Umgang mit zu freundlichen Hunden

  • Jetzt habe ich die Verantwortung, meiner Kollegin ihren Wuschelzwerg unbeschadet wieder zu übergeben. Das ist was anderes.

    Geh doch vorher ein paar Mal zusammen mit deiner Kollegin Gassi. Dann siehst du, wie sie es handhabt und wie sehr in eurer Gegend unerzogene Großhunde ein Problem sind

  • Boah, ich habe gerade den Thread hier gelesen: KleinhundehalterInnen , wie geht ihr entspannt in Begegnungen mit großen Hunden, und mir ist ganz anders geworden. Auch bezüglich der einen Woche mit dem Wuschelzwerg.


    Auf die Idee, mir dafür ein Pfefferspray in die Tasche zu packen, bin ich echt noch nie gekommen.


    Dann trage ich den Zwerg wohl besser nur auf dem Arm, sobald er sein Geschäft erledigt hat. Denn völlig einsam und ohne freilaufende größere Hunde ist man hier nirgends. War bisher nie ein Problem, aber ich hatte ja bisher auch nie einen kontaktfreudigen Mini neben mir oder auf dem Arm.

    Wenn man Pfefferspray mit sich führt, hat man meistens entsprechende Erfahrungen gemacht.

    Es gibt hier im DF auch Besitzer von großen Hunden, die Reitgerten mitnehmen, um Tutnixe von ihren Hunden fernzuhalten.

    Den Kummer mit anderen Hunden haben definitiv nicht nur die Halter von Kleinhunden.


    Die Erfahrung formt den Menschen.


    Wer seinen Hund durch einen Beissvorfall verloren hat (da gibt es hier im Forum einige traurige Fälle), wer stundenlang in der Klinik saß, während sein Hund zusammengeflickt wurde, wer zusehen musste, wie sein gehandicapter Hund gehetzt wurde, wessen Hund wegen eines "Tut Nix" Auflagen bekommt, wer wegen einem solchen Vorfall selbst verletzt wurde, wessen gut erzogener freundlicher Hund nach einem Übergriff plötzlich ein Thema mit Artgenossen hat, wer einen schwachen, alten, ge- oder zerbrechlichen Hund bei sich hat, der schon einen harmlosen Rempler nur verletzt übersteht, der rüstet auf, denn mit Rücksicht kann er häufig nicht rechnen.


    In gewissen Gegenden würde ich keine Hunde halten, das weiß ich sicher.

  • l'eau


    Ja, das sollte machbar sein. Ich übernehme den Zwerg erst in zwei Wochen. Bis dahin können wir sicher mal zur Gassigeh- Stosszeit hier spazierengehen, also zu den Zeiten, an denen hier jeder Hund in jeder Größe mit und ohne Leine unterwegs ist.


    Ich vermute, das wird stressig für die zwei. Die zwei tendieren dazu, fünfmal die Wiese vor ihrem Haus zu umrunden und das war es dann. Park und Wald und Felder (plus anderen Hunden) kennen sie beide nicht.


    Vielleicht sollte ich das einfach auch machen. Einmal die Straße rauf und runter laufen (= gefahrlos), die Kleine ihre Geschäfte erledigen lassen, weit weg von den grünen Hundespazierwegen, und fertig.

  • Dann mach die Spaziergänge ruhig in entspannter Umgebung. Eine überlaufene Hundewiese wäre völlig unnötiger Stress.

    Mach es am besten so ähnlich, wie die Hündin es kennt, da du sie ohnehin nicht von der Leine lassen kannst.

  • Zucchini

    Ich habe doch gar nichts gegen Pfefferspray gesagt und überhaupt nicht die negativen Erfahrungen der einen oder anderen Seite bewertet. Sondern nur geschrieben, dass ich diesbezüglich bisher gänzlich naiv war, mir solche Szenen fremd waren und ich erschrocken bin, als ich es gelesen habe.


    Mir tut jeder Hund leid, der angegriffen und verletzt wird, und jeder Hundehalter hat mein Mitgefühl, der sich gegen eskalierende Hunde zur Wehr setzen muss.

  • Dann mach die Spaziergänge ruhig in entspannter Umgebung. Eine überlaufene Hundewiese wäre völlig unnötiger Stress.

    Mach es am besten so ähnlich, wie die Hündin es kennt, da du sie ohnehin nicht von der Leine lassen kannst.

    Hundewiese gibt es hier nicht. Ich wohne im Grünen, mit Feldern, Wald und Park ringsum. Es ist nicht so, dass hier pro Quadratmeter ein Hund rumläuft, aber hundefrei ist es auch nicht, und man weiß nie im voraus, welche Hunde gerade wo gassigehen und unterwegs sind. Da können einem ein Dutzend Hunde begegnen, oder auch gar keiner.


    Ok, dann gehe ich mit dem Zwerg bloss die Strasse lang. Da sind keine Hunde sonst unterwegs.

  • Wenn das Hundchen gar keine Kondition hat, würde ich davon abraten richtige Spaziergänge zu machen.

    Ist ein gutes Argument. Ich dachte halt, sie hätte Spaß dran, mal was anderes zu erkunden, weil sie so neugierig und lebhaft ist, aber vielleicht wäre es zuviel für sie.

  • Mein Hund findet Menschen auch ziemlich großartig. Dennoch hat er gelernt, dass er beim Spazieren gehen nicht zu den Menschen hingehen darf, die ihn nicht direkt ansprechen. Wenn ihn jemand direkt anspricht, müsste ich es aktiv unterbinden, dass er dahin geht, aber das mache ich i.d.R. nicht.

    Mir persönlich ist es allerdings lieber, wenn die Leute zunächst mit mir sprechen und ich ihm dann die Freigabe erteile, aber das entspricht nicht unbedingt der Realität. (Eigentlich nur bei Eltern von Kleinkindern.)


    Freilauf gibt es bei mir derzeit auch nur eingeschränkt, da ich mich nicht darauf verlassen möchte, dass der Rückruf auch noch dann funktioniert, wenn eine läufige Hündin in der Nähe ist. Andere Personen, die mit ihm spazieren gehen, sollen ihn gar nicht von der Leine lassen. Das würde ich dir für den Gasthund auch raten.


    Bezüglich aggressiven bzw. ungestümen großen Hunden: Ich fürchte, man kann keinen Hund vor allen Risiken schützen. Ich meide bestimmte Orte, wo ich die Erfahrung gemacht habe, dass dort die Hunde frei miteinander interagieren können, ohne dass die Halter*innen moderieren – da muss nicht mal aggressives Verhalten auftreten, damit es für einen 6-kg-Hund gefährlich wird. Deine Kollegin wird dir vermutlich sagen können, wo sie jederzeit lang gehen würde und wo sie auf gar keinen Fall oder nur zu bestimmten Zeiten ist.

    Die Spielpartner für freies Spiel wähle ich auch gezielt danach aus, wie der andere Hund spielt und welche Gewichtsklasse der Hund hat. Das sind allerdings Überlegungen, die du gar nicht unbedingt benötigst, da der Hund auch eine Woche ohne freies Spiel überstehen wird.


    Wenn du also die Risiko-Orte vermeidest, die deine Kollegin nennt, bist du schon auf einer recht sicheren Seite bei den Leinen-Spaziergängen. Passieren kann immer etwas. Mein Großstadt-Hund wurde erst ein einziges Mal recht ernsthaft angegriffen und das war in einem Wohngebiet, wo ich ihn immer an der Leine habe (der andere Hund war leider nicht an der Leine). Das hätte ich nicht verhindern können.


    Bzgl. Pfefferspray: Dabei sollte man immer bedenken, dass das Risiko, dass man nicht denjenigen erwischt, dem die Pfefferspray-Attacke gelten sollte, ziemlich hoch ist. Ich habe vor 2 Monaten eine Pfefferspray-Attacke abbekommen, die eigentlich jmd. anders gelten sollte und dabei mehrere unschuldige Personen getroffen hat. Die Person, die das Pfefferspray gesprüht hat, war ursprünglich Opfer und nun läuft ein Ermittlungsverfahren als Täter.


    TLDR: Lass den Hund an der Leine. Meide Hundefreilaufwiesen. Genieße die "aawww der Hund ist sooooo süß"-Kommentare und melde dich, falls du noch ein paar Tipps für die Beschäftigung in der Woche brauchst.

  • Zucchini

    Ich habe doch gar nichts gegen Pfefferspray gesagt und überhaupt nicht die negativen Erfahrungen der einen oder anderen Seite bewertet. Sondern nur geschrieben, dass ich diesbezüglich bisher gänzlich naiv war, mir solche Szenen fremd waren und ich erschrocken bin, als ich es gelesen habe.


    Mir tut jeder Hund leid, der angegriffen und verletzt wird, und jeder Hundehalter hat mein Mitgefühl, der sich gegen eskalierende Hunde zur Wehr setzen muss.

    Ich wollte dir damit nur sagen, daß es gerade hier im DF sehr viele Hundehalter gibt, die im Laufe der Jahre diese Erfahrung machen mussten.


    Aus diesen Erfahrungen können du und auch deine Kollegin lernen. :bussi:


    Sinne schärfen, Situationen frühzeitig richtig einschätzen können und manche Orte am besten gänzlich meiden - dabei aber nicht ängstlich oder panisch werden. :nicken:


    Ich wünsche dir eine schöne Zeit mit der Lütten! :bindafür:

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