Die Mammutaufgabe "Hundekauf"

  • Hallo zusammen,

    ich muss meinen Frust runterschreiben, weil ich nicht weiß, ob es nicht auch an mir liegt. Also sorry für die Textwand.


    Ich bin Student im 5. FS, Jura, FU Berlin. Wohne im Süden am Stadtrand, bis nach Brandenburg 10-20 Minuten. Von der Uni aus ist man schnell am Wasser oder im Grunewald. Jeder Berliner wird mir beipflichten können, dass der Stadtrand wenig mit Großstadt zu tun hat und hier wirklich viel Ruhe und Grün ist. 3 Zimmer Wohnung im EG mit Gemeinschaftsgarten, also eingepfercht wäre man auch nicht. Zeitlich kann ich die nächsten 2 Semester + das Repetitorium danach gut durchplanen. Für Praktika und Kurse mit Anwesenheitsliste ist bei mir Familie Zuhause, die sich kümmern würde und selbst Hundeerfahrung hat. Finanziell hab ich auch alles durchgerechnet, soweit es eben geht. Ich bin mir der Ausgaben bewusst und will nicht nur einen Hund/Welpen weil "och wie süß", ich weiß, was auf mich zukommt. Ich würde sagen, ich hab mich wirklich gut vorbereitet und möchte die Sache richtig angehen, schließlich übernehme ich ja die Verantwortung über ein Lebewesen, dass bei mir hoffentlich die nächsten 10-12 Jahre verbringen wird. Ich interessiere mich hauptsächlich für einen DSH, auch an Schweizer Schäferhunden, Malinois hatte ich Interesse, aber auch Golden Retriever. Aufgewachsen bin ich mit einem Jack Russel Terrier und Riesenschnauzer, ich habe regelmäßig Kontakt mit dem Wolfshund einer guten Freundin. Ich kenne also auch dickköpfige Hunde und hatte mit ihm, bis auf ein wenig Gebelle und Gezanke beim Kennenlernen, was ja normal ist, keine Probleme.


    Aber es für mich unmöglich zu sein, einen Hund aufzunehmen. Ich habe es zuerst bei Tierheimen versucht. Mein Vermieter erlaubt keine "Kampfhunde" oder Mischlinge dieser, und überhaupt die Erlaubnis zu kriegen, war ein Wunder, also halte ich mich daran. Damit fallen leider viele raus. Für die wenigen, die dann noch in Frage kommen, habe ich mich natürlich beworben. Fast immer wurde mir abgesagt. Student? Ne, das geht nicht, Sie haben nie Geld und wenn Sie dann arbeiten gehen kommt das Tier bestimmt wieder zurück zu uns. Jung? Ne, unerfahren, unvernünftig, dann sind Sie ja immer nur unterwegs, ungewisse Lebensplanung. Mietwohnung? Nein, bitte nicht. Also hab ich das irgendwann aufgegeben. Auch finde ich es nicht sonderlich prickelnd, den Tierschutzvereinen u.a. meinen Perso zu schicken... Da ist mir einfach unwohl bei und das finde ich dubios. Ich hab keine Ahnung, wo dann meine Daten am Ende landen.


    Danach hab ich es bei Züchtern versucht, teils hunderte Kilometer weit weg, teils vor Ort. Mit Auto alles kein Problem, die Zeit und der Weg wäre es wert gewesen. Von gut 50% hab ich nie eine Rückmeldung bekommen. Vom Rest hab ich Rückmeldung bekommen, einige waren begeistert, ich war zuversichtlich. Doch dann wendete sich das Gespräch immer zu den gleichen Themen. "Sie sind ja jung... Sie sind Student... Sie haben keine Rasseerfahrung, wir fänden das unverantwortlich." Ich hab mir heute extra Zeit genommen und auf einen abgemachten Rückruf gewartet. Warte, und warte, und warte. Nichts. Kann man denn nicht mal absagen? Ich find das teilweise wirklich einfach auch unhöflich! Ich fühle mich inzwischen wie ein Kind behandelt, dem man seine Flausen ausredet. Dass Leute Sorgen haben, ist gut. Ich fände es komisch, wenn jemand sagen würde: "Hier, dein Welpe, viel Spaß!" Aber sowas? Es kann doch nicht sein, dass nur Rentner oder Privatiere auf dem Land einen Hund anvertraut bekommen. Aktuell gucke ich mich wieder nach (Jung-)Hunden aus privater Hand um, wenn das auch nichts wird, lasse ich es aus Frust einfach sein. Hat noch jemand solch drastische Erfahrungen gemacht? Und wie gesagt, liegt es irgendwie an mir..?

  • Danach hab ich es bei Züchtern versucht, teils hunderte Kilometer weit weg, teils vor Ort. Mit Auto alles kein Problem, die Zeit und der Weg wäre es wert gewesen. Von gut 50% hab ich nie eine Rückmeldung bekommen. Vom Rest hab ich Rückmeldung bekommen, einige waren begeistert, ich war zuversichtlich. Doch dann wendete sich das Gespräch immer zu den gleichen Themen. "Sie sind ja jung... Sie sind Student... Sie haben keine Rasseerfahrung, wir fänden das unverantwortlich."

    Welche Rassen hast du da denn angeschaut wenn ich fragen darf?

    Ich hab als Schülerin (jetzt Studentin) mit Rückhalt meiner Familie meinen jetzigen Hund ohne Probleme vom Züchter bekommen. Aber die Züchterin konnte sich sicher sein, dass eben meine Mutter zur Not sich kümmern kann (kommt im Studium dann ja auch öfter mal vor, dass Pflichtveranstaltungen länger dauern etc.)

  • Vielleicht solltest du erst mal aufdröseln was du von deinem Hund erwartest/wie darf der Hund sein (deine Rasseauswahl klingt doch recht unsusgegoren, Golden Retriever oder DSH/Malinois sind schon sehr unterschiedlich) und was du ihm geben kannst.

    Danach müssten die Bedürfnisse des Hundes mit dem (relativ gut) mit dem decken wie du dir euer Zusammenleben vorstellst.

  • Danach hab ich es bei Züchtern versucht, teils hunderte Kilometer weit weg, teils vor Ort. Mit Auto alles kein Problem, die Zeit und der Weg wäre es wert gewesen. Von gut 50% hab ich nie eine Rückmeldung bekommen. Vom Rest hab ich Rückmeldung bekommen, einige waren begeistert, ich war zuversichtlich. Doch dann wendete sich das Gespräch immer zu den gleichen Themen. "Sie sind ja jung... Sie sind Student... Sie haben keine Rasseerfahrung, wir fänden das unverantwortlich."

    Welche Rassen hast du da denn angeschaut wenn ich fragen darf?

    Ich hab als Schülerin (jetzt Studentin) mit Rückhalt meiner Familie meinen jetzigen Hund ohne Probleme vom Züchter bekommen. Aber die Züchterin konnte sich sicher sein, dass eben meine Mutter zur Not sich kümmern kann (kommt im Studium dann ja auch öfter mal vor, dass Pflichtveranstaltungen länger dauern etc.)

    Wie gesagt, Schäferhunde, deutsche, schweizer und belgisch. Von den Golden Retriever Züchtern habe ich komischerweise bisher nie was gehört. Woran das liegt? Keine Ahnung...


    Bei mir wäre die Situation Zuhause ähnlich. Meine Mutter ist Frührentnerin, ist also in 99% der Fälle, in denen ich weg bin, Zuhause. Sooooo gebrechlich, dass sie sich nicht mehr um einen Hund kümmern könnte, ist sie definitiv nicht. Z.B. einen Bernhardiner könnte sie vom Gewicht allein schon nicht halten (Wobei ich mich da sicherlich auch schwer tun würde...), aber ein Schäferhund oder Goldie wäre kein Problem. Selbst aufgewachsen mit einem Boxer, hat sich ansonsten auch um besagten Terrier und Schnauzer gekümmert.

  • Wie gesagt, Schäferhunde, deutsche, schweizer und belgisch.

    Die sind aber doch recht unterschiedlich und alle sehr anspruchsvoll (Von den Schweizern weiß ichs nicht genau). Empfehlen würde man die wohl nur aktiven Hundesportlern. Deswegen wohl auch der Vorbehalt der Züchter.

    Oder hast du schon einen Hundesport im Blick?

    Von den Golden Retriever Züchtern habe ich komischerweise bisher nie was gehört. Woran das liegt? Keine Ahnung...

    Vermutlich daran, dass die schneller weg sind, als man HIER schreien kann. Teils sind die Würfe schon 3 Jahre im Voraus vergeben.


    Aber wir wissen ja nicht, was du den Züchtern so erzählt hast, deswegen kann man schwer Tipps geben, bis auf auf die Rassewahl einzugehen.

  • Wäre natürlich interessant zu wissen warum du dich gerade für diese Rassen interessierst.

    Fragen in die Richtung werden ja sicher auch die Züchter gestellt haben.


    Ich hab meine Boxerhündin auch angeschafft, als ich noch im Studium war, war für die Züchterin kein Problem, da sie wusste, dass ich zeitlich und notfalls auch finanzielle Unterstützung von meinen Eltern hatte.

  • Vielleicht solltest du erst mal aufdröseln was du von deinem Hund erwartest/wie darf der Hund sein (deine Rasseauswahl klingt doch recht unsusgegoren, Golden Retriever oder DSH/Malinois sind schon sehr unterschiedlich) und was du ihm geben kannst.

    Danach müssten die Bedürfnisse des Hundes mit dem (relativ gut) mit dem decken wie du dir euer Zusammenleben vorstellst.

    Ja, das klingt verständlich. Ich hätte gerne einen Hund, mit dem ich sowohl viel aktiv sein kann, der aber auch Zuhause gerne mal entspannt. Dass ein Schäferhund Arbeit braucht, war mir klar. Mit beiden Rassen würd ich am Tag meine 7-8km abspulen, da ich auch sonst gerne spazieren gehe. Am Wochenende mal kleine Wanderausflüge mache ich auch ganz gerne. Im Sommer halt ab und an am Wasser. Intellektuell muss so ein Schäferhund ja auch gefordert werden, hab mir dafür schon einige Hundeschulen in der Gegend angeschaut, auch was die so an anderem Hundesport anbieten.


    Golden Retriever hatte ich auch Interesse, weil eine meiner Kolleginnen ab und an ihre mitbringt und ich mich super mit ihnen verstehe. Wollte mir einfach mal ein paar anschauen, aber dazu kam es bisher nicht :/ Dass die Rasse auch ihre Ansprüche hat und nicht nur süßer Kuschelhund ist, weiß ich.


    Insgesamt hätte ich gerne einen Hund, der eben ne gesunde Mischung aus "Famiienhund" und sportlich ist. Das sollte ja mit beiden Rassen eigentlich machbar sein, dachte ich

  • Die sind aber doch recht unterschiedlich und alle sehr anspruchsvoll (Von den Schweizern weiß ichs nicht genau). Empfehlen würde man die wohl nur aktiven Hundesportlern. Deswegen wohl auch der Vorbehalt der Züchter.

    Oder hast du schon einen Hundesport im Blick?


    Aber wir wissen ja nicht, was du den Züchtern so erzählt hast, deswegen kann man schwer Tipps geben, bis auf auf die Rassewahl einzugehen.

    Ja, das stimmt. Aber deswegen wollte ich mal alle drei Rassen genauer kennenlernen. Die Schweizer Schäferhunde sind meiner Erfahrung nach ein wenig ruhiger und "sensibler" als die deutschen. Aber das könnte auch Placebo sein. Mir hat das Wesen von ihnen am meisten zugesagt bisher.


    Konkret nicht, aber ich bin offen für alles, das hab ich auch immer so kommuniziert. Man muss ja was finden, was mir und dem Hund Spaß macht. Also für mich wäre das eine Sache des Ausprobierens gewesen.


    Generell bin ich mit den Züchtern immer sehr offen gewesen und hab ihnen gesagt, wie meine Situation ist, wie ich lebe, wie ich mir die nächsten Jahre vorstelle, was ich erwarte/suche.

  • Ich hätte gerne einen Hund, mit dem ich sowohl viel aktiv sein kann, der aber auch Zuhause gerne mal entspannt. Dass ein Schäferhund Arbeit braucht, war mir klar. Mit beiden Rassen würd ich am Tag meine 7-8km abspulen, da ich auch sonst gerne spazieren gehe. Am Wochenende mal kleine Wanderausflüge mache ich auch ganz gerne. Im Sommer halt ab und an am Wasser. Intellektuell muss so ein Schäferhund ja auch gefordert werden, hab mir dafür schon einige Hundeschulen in der Gegend angeschaut, auch was die so an anderem Hundesport anbieten.

    Damit waerst du bei mir (zusaetzlich zu keine Erfahrung, kein wirkliches kennen der Rasse) bzgl. einem Maliwelpen auch sofort raus. Das du jung bist und studierst, waer mir relativ egal.

    Fuer das was du planst braucht es so einen Hund schlicht nicht! Das schafft jeder gesunde Hund (also keine Qualzucht) und mEn haben Malis (z.B.) genug Eigenschaften, die zu 99% aller Anfaenger nicht passen.


    Du wuerdest natuerlich eine Rueckmeldung bekommen. Aber die waer eben eine Absage.

  • Ich hätte gerne einen Hund, mit dem ich sowohl viel aktiv sein kann, der aber auch Zuhause gerne mal entspannt. Dass ein Schäferhund Arbeit braucht, war mir klar. Mit beiden Rassen würd ich am Tag meine 7-8km abspulen, da ich auch sonst gerne spazieren gehe. Am Wochenende mal kleine Wanderausflüge mache ich auch ganz gerne. Im Sommer halt ab und an am Wasser. Intellektuell muss so ein Schäferhund ja auch gefordert werden, hab mir dafür schon einige Hundeschulen in der Gegend angeschaut, auch was die so an anderem Hundesport anbieten.

    Damit waerst du bei mir (zusaetzlich zu keine Erfahrung, kein wirkliches kennen der Rasse) bzgl. einem Maliwelpen auch sofort raus. Das du jung bist und studierst, waer mir relativ egal.

    Fuer das was du planst braucht es so einen Hund schlicht nicht! Das schafft jeder gesunde Hund (also keine Qualzucht) und mEn haben Malis (z.B.) genug Eigenschaften, die zu 99% aller Anfaenger nicht passen.

    Ob es das "braucht" ist ja wohl eine andere Frage, als ob man mir das zutraut. Finde ich zumindest. Vielleicht möchte ich ja auch einfach einen Mali, weil ich einen Mali möchte. Was machen denn eigentlich Leute, die bisher keinen DSH oder Mali hatten, aber gerne einen hätten? Mit der Rasseerfahrung wird man ja für gewöhnlich nicht geboren, also irgendwo muss man sie ja sammeln?


    Und wie gesagt: Mit einem Wolfshund hab ich keinerlei Probleme. Das mag vom Wesen her zwar kein Schäferhund sein (wobei bei ihm ein guter Teil mit drin ist), aber anfängerfreundlich ist er auch alle mal nicht.

    Zitat

    Du wuerdest natuerlich eine Rueckmeldung bekommen. Aber die waer eben eine Absage.

    Mit der Absage habe ich prinzipiell kein Problem. Wenn jemand das anständig kommuniziert und sagt "Ich sehe da und da ein Problem, damit haben wir kein gutes Gefühl." dann ist das eben so, für Feedback bin ich immer dankbar. Solche Rückmeldungen gab's auch, war alles gut. Mich stört der Großteil an Rückmeldungen, die eigentlich nur pauschales Abwimmeln sind, oder eben gar keine...

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