Nach müde kommt drüber...

  • Wie kann man sich das Gebiet in dem du zur Zeit spazieren gehst denn vorstellen?


    Wir haben hier etwa 50m bis zur nächsten Grünfläche, eher ruhig d.h. überwiegend kommt auch gar kein Auto vorbei. (Keine Hauptverkehrsstraße) Zu gewissen Stoßzeiten (Schule/Kindergarten/Arbeitsbeginn) ist etwas mehr los, da kann man aber ein Haus weiter von mir in eine Seitenstraße abbiegen. Zur Auswahl haben wir 2 gegenüberliegende Grünflächen, wo man je nach Sachlage auch Situationen umgehen kann.

    Bei der oberen Grünfläche kann es sein, das ab und zu mal jemand läuft aber da kann man dann auch den jeweils anderen Weg nehmen. Die untere Grünfläche hat seitlich eine Spielstraße wo auch nicht so häufig jemand unterwegs ist (generell in dem Ortsgebiet kaum) die aber auch noch durch Bäume und Stäucher vom Weg abgetrennt ist.


    Wir sind auch schon mehrere Male nördlich über die obere Grünfläche hinaus, etwa eine 1 Km Runde insgesamt (immer dieselbe, damit die Strecke bekannt wird). Aber auch das ist bisher vom Stressfaktor zu viel (Aggression nimmt zu und Impulskontrolle stetig ab) Auch beide Grünflächen zusammen, wären etwa 500m können schon grenzwertig zu viel auf einmal sein, situationsabhängig wäre es auch zu viel. Obwohl sie beide Runden an sich kennt und beide an sich entspannt gehen kann.


    Edit: Diverse Wege weit Außerhalb wären mit dem Auto etwa 900m bis 1,5 km oder 3 Km entfernt.

  • Wenn quasi alles für den Hund (zu) stressig ist: hat sich das mal ein Verhaltenstierarzt angeschaut? Ist da mal eine tiefergehende Diagnostik erfolgt? Schilddrüse? Schmerzen?

  • Ist da mal eine tiefergehende Diagnostik erfolgt? Schilddrüse? Schmerzen?

    Im Tierheim musste sie bisher für die jährlichen Impfungen in Narkose, weil der Tierarzt für sie auch nicht ging und natürlich nicht die Zeit war um das aufzubauen. Wir haben jetzt etwa ein 3/4 Jahr bis zur nächsten Impfung um sie an die Tierärztin zu gewöhnen. Dazu muss man aber auch entweder 2 Km mit dem Auto hinfahren, oder etwa 20-30 Minuten hinlaufen können.


    Sonst sind wir mit jedem neuen Hund immer erstmal zum Tierarzt und zur Physio für einen Ist-Zustand. Aber bei ihr schätze ich kann man da vielleicht in ein paar Monaten darüber nachdenken. Die Tierärztin hat zum Glück einen Hintereingang, durchs Wartezimmer müssen hätte man sonst auch vergessen können.

  • Ist da mal eine tiefergehende Diagnostik erfolgt? Schilddrüse? Schmerzen?

    Im Tierheim musste sie bisher für die jährlichen Impfungen in Narkose, weil der Tierarzt für sie auch nicht ging und natürlich nicht die Zeit war um das aufzubauen. Wir haben jetzt etwa ein 3/4 Jahr bis zur nächsten Impfung um sie an die Tierärztin zu gewöhnen. Dazu muss man aber auch entweder 2 Km mit dem Auto hinfahren, oder etwa 20-30 Minuten hinlaufen können.


    Sonst sind wir mit jedem neuen Hund immer erstmal zum Tierarzt und zur Physio für einen Ist-Zustand. Aber bei ihr schätze ich kann man da vielleicht in ein paar Monaten darüber nachdenken. Die Tierärztin hat zum Glück einen Hintereingang, durchs Wartezimmer müssen hätte man sonst auch vergessen können.

    Wenn sich keine Besserung einstellt würde ich sie trotzdem mal sedieren lassen und alle Schilddrüsenwerte nehmen lassen. Da könnte durchaus ein Problem vorliegen. Muss natürlich nicht, kann auch an ihrem bisherigen Leben liegen. Auffällig finde ich es trotzdem und würde es zumindest mal abklären lassen.

  • Ich verstehe deine Situation durchaus, aber der Stress muss auch irgendwohin. Die Hormone müssen sich abbauen können etc.

    Nur runter regeln funktioniert nicht.


    Wie lange hast du ihr denn die Chance gegeben die langen Spaziergänge zu verarbeiten, sich dran zu gewöhnen?

  • Lange Leine auf dem Feld oder im Wald haben nix mit Stressabbau zu tun. Monotone, gleichbleibende Bewegung erfordert Konzentration auf genau das: immer die gleiche Bewegung. Das ist etwas komplett anderes als „oh ein Blatt“, „oh ein Mensch“.

    Auch würde ich da erst weiter Blut nehmen, wenn regelmäßig für so eine Bewegung gesorgt wurde.


    Bei den ganzen Schilddrüsenverdachtsfällen haben sich - völlig subjektiver Eindruck - bisher nur die allerallerwenigsten bestätigt. Und auch da: das Gesamtbefinden ist nicht nur mit Hormongabe lösbar.

  • das Gesamtbefinden ist nicht nur mit Hormongabe lösbar.

    Das ist korrekt. Kann halt Unterstützen wenn tatsächlich ein Problem vorliegt. Weiß man ja hier nicht. Würde mich da jetzt auch nicht drauf versteifen es aber schon mal abklären lassen.


    Bei den ganzen Schilddrüsenverdachtsfällen haben sich - völlig subjektiver Eindruck - bisher nur die allerallerwenigsten bestätigt.

    Ist bei mir genau anders rum. Oft ist halt das Problem, dass der normale TA das auch gar nicht erkennt, selbst wenn ihm die Blutwerte vorliegen. Damit möchte ich jetzt nicht sagen das jeder auffällige Hund was mit der Schilddrüse hat. Das ist sicher quatsch. Aber aus meiner Erfahrung raus ist es eher unterdiagnostiziert. Wird häufer drauf getestet, ja. Aber die TÄe erkennen es halt trotzdem nicht solange die Werte in der Referenz liegen. Aber das ist ein anderes Thema.

  • Sonst sind wir mit jedem neuen Hund immer erstmal zum Tierarzt und zur Physio für einen Ist-Zustand. Aber bei ihr schätze ich kann man da vielleicht in ein paar Monaten darüber nachdenken. Die Tierärztin hat zum Glück einen Hintereingang, durchs Wartezimmer müssen hätte man sonst auch vergessen können.

    Frag doch beim Tierarzt mal an, ob sie vor die Tür kämen und die Untersuchung im Hof machen würden. Für Schilddrüse braucht es lediglich eine Blutprobe....

    Mußt halt selber gucken, ob zu Fuß oder Auto weniger Streß ist für sie auf dieser Strecke.

  • Eine Hypothese wäre noch, dass es sie mehr stresst, wenn die Umgebung weitläufig ist, also viel Fläche. Viel weit gucken, weniger ganz klar definierter und eingeschränkter Weg.

    Das ist ein wichtiger Punkt: Schmaler Weg, Begrenzung durch Bewuchs, hilft ungemein. Falls das schon geht: Hund per Kommando hinter sich parken und in zweiter Reihe laufen lassen.


    Lange Leine auf dem Feld oder im Wald haben nix mit Stressabbau zu tun. Monotone, gleichbleibende Bewegung erfordert Konzentration auf genau das: immer die gleiche Bewegung.


    Ich hab hier auch eine dreijährige Hündin sitzen, die ohne körperliche Auslastung (traben, traben, traben) den Großstadt-Zirkus mit seinen unzähligen Reizen geistig nicht bewältigen kann. Wenn ich die Trulla am Feld laufen lasse, wo sie bis Bagdad gucken kann, ist sie mental überall, aber ganz sicher nicht bei mir.


    Gerade Ausdauersport ist geeignet für den Stressabbau!

  • Wäre es vielleicht eine Option, das Thema körperliche Auslastung auf vormittags zu legen damit wenn es für den Kopf etwas viel wäre z.b. von den Reizen, sie den rest vom Tag noch die Zeit hat um wieder runter zu kommen?

    Vielleicht. Das sind so kleine Stellschrauben, die du herausfinden musst.
    Ich hatte aber bei meinem Rüden generell die Erfahrung gemacht, dass er mit Außenreizen weniger ein Thema hatte, wenn er in diesen gleichmäßigen Trab verfiel. Ich würde um beide Wiesen herum Joggen/Fahrrad fahren. Man macht ja schneller Strecke und der Hund hat weniger Zeit, sich mit Gerüchen und anderen Reizen zu beschäftigen und auch rein zu steigern.
    Wenn man einen Springer(Halterung fürs Rad für Hunde) am Fahrrad nutzt, ist das auch mit einem unerfahrenen und Reaktiveren und Impulsiveren Hund noch sehr sicher.

    Ich finde deine beiden Wiesen hören sich doch ok an, um mal ne Schlepp an den Hund zu machen und sich die ruhigere und Reizärmere von beiden auszusuchen und dem Hund dort auch immer mal Zeit geben, die Wiese frei zu Erkunden. Soweit wie es die Schlepp erlaubt und wenn Hunde die Wiesen überhaupt betreten dürfen.
    Meinem Hund hats nicht geschadet, wenn wir statisch auf unserer Wiese für 1 bis 2 Stunden gewesen sind und er da an der Schleppleine für sich Hunde Dinge tun konnte.(Hatte noch ne souveräne Hündin dabei, die "entspannt Hundedinge machen" vorlebte. Das kann einen Unterschied machen).
    Auch den Weg weiter Nördlich würde ich mir mit aufbauen als bekannte Strecke.
    Vielleicht eignet sich der Weg irgendwann sogar mehr, wie die Wiesen. Wenn dein Hund auf der Strecke alle Gerüche und Reize in und auswendig kennt und dort eventuell insgesamt weniger Leute und Hunde langgehen, die ihren Geruch verteilen, wie auf den beiden Wiesen?
    Wobei Jagdtrieb kann sich auch hinter so einem überdrehten Hibbel Verhalten verbergen. Ist bezüglich Wildtiere auf deinen beiden Wiesen eher weniger los, oder sagen sich da schon Fuchs und Hase gute Nacht?
    Aber auch beim Jagdtrieb ist eines der Bausteine wieder, das zwischendurch Möglichkeiten zur Körperlichen Auslastung geboten werden.

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