Welpe beißt und hört nicht auf.
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Abby12 Ob das richtig war oder eher hinderlich ist, zeigt dir dein Hund. Nicht die Ferndiagnose, die ohne Nachfrage erfolgt
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Hat sich dein Hund gefreut und mit dem erwünschten Verhalten weitergemacht? Dann war deine Reaktion und gezeigte Freude perfekt!
Hast du damit aus Versehen genau das erwünschte Verhalten unterbrochen? Dann weißt du es fürs nächste Mal besser.
Denn es gibt Hunde, für die ist die Bestätigung super. Andere bringt sie aus dem Konzept. Da muss man einfach individuell schauen. Es geht um euch beide und darum, was für euch funktioniert - nicht darum, was andere generalisiert behaupten.
So, und jetzt ein Kommando an dich: Freu dich gefälligst über die krassen Erfolge, die ihr beiden so schnell verbucht habt! Das ist ein Grund zur Feier.
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Hier mal ein paar Tipps, die dir hoffentlich helfen:
1. Perfektion gibt es nicht: Jaja, die Welpen/Hunde anderer sind perfekt. Bis du genauer hinschaust. Und übrigens: Du denkst, dir geht das alleine so und alle anderen machen alles besser, haben einfachere Hunde etc. pp.? So ziemlich genau das denken sich alle anderen auch. Was mach ich bloß falsch/warum macht mein Hund das nicht - bei allen anderen klappt es doch auch. Der Glaube ist extrem weit verbreitet, weil immer die Sonnenseite nach außen gezeigt wird.
2. Was ist DIR wichtig: DIR, nicht allen anderen. Nicht, die anderen sagen aber. Nicht, das macht man so. DIR!
Beispiel von mir: Mir ist das wumpe, ob meine Hunde auf dem Fensterbrett liegen oder auf dem Wäscheständer. Kein einziger meiner Hunde kannte jemals "geh auf deinen Platz" (und wir reden von 40+ Jahren Mehrhundehaltung). Wenn sie mir gerne hinterherlaufen möchten, laufen sie mir eben hinterher.
Es gibt hier wenige Regeln und andere schlagen die Hände überm Kopf zusammen, weil hund muss doch aber x, y, z und darf doch aber nicht blablabla. Für mein Leben haben die Regeln anderer aber schlicht keine Bewandtnis. Ich brauche kein Deckentraining. Wenn sie mir im Weg rumliegen, müssen sie eben aufstehen und gehen. Wollen sie aus dem Fenster schauen, ja mei. Na und. Solange sie nicht sinnlos bellen oder Gefahr laufen, runterzufallen, mir doch egal.
Die wenigen Regeln, die es gibt, die werden durchgesetzt. Immer. Angepasst an den Hund. Bei dem einen reicht ohoh oder nein und damit hat sich das gegessen. Bei dem anderen musst du deutlicher und intensiver werden. Und zwar 30 Mal hintereinander. Aber wenige, konsequent durchgesetzte Regeln sind entspannter als ein Regel-Katalog, von dem 95 Prozent für dich überhaupt nicht relevant sind.
3. Versetz dich in deinen Hund: "Er will doch nur Aufmerksamkeit!" - was genau ist schlimm daran, Aufmerksamkeit zu wollen? Er weist dich damit auf ein Bedürfnis hin. Falls er tatsächlich Aufmerksamkeit will und nicht einfach austestet, womit er sich gerade die Zeit vertreiben kann. Aber selbst, wenn er Aufmerksamkeit will - was soll er denn sonst machen? Dein Hund ist bei allem auf dich angewiesen. Er kann sich nicht hinsetzen und am Handy daddeln, fernsehen, Freunden schreiben oder ein Buch lesen. Seine einzige Chance ist es, dich aufmerksam zu machen.
Er hatte am Anfang seines Lebens eine komplette Familie um sich, Geschwister zum Spielen, eine Mutter, die ihn gefüttert, geputzt und gekuschelt hat und jetzt hat er dich als "Ansprechpartner". Er hat seine Geschwister zum Spielen aufgefordert (wollte ihre Aufmerksamkeit), hat sich vor seiner Mutter hingelegt, wenn er abgeleckt oder beruhigt werden wollte (wollte Aufmerksamkeit und Zuwendung) - warum und vor allem wie sollte er bei dir auf seine Bedürfnisse hinweisen?
4. Erwarte keine Wunder, sondern sieh es als Prozess: Du bist gerade in einer Frustspirale. Du hast dies, das und jenes versucht und nichts scheint zu funktionieren. Aber schau erstens Mal auf alles, was schon funktioniert. Macht dein Hund 10 Mal im Tag in die Wohnung? Nein? Erfolg! Frisst normal, läuft passabel an der Leine, ist auf dich orientiert? Über die Probleme vergessen wir manchmal, das einiges problemlos abläuft.
Dann hast du jetzt eben schon einiges ausprobiert, aber vieles braucht Justierung und Wiederholung. Das funktioniert nicht von jetzt auf gleich, sondern braucht Geduld und Konsequenz. Sich zusammenzuraufen und zu finden, was für euch beide funktioniert, ist ein Prozess. Machst du heute das, morgen jenes und am Mittwoch wieder was komplett anderes, verwirrt das nur und du kommst gar nicht voran.
5. Dein Hund will dich nicht ärgern: "Das macht der doch mit Absicht! Der weiß das ganz genau! Der will mich doch nur ärgern! Ich lasse mir nicht auf der Nase rumtanzen!" - Das sagen viele Hundehalter oft oder denken es zumindest. Das schürt den Frust ungemein, wenn man im Kopf hat, der Hund arbeitet bewusst und absichtlich gegen mich. Und zudem stimmt es einfach nicht. Verabschiede dich von dem Gedanken und schon wirst du entspannter und kannst passende Lösungen finden.
Nimm die Thematik Herd. Ich hatte am Wochenende sage und schreibe 19 Hunde hier, weil gefühlt alle Menschen die ich kenne, gleichzeitig weggefahren sind und ihre Hunde bei mir in den Urlaub gegeben haben. Altersreichweite: 4 Monate (gleich 3 von der Sorte) bis 17 Jahre. Weißt du, wie viele Gitter ich habe? 0. Und dennoch war ich beim Kochen vollkommen unbehelligt, obwohl einige Hunde mit in die Küche gekommen sind und die Küchentür offen stand. Ich habe anerkannt, dass sie gerade zumindest Nähe zu mir brauchen, um sich sicher zu fühlen. Dafür hab ich aber auch meinen Raum eingenommen und sie resolut aus meiner Zone rausgeschickt. War für alle in Ordnung so. Ganz ohne künstliche Abgrenzung.
Da gab es kein Jammern, Wimmern, Fiepen, Bellen oder Diskussionen drüber. Weil ich eben kein Problem geschaffen habe, wo keines ist. Wenn ich einen Hund an einer Stelle gerade nicht haben will, gibt es dafür ein AB! und weiter geht es mit dem Leben.
Ich hätte auch ein Gitter hinpappen oder die Tür schließen können, und dann wäre Drama gewesen. Aber nicht, weil mich die Hunde ärgern wollen, sondern weil sie Nähe als Sicherheit brauchten. Hab ich anerkannt. Dafür haben sie meine Zone anerkannt. Fertig
Danke für den tollen, wichtigen Beitrag
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Ach Abby12 - ich kenne niemanden, der sich in der Welpenzeit nicht mal die Haare gerauft hat. Oder ein Glas Wein am Abend brauchen konnte Aber ich verstehe, dass du dich so fühlst!!!
Diese ganzen Infos "Du musst dies...", "du musst das!", "Dein Hund braucht aber...". Schieb das alles mal weg. Ganz weit weg. Das war in der Tat der erste Ansatz hier zur Besserung mit unserem ersten Welpen.
Ich habe mich selbst so verrückt gemacht. Ich habe dazu noch eine etwas anspruchsvollere Rasse für uns ausgewählt, da wollte ich noch mehr alles richtig machen. Und damit hab ich mir die schöne Welpenzeit so unnötig schwer gemacht. Und sie nicht genossen, wie ich es hätte tun sollen. Also alles mal beiseite schieben, tief durchatmen und wenn dein Schlumpf gerade wach ist - geh mal hin, knuddel ihn und freu dich einfach über seine Existenz!!!
Hier gibt es keine Gitter normalerweise. Das einzige, wenn wirklich alle Stricke gerissen sind und der Hund sich in Rage gespielt hat, war ein begrenzter Bereich für den Zwerg, damit sie mal wieder runter kommen konnte. Und ja zwei Minuten und die kleine Gräfin ist umgefallen und hat geschlafen. Das waren diese typischen "aber ich bin noch gar nicht müde Frauchen"-Momente. Da gab es dann eben ein Zeitfenster. Wenn die wilden 10 Minuten abends länger als 20 Minuten anhielten gab es diese Auszeit. Inzwischen ist der Bereich abgebaut und wird nicht mehr benötigt. Man schläft inzwischen wenn man müde ist.
Hör einfach mal auf dein Bauchgefühl und deinen Hund.
Ich persönlich habe irgendwann den Reset-Knopf gefunden. Und einiges was du beschreibst, klingt sehr nach mir. Ich hab wirklich alles an Infos genommen und erstmal gedanklich in eine Kiste geworfen und abgeschlossen. Neustart.
Dann habe ich das Hundekind erstmal eine Weile Hundekind sein lassen. Es gab Hundekinderprogramm bis zum umfallen. Also wörtlich - bis das Hundekind umgefallen ist. Und ich habe erstmal ganz viel am Vertrauen gearbeitet. Auch wenn ich absolut verstehe, warum die einiges getan hast, wie du es beschreibst - es hat sich auf euren beiden Seiten Frust angestaut. Schafft erstmal eine Beziehung mit Vertrauen und vermeide Situationen in denen es zu Konflikten kommt. Nicht für immer. Aber mal so 1-2 Wochen. Habt Spaß zusammen!!!
In der Zeit machst du dir einen Plan, was für dich wichtig ist.
- Kein Beißen in Hände
- Nicht aufs Sofa (wenn das Streitthema ist, würde ich das erstmal umgehen, indem ihr euch woanders aufhaltet oder du das Sofa ne Weile wirklich absolut Null selbst benutzt).
- Nicht in die Küche
Mach dir selbst absolut klar, was du mit deinen Regeln möchtest!!! Wie MoniHa schreibt - hier dachte ich anfangs auch die Küche ist zu klein der Hund stört. Nöööö - der Hund darf beim Kochen in die Küche. Meist legt sie sich vor die Spülmaschine und döst da vor sich hin. Sie hat gelernt, dass sie da nicht im Weg ist. Ich hab gelernt, dass sie in meiner Nähe sein will. Ist okay für mich. Ich habe aber die Küche auch nie zum Tabubereich erklärt, weil ich mir nicht sicher war, ob ich das durchziehen kann und will.
Statt Verbotszonen aufzubauen haben wir hier einfach den Schwerpunkt auf das Wegschicken gelegt. Ich möchte aufs Sofa? Kein Ding, der Hund geht freiwillig von meinem Platz damit ich mich hinlegen kann. (Sofaverbot wäre für mich schlimmer als für den Hund, wer soll denn bitte meine Füße im Winter wärmen?).
Ich will in Ruhe in die Badewanne und mal nicht den Hund dabei haben - fein schick ich sie eben raus aus dem Bad. Das ist absolut kein Problem. Kein Kampf, kein Drama.
Was mir hier tatsächlich sehr wichtig war, dass ich den Hund auch mal durch enge Situationen manövrieren kann. Hier geht der Hund vor mir aus der Wohnungstür, dreht sich im Flur um, damit ich Schuhe anziehen kann und läuft hinter mir die Treppe gesittet runter. Sprich Stufe für Stufe. Und wenn ich mal meine Ruhe haben will, muss der Hund das akzeptieren und sich selbst anderweitig beschäftigen. Ach ja und wir kläffen nicht sinnlos rum oder belästigen Mitbewohner. Mehr Regeln gibt es nicht. Und oh wunder - sie hat die Weltherrschaft bisher nicht an sich gerissen. Will sie gar nicht - wäre ihr vermutlich viel zu anstrengend.
Wenn du dann einfach eine schöne Zeit hattest und ihr euch über eure gegenseitige Existenz freut, dann hast du auch einen Plan was dir wichtig ist. Und dann schaust du in deiner Schublade mal, welche Infos dir helfen können zu bekommen, was du möchtest. Aber lern doch erstmal den Charakter deines Zwerges kennen. Woher willst du denn wissen, was du trainieren sollst, wenn du gar nicht weißt, ob es für ihn nötig ist.
Beißen war hier auch lange Zeit Thema. Keine Zähne im Menschen. War mein absolut wichtigster Vorsatz. Nie niemals Zähne im Menschen. Tja blöd nur, dass unser Hund absolut Maulaffin ist. Sie braucht die Hand des Menschen teils zum schlafen im Maul und hält sie ganz vorsichtig fest. Oder mit den Schneidezähnchen vorsichtig Fellpflege mit ihrem Menschen betreiben ist ihr super wichtig. Das liebt sie. Das ist auch zum Teil ihre Art uns ihre Liebe zu zeigen. Sie versteht nicht, wenn wir das unterbinden. "Oh du kraulst mich, aber mein Kraulen willst du nicht?". Tja was soll ich sagen, hier gibt es nur die Regel - wir raufen nicht mit Menschen und beißen nicht in Menschen. Die Hand halten oder vorsichtig an Frauchen knabbern ist inzwischen okay. Seither keine Diskussion mehr übers beißen. Sie wollte nie beißen.
All diese Ratgeber sind nur hilfreich, wenn sie zu euch und euren Bedürfnissen passen.
Das heißt nicht, dass der Hund keine Erziehung braucht. Oder das Regeln und Grenzen überflüssig sind. Um Himmels Willen, das ist das letzte was ich sagen will. Aber wie diese aussehen und was ihr braucht ist individuell. Da zeigt die einfach die Zeit, was wichtig ist.
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Bei uns im Haus gibt es wenige Regeln
1. Katze wird nicht gefressen/gejagt
2. wir stehen beim Kochen nicht im Weg
3. Mistkübel wird nicht geplündert (Ausnahme Altpapier)
4. es wird nicht gebettelt
5. zum Fernsehen MUSS sie zu mir auf die Couch
6. geschlafen wird bei mir im Bett
Wir haben in der Küche ein Hundebett (stand von meiner vorigen alten, kranken Hündin schon dort, die wollte keine Minute mehr alleine sein)
da hab ich sie von Anfang an rein geschickt, ist sie drin geblieben gab es Kekse, mittlerweile geht sie von selbst rein und liegt die ganze Zeit drin.
Oder sie wechselt ins Wohnzimmer, wenn ich ihr zu lange brauche.
Futter oder Kauzeug hab ich ihr nie weggenommen, doch 1x wollte ich ihr einen Kaukäse wegnehmen, da hat sie mich angeknurrt. Hat mich so erschreckt das ich mal gar nicht reagiert habe, habe sie dann eine Minute später freundlich angesprochen und ihr den Käse abnehmen können. Meinen Trainer habe ich dann drauf angesprochen, der hat nur von mir wissen wollen, warum nimmst du ihr denn den Käse überhaupt weg?
Ich nehm ihr gar kein Futter weg, kann ihr aber problemlos Dinge aus dem Maul nehmen die sie nicht fressen soll, das ist mir wichtig.
Für mich ist das wichtigste Kommando der Rückruf, denn funktioniert der, hat der Hund sehr viel Freiheit gewonnen.
Alles andere ergibt sich aus eurer Lebenssituation.
Nimm es locker, die Welpenzeit geht eh viel zu schnell vorbei
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5. zum Fernsehen MUSS sie zu mir auf die Couch
Du gängelst deinen Hund also
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5. zum Fernsehen MUSS sie zu mir auf die Couch
6. geschlafen wird bei mir im Bett
You made my day
Diese Regeln zu etablieren war das schwierigste hier
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5. zum Fernsehen MUSS sie zu mir auf die Couch
Du gängelst deinen Hund also
Bekenne mich schuldig - habe einen echt armen Hund
Wenn ich gut drauf bin darf sie sich auch zu meinem Mann legen, aber nicht zu oft
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5. zum Fernsehen MUSS sie zu mir auf die Couch
Du gängelst deinen Hund also
Hundeleben ist halt kein Wunschkonzert, ne.
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5. zum Fernsehen MUSS sie zu mir auf die Couch
6. geschlafen wird bei mir im Bett
You made my day
Diese Regeln zu etablieren war das schwierigste hier
Ja, sie sind manchmal so eigensinnig und egoistisch
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You made my day
Diese Regeln zu etablieren war das schwierigste hier
Ja, sie sind manchmal so eigensinnig und egoistisch
Nach einem Jahr jammern hat sie hier aufgegeben und kommt seit ein paar Wochen der Hausregel nach. Immerhin. Zumindest hab ich mich konsequent durchgesetzt
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