Einschläferung?

  • Wichtig sind die entspannten Momente, nur da siehst Du, wie sie sich fühlt (und selbst da zeigen nicht alle Hunde, wie schlecht es ihnen wirklich geht).

    Das sind auch meine Erfahrungen bei den 5 Hunden, die wir schon erlösen mußten. Unser Haus-TA sagt immer "entscheidend ist wie es dem Hund in der häuslichen Situation geht, TA bringt immer eine gewisse Aufregung ins Spiel und verfälscht, auch weil es nur ein momentaner Eindruck ist".


    Ich kann die Sorgen gut nachempfinden bei der Situation, daß die TÄ für 2 Wochen nicht erreichbar ist.

    • Neu

    Hi


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    • Ich drück dich mal :streichel:


      Finya hat die Narkose unter die Haut bekommen, da ich auf keinen Fall wollte, dass sie sich vor dem Einschläfern nochmal aufregt. Sie sollte ganz in Ruhe und entspannt gehen dürfen. Das wäre weder mit Muskelstich noch Venenkatheter möglich gewesen.


      Ist der Hund mal in Narkose, kann man in Ruhe eine Vene suchen.

      Wenn man gar keine Vene mehr findet, bleibt dem Tierarzt nur der Herzstich. Das ist für den Halter nicht schön, aber der Hund bekommt das nicht mehr mit.

    • Ich musste schon mehrere Hunde einschläfern lassen und bekomme bei Sätzen wie "Du wirst wissen, wenn der Augenblick gekommen ist!", "Der Blick des Hundes sagt es eindeutig" immer ein ungutes Gefühl. Das ist insofern schwierig, als dass ich niemandem seine Gefühle in diesen entscheidenden Tagen und Wochen absprechen möchte. Aber es deckt sich nicht komplett mit meiner Erfahrung.


      Möglich, dass ich "zu stumpf" bin (klingt nach Selbstkasteiung, aber mir fällt keine bessere Formulierung ein, das ist def. kein fishing-for-compliments Ausdruck).


      Ich habe es bei einem Hund sehr einfach empfunden - da war klar, dass der Moment da ist. Bei anderen... da gab es eine Abwärtstendenz - aber immer wieder gute Momente. Da gab es keinen erschöpften, "lebensmüden" Ausdruck, der mir deutlich sagte, dass es heute Abend und nicht übermorgen soweit sein sollte.


      Ich kann nur den Tipp geben: Hör hin, was Leute sagen, auf deren Urteil du etwas gibst und die nicht mit dem Hund alltäglich zusammenleben. Oft ist etwas Abstand hilfreich zu erkennen, dass es Zeit ist. Dein Verhältnis zu deiner TÄ klingt gut. Sprich wirklich mit ihr.

    • Ab einem gewissen Zeitpunkt gibt es kein Zufrüh, sondern nur noch ein Zuspät.

      Es tut unglaublich weh diese Hürde nehmen zu müssen, doch unsere Tiere haben das Glück friedlich sterben zu dürfen.

      Dem stimme ich voll zu.

      Meine damalige „15“ jährige Labrador Mix-Hündin hat uns bis zum Ende nichts angezeigt oder ich hab es nicht erkannt.

    • Ich schicke Dir ganz viel Kraft :streichel:


      Erst mal wird ja nur schlafengelegt. Das geht auch ohne gelegten Zugang. Das brennt bissel, ist aber nicht so schlimm. Kategorie unangenehm.
      Das kann man gern ordentlich hoch dosieren. Je nach dem wie schwach das Hundi ist, wird das schon ausreichen.
      Wenn das Hundi pennt, tief und fest in Narkose ist, kann man problemlos direkt ins Herz spritzen.

      Sieht für uns Menschen vielleicht brutal aus, tut aber dem Hund nicht weh.


      Ich habe damit jetzt kein Problem, für mich steht immer das Tier im Mittelpunkt, dass die Schmerzen weg sind und es nicht leiden muss.

      Einer der Tierärzte aus unserer Klinik hat Mühe damit, er macht das (für sein eigenes Seelenheil) unendlich ungern.

      Finde ich mega herzig und auch schön, nicht so praktisch für ihn aber schön.


      Dieses "es reicht" Blick ist selten. In meiner Laufbahn als Tierhalterin habe ich das eher als Schmerz erlebt, auch wenn es dann wieder gut wurde. ich gebe darauf nicht so viel.

      Die Lebensqualität kann ich erkennen. Auch die Chancen, ob es besser wird.
      Im Zweifel lasse ich (inzwischen, nach einigen Erfahrungen) lieber zu früh gehen als zu spät.


      Viel Kraft :streichel:

    • Ich habe es bei einem Hund sehr einfach empfunden - da war klar, dass der Moment da ist. Bei anderen... da gab es eine Abwärtstendenz - aber immer wieder gute Momente. Da gab es keinen erschöpften, "lebensmüden" Ausdruck, der mir deutlich sagte, dass es heute Abend und nicht übermorgen soweit sein sollte.

      Dazu möchte ich kurz anfügen, dass es auf die Erkrankung ankommt, hier hat der Betroffene Hund ja chr. Niereninsuffizienz.


      Wir waren in engmaschiger tierärztlicher Behandlung, und unsere TÄ hat uns gesagt, was die nächste Zeit auf uns zukommen wird. Bei Niereninsuffizienz steht am Ende ein Nieren- oder Multiorganversagen. Der damit einhergehende plötzliche Verfall und die Symptome waren in unserem Fall wirklich nicht zu übersehen.


    • Ich danke euch für eure Erfahrungen, Tipps und tröstenden Worte. Mir geht es heute nicht gut, ich kann auch garnicht klar denken. Unsere Omi hat heute morgen ein wenig frischen Pansen gefressen, trinken tut sie viel, aber sie wirkt schon geschwächt und müde. Am liebsten würde ich mich in mein Schneckenhaus zurückziehen.

    • Liebe Freesendeern, dein Hund befindet sich im natürlichen Sterbeprozess, der kann manchmal auch ziemlich lange andauern. Dies zu begleiten ist mit das heftigste was uns als Menschen begegnen kann.

      Wie du dich fühlst, so verloren und verwirrt und überfordert, ist völlig normal. Aber es ist zu schaffen, für jeden von uns, wir haben die Kraft dafür.

      Ich wünsche dir und euch einen guten Weg!

    • Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit. Ich wusste letztes Jahr das mein damals 7 jähriger Goldie nimmer lang hat. (Schlaganfall) . Er hat es mir aber tatsächlich gezeigt. Schon Wochen vorher hatte er sich sehr von mir zurückgezogen, und dann kam er zu mir und sah mich einfach nur an. Da wusste ich es.

      Er bekam dann nen Zugang gelegt, hier bei uns im Wohnzimmer, und ist in meinen Armen schließlich gestorben. Ich habe gefühlt als sein Herz aufhörte zu schlagen. Ging sehr sehr schnell. Aber dran denken tut immer noch so weh als wäre es grade erst passiert.

    • dein Hund befindet sich im natürlichen Sterbeprozess, der kann manchmal auch ziemlich lange andauern. Dies zu begleiten ist mit das heftigste was uns als Menschen begegnen kann.

      Der Mensch kann und darf dem Hund helfen, den Sterbeprozess abzukürzen und hat mMn die Pflicht dazu, es zu tun, wenn er dadurch dem Hund Schmerzen ersparen kann.


      Es ist schwer, den richtigen Zeitpunkt zu treffen.

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