paar Wochen vorher dass er nun bald sterben wird, wir nicht mehr in Monaten sondern in Wochen und Tagen denken.

      Aber sein Tod kam dann doch überraschend, ich wusste ganz früh am Morgen beim aufstehen nicht, dass es heute sein wird. Ein paar Stunden später dann aber schon.


      Verlasse dich da ganz auf dein Gefühl und deinen Verstand. Ein Signal deiner Maus kann kommen, muss aber nicht. Ist beides okay.

    • Ich finde gut, dass du den TA fragst.


      Bei Niereninsuffizienz ist den Hunden auch mal übel. Vielleicht kann man das beheben?


      13,5 ist ein gutes Alter, aber vielleicht is t es ja noch nicht so weit?

      Und ihr habt noch eine Zeit euch in Ruhe zu verabschieden?


      Der TA sollte erkennen, ob dein Hund leidet. Und dann offen mit dir sprechen.


      Alles Gute

    • Ich danke euch für eure Worte. Ich werde das Gespräch mit der TÄ morgen abwarten. Meine größte Sorge ist, das wenn es morgen noch nicht soweit sein sollte, meine TÄ in Urlaub ist und dann irgendwas passiert. Dann müsste ich mit ihr zu einem fremden Tierarzt, wahrscheinlich würde der nicht mal zu uns nach Hause kommen. Diese ganzen Sorgen um das Tier, um das wann und wo, das zermürbt mich. Zwei Hunde musste ich schon über die Regenbogenbrücke gehen lassen, aber da war es immer eindeutig das es soweit war. Meine Cousine, die selber einen Hund hat, sagte heute Mittag als Außenstehende zu mir, das meine Antonia doch noch einen guten Eindruck macht, sie lag mit unserer Jule am Tor an der Strasse. Sie hat auch noch einen wachen Blick, aber durch das nicht fressen mögen wird sie immer weiter abbauen, irgendwann wird der Körper dann zu schwach :crying_face:

    • Grundsätzlich braucht man für eine Euthanasie nicht zwingend eine Vene, das geht auch anders, und Narkosen kann man problemlos auch in den Muskel geben.


      Aber ich sehe das wie die anderen, das würde ich ganz in Ruhe mit Deiner Tierärztin besprechen, die wird schon wissen, wie sie in solchen Fällen vorgeht.

    • Unser damals 15jähriger Westiemix hatte auch chronische Niereninsuffizienz und Herzprobleme.


      Letztlich hat er dann das Fressen eingestellt, nur noch viel gesoffen und Durchfall entwickelt. Als er innerhalb kürzester Zeit immer schwächer wurde und auch begann, einen speziellen Geruch abzugeben, haben wir ihn ganz friedlich einschlafen lassen. Ich glaub, es hat bei ihm nicht mal eine Woche gedauert vom Moment, als er nichts mehr fressen wollte bis zum Zeitpunkt, wo es nicht mehr ging.


      Ich wünsche euch viel Kraft für eure schwere Entscheidung :( :

    • Ich habe unsere Hündin noch um eine Woche durchhalten gebeten, da mein Mann erst am Wochenende wieder zurückkam. In der Zeit bekam sie, was auch immer sie fressen mochte (und da war kaum etwas Gesundes dabei, dafür Dinge wie Leberkäse, Bratwurst usw, also stark gewürzte Sachen).

      Die TÄ kam zu uns nachhause und unsere Maus durfte im Wohnzimmer umringt von uns einschlafen. Das ist jetzt 7 Jahre her und es bricht mir trotzdem das Herz, auch nur daran zu denken. Aber für sie war es richtig.


      Sie war müde, erschöpft, mochte auch nicht mehr wirklich fressen. Kam ein netter Rüde um die Ecke, war sie für die Zeit wieder jung und fit. Also: der Anlass kann den Hund dazu bringen, noch einmal Fitness zu zeigen, die er nicht mehr hat. Wichtig sind die entspannten Momente, nur da siehst Du, wie sie sich fühlt (und selbst da zeigen nicht alle Hunde, wie schlecht es ihnen wirklich geht).

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