Wie viel Schlaf braucht der Hund?
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Vorweg, ich zwinge hier niemanden zur Ruhe, meine Hunde können wach sein oder rumliegen wie es ihnen beliebt.
Wenn ich das so überlege kommen sie etwa auf 6-7 Wache Stunden wo sie aktiv was machen an einem Arbeitstag. Der Rest ist ruhen/dösen/schlafen.
käme dann ja mit 17-18 Stunden Ruhen am Tag in etwa hin. Allerdings schlafen die dann halt nicht durchgehend tief und sind auch nicht verschlafen wenn sie aufwachen. -
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Im normalen Alltag schafft Betti bestimmt ihre 19h Ruhe. Aber wenn wir in der Familie sind, dann definitiv nicht. Das überlebt sie auch ein paar Wochen.
Brauchen für was? Um optimale Langlebigkeit zu erhalten? Um nett zu bleiben? Um beste kognitive Ergebnisse zu erzielen.
Ich hab mich mit dem Thema Schlaf für Menschen viel beschäftigt und bin da mittlerweile viel lockerer. Es gibt unterschiedlichste Schlafmodelle und Bedürfnisse, die auch von den Lebensbedingungen abhängen und wechselhaft sein können.
Solange mein Hund keinen Stress oder große Krankheitsanfälligkeit zeigt, dann vertraue ich darauf, dass sie ihre Bedürfnisse selbst einschätzen kann. Sehe ich starke Unruhe weil ihr Schlaf gestört ist, räume ich ihr Ruheräume ein.
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Diese Frage ist wissenschaftlich durch Freilandstudien an verwilderten Hunden längst gut untersucht. Im Toskana-Projekt in Italien haben Günther Bloch und seine Mitarbeiter über längere Zeit das Verhalten freilebender Hunde untersucht, die regelmäßig gefüttert wurden, also ihren Tag ebenso wie unsere Haushunde gestalten konnten, ohne Zeit für Futtersuche oder Jagd aufwenden zu müssen.
Die Beobachter kamen auf durchschnittlich 16 bis 17 Stunden Schlaf, Dösen und Ruhen. Das deckt sich auch mit Beobachungen an Wildcaniden oder anderen Gruppen von verwilderten Haushunden.
Mal ehrlich, irgendwann muß ja auch Zeit sein für aktives Leben.
Das unsere Haushunde oft länger ruhen, hängt damit zusammen, daß erwachsene Caniden sich in ihrer Aktitität an die Leittiere anpassen. Wenn die Alphatiere Hunger haben und zur Jagd aufbrechen, dann springt das ganze Rudel auf und los geht's. Da Bedürfnisse wie Hunger und Müdigkeit normalerweise bei allen Rudelmitgliedern zur selben Zeit gleich sind, funktioniert das gut.
Dabei folgen Welpen ihrem eigenen Rythmus, das heißt sie spielen zB auch dann, wenn der Rest des Rudels ruht. Mit der Zeit gleichen sie ihre Aktivitätsphasen an die Alttiere an.
Wenn wir unsere Hunde im Haus halten, dann sind wir vielfach mit ganz anderen Dingen beschäftigt, zB am Computer oder Schreibtisch oder wir sind auch stundenlang abwesend. In Hundeaugen sind wir als Leittiere also inaktiv, und sie schließen sich unserem Verhalten an, indem sie ruhen, bis wir endlich das Zeichen zu Gassi oder anderen Aktivitäten geben. So kommen dann auch längere Ruhezeiten zustande.
In seinem Buch "Gute Arbeit" untersucht Anders Hallgren den Zusammenhang zwischen Problemverhalten und Ruhezeiten und kommt zu dem Schluß, daß erzwungene Inaktivität, also tägliche Ruhezeiten von über 18 Stunden oder sogar über 20 Stunden, mit jeweils mehr und ernsterem Problemverhalten zusammenhängt.
Mangelnde Stimulation ist also ebenso ein Stressfaktor wie zuwenig Schlaf.
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Hm - ist vielleicht eine dumme Frage - aber woran erkenne ich denn, ob mein Hund zu wenig (oder zu viel) Schlaf hat/bekommt?
Oder anders herum gefragt - wir macht es sich bemerkbar, daß mein Hund zu viel Ruhe/Schlaf hat, ergo zu wenig Beschäftigung?
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Wenn dein Hund ausgeglichen und zufrieden ist, sowohl gut abschalten kann als auch aktiv und umweltinteressiert ist, ist alles in Ordnung.
Wenn HH hier im Forum von Problemen berichten wie Unruhe, Überdrehen, Agression, dann gilt die erste Frage eigentlich immer dem Tagesablauf. Oft ist dann wirklich das Verhältnis von Ruhezeit und Aktivität die Ursache. Manchmal wird der Hund/Welpe durch zuviel Aktivität überfordert oder er weiß durch rigide Vorgaben wie die berüchtigte 5-MinutenRegel gar nicht, wohin mit seiner Energie. Wenn man dann an der Stellschraube dreht und auf die Befürfnisse des Hundes eingeht, dann bessert sich das Verhalten zusehends.
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Hm - ist vielleicht eine dumme Frage - aber woran erkenne ich denn, ob mein Hund zu wenig (oder zu viel) Schlaf hat/bekommt?
Oder anders herum gefragt - wir macht es sich bemerkbar, daß mein Hund zu viel Ruhe/Schlaf hat, ergo zu wenig Beschäftigung?Ein Zuviel an Schlaf habe ich hier bisher noch nicht erlebt. Also zumindest nicht, dass es irgendwie negative Auswirkungen hätte. Ich denke, davor schläft Hund halt einfach nicht, sondern sucht sich selbst ne Beschäftigung.
Dafür merke ich sofort, wenn das Hundchen zu wenig Schlaf hatte. Dann wird das Nervenkostüm deutlich flattriger als eh schon. Er ist dann angekratzter, nervöser, spanniger, er bellt mehr, schnappt schneller, reagiert über bei Kleinigkeiten usw.
Also kurz: Er ist dann einfach eine sehr unleidige kleine Kratzbürste, die man gerne zum Fenster rausschmeißen würde.
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Es ging ja nicht um insgesamt 17-18 Stunden Dösen, Ruhe, Schlafen (das halte ich für relatistisch) sondern um 17-18 Stunden schlaf. Und das ist einfach völlig utopisch.
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Hier sind es auch 17-19 Stunden Ruhe/Schlaf. Sagt mir zumindest der GPS Tracker und das halte ich auch für realistisch.
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In seinem Buch "Gute Arbeit" untersucht Anders Hallgren den Zusammenhang zwischen Problemverhalten und Ruhezeiten und kommt zu dem Schluß, daß erzwungene Inaktivität, also tägliche Ruhezeiten von über 18 Stunden oder sogar über 20 Stunden, mit jeweils mehr und ernsterem Problemverhalten zusammenhängt.
Als ich vor vielen Jahren in Vorbereitung auf meinen ersten Hund alle Hundelektüre gelesen habe, die ich in die Finger bekam, wurde in einem dieser Bücher auf eine schwedische Untersuchung Bezug genommen, deren Ergebnis wohl lautete, dass Hunde bei 4-6 Stunden täglicher Aktivität am ausgeglichendsten waren. Die Quelle könnte Hallgren gewesen sein.
Da die Zahlen immer wieder passen, vermute ich, dass die Extreme auch aus Interpretationen dieser Beobachtung resultieren. Vor 20 Jahren gab es Menschen, die von 4-6 Stunden Arbeit erzählten, die ein Hund idealerweise täglich hätte. Das andere Extrem (18-20 Stunden Tiefschlaf) kam dann einige Jahre später auf und ist offensichtlich immer noch gut im Umlauf.
Aber die meisten Menschen wissen zum Glück, dass Extreme nur für den extremen Ausnahmefall gelten.
Meine Dina war ein Faultier. Sie hatte genau zwei Hobbies: Fressen und Schlafen. Selbst dieser professionelle Schlafratz hat es nie geschafft, 18 Stunden am Tag fest zu schlafen. Nicht dass sie es nicht versucht hätte...
Hach, mein Schnüff.
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Aktivität ist nicht dasselbe wie Arbeit! Das hat Hallgren auch nicht so geschrieben oder gemeint. Sondern einfach alles, was ein Hund so tut, wenn er wach ist und weder schläft noch döst. Rumgucken, Fressen, Körperpflege, über den Hof bummeln, Sozialleben, kurze Gassigänge, längere Spaziergänge und natürlich auch anstrengendere Tätigkeiten wie Training oder Arbeit.
Natürlich sind das immer nur Durchschnittswerte und einzelne Tage können sich stark voneinander unterscheiden.
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