Die Mammutaufgabe "Hundekauf"

  • Wach- und Schutztrieb klingt immer recht romantisch - in der Theorie. In der Praxis bedeutet es, dass die Augen immer beim Hund sind. Nachlässigkeit kann man sich beim Mali eher weniger leisten.


    Meinen Malinois-DSH-Mix hatte seine Rassebeschreibungen anscheinend gut gelesen und ja, innerlich habe ich mich auf den Hosenboden gesetzt. Die ersten Jahre waren anstrengend. Sehr anstrengend. Richtig erwachsen und "im Fahrwasser" war der Rüde ein Traum. Training pro Woche 3 - 4 x im Verein. Und außer Hund keine Hobbies. Muss man alles so mögen und leben, denn sonst sind die Einschränkungen gefühlt sehr drastisch.

  • Am Wolfshund meiner Freundin schätze ich z.B., dass dieser Hund radikal niemanden ins Haus lässt, den er nicht selbst für gut befindet, erkennt, wenn seiner Halterin etwas zu viel ist und das dem gegenüber dann auch deutlich klarmacht, bis er die Situation für geklärt hält. Leute, die er einmal abgesegnet hat

    Eh.


    Mach das mit einem Schäferhund :applaus:

  • Ich möchte keinen Hund, den jeder mal streicheln will, weil er so lieb wirkt.

    Damit ist Golden Retriever raus. Labbi auch.

    Und darüber grübel ich schon seit Du es geschrieben hast @Cinimini1814


    Ich pers. find es so toll Schäferhunde zu haben, vor denen die Leute keine Angst haben und die sie mögen und anfassen können und die Menschenfreunde sind. Ich erziehe alle meine Hunde so. Da ist der IGP-Sport auch sehr hilfreich, weil die Hunde ausgelastet sind, lernen mit dir zusammen zu arbeiten und Selbstbewusstsein erhalten. Das führt dann auch zu Souveränität. Skepsis brauchst du einem Schäferhund nicht beibringen, die hat er im Blut. Aufpassen und achtsam sein musst Du immer. Alle Hunde, die ich hatte, haben trotzdem aufgepasst wenn uns bspw. im Dunkeln jemand entgegen kam. Oder wenn Fremde zu Besuch kamen. Bei solchen Hunderassen ist es umso wichtiger, dass sie lernen, dass Du entscheidest wer ins Haus darf und wer nicht. Wie Irish Terrier schrieb - der Hund muss verstehen und akzeptieren, dass der Halter für den Schutz da ist. Ich habe zurzeit eine etwas nervenschwache Hündin, die das trotz meiner Ausbildung nie richtig begriffen hat. Das ist nicht schön. Als hier die letzten Monate mehrfach Rettungssanitäter ins Haus mussten, ging das nur, wenn ich sie sorgfältig weggesperrte. Übrigens ist in solchen Situationen ein Zwinger Gold wert.


    Schade, dass Du so weit weg wohnst, sonst würde ich dich gerne einladen und dir 'ne Frikadelle an's Ohr quatschen über die Genialität meiner Hunde 😅

    ...und was damit verbunden ist.


    Aber auch in Berlin und drum herum gibt's tolle Gebrauchshundevereine, die dir unheimlich viel über Aufzucht, Erziehung und Auslastung erzählen können.


    Wenn deine Kolleg*innen Angst haben, dein Büro zu betreten, weil sie nicht wissen, wie der Hund reagiert?

    So eine Kollegin mit zwei Hunden habe ich übrigens. Ich geh da nicht mehr ins Büro. Hatte die Hunde schon zweimal am Bein. Unnötig zu sagen, dass unser Miteinander darunter leidet.

  • Ich greife mal kurz das Thema mit dem beschützen auf was so gern so romantisiert wird.

    Das ist genau solange nett wie du es unter Kontrolle hast oder es nur da auftritt wo du es gebrauchen kannst.


    Da hier immer Beispiele gewollt sind , bitte.

  • Am Wolfshund meiner Freundin schätze ich z.B., dass dieser Hund radikal niemanden ins Haus lässt, den er nicht selbst für gut befindet, erkennt, wenn seiner Halterin etwas zu viel ist und das dem gegenüber dann auch deutlich klarmacht, bis er die Situation für geklärt hält. Leute, die er einmal abgesegnet hat

    Eh.


    Mach das mit einem Schäferhund :applaus:


    Ich meine, meine ist super freundlich und freut sich mega über Besuch. Die bekommen alle ein Küsschen.

    Aber wenn ich sie in anderen Situationen selbst klären lassen würde... es ist echt nie ne gute Idee keine Grenzen aufzuzeigen und gerade bei einem Schäfer 😬

    Wenn die einmal raus haben, dass sie selbst klären können dann kann's auch sein dass du ne Anzeige am Hals hast 😶‍🌫️

  • Keiner meiner Hunde tut dumm bei Besuch. Wenn ich (oder jemand aus meiner) Familie dabei bin/sage, es ist ok.

    Ohne das hat sogar das lustige Hundekind meinen Onkel gestellt und ihn nicht reingelassen. Und das nicht nur als Getue, die meinte das ernst!


    Als es einem von Kalles Menschen schlecht ging, kam keiner in die Wohnung. Auch keiner aus der Familie (nur ich). Er hat die Leute nur reingelassen, wenn von der Person oder mir die Ansage kam, dass das ok ist.


    Beim ersten BH-Versuch mit Kalle hat der LR uns komplett ueberruempelt, ich war unfaehig zu reagieren, also hat Kalle es gemacht. GsD war der LR schnell genug und hatte ein Klemmbrett...


    Alle meine Hunde laufen durch die Stadt, koennen mit ins Restaurant, ins Pflegeheim, ins Fluechtlingsheim (Jugendliche ohne Begleitung), koennen mit zu so Dingen wie die Animal, auf die Zuechtertagung vom VDH BW, auf Jugendfarmfeste, fallen auf Ausstellungen und Pruefungen nicht auf, usw.

    Das eine hat aber nichts mit dem anderen zu tun!


    Aber es klingt halt immer easy und cool usw.

  • So eine Kollegin mit zwei Hunden habe ich übrigens. Ich geh da nicht mehr ins Büro. Hatte die Hunde schon zweimal am Bein. Unnötig zu sagen, dass unser Miteinander darunter leidet.

    Und ihr wird die Mitnahme nicht verboten? Das nenn ich mal einen kulanten Arbeitgeber.

  • So eine Kollegin mit zwei Hunden habe ich übrigens. Ich geh da nicht mehr ins Büro. Hatte die Hunde schon zweimal am Bein. Unnötig zu sagen, dass unser Miteinander darunter leidet.

    Und ihr wird die Mitnahme nicht verboten? Das nenn ich mal einen kulanten Arbeitgeber.

    Der hat seinen Hund selbst dabei und Angst vor schlechter Stimmung

  • Der hat seinen Hund selbst dabei und Angst vor schlechter Stimmung

    also daß ein Chef keine Grenzen zieht, obwohl Mitarbeiter gefährdet sind, spricht jetzt nicht grad für seine Kompetenz. Als Chef hat man ja eine Fürsorgepflicht.

  • Ich möchte folgenden Gedankengang in die Hundeauswahl einbringen: Geh nicht davon aus, was du ‚hinkriegen‘ könntest, sondern von dem, was du brauchst.


    Ich habe viel Erfahrung mit TH-Hunden, kenne die Techniken, um große Ausrasterhunde zu halten, habe ein eigenes Haus mit Garten und so weiter. Bei uns wäre einiges möglich gewesen, was wir hingekriegt hätten, und ‚mein TH‘ hat mir im Prinzip die freie Auswahl zugesagt, weil ich alle Hunde kannte.


    Ich brauche aber einen Hund, der ohne große Ausraster durch eine normale Kleinstadtnachbarschaft mit Hunden und Nachbarn gehen kann, der fremdbetreut werden kann - und zwar nicht nur von Profis - und der mit zum Campen kann.


    Sieht Mina aus wie meine Lieblingsrassen (Rotti, Bullterrier, Leonberger)? Hölle, nein. Passt sie perfekt zu uns? Aber hallo.

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