Die Mammutaufgabe "Hundekauf"

  • Wir reden hier von Berlin ...

    Okay, wenn wir nur von Berlin reden, und nicht von Großstädten im allgemeinen, dann ist eben Berlin für Gebrauchshunde ungeeignet. Kann man aber nicht verallgemeinern. Denn nicht alle Großstädte sind gleich oder alle wie Berlin.

    Gilt für Hamburg ebenso. Höhe Bevölkerungsdichte, Höhe Hundedichte, viele Idioten.


    Mit einem Gebrauchshund wie Mali und Co. nicht wirklich das was man braucht.

  • Roscoe

    Ja, wir reden hier ganz konkret von Berlin, wo der TE wohnt und seinen künftigen Hund halten will. Deshalb ist es auch nicht zielführend für das Anliegen des TE, ins Allgemeine abzuschweifen. Aber wenn dich das Thema Hund und Großstadt interessiert, es gibt glaube ich bereits den einen oder anderen Thread zu dem Thema hier im Forum. =)

  • Naja, so wirklich unterschreiben kann ich das nicht, keine Ahnung ob ihr da andere Gebrauchshunde führt als ich, aber meine tun sich mir Großstadt überhaupt nicht schwer. Also, so gar nicht.


    Grade mein Mali ist auch sehr tolerant was Fremdhunde angeht und da wirklich unkompliziert.


    Das ist für mich nun wirklich nicht der Knackpunkt warum hier kein Gebrauchshund passen sollte. Würde ich wieder in die Großstadt ziehen, würde ich trotzdem einen Gebrauchshund halten.

  • Ich glaube, der TE hat mittlerweile kapiert, dass seine Rassevorlieben nicht die optimalen für ihn sind.


    Da hilft ihm die Diskussion, wie DHF ihre Malis halten, gar nicht weiter.


    Hoffentlich meldet er sich noch einmal, um die passenderen Rassen rauszufiltern.

  • Nur mal interessehalber gefragt: was machen denn die Hundeführer mit Polizeihunden, Spür- und Schutzhunden in der Großstadt? Wohnen die alle weitab ländlich und ruhig und fahren jeden Tag mit ihnen in die Stadt zum Arbeiten? Und warum laufen diese Hunde mitten im Großstadttrubel ganz entspannt und cool mit ihrem Menschen herum? Anders wären sie gar nicht einsatzfähig.

    Meine Rettungshundestaffel hat auf Polizeigelände in Berlin geübt. Dort befindet sich auch die Hundestaffel der Polizei und deren Übungsplatz.

    Das Gelände ringsum ist riesig und SICHER! Umzäunt.

    Mit Arbeitshunden geht man nicht Gassie auf Hundewiesen und will das der Hund „hübsch“ spielt. Das ist eine andere Art der Hundehaltung. Nicht besser, nur anders.

  • Nur mal interessehalber gefragt: was machen denn die Hundeführer mit Polizeihunden, Spür- und Schutzhunden in der Großstadt? Wohnen die alle weitab ländlich und ruhig und fahren jeden Tag mit ihnen in die Stadt zum Arbeiten? Und warum laufen diese Hunde mitten im Großstadttrubel ganz entspannt und cool mit ihrem Menschen herum? Anders wären sie gar nicht einsatzfähig.

    Die sind nicht entspannt und cool, sondern im Einsatzmodus. Und das ist alles andere als entspannt.

    Weil es mental auch von diesen gut ausgebildeten Hunden viel abverlangt ist ihre tägliche Einsatzzeit begrenzt. Die sind nur wenige Stunden im Einsatz.

    Danach machen die nicht mehr viel weil sie sonst überlastet werden.


    Viele Hunde gehen nicht mit ihrem dhf nach Hause sondern bleiben im Zwinger.

  • Wenn Diensthunde mit den vielfältigen Reizen in einer Großstadt problemlos klarkommen, heißt das, dass sie entsprechend erzogen und trainiert wurden. Malis, Deutsche Schäferhunde u.a. sind also offensichtlich nicht ungeeignet für Großstädte, sondern nur für ungeeignete Menschen/Besitzer in Großstädten die falschen Hunde.


    Was mich stört, ist die pauschale Aussage, die relativ oft im Forum geäußert wird, dass man einen mittelgroßen oder großen Hund nur in einem Haus mit Garten in einer ruhigen Umgebung ohne viele Aussenreize und ohne viele andere Hunde und Menschen im Umfeld richtig halten und erziehen kann, und auf keinen Fall in einer Großstadt.

  • Ihr wisst schon, dass der TS schon länger nicht mehr mit schreibt?

    Was bedeutet "länger"? Der Thread is keine 24 Stunden alt. Man hat ja noch ein eigenes Leben und muss erstmal nach lesen.

    Danke, das fand ich auch ein wenig seltsam... Ich hab die ganze Zeit mitgelesen und finde viele Einwände gut. Ich wollte erstmal die Leute mit Erfahrung reden lassen, die Beiträge waren ja ganz interessant. Mal mein Senf zu ein paar:


    TA-Kosten:
    Leute, wie gesagt, ich bin ein Student, aber auch Studenten können finanziell "gut" dastehen. Ja klar, ich bin auch nicht aus Geld gemacht, aber ich hab mir Führerschein + Auto (Zusammen an die 11k€, um mal ne konkrete Zahl zu nennen.) in einem Jahr eigenständig finanziert. Ich bin im Privileg, eine sehr gut bezahlte WiMi-Stelle an der Uni zu haben und Stipendiengeld zu bekommen. Damit lebt es sich wirklich komfortabel. In meiner Familie gab es schon genügend Hunde, auch andere Tiere (u.A. Perser). Das waren immer Tiere, die selbst nicht gerade wenig TA-Kosten verursacht haben. Und ja, ich bin mir bewusst, dass ein Hund auch mal gebissen werden kann und du im Notdienst dann auf eine dreistellige Summe guckst, mit Folgekosten vierstellig, wenn alles schiefläuft fünfstellig... Bevor ich meinen Hund im Falle von Epilepsie, HD, Krebs oder anderem aus Kostengründen einschläfern lasse, fresse ich selber Bohnen und Reis. Das sieht meine Familie auch so. Eine Perser meiner Großmutter hatten wir letztendlich auf Rat des TA eingeschläfert, weil es mit fast 20 Jahren nur noch eine Qual gewesen wäre, wenn der Krebs sie auf natürlichem Wege erlöst, und selbst das war mit viel ringen und Gewissensbissen verbunden.


    Partnersuche:

    Das verstehe ich überhaupt nicht, sorry. Wenn jemand mit meinem Hund nicht klarkommen würde, ist das kein Mensch für mich. Das ist für mich ein unverhandelbarer Punkt.


    Berufsleben:

    Der Punkt hat mir mit am meisten Gedanken bereitet. Im öffentlichen Dienst sind Hunde in jeder Form (Assistenzhunde natürlich ausgenommen) eigentlich tabu. In sehr wenigen Fällen wird es geduldet (wie bei meiner WiMi-Stelle z.B.). Persönlich zieht mich der öD null an, aber im Ref kommt man ja leider nicht drumherum. Da bin ich mir sicher, dass man eine Lösung findet. Es ist ja auch keine dauerhafte Situation. Meine Familie beteuert, dabei hinter mir zu stehen, und darauf verlasse ich mich auch. Ich hab auf Messen mit ausreichend HR-Leuten aus der Privatwirtschaft diskutiert und mich aus anderen Quellen informiert (Marketinggeschwafel hast ja immer dabei). In vielen Kanzleien ist ein Bürohund kein Problem, auch bei der Einstellung nicht. HO ist in vielen Kanzleien heute schon selbstverständlich, Tendenz stark steigend. Die Mär vom Juristen, der von 8 bis 10 im Büro sitzt, ist auch nicht die Realität. Klar, die Kanzleien gibt es, aber in die will ich nicht. Ich bin auch mit meinem zukünftigen AG hart und habe kein Problem damit, eine Stelle abzulehnen wegen sowas. Das Argument mit "Dann hat jemand auf einmal eine Hundeallergie und du musst ihn Zuhause lassen" zieht m.M.n. nicht. Das kann jedem Berufstätigen passieren. Dann findet man halt eine Lösung, wie auch immer die aussehen mag.


    Rasseerfahrung/-auswahl:

    Dass ich mit reinrassigen Schäferhunden aller Art keine Erfahrung habe, in dem Sinne, dass ich noch selbst keinen hatte, hatte ich ja erwähnt. Aber es wäre jetzt nicht so, als ob ich nicht wüsste, wie viel Auslastung ein Gebrauchshund bräuchte und wie man mit einem eigenständigen Hund umzugehen hat. Ein Wolfshund mag kein Schäferhund sein, geschweige denn ein Mali, das hab ich auch nie behauptet, aber bis auf das angesprochene Gezanke beim ersten Mal sehen, komme ich super mit ihm klar... (Und ja, dass ein Wolfshund misstrauisch ist, wenn man als fremder Mensch zum ersten Mal im Haus steht, halte ich für normal. Dafür wird er von seiner Besitzerin auch gehalten.) "Kontakt" ist bei mir auch nicht nur, dass ich ihm beim Besuch mal streicheln darf. Man vertraut mir das Tier schon an, und es klappt.

    Riesenschnauzer und Jack-Russel mag ich persönlich einfach nicht. Beide Tiere waren tolle Hunde, ich bin super mit ihnen klar gekommen, aber ich würde persönlich weder noch haben wollen. Gelinde gesagt interessiere ich mich für die Rasse einfach auch nicht nochmal. Meine Entscheidung geht schon sehr Richtung Schäferhund. Fokus war dabei eher auf einen Schweizer. DSH und Mali am Rande, bin halt auch einfach an der Option interessiert.

    Bezüglich der Auslastung bin ich da flexibel. Der Hund wäre für mich auch die Motivation, selber sportlicher zu werden. Wenn es das erfordert, ist es eben so. Wahrscheinlich wäre da ein "Alles kann, nichts muss" Hund wie hier angesprochen wurde aber wirklich besser. Die Idee, mal den Kontakt zu ein paar Haltern zu knüpfen und so Erfahrung zu sammeln, find ich gut. Das werde ich während der Suche definitiv nochmal machen. Schaden kann es ja nicht.

    Den Gedanken Mali habe ich verworfen, vielleicht mal später, aber als Einstieg möchte ich das Risiko dann doch nicht eingehen. Man muss es ja nicht drauf ansetzen. Am sinnvollsten wäre wahrscheinlich wirklich ein Schweizer Schäferhund, aber auch die würde ich erstmal kennenlernen wollen.


    Umgebung Großstadt:
    Ja, ich hab ein Auto. Nein, ich lege keinerlei Wert auf den ÖPNV. Dort wo ich wohne, ist es wirklich für Berliner Verhältnisse ruhig. Ich weiß nicht, wann ich das letzte mal hier eine besoffene Person auf offener Straße gesehen habe. Wir haben hier nen Bus, der zu Stoßzeiten alle 20 Minuten kommt, nachts stündlich, aber auch nur bis um 2, danach ist Schicht im Schacht. S-Bahn ist nur mit besagtem Bus erreichbar. Ich wohne hier wirklich schon fast in der Pampa. Wenn die Reize hier so ein großes Problem wären, wüsste ich echt gerne, wie meine Nachbarn ihren Owtscharka bei Sinnen halten... Besonders bei einem Welpen halte ich das eher für eine Frage der Sozialisierung. Mehr Arbeit als auf dem Land wird das dann natürlich. Um Idioten kommt man auch nicht herum, auch beim Auslauf. Ganz ehrlich? Dann kann mein Hund aber auch bellen und klarmachen, dass er das scheiße findet. Wenn jemand seinen Hund nicht unter Kontrolle hat (oder sich selbst) dann gehe ich da ganz nach dem Prinzip Pech gehabt, wenn es am Ende für ihn weh tut. Manche Idioten hier lernen halt nur durch Fühlen... Auch in der Wohnung würde ich meinem Tier nicht den Mund verbieten. Beim Vermieter war die Erlaubnis eher ein Problem, weil die Deutsche Wohnen halt ein Saftladen ist und kategorisch Sachen unter den Teppich gekehrt werden bei denen. Dass ich ein Antwortschreiben erhalten hab, bevor ich das Zeitliche segne, war schon phänomenal. "Kampfhund" ist halt eine Standard-Klausel im DeuWo-Mietvertrag. In meinem Anschreiben hatte ich ausdrücklich auch um Erlaubnis für einen Schäferhund gebeten und bekommen.


    In conclusio:

    Kein Mali, DSH möchte ich mal ausführlicher welche kennenlernen, würde das tendenziell dann aber auch wohl ausschließen. Am ehesten wohl einen Schweizer. Vielleicht "borge" ich mir einfach mal die Goldies meiner Kollegin und es wird am Ende auch kein Schweizer.


    Mein Frust galt ursprünglich ja auch eher dem Umstand, wie ruppig (?) die Vermittlung anscheinend ist. Die Hunde, die in meinem Leben bisher so in meiner Obhut waren, waren halt einfach "da". Für mich ist das aktuell der erste eigenständige Kontakt mit Tierheim/Züchter. Da fand ich es schon krass, wie der Umgangston manchmal ist. Bei Tierheimen könnte man meinen, man bewirbt sich beim Verfassungsschutz. Manche Vereine haben mir Absagen erteilt, dass ich das Gefühl hatte, ich bin lästig, weil ich von ihnen einen Hund möchte. Von einigen Züchtern habe ich mich extrem von "oben herab" behandelt gefühlt. Ich finde wie manche Bedenken geäußert werden, einfach... befremdlich. Aber gut, dass ein DSH oder Mali Züchter skeptisch wäre und sagt: "Schon wieder so jemand..." kann ich irgendwo doch verstehen. Vielleicht such ich hier auch nur nach Bestätigung, dass das anderen auch so ging.

  • Ich glaube, der TE hat mittlerweile kapiert, dass seine Rassevorlieben nicht die optimalen für ihn sind.

    Welcher Aussage der oder des TE entnimmst du das? Ich kann das nicht erkennen.

    Ich glaube, er traut mir eine gewisse Lesekompetenz zu. Ich hab mir inzwischen mal ein paar andere Threads von Leuten durchgelesen die auch selbstbewusst meinten "Mali als Anfänger? Ich kann ja andere schwierige Hunde!" und naja... Man muss es sich ja nicht zwingend kompliziert machen, wenn auch die anderen Optionen da sind. Für mich spricht nichts gegen einen Schweizer Schäferhund. Meiner Erfahrung nach sind die wirklich mehr Familienhund.

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