Aggression gegenüber unangeleinten Hunden

  • Genau das Gefühl habe ich halt auch. Da würde ich überlegen, noch einmal anzusetzen.

    Ich würde mal nach einem Trainer schauen, der sich das Ganzheitlich anschaut. Denn ich befürchte, dein Leinenthema ist nur ein Symptom. Ob diese Vermutung stimmt, kann dir natürlich nur ein Fachmann vor Ort sagen!!!

    Du brauchst jemand, der erstmal eure Bindung stärkt. Im nächsten Step an die Erziehungsthemen und Grenzen geht. Das hat natürlich auch Einfluss auf die Bindung im positiven Sinne.

    Erst wenn diese Bausteine zusammen passen, guckt man sich das Problemthema an. Idealerweise ist das Leinenpöbeln dann gar kein Thema mehr, weil dein Hund gelernt hat, dass du souverän führst und dir vertraut. Natürlich kann es sein, dass sich das Problemverhalten so gefestigt hat, dass man da dann nochmal ansetzen muss. Aber wenn die Basis gefestigt ist, sollte es nicht unbedingt zu Brüchen in der Bindung und Erziehung führen. Verstehst du wie ich das meine? Das wird aber wirklich Zeit brauchen. Nicht ein paar Tage - eher einige Monate. Möglicherweise erwartet dich in der Zeit einiges an Management.


    Wenn das ungefähr ist, was du suchst geht es an die Trainersuche:

    Aus den obigen Grund wären dann alle Trainer, die nur am Leinenthema ansetzen, für mich persönlich schon mal raus! Wie gesagt - Ganzheitlich!!! Sprich auch Tagesabläufe, Strukturen, Auslastung, Beziehung, Bindung und alle Problemthemen. Alle die darauf eingehen sind noch über und da würde ich genau nachfragen. Letztendlich hat ja jeder so ein bisschen sein eigenes Konzept. Einer arbeitet nur Positiv, einer mehr über Körpersprache und der nächste nur über Bindung, der nächste über Gehorsam. Da schau, was du überzeugt am besten mitgehen kannst. Denn jeder wird von seinem Konzept sagen es hilft und ist der für sie erfolgreichste Weg. Wichtig ist, dass DU von dem Ansatz überzeugt bist und das auch zu DIR passt.

    Mit dem der dann raus kommt, würde ich mindestens 6 Monate Training einplanen. Mal so als Hausnummer. Natürlich abbrechen, wenn nach 8 Wochen der Hund total darunter durchdreht. Aber auch keine Wunder in der Zeit erwarten. Denn diese dauernden Wechsel machen dich für den Hund unberechenbar und schaden wieder eurer Beziehung. Nach einem halben Jahr solltest du aber irgendwie eine Entwicklung zum jetzigen Stand erkennen können. Ob du dann schon happy bist oder noch weitere Monate Arbeit investieren wirst, kann dir jetzt wohl noch niemand sagen.

  • Man kann einem Hund schon „abbrechen“ im Verhalten.

    So wie du diesen Hund schilderst, wird er zukünftig eben die Mimik und Körpersprache verstecken und „aus heiterem Himmel“ angreifen.

  • weil es dir nicht schnell genug geht? Verstehe ich das richtig?

    Nein. Denkst du generell so über Psychopharmaka, oder deren Anwendung? Müsste man ja schlussfolgern, oder weißt du dass sie psychisch gesund ist und kein unterstützdes Medikament braucht?


    Es gibt auch die Seite der Medaille, dass es eben nicht um mich geht, sondern dass man dem Hund das Leben damit leichter machen kann und ihr damit helfen kann mit ihren Belastungen selbst besser klar zu kommen. Solche Medikation ersetzt oder vereinfacht auch nicht das Training für mich, aber es macht es ihr einfacher das ist eben der Punkt.


    Vielleicht habe ich in den Monaten auch zunehmend den Eindruck gewonnen, dass sie Medikation braucht weil es ihr hilft. Ich fände es verwerflicher, einen Hund aus Prinzip ein Jahr (oder wie lange auch immer das erwartet wird) durchs Training zu drücken, obwohl man gemerkt und gesehen hat das sie an den Grenzen ihrer eigenen Leistungsfähigkeit ist.


    Psychopharmaka finde ich für Hunde genau so sinnvoll wie für Menschen, ich brauche das nicht für mein Ego später sagen zu können "hab ich in einem Jahr hartem Training selbst hinbekommen" wenn man es ihr leichter machen kann.


    Schnell genug finde ich irgendwo unsinnig das überhaupt zu denken, zum Einen weil immer Training oder zumindest die Auffrischung und Erinnerung an gelerntes und immernoch geltende Regeln nötig ist. Ich hatte nie einen Hund der irgendwann "fertig" war, sodass man den Rest seines Lebens nichts mehr machen musste.


    Zum Anderen bin ich mir auch bewusst, einen Hütehund-Mischling zu haben und auch einen Hund wollte, der salopp gesagt Arbeit macht. Ich trainiere gerne, sonst hätte ich genau sie nicht adoptieren brauchen.

  • Der Trainer nahm die Leine und versuchte mit Zwicken in die Flanke zu korrigieren und ihn damit unter Kontrolle zu bringen. = er versuchte es mit einem "krasseren Mittel"

    Yoshi deutete dann einen Schnapper Richtung Trainer an = "wenn du mich so anpacken willst, dann gucken wir doch mal wer sich durchsetzt." Es war dann allerhöchste Eisenbahn das abzubrechen.


    Ich gehe davon aus das die Kombi "Fremder" und "greift mich körperlich in einer Stresssituation an" das Problem war.

    Wtf wow. Das mit dem Schnapper hätte ich beim Lesen auch in Betracht gezogen, dass das der weitere Verlauf sein kann, je nach Hund. Dann schnappt der Hund, was muss dann aus Sicht dieses Trainers als Antwort folgen? Nochwas stärkeres und der Hund antwortet dann auch deutlicher?


    Ich würde davon ausgehen, dass der Trainer das einschätzen können sollte oder wenn nicht und die Situation entstanden ist, dass der Trainer merkt wann man das Ganze abbrechen sollte.


    hattest du mal im Forum nach Trainertipps gefragt? Wobei ich persönlich jetzt auch nicht heiß darauf wäre, den Hund mit Trainer Nummer 4 (?) zu konfrontieren.

    Es war schonmal am Rande Thema, nur dass ich mit jedem Mal auch vorsichtiger werde wen ich an die Sache ranlasse. Ich hätte an sich noch 2 auf der damals angelegten Liste.


    Der eine ist ein Rütter franchise da weiß ich nicht ob da unsere Thematik zu komplex für Rüttermethoden wäre. Den hatte ich damals wo es um Hütehund Erfahrung ging rausgesucht, weil er laut Webseite zumindest dieselbe Rasse hat und daher vermutlich mit Hündehunden zutun. Die andere ist eine Trainerin, die auf ihrer Seite eine Vorliebe für schwierige Fälle beschreibt. Kann aber auch wieder Definitionssache sein und sagt nichts über die angewendeten Methoden aus.

  • Natürlich sind Psychopharmaka grundsätzlich eine Option und natürlich ist es sinnvoll, das nicht kategorisch auszuschließen.


    In meinen Augen gab es nach dem, was ich hier gelesen habe, allerdings noch gar kein sinnvolles Training. Demnach kann man auch nicht schlussfolgern, dass dieser Hund wohl in einem mentalen Zustand sei, in dem so kein Training möglich sei.

  • Letztendlich hat ja jeder so ein bisschen sein eigenes Konzept. Einer arbeitet nur Positiv, einer mehr über Körpersprache und der nächste nur über Bindung, der nächste über Gehorsam. Da schau, was du überzeugt am besten mitgehen kannst. Denn jeder wird von seinem Konzept sagen es hilft und ist der für sie erfolgreichste Weg

    Das ist auch ein Punkt, den ich scheinbar bis heute nicht verstehe. Es geht doch, oder sollte nicht, darum gehen was man selbst für richtig hält sondern die Fähigkeit zu haben zu erkennen, welche Hilfen braucht der Hund und/oder der Leinenhalter, für das gewünschte Ziel. Gerade oder zumindest bei einem Hund, wo standardtipps sage ich mal an ihre Grenzen kommen. Weil z.B. nicht ansprechbar, weil hoher Stresspegel draußen, weil Maulkorb manches nicht ermöglicht (z.B. Futterbeutel) usw.


    Ich denke die meisten Trainer sind schon ok, für eben halbwegs normale Probleme. Hund zieht, hund kläfft, Hund kommt nich auf Abruf und solche Sachen. Dass das bei uns vielleicht Bisschen was anderes ist wie Hund bellt andere Hunde an, merken sie dann während dem Ersttermin. So richtig nen Fahrplan gibts dann nicht mehr von Trainerseite, es wird ein Bisschen was herum probiert und der Termin endet dann wieder mit wenn Sie wollen, können Sie sich ja nochmal melden.


    Ich weiß das Training dauert, aber was soll ich mich nochmal bei einem Trainer melden der beim Ersttermin schon deutlich gezeigt hat selbst nicht so wirklich einen Plan für unser Problem zu haben. Sobald sich was passendes gefunden hat kann es gerne losgehen, ich hab aber aus den Reinfällen auch was für den zukünftigen Kontakt mit Fachpersonen gelernt.

  • Nach meiner Erfahrung hat jeder Trainer seinen eigenen Schwerpunkt. Der eine arbeitet vor Allem körpersprachlich, der nächste legt den Schwerpunkt auf Bindung, wieder ein anderer probiert relativ häufig Psychopharmaka oder Schmerzmittel aus und andere machen restlos alles mit positiver Verstärkung. Ich habe noch keinen Trainer kennengelernt, der das gesamte Spektrum an Möglichkeiten gleichermaßen abdeckt.


    Schnelle aber gleichzeitig nachhaltige Lösungen wird dir aber keiner geben können. Deshalb würde ich jeden einzelnen Weg erstmal deutlich länger verfolgen. Psychopharmaka sehe ich inzwischen als das letzte Mittel (zwar nicht übertragbar, aber diejenigen, die in meinem Umfeld damit Erfahrungen gemacht haben, hatten letztlich keinen Erfolg damit).

  • Genau so!!!

    Die Trainer die mehrere Ansätze kombinieren können sind rar gesäht.

    Wichtig ist einen Trainer zu finden, der die gleichen Endziele erreichen will wie man selbst.

    Wenn ich einen Hund will, der jedes Kommando blind ausführt, ist bei jemandem der das will gut aufgehoben.

    Jemand der lieber Konflikte vermeidet, vielleicht bei jemandem der nur positiv arbeitet.

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