Fühle mich so allein mit meiner Trauer (Familie, Partner, Umfeld)

  • Das hatten wir auch.

    Mir wurde oft geraten mir sofort einen neuen Hund zuzlegen, was ich nicht wollte. Mein Mann kannte meinen Hund fast 7 Jahre, er tat so als sei nie etwas gewesen. Er trauerte einfach anders. Auch ihm tat es weh. Wir Menschen wollen hier bei uns nicht über den Tod sprechen, ihn nicht wahrhaben, obwohl es etwas natürliches und doch sehr schmerzhaftes für die Hinterbliebenen ist.

    Wenn du reden möchtest, ruf bei der Notfallseelensorge an. Die haben mir stundenlang zugehört, egal wie oft ich was wiederholt habe. Trauer ist so unendlich wichtig. Trauer so lange du möchtest und so lange du es brauchst. Sprich mit deiner Familie, vielleicht trauern sie nur anders. Hol' dir gerne telefonischen Beistand, die sind wirklich sehr nett und hören dir zu. Mir hat reden und wiederholen unendlich geholfen und nimm dir die Worte von anderen nicht so zu Herzen, sie wissen meistens selbst nicht wie sie mit der Situation und dir umgehen sollen :kleeblatt:

  • Trauer ist sehr individuell Und die um ein Haustier für Manche schwer zu verstehen. Meine Mutter sagte 2 Tage nachdem mein Seelenhund gegangen war und ich bei ihr in Tränen ausbrach "Es war doch nur ein Hund...". Sicher ein weiterer Grund dafür, dass ich nach ihrem Tod - übrigens 14 Tage nach meinem Seelenhund - keine einzige Träne vergossen habe.

    Mir hat geholfen, dass ich meine Hunde in die Obhut von Anubis gegeben habe. Das Forum dort ist einzigartig und alle bemühen sich unglaublich einfühlsam, sich untereinander zu trösten. Ich bin noch heute, über 2 Jahre nachdem ich meine Gefährtin Bondi verloren habe, mehrmals täglich im Forum.

  • Julipsh


    Trauer ist so individuell. Es gibt da kein richtig oder falsch.

    Sie begleitet einem, manchmal intensiv, manchmal ganz sanft.

    Sie kann permanent da sein oder in Wellen vorbeischauen.


    Unser vierbeiniger Senior starb gestern vor einem Jahr. Noch immer brennt hier eine Kerze für ihn. Jeden Abend. Solange es noch nötig ist.

    Es ist wichtig, dass dein Partner deine Form der Trauer akzeptieren kann.

    Der Rest des Umfelds tut es eher nicht, denn wie du sagst, geht der Alltag für alle weiter und andere Dinge rücken in den Vordergrund. Auch das ist okay.

    Es ist nicht weniger gut als dein Umgang mit der Trauer.


    Wichtiger ist aber, dass du deine Art der Trauer ausleben kannst. Und sollte es dich tiefer runter ziehen, hol dir Unterstützung wie McChris erwähnte.

    Vielleicht hilft dir ja auch eine Art Ritual zum Abschied nehmen und loslassen können. Oder auch eine Kerze, das Halsband daneben etc.


    Und trotz der Trauer darfst du auch lachen. Beides hat Platz in unserem Herzen. So wie die Vorfreude auf dein Kind da ist und seinen Platz hat. Das alles geht neben- und miteinander.

  • Ihr Lieben, ich danke euch ganz doll für die vielen Ansichten und auch den ein oder anderen Perspektivwechsel. Und mein aufrichtiges Mitgefühl denjenigen, die ähnliches erlebt und empfunden haben 🤍


    Es stimmt schon, mein Partner fühlt sich extrem hilflos, wenn er nichts tun kann und die Sache (wie sag ich das?) nicht schafft "wegzulächeln".. Das ist echt anstrengend, weil ich dadurch auch auf seine Gefühle Rücksicht genommen hab/nehmen musste. Ich versuche, ihm das bei Gelegenheit zu sagen. Es ist unglaublich schwer für mich, zu sagen was ich brauche, wenn ich nicht direkt gefragt werde.


    Ja die Sprüche sind wohl wirklich eine Form von Hilflosigkeit. Vielleicht habe ich selbst so etwas schon mal gesagt; früher als ich es nicht besser wusste. Vielleicht triggert es mich gerade nur besonders, weil so viele Gefühle zusammen kommen, ich so sensibel bin und mir das einfach gerade oft zu viel ist.


    Ich lese hier viele Geschichten rund um Abschied und Trauer. Es hilft mir schon sehr zu lesen, dass es anderen genauso geht und meine Gefühle wohl normal sind. Es ist total schade, dass man außerhalb dieses Forums, draußen in der Gesellschaft, eher doch allein trauert, weil es vielen so unangenehm ist.


    Ich habe letzte Woche noch einen Bilderrahmen geschenkt bekommen, in dem Hannis Halsband hängt, eine Flasche mit ihren Haaren, Fotos und eine Lichterkette, die ich jeden Tag anmache. Und nächste Woche kommt hoffentlich ihre Asche zu uns. Keine Ahnung, ob es das leichter macht, aber ich bin froh, wenn sie wieder bei mir ist.

  • Keine Ahnung, ob es das leichter macht, aber ich bin froh, wenn sie wieder bei mir ist.

    Ich habe mir eine Kette aus Fell anfertigen lassen. Es war ein gutes Gefühl. Es tat weh wenn ich die Kette angesehen habe, aber ich konte sie bei mir tragen und darüber steichen, wenn ich es gebraucht habe. Etwas Physisches in den Händen zu halten ist sehr hilfreich. Vor kurzen habe ich angefangen zu nähen und mir aus der Lieblingsdecke ein Erinnerungskissen genäht.

    Es wird irgendwann leichter, wenn deine Gefühle sich wieder sortiert haben. Du wirst irgendwann nur noch an die schönen Erinnerungen denken und dabei lachen, dich an der schönen Zeit erfreuen.

    Doch bis dahin hast du noch einen Weg der Trauerbewältung vor dir. Geh ihn in deinem Tempo. Und wenn du magst, dann schreibst du auch einfach weiter hier mit uns. Wir hören dir auch gerne zu. Du musst nicht alleine sein :streichel:


    Wenn dein Partner nicht reden mag, nimmt er dann einfach stumme Umarmungen an? Oder eine Schulter zum anlehnen, ganz Kommentarlos?

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