Die Mammutaufgabe "Hundekauf"

  • Ich möchte einen Hund, der mich fordert, sportlich wie intellektuell.

    Da musste ich auch an den Dalmatiner denken.

    Dalmatiner fand ich auch eine interessante Idee, nur wie es da mit Krankheiten aussieht, würde ich mal gerne von Experten wissen. Mein Stand ist da vielleicht auch nicht mehr der aktuellste.

    Bin längst kein Experte, aber ich kenne ein paar Dalmatiner (und habe selbst eine 1 jährige Dalmatinerhündin). Folgende Problematiken treten leider häufiger auf bei der Rasse:

    - Taubheit

    - Allergien (Futter, Hautkrankheiten usw.)

    - Probleme mit Harnsteinen/Blasenentzündung usw.


    Letzteres Risiko kann man durch purinarmes Futter minimieren oder man unterstützt die sogenannte LUA Dalmatinerzucht. Dort wurden und werden seit einigen Jahren gezielt Pointer mit eingekreuzt, um dieser Problematik mit den Purinen entgegen zu wirken. Bei Interesse kannst du hier zum Beispiel ein bisschen was dazu lesen (oder eben bei Google eingeben). Klick


    Meine Hündin hatte leider schon eine Gräserallergie, dadurch bekam sie rote Pickelchen am Bauch. Außerdem hatte sie schon einen Hautpilz. Diese Rasse ist leider, was die Haut angeht, recht empfindlich. Außerdem hat meine immer wieder Probleme mit Ohrenentzündungen, weshalb wir aktuell das Futter umgestellt haben und auf sämtliches Getreide in der Ernährung verzichten, sowie auf die typischen Futtersorten wie Rind, Geflügel usw.


    Muss man leider wissen, dass solche Risiken bei der Rasse einfach da sind.


    Ansonsten passt der Dalmatiner aber ziemlich gut zu deiner Beschreibung, was du dir von einem Hund wünscht. (Sorry, falls ich irgendwo was überlesen habe, aber soweit ich das beurteilen kann)

    Dalmatiner haben einen Wachtrieb, der sich aber gut händeln lässt und grundsätzlich sind sie auch eher freundlich und sensibel. Eine harte Hand wäre wirklich das allerletzte, was sie brauchen! Wenn ich meine nur mal ein bisschen böse angucke, zieht sie schon den Schwanz ein, obwohl sie niemals irgendeine Form von Gewalt erlebt hat. Aber sie ist einfach zart besaitet. Ob jeder Dalmatiner so ist, bezweifle ich. Natürlich ist das auch eine Charaktersache. Aber im Vergleich zu meinem Labrador, den ich davor hatte, ist sie wirklich ein sehr empfindliches Ding.


    Wenn man eher einen robusten Hund haben möchte (was du ja auch teilweise beschreibst), wäre der Dalmatiner doch eher nichts.

    Jagdtrieb kann vorhanden sein, bei uns ist er sehr gut händelbar! Sie will gern Vögel jagen, aber hat gelernt, das nicht zu tun - und das wirklich schon sehr zuverlässig.


    Dalmatiner sind sehr klug, sie wollen nicht tausend Mal das gleiche machen. Mein Labbi hat auch beim 20. Mal Spielzeug werfen es noch freudig gebracht und in voller Erwartungshaltung gehofft, dass ich es NOCHMAL schmeiße. :D Der Dalmatiner zeigt mir beim dritten Mal schon den Vogel. (Manchmal vermisse ich aber wirklich diese unermüdliche Art vom Labbi)


    Dalmatiner sind keine "ich liebe jeden"- Hunde. Sie sind freundlich, aber zurückhaltend und brauchen den Kontakt zu fremden Menschen nicht unbedingt. Das finde ich sehr angenehm, bei meinem Labbi musste ich immer aufpassen, weil sie alles und jeden geliebt hat und natürlich auch sehr überschwänglich begrüßen wollte.

    Ich möchte keinen Hund, den jeder mal streicheln will, weil er so lieb wirkt.

    Damit ist Golden Retriever raus. Labbi auch.

    "Leider" sind Dalmatiner auch genau das. Jeder will ihn streicheln. Sie sehen so besonders aus, Leute bleiben stehen und bewundern die Schönheit dieser Tiere.
    Tatsächlich hat mein schwarzer Labbi selten so einen Eindruck auf Menschen gemacht. Dafür ist die Rasse wohl zu 0815 und vor allem - schwarze Hunde kommen einfach nicht gut an bei Fremden. Die will selten jemand streicheln.



    Jetzt hab ich dir ein bisschen was vom Dalmatiner, sowie auch vom Labrador zwangsläufig (weil wegen Vergleichswerte meinerseits :) ) erzählt. Vielleicht hilft es dir in der Rassefindung ja weiter.


    Ich verstehe, dass viele Menschen gerne keinen "Anfängerhund" haben wollen, sie suchen das besondere, die Herausforderung teilweise auch. Aber das geht leider so oft schief... Nur sieht man das natürlich nicht, weil man das, wenn man so Erfahrungen macht, nicht unbedingt an die große Glocke hängen will.

    Ich kann nur eindringlich raten, wirklich mit Menschen in den Austausch zu gehen und ganz ehrlich zu sich selbst zu sein, sobald man die Rasse kennengelernt hat.

  • Ich möchte keinen Hund, den jeder mal streicheln will, weil er so lieb wirkt.

    Dann ist das Thema Hund eigentlich ganz vom Tisch, denn so lange du keinen Hund hast, der bei Menschensichtung zähnefletschend in der Leine steht, wird es immer mehr als genug Deppen geben, die meinen, der Hund ist lieb, den muss man antatschen.

    Sprich, sobald du einen halbwegs erzogenen Hund hast, wird das immer ein Problem sein, das du als Halter managen musst.


    Ich möchte einen Hund, der mich fordert, sportlich wie intellektuell.

    Sportlich wird dich jeder gesunde Hund fordern, dem du den Spaß an gemeinsamer Aktivität vermittelst.

    Intellektuell ist eine Frage der Definition.

  • so lange du keinen Hund hast, der bei Menschensichtung zähnefletschend in der Leine steht, wird es immer mehr als genug Deppen geben, die meinen, der Hund ist lieb, den muss man antatschen.

    Oh glaub mir... :hust:

    Mir hat vor ein paar Tagen erst im Dunkeln im Stadtpark jemand ungefragt von hinten den bemaulkorbten (!) Hund angetatscht und war dann schrecklich überrascht, dass der nicht so nett reagiert hat.

    Um so Leute kommt man so oder so nicht drumrum, aber da ist es durchaus von Vorteil, wenn man einen Hund hat, der entweder sehr nett reagiert oder zumindest nicht bedrohlich aussieht, wenn er keifend in der Leine hängt.

  • Jap es gibt einfach Leute, die sind so doof, kann man sich nicht ausdenken.

    Mit nem Hund der dann nett reagiert is das nur nervig.

    Mit nem Hund der da pissig reagiert kann einem das richtig auf die Füße fallen.


    Ich mein es is jetzt nicht die Regel, aber es kommt eben durchaus vor.

  • Mir hat vor ein paar Tagen erst im Dunkeln im Stadtpark jemand ungefragt von hinten den bemaulkorbten (!) Hund angetatscht und war dann schrecklich überrascht, dass der nicht so nett reagiert hat.

    Wahnsinn, muss sagen mir ist sowas noch nie passiert. Vllt weil wir am Dorf leben? Selbst im Tierpark kamen Kinder und haben erst gefragt. Vielleicht liegts auch an meiner Aura oder ich seh einfach nicht nett aus XDD

  • Aufem Dorf geht das auch. Die Geschichten dazu sind oft unglaublich. Hier ums Eck wohnte ein rumänischer Mix, der es nicht mit Menschen hatte. Seine Besitzer haben das immer allen gesagt und Kontaktaufnahme verhindert. Dann gab es einen familiären Notfall, der Hund blieb für einen Tag bei einem Sitter. Der Sitter macht nicht, was man ihm sagt und geht mit dem Hund raus. Eine Nachbarin schlägt alles mehrfach gesagte in den Wind und behauptet dem Sitter gegenüber, mit dem Hund gut bekannt zu sein.

    Hund hackt der Nachbarin in die Hand. Und anstatt dass die sich jetzt endlich mal selbst auf die Finger patscht, rennt sie zum Amt und zeigt den gefährlichen Hund an.

    Der rumänische Mix bekam Maulkorb- und Leinenpflicht bis an sein Lebensende und die Besitzer sind im Grunde immer noch traumatisiert. Die haben jetzt ein ganz nettes Hundemädchen vom Züchter, halbjährig. Und immer wandert die Panik mit, dass irgendwas mit irgendwem passiert. Schrecklich, auch für den neuen Hund.

  • Diese Glorifizierung, der Hund möge schützen, sich nicht streicheln lassen von Fremden, unliebsame Passanten fernhalten, etc...


    Das sind einfach die halbgaren Ideen von Nicht-Hundehaltern, weil die sich nicht im Entferntesten vorstellen können, wie gefährlich das für die Umwelt und auch den Hund selbst wird.


    Das Sportprogramm, was dir vorschwebt, kann jeder, absolut jeder, gesunde Hund leisten.


    Eine intellektuelle Herausforderung - was soll das sein?!


    All deine vorherigen Hunde hast du nicht selbst erzogen, das waren deine Eltern!

    Du warst Kind und hast weder Stubenreinheit, noch sonstige Verantwortung für die wesentlichen Belange gehabt.


    M.M.n. überschätzt du dein Wissen und unterschätzt die Aufgabe, mit Hund zu leben, ihn zu erziehen und im Alltag zu bestehen.


    Das Bsp. vom Hund deiner Freundin ist bestenfalls ein Negativbeispiel dafür, wie es keinesfalls laufen darf.


    Die steuert mit ihrem Hund auf eine Katastrophe mit Ansage zu und leider trägt immer der Hund die Konsequenzen.


    Die Mammutaufgabe beim Hundekauf liegt nicht darin, einen zu kaufen, sondern darüber, Wunsch, Kompetenzen und Fantasie zu unterscheiden und danach eine realistische Wahl für eine Rasse oder einen TH-Hund zu treffen.

  • Anstatt FPs über Postings zu setzen, die dir nicht den Hintern pudern, denk mal drüber nach, warum du nur Absagen oder gar keine Antwort von Züchtern bekommen hast.


    Deine Beiträge wirken auf mich großspurig, dafür leider ohne Wissen und sinnvolle Einschätzung (weder deiner Kompetenz, noch bezügl. des Verhaltens des Hundes der Freundin) und auf Kritik regierst du entsprechend, anstatt zu reflektieren.


    Wie reagierst du dann wohl auf einen Hund, der nicht so will, wie du?

  • Ein Hund der all diese Punkte erfüllt, wollen 99% der Leute die das sagen nicht.

    Das Leben mit so einem Hund ist anstrengend, man muss immer vorausschauend sein, man darf nie abschalten....

    Es ist natürlich auch ganz wunderbar so einen Hund zu haben, aber man muss es halt wollen.

    Und zwar nicht weil man es bei Insta gesehen hat oder mal einen gesehen hat.

  • All das zum Thema "Wachen und Schutz" möchtest du nicht in der heutigen Welt. Erst recht nicht in deinem Umfeld...

    Informier dich mal, was passiert, wenn du einmal an den falschen Menschen gerätst und gemeldet wirst mit deinem Hund beim Ordnungsamt.


    Du gehst davon aus, dass dein Hund hellsehen kann. Wie gehst du denn damit um, wenn dein Hund und du völlig unterschiedliche Ansichten von "Gefahr" habt?

    Schon geil, wenn ein Mali deinen künftigen Chef beißt, weil er ihn für gefährlich hält. Oder deinen Partner nicht rein oder raus lässt. :pfeif: Übrigens bedeutet dieses Verhalten, dass der Hund DIR die Kompetenz aberkennt, selbst klar zu kommen. Warum um alles in der Welt will man von einem Tier wie ein Kind behandelt werden!? :ka:


    Wenn die kleine Hexe hier (Gebrauchshund mit den dir genannten Rasseeigenschaften) so agieren könnte und dürfte - müsste man mich schützen vor:

    - allem was mit E-Motor arbeitet

    - Kinderwagen

    - Katzen, Hunden und Vögeln

    - Menschen mit Kopfhörern - manchmal...

    - im Dunkeln kategorisch vor allem, auch dem Wind

    Dem Einbrecher würde sie vermutlich helfen, das Diebesgut einzupacken. Menschen sind tendenziell nämlich alle erstmal toll. Solange mich keiner körperlich beschädigt gehört er dazu.

    So funktioniert unsere Welt aber nicht. Ich bin bereits groß. Ich kann mich selbst schützen. Und weißt du was, ich kann sogar meinen Hund schützen. Und genau das weiß sie. Das war mein Job ihr das zu erklären und beizubringen.

    Zu Hause wird übrigens entspannt. Das gilt für mich genauso wie für meinen Hund. Die soll schlafen zu Hause!!! Kann sie aber nicht, wenn sie permanent in ihrem Job als Wachhund fungieren würde. Könnte ich dann übrigens auch nicht mehr. Sie darf ungewöhnliches mit einem "Wuff" quittieren. ICH entscheide dann, wie man damit umgeht.

    Ich entscheide übrigens auch, wer mein zu Hause betritt. Wäre ja noch schöner, wenn das mein Hund dürfte.


    Übrigens - die wenigsten Hunde auf deiner Wunschliste sind eigenständig. Die sind dafür gemacht, mit ihrem Menschen zusammen zu arbeiten. Die wollen nicht gefallen, aber die wollen mit ihrem Menschen arbeiten. Das ist der Schlüssel zu einem Zusammenleben mit "so einem Hund". Das gewünschte Wesen was du beschreibst ist terrierlike. Und dem Terrier darfst du erstmal beweisen, dass du kompetent bist und überhaupt Mitspracherecht hast :tropf:

    Ich würde meine Wunschliste tatsächlich mal ganz drastisch durchgehen nach - was brauche ich für ein glückliches Zusammenleben mit Hund? Und dann schauen, was die Hunde brauchen, um glücklich bei dir zu sein. Nicht ICH hätte gern... Was machst du denn, wenn du plötzlich einen Hund erwischst, der entgegen seiner Rassebeschreibung Menschen liebt? Wenn er nicht schützt? Wenn er nicht wacht? Wäre dieser Hund weniger Hund für dich? Wenn dem so wäre, solltest du nämlich vielleicht überlegen, ob ein Hund überhaupt das Richtige für dich ist.

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