Die Mammutaufgabe "Hundekauf"

  • Das sollte ja mit beiden Rassen eigentlich machbar sein, dachte ich

    Du sprichts immer von "beiden" Rassen.

    Allein bei den Schäferhunden hast du aber schon drei verschiedene... Schweizer, DSH und Belgier unterscheiden sich MASSIV von einander.

    Allein die Tatsache, dass du da von einer Rasse sprichst und alles mit dem Namen Schäferhund zusammenwirfst, zeigt, dass da einfach die Ahnung fehlt, was es genau mit dem Wesen und den Ansprüchen dieser Hunde auf sich hat.


    Mit den Wünschen die du offensichtlich hast, solltest du um die Gebrauchshunderassen einen Bogen machen.

  • Huhu! Hier winkt mal wer mit Weißem Schweizer!


    Ich kenne einen Teil deiner Geschichte aus erster Hand. Berliner Tierheim hat mir jungem Gemüse mit Plan A-C einen Tierschutzhund (egal welchen) versagt, weil es immer eine neue Begründung gab. Ist Jahre her, hatte zwischendrin auch nen Hund von einem anderen TSV und seit 3 Jahren sitzt hier mein Wunschtraum, meine weiße Schäferhündin.

    Bin beim Züchter offen und ehrlich aufgetreten: Familie mit Kindern, keine Zeit und Lust für Ausstellung oder Hundesport der sein muss. Aber Bewegung und immer dabei sind gesichert. Ich hab selber die Bedenken (ist das zu wenig? Ist das zu viel Trubel Zuhause? Können die das ab?) vorgebracht, die Züchter haben mir Mut gemacht, mir einen Welpen ausgesucht und es passt ganz hervorragend.

    Nouska ist wirklich ein "alles kann, nichts muss"-Hund, sie würde gut zu deinen Bedürfnissen passen. Einzig vom Grunewald würde ich dir evtl. abraten, zumindest mit Junghund, aber das ist ja erst der zweite Schritt.

    Im Gegensatz zu den "Vollgebrauchshunden" DSH oder Malinois ist so ein Weißer aus guter Zucht (ich kenne nur Hunde aus dem BVWS, von Zuchten außerhalb des VDH rate ich ab, da kenne ich aber auch nur zwei) ein wirklicher Familienhund. Ja, die würden gern auch mal den Besuch abchecken und ohnehin gern viel kontrollieren, das lässt sich aber gut lenken. Die hinterfragen das nicht so sehr wie wohl die meisten Vertreter der anderen Rassen. Die sollen das ja auch! Aber dazu können andere mehr sagen als ich.


    Also von deinen eigenen Vorlieben sähe ich am ehesten einen weißen Schäferhund bei dir, dir scheint es da ja schon auch um eine gewisse Optik/Erscheinung zu gehen.

    Mit dem Weißen kann man auch ganz prima in den Hundesport einsteigen, wenn man das mal ausprobieren will. Wenn das für einen nix ist, ist das nicht schlimm, dann lässt man es oder macht was anderes. Ist bei nem Mali vermutlich eher anders.

  • Hey,


    also ich denke auch es liegt an deinen Rassevorlieben in Bezug auf deine Vorstellung was du mit dem Hund machen willst.

    Hier schriebe da schon Leute die von den Rassen Ahnung haben.


    Deswegen möchte ich dir mal Mut machen, es liegt bestimmt nicht an deinen Lebensumständen. Ich habe oder hätte einige Hunde von Züchter*innen sowie aus dem Tierschutz bekommen und ich hatte ähnliche Lebensumstände.

    WG mit wenig Platz, Student*in, wenig Geld.

    Ich habe im Vorhinein geschaut welche Hunde zu meinen Vorstellungen passen könnten und habe ehrlich kommuniziert was ich mit dem Hund machen möchte und wie ich lebe.

    Tatsächlich habe ich keine einzige Absage deswegen bekommen. Manche Hunde haben sich einfach als ungeeignet für meine Vorstellungen herausgestellt.


    Also vielleicht schaust du einfach unabhängig von deinen Rassevorstellungen was du dem Hund bieten könntest und was der Hund an Eigenschaften mitbringen müsste. Und dann guckst du welche Hunde dazu wirklich passen.


    Viel Erfolg, der passende Hund wird sich bestimmt finden.

  • Hast du den Züchtern E-Mails geschrieben? Wenn du keine Rückmeldung bekommst, ist das wahrscheinlich ein Grund. Einige Züchter möchten angerufen werden.

    Mit dem örtlichen Tierschutz habe ich leider ähnliche Erfahrungen gemacht wie du. Mittlerweile bin ich 11 Jahre im Berufsleben angekommen und bekomme dort trotz Homeoffice und Mitnahme ins Büro keinen Hund, weil sowohl mein Mann als auch ich Vollzeit arbeiten. :ka: Man kann die Leute halt auch nicht zwingen, einem einen Hund zu vermitteln. Wenn sie nicht wollen, wollen sie nicht.


    Als kleiner Denkanstoß: Dein Vermieter will keine „Kampfhunde“. Ich kann mir ehrlich gesagt nur schwer vorstellen, dass er es cool fände, wenn du dir jetzt nen Mali zulegst. Nicht weil die per se gefährlich wären, aber sie sind groß und haben ordentlich Wumms und können einschüchternd auf das Umfeld wirken. Es gibt jedenfalls Rassen, denen gegenüber Leute weniger Vorbehalte haben.


    Dein Programm machen meine beiden Zwerge problemlos. Ich bin mir auch sicher, dass du mit dem Programm einen Hund bei den Züchtern unserer Kleinen bekommen hättest. Ja, die hätten gefragt, was mit dem Hund passiert, wenn du fertig mit dem Studium bist, aber da gibt es Antworten drauf, die kein Hindernis wären.

    Aber auch da hättest du anrufen müssen.


    Was wäre denn deine Antwort, wieso du Rasse

    Malinois

    DSH

    Weißer Schäferhund

    haben willst?

  • Wenn du die Rassen kennenlernen möchtest, und das solltest du unbedingt live in Farbe und bunt tun, empfehle ich dir das Folgende:


    - sei Zaungast. Geh einfach zu Hundevereinen und Hundeschulen, frag nach, ob du zuschauen kannst. Komm mit Leuten dort ins Gespräch. Erfahrungsgemäß wird das als Informationsquelle unterschätzt.

    - besuch Ausstellungen. Dort hast du zig Rassen, Züchter und Halter auf einem Haufen. Teils mit Info-Ständen, die exakt dafür gedacht sind, sich besser über eine Rasse zu informieren. Die warten darauf, angesprochen zu werden und sich mit dir zu unterhalten! Du musst also nicht auf Antworten warten.

    - ruf bei Züchtern an und sei offen, ehrlich und wertschätzend. Für gewöhnlich haben die nicht alle Zeit der Welt. Das macht es schwierig, ein Treffen einfach nur zum Kennenlernen der Rasse einzurichten. Wenn ich eine Rasse besser kennenlernen will, frag ich daher nach, ob ich mal mit auf einen Spaziergang kommen darf - rausgehen müssen sie mit ihren Hunden so oder so, das braucht also keinen Termin extra für mich in dem Sinne. Und natürlich bezahle ich den Aufwand und die Mühe mit einer Wochenration Leckerlies für Hunde und Menschen ;)

    - werd Gassigänger im Tierheim. Du gewinnst Erfahrung im Handling unterschiedlicher Hunde, kannst für dich rausfinden, was dir praktisch liegt und was nicht UND was glaubst du, wer Vorrang hat, wenn dann DER Hund für dich dabei ist? Du als verlässlicher Gassigänger, der sich bewiesen hat oder ein fremder Bewerber? Erfahrungsgemäß geht da nicht mal eine Anzeige für den Hund online.


    Wirst du auf diese Weise aktiv, lernst du eine Menge Menschen und Hunde kennen, was zig Vorteile hat. Du bist aktiv und der Frust verpufft. Ganz nebenbei hast du auch ohne eigenen Hund reichlich mit den Fellnasen zu tun. Entscheidest du dich dann doch für einen Züchter, ist dein Standing aufgrund der Vorbereitung und deines Engagements ein ganz anderes.

  • Mein Hund ist hier auch mitten im Studium eingezogen. Coronazeit, Innenstadt, WG...


    Ich hab Absagen über Absagen kassiert, sowohl bei Züchtern als auch beim Tierschutz. Und ja, viele haben schon dann, als sie das Wort "Studentin" gehört haben, pauschal abgelehnt.


    Ich finde das immer ein bisschen schade, denn Student ist einfach nicht gleich Student, ganz egal ob es um das Finanzielle oder um die Zukunftsplanung oder um das Alter geht. Natürlich gibt es auch Studenten, bei denen ein Hund eher nicht so gut aufgehoben wäre, aber aus den typischen Studenten-Vorurteilen mal pauschal auf alle Studenten zu schließen, halte ich trotzdem für grundlegend falsch.


    Ich habe das zumindest als sehr frustrierend erlebt. Ich war finanziell abgesichert, ich hatte meine Zukunft samt Hund gut durchdacht, ich war bereit, meine Jobplanung an den Hund anzupassen (und wusste, dass das in meiner Branche möglich ist) - aber viele Züchter + Vereine haben mir nicht mal die Chance gegeben, das zu erläutern, weil "Studentin = kann ja gar nix werden".


    Ich fühle deshalb schon ein bisschen mit. Das ist wahnsinnig anstrengend und bringt viele Rückschläge mit sich, bis man mal einen Verkäufer gefunden hat, der überhaupt bereit ist, wirklich zuzuhören. Aber wenn es nur das ist: Die gibt es durchaus. Ich bin damals irgendwann (als ich auch kurz davor war, mir Hunde von Privat anzusehen), an eine ganz tolle Orga geraten, die mir eben doch das kleine Plüsch ermöglicht hat, das jetzt hier lebt. Und ich mag tatsächlich soweit gehen, zu behaupten, dass dieser Hund hier mit mir ein verdammt gutes Los gezogen hat. An vielen anderen Stellen wäre der wohl wieder zurückgegeben worden weil verhaltensauffällig + gesundheitliche Großbaustelle. Da kam mir sogar ziemlich zugute, dass ich zum Zeitpunkt des Einzugs noch Studentin war, denn so konnte ich meinen Alltag absolut flexibel an Hundchens Bedürfnisse anpassen.


    Auf der anderen Seite sehe ich deine Rassewahl, die ich wie meine Vorschreiber auch noch etwas unausgegoren finde. Es geht nicht darum, was du willst und/oder leisten kannst, sondern darum, welcher Hund sich mit deinen Vorstellungen wirklich wohl fühlt.


    Und da kommt eben das Problem:

    Das eine ist, einen Verkäufer (egal ob Tierschutz oder Züchter) zu finden, der keine Vorurteile gegen Studenten hegt und offen genug ist, sich die individuelle Situation des Menschen anzuhören. Das andere ist, einen Verkäufer zu finden, der seinen Hund an einen unpassenden Interessenten abgibt. Ersteres braucht Zeit und Geduld, letzteres wirst du bei einem seriösen Verkäufer aber einfach nicht finden.


    Dreh mal ein bisschen an der Stellschraube "Rassewahl" und du wirst sehen, es gibt durchaus Verkäufer, die bereit sind, dir einen Hund zu überlassen.

  • Was die Rassewahl anbelangt so wurde hier schon vieles gesagt. Deshalb gehe ich darauf nicht weiter ein. Möchte aber folgendes anmerken: Jetzt bist Du noch Student und irgendwann kommt eine Festanstellung. Wenn Du Glück hast bekommst Du tatsächlich einen 8 Stunden Job und eine geregelte Arbeitszeit.


    Gerate als Anwalt wirst Du Erfahrungen sammeln müssen und musst die Termine bei Gericht wahrnehmen. Die können durchaus auch fern von Deinem Wohnort liegen und somit kannst Du eine geregelte Arbeitszeit und 8 Stunden tägliche Arbeitszeit vergessen.


    Ich habe im Bekanntenkreis einen Juristen und ich weiß, welche Probleme sich da ergeben können.


    Wenn Du als Jurist in ein Unternehmen gehen möchtest, dann dürfte ein Bürohund sicherlich möglich sein. Das sehe ich aber nicht bei Deiner bisherigen Rassewahl! Wach- und Schutztrieb könnten da zum echten Problem werden.


    Mein Vorschlag wäre: warten bis das Studium beendet ist und Du genau weißt wo Deine berufliche Reise hingeht.


  • Kann ich so unterschreiben.

  • Ich interessiere mich hauptsächlich für einen DSH, auch an Schweizer Schäferhunden, Malinois hatte ich Interesse, aber auch Golden Retriever.

    Nein, maximal ein Retriever.


    Ich halte und züchte DSH, habe außerdem einen Malinois und einen Labrador.


    Weniger aufgrund der Wohnsituation als aufgrund der Vorstellungen. Das sind Sport- und Arbeitshunde.


    Mit beiden Rassen würd ich am Tag meine 7-8km abspulen, da ich auch sonst gerne spazieren gehe. Am Wochenende mal kleine Wanderausflüge mache ich auch ganz gerne. Im Sommer halt ab und an am Wasser. Intellektuell muss so ein Schäferhund ja auch gefordert werden, hab mir dafür schon einige Hundeschulen in der Gegend angeschaut, auch was die so an anderem Hundesport anbieten.

    Das ist pillepalle, Sporthund heißt Hundesport und das Energieniveau ist abartig. Und vor allem müssen sie sehr sorgsam erzogen werden. Diese Rassen lastet man mit Beißsport aus.


    Insgesamt hätte ich gerne einen Hund, der eben ne gesunde Mischung aus "Famiienhund" und sportlich ist. Das sollte ja mit beiden Rassen eigentlich machbar sein, dachte ich

    Nein. Wie am ehesten den Retriever.


    Was machen denn eigentlich Leute, die bisher keinen DSH oder Mali hatten, aber gerne einen hätten? Mit der Rasseerfahrung wird man ja für gewöhnlich nicht geboren, also irgendwo muss man sie ja sammeln?

    In einen Hundesportverein gehen und flexibel sein, sprich: je nach Kaliber kommt ein Zwinger in den Garten und man verbringt zukünftig 2-3 Abende/Tage auf dem Hundeplatz, trifft Rasseerfahrene Menschen und ist sehr leidensfähig, beim zweiten macht man dann schon weniger Fehler.


    Alleine wie meine am Wasser eskalieren ist für die meisten normalen Menschen super abschreckend. Ich glaube, da hast du keine Vorstellungen, im Leben würde ich meine Gebrauchshunde nicht mit Wasser auslasten. Von der ernsthaften Unverträglichkeit mit Fremdhunden fange ich gar nicht erst an.

  • Als angehenden Juristen muss ich dir ja nicht sagen, wie deine ersten Jobs aussehen werden.


    Acht Stunden am Tag sind da eher die Ausnahme.


    Also die erste Priorität hätte für mich, eine adäquate Betreuung zu suchen (zuverlässig!).


    Auch das könnte mit einem Schäferhund schwieriger werden, als mit einer anderen Rasse.


    Unterschätze bitte den Zeitaufwand mit einem aktiven Hund nicht, gerade die ersten drei, vier Jahre könnte dir der Hund sonst um die Ohren fliegen!


    Ich wollte auch IMMER einen Hund haben, musste aber bis zu meinem 40. Lebensjahr warten, bis ich mir den Traum erfüllen konnte!


    Warum nicht etwas kleineres, unkompliziertestes, das erleichtert einiges im Alltag.

    Spass machen die auch, Erziehung brauchen die auch, also Alles was einen Hund ausmacht!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!